Hallo zusammen,
ich bin zufällig auf diesen Artikel gestoßen (sollte auch ohne Abo frei zugänglich sein):
Paar erlebt Urlaubs-Horror nach Unfall in Thailand
Unfall in Thailand: Paar aus Deutschland erlebt Urlaubs-Horror
Kurzzusammenfassung: Urlauber mietet sich einen Roller, kracht frontal in einen anderen, er liegt 12 Tage im Koma, Gegenseite offensichtlich auch verletzt. Man zwingt ihn 55.000 Euro zu zahlen, seine vorhandenen Versicherungen springen auch nicht ein.
Jetzt fehlen dem Artikel einige wichtige Infos, und ich weiß, die Bild berichtet gern auch reißerisch. Dennoch würde ich gerne versuchen zu analysieren wo hier der Knackpunkt lag, und vor allem wie man sich als Urlauber schützen kann.
Fangen wir mal mit dem einfachen an: Gehen wir mal davon aus, der Mann hatte einen gültigen Motorbike Führerschein, und er hatte eine Auslandskrankenversicherung, die die Kosten seiner eigenen Behandlung getragen hat.
Dass diese Mietroller nicht Vollkasko versichert sind, ist auch klar, aber selbst wenn man so ein Teil komplett zerlegt, sollten wir hier von nichts mehr als 1.500 Euro reden, wenn es so ein Standard Scoopy / Click Teil war.
Ich unterstelle jetzt mal, dass der Knackpunkt hier war, dass man ihm unterstellt hat er sei der Verursacher und man ihn für gegnerische Schäden haftbar gemacht hat.
Sprich, der Knackpunkt ist die nicht oder nur sehr unzureichend vorhandene Haftpflichtversicherung für Mietroller, auf die man als Mieter keinen Einfluss hat - somit eigentlich ein unverantwortliches Risiko so ein Teil zu mieten, oder mache ich hier einen Denkfehler?
Punkt 2, warum sollte eine vorhandene Rechtschutzversicherung nicht zahlen, so wie es im Artikel steht? Genau für so Fälle hat man doch eigentlich eine, oder gibt es hier auch Fallstricke die man beachten muss?
Sehr sehr wichtiges Thema, das mich auch schon lange beschäftigt. Man stelle sich vor, der andere Verunglückte wird invalide und man muss dem lebenslang Unterhalt zahlen...sowas ist dem Vermieter beim Vermieten erst einmal völlig schnuppe und Sonne, Bier und Urlaub blasen diese Gedanken dem fröhlichen Urlauber schnell aus dem Verstand... aber die Gefahr bleibt!
In Thailand sind Motorroller ein beliebtes Fortbewegungsmittel für Touristen. Doch ein Unfall kann schnell teuer werden, wie der Fall eines deutschen Paares zeigt, das nach einem Rollerunfall mit Forderungen von 55.000 Euro konfrontiert wurde. Die Ursache lag in der fehlenden oder unzureichenden Haftpflichtversicherung des Mietrollers. Um sich vor solchen Risiken zu schützen, ist es entscheidend, die richtige Versicherung abzuschließen.
In Thailand beinhalten Mietroller oft nur eine Basisversicherung, die Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt, jedoch keine Haftpflicht für Schäden an Dritten. Wenn du also einen Unfall verursachst und für Schäden an anderen Fahrzeugen oder Personen haftbar gemacht wirst, können schnell hohe Summen auf dich zukommen. In dem geschilderten Fall wurde der Urlauber für den Schaden auf der Gegenseite verantwortlich gemacht, da die Versicherung des Rollers diese Haftung nicht abdeckte.
Um dich besser abzusichern, kannst du eine eigene Haftpflichtversicherung für Mietroller abschließen. Diese Versicherungen decken Schäden ab, die du während der Fahrt an Dritten verursachst.
Einige Anbieter bieten auch eine Vollkasko-Option an, die zusätzlich Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt. Zudem kann es sinnvoll sein, eine Unfallversicherung oder eine Ausland-Rechtsschutzversicherung abzuschließen, die dich im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen unterstützt.
Es gibt mehrere Versicherungsanbieter, die solche Risiken abdecken.
