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Afrika 30 Monate Liberia - Stories über Land und Mädels.

yannic

Hat nix anderes zu tun
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12 Februar 2010
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Makati City, Metro Manila, Philippines
toll mal was aus vergangenen Zeiten in Afrika zu hoeren. Du hast einen schoenen Schreibstil und ich bin erstaunt wie sehr Du Dich noch an alles und jeden Namen erinnerst. Bei mir sind die Namen von 20-25 Jahren schon fast alle weg.

Interessant auch fuer mich da ich seit etwa zweieinhalb Jahren in Nairobi lebe.

Bin gespannt wie es weiter geht.
 
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Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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...und ich bin erstaunt wie sehr Du Dich noch an alles und jeden Namen erinnerst
Danke. Ich habe damals Notizbuch geführt :D


Lassen wir den Thread mal langsam ausklingen (im echten Wortsinn). Ich hatte ja angekündigt, daß ich noch was zu afrikanischer Musik schreiben werde.

Auf Youtube ist praktisch nichts originales mehr aus jener Zeit zu finden, ich muß daher Beispiele aus neuerer Zeit bringen, die aber noch sehr ähnlich klingen.

Die afrikanische Kneipen-, Bar,- und Radiomusik, so wie ich sie damals erlebt habe, ist Gute-Laune-Musik und sehr tanzbar. Es fehlt jede Aggessivität. Die Lieder sind immer rhythmisch, beschwingt, teilweise hymnisch, plätschern ohne große Höhepunkte vor sich hin, fangen einfach an und hören plötzlich wie abgeschnitten auf. Wechselgesänge von Solostimme und Chor, manchmal auch Sprechgesänge zwischendurch.

Diese Musik eignet sich ausgezeichnet als beschwingter leiser Hintergrund, falls man sich bei einem Bier mit der Dame des Herzens unterhalten möchte ohne brüllen zu müssen - aber wenn man die Lady hinter dem Tresen bittet doch die Lautstärke mal aufzudrehen, dann ist sofort Tanzstimmung da.

Musikwissenschaftler und andere Schlaumeier versuchen diese Alltagsmusik noch in verschiedene Stilrichtungen zu unterscheiden und in Schubladen zu stecken. Mitte der 80er Jahre gab es Highlife, Soukous, und Makossa - und es gibt sie noch heute.

Hier ein Beispiel für Highlife:


Aber eigentlich ist diese künstliche Unterscheidung Blödsinn, wenn ich in der Wikipedia nachschlage finde ich viel heiße Luft. Die Länder südlich der Sahara bis hin zum Äquator sind eigentlich ein einziger großer Kulturraum, was sich auch in der Musik zeigt. Die lokalen Unterschiede sind gering und ändern sich nur sehr allmählich von West nach Ost, ohne auf Ländergrenzen Rücksicht zu nehmen. Der Sound in den liberianischen Kneipen und Bars war afrikanisch international.

Es gibt nur grobe Faustregeln. Je weiter im Westen des Kontinents, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die vor sich hin plätschernden Gitarren im Vordergrund stehen, und Blechbläser zwischendurch für kurze Glanzlichter sorgen. Weiter östlich in Zentralafrika spielen die Rhythmen eine immer größere Rolle, um dann bei ostafrikanischer Musik mehr und mehr zu dominieren. Makossa und Soukous sind eigentlich Tanzstile auf gemeinsamer Musikbasis.

Beispiel Soukous:


Beispiel Makossa:


Weitere Diskomusik (Stilrichtung vor 1990):






Ich gebe mir Mühe solche Songs noch zu sammeln, da auch das leider eine verschwindende Welt ist. Mit zunehmenden Einsatz von Synthesizern wurde in letzter Zeit zuerst die typische Rhythmusbegleitung computerisiert (verflucht sei die Roland TR-808 und ihre Nachfolger), dann wurde der Gesang mehr und mehr durch Wave-Editoren verfremdet. Wenn man heute auf Youtube zum Stichwort 'Afrobeat' filtert, erhält man tonnenweise gesichtslosen Schrott, nur wenige gute Perlen darunter, leider.

Man muß schon suchen, um heutzutage gute afrikanische Clubmusik zu finden, aber es gibt sie. In einem der nächsten Beiträge werde ich einige Beispiele dazu bringen.

Wird fortgesetzt.
 
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Bitshock

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So, ihr Freunde der lieblichen Mädelsbilder und ihr Leser der Schilderungen saftiger Nächte, hier kommt als Fortsetzung meiner Erinnerungen an Liberia mal etwas Ungewöhnliches: Wir machen Sprachunterricht, hier ist eure Intelligenz gefragt. Hinweis: Leser, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, überspringen bitte diesen Beitrag und warten auf eine weitere Fortsetzung mit touristischen Bildern in ein paar Tagen.

Ich hatte ja schon zu Anfang in diesem Thread, in Beitrag #3, erwähnt dass in Liberia Pidgin-Englisch als gemeinsame Sprache gesprochen wird, daneben gibt es im Land 4 weitere völlig unterschiedliche Stammessprachen. Zur Wiederholung zitiere ich mich mal selbst:

Beispiel Pidgin-Englisch: Wenn morgens der Hotelkellner an den Tisch kommt und fragt: "Boy-o fra äh?", dann erkundigt er sich nicht ob man gut geschlafen hat, sondern er will wissen ob man das Frühstücksei gekocht oder gebraten möchte ("Boiled or fried egg").

Nun ist Pidgin-Englisch kein feststehender Dialekt, sondern nur ein Sammelbegriff für die Sprachreste, welche die Engländer in ihren ehemaligen Kolonien hinterlassen haben. Pidgin hört sich in jeder Weltregion anders an, Jamaikanisches Pidgin hat zwar Ähnlichkeiten zur westafrikanischen Variante, aber es gibt auch große Unterschiede. Speziell das liberianische Pidgin hat einige Besonderheiten, weil Liberia nie englische Kolonie war, sondern als Staat von zurückgekehrten ehemaligen amerikanischen Sklaven gegründet wurde. Die Liberianer selbst nennen ihren Dialekt Koloqua.

Charakteristisch für Koloqua ist der Tonfall, die 'Sprachmelodie'. Der Wortschatz ist recht klein, man kann ihn relativ schnell lernen. Sehr oft werden englische Wörter nur verkürzt ausgesprochen und die letzten Buchstaben weggelassen, manchmal fehlen ganze Silben. Einige Wörter die im Englischen nur selten benutzt werden, hört man in Coloqua sehr oft, z.B. vex (verärgert) oder humbug (Blödsinn). Um die Bedeutung eines Satzes besonders herauszustellen wird ein langgezogenes -o hinten drangehängt.

Beispiel für einen vollständigen Satz eines gebildeten Liberianers (4 Jahre Schule): Don't humbug me, i'm vess already. (Ärgere mich nicht, ich bin schon sauer)
Derselbe Satz in Straßen-Koloqua: Dou hamba me, I vess-o

Hier ein Youtube-Video einer gebildeteten Liberianerin mit größerem Wortschatz, vorgetragen in leichtem und noch relativ gut zu verstehendem Koloqua. Typisch die Betonung und Sprachmelodie, und genauso typisch wie sie ziemlich ruhig anfängt und sich dann langsam in das Thema reinsteigert, um dann gegen Ende zu großer Form aufzulaufen. Köstlich! Und sie hat Recht!



Ich mußte laufend grinsen als ich den Clip zum erstenmal gesehen habe, solche Ansprachen kenne ich, sowas habe ich öfter mal erlebt. Wer das nicht aushalten kann, der hat nicht das Recht sich Mann zu nennen.

In der ursprünglichen 2017er Version dieses Beitrag hatte ich an dieser Stelle einen Youtube-Clip gepostet von einer Frau, die in sehr heftigem Strassen-Koloqua die Unterschiede zwischen den Männern verschiedener Stämme schildert. Leider ist dieser Clip mittlerweile offline, deshab empfehle ich an dieser Stelle die Videos von Michael Jentzsch. Er ist Deutscher, aber in Liberia aufgewachsen und spricht sehr gutes Strassen-Koloqua. Hier eine Kostprobe:



Aber nun zurück zu etwas einfacher verständlichem Koloqua, in Form eines populären liberianischen Liedes. Eine Truppe liberianischer Komödianten (in afrikanischen Videos erkannt man Komödianten immer an ihren komischen Hosen und Socken. Immer.) singt über 'Kountry chicken'. Das hat eine Doppelbedeutung. Einerseits ist Kountry Chicken eines der Nationalgerichte: Huhn mit Reis in einer höllisch scharfen Sauce aus Ölpalmen-Fruchtfleisch, anderseits ist ein Kountry Chicken ein unschuldiges Mädel aus dem Busch. Viel Spaß beim zusehen.



In 1 oder 2 Wochen geht's hier weiter mit Luftbildern aus Liberia, auf genommen aus einer Cessna C-172. Bis bald...
 
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ketzer74

Sittenstrolch
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30 Dezember 2013
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Für ein Intermezzo schraube ich mal hier kurz das Niveau runter.;) Ich kenne das Video hier schon länger, aber daran musste ich sofort denken , wie ich deine Junggesellenbude zum Threadstart gesehen habe.

Auf gängigen xxx Portalen gibt es die Fortsetzung noch davon..

Sorry für die Störung , aber das juckt mir schon seit Wochen in den Fingern.. :bigsmile
Ansonsten natürlich weiter so ..!
 

Bitshock

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@ketzer74 : Danke für das Video, ich werde mal zusehen ob ich den zweiten Teil davon im Netz finde.
Ist ja sonnenklar, daß dieser Hintern-Wackeltanz auch in XXX-Videos eingebaut wird. Es ist ja schließlich ein höchst erotisches Erlebnis, wenn man live Zeuge einer solchen Darbietung sein kann. Insgesamt ein lehrreiches Video wie man es falsch macht und die Ladies langweilt. Der Regisseur ist eine Niete, sorry, nix für ungut.

Was ich nicht verstehe, ist die Passivität des 'White Man' in dem Video. Tief im Sessel vergraben, den Schwanz im 90°-Knick zwischen Oberschenkel und Unterkörper versteckt - die Körperhaltung eines schüchternen Konsumenten. Wer Spaß haben will macht doch mit, steht auf, bewegt sich zum Rhythmus, Schwanzbeule in der Hose stolz nach vorne rausgestreckt, sucht den Körperkontakt, klatscht mit der flachen Hand auf die Pobacken, und versucht dabei auf den Beinen zu bleiben und nicht vom kreisenden Hintern umgeschubst zu werden. Der Kerl in dem Video weiß einfach nicht was gut ist...

Wenn eine Lady auf der Tanzfläche einer Bar