World Nomads bietet eine Versicherung für Mietroller in Asien an, die sowohl Haftpflicht als auch Personenschäden abdeckt.
Allianz Travel stellt eine Auslandskrankenversicherung sowie eine Haftpflichtversicherung für Mietfahrzeuge zur Verfügung.
AXA bietet ebenfalls eine Versicherung an, die sowohl Haftpflicht als auch Vollkasko für Mietfahrzeuge umfasst und ideal für Reisen in Thailand ist.
Rechtsschutzversicherungen aus Deutschland decken oft keine internationalen Streitigkeiten ab oder schließen Schäden durch Mietfahrzeuge aus. Es ist daher wichtig, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass solche Szenarien abgedeckt sind. Ansonsten unbedingt ERGÄNZEN durch besseren Versicherungsschutz aber achtet mal drauf, ob nicht irgend eine Versicherung bei euch das nicht doch mit abdeckt denn manchmal versichert man einen Sachverhalt doppelt und dreifach! Geldverschwendung. Wenn mir die Bedingungen unverständlich erscheinen und ich das alles nicht verstehen kann (ich bin eigentlich geschult aber gebe offen zu: oft begreife ich Dinge auch nicht! Das ist so und ICH SCHÄME MICH NICHT DAFÜR), schreibt den Sachverhalt auf und lasst Eure Interpretation seitens der Versicherung schriftlich vorab bestätigen - so würde ich das machen. Ansonsten fragt einen Rechtsanwalt eures Vertrauens - einen Vertragsrechtler bzw. einen Versicherungsrechtler.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du beim Mieten eines Rollers in Thailand unbedingt auf eine Haftpflichtversicherung achten solltest,
die auch Schäden an Dritten abdeckt.
Die Standardversicherung bei den meisten Mietrollern reicht hierfür oft überhaupt nicht aus. Ehrlich gesagt habe ich noch NIE eine gesehen, die den Namen verdient bei ausgeliehenen Rollern. Tendenz gegen NICHTS. Lasst euch auch nicht auf Gedanken ein wie: "Du bist in Thailand, lege mal Deine deutsche Sichtweise ab". Du musst ja andere die das so sehen nicht unaufgefordert belehren aber für Dich gilt: diese Leichtfüssler werden Deinen Schaden niemals begleichen, wenn es schief geht. DU bist immer verantwortlich. Und noch etwas.
Du brauchst einen nationalen Thai - Führerschein für das Motorrad ODER einen internationalen Schein, der das Motorrad umfasst. Ein B Führerschein für eine 125 cm 3 Maschine reicht eben nicht aus, da die Thais NUR Motorradklasse als Ganzklasse kennen. Du kannst aber einen nationalen Thai-Schein, der nach meiner Recherche sogar für 3 Monate auf den Philippinen gilt - ich übernehme für diese Aussage keinerlei Haftung! - für 150 EURO inklusive Agenturleistungen als Tourist ! an 2 Tagen machen. Hab ich gemacht und es war sehr simpel und ausgesprochen lustig.
Versicherungen bekommst Du als brauchbare Versicherungen beim Mieten aber meines Wissens nach nicht so ohne Weiteres. Die Frage alleine danach sorgt bei den Thais vermutlich für komplette Verwirrung.
Es gibt jedoch zahlreiche Anbieter, die speziell für solche Fälle Versicherungsschutz bieten, sodass du deine Reise unbeschwert genießen kannst. Aber dazu musst Du eigenverantwortlich im Vorfeld recherchieren. Ich habe das begonnen und werde einen Roller, den ich mir im März dort kaufe (habe Thai Motorollerschein) und bei einem Bekannten in Zeiten der Abwesenheit abstelle (ich habe die nächsten 5-6 Jahre noch zu arbeiten und "nur" 38 Urlaubstage & so etwa 20 wegen Überstunden) so absichern, bzw. mich dafür so absichern. Meine ersten Anrufe waren da aber noch etwas kompliziert - ich bleibe dran. Sieht aber so aus, dass das grundsätzlich geht und zwar auch zu vertretbaren Tarifen.
Viel Erfolg Jungs! Rollerfahren macht riesigen Spass. Gesund zu bleiben und nicht finanziell bluten zu müssen aber auch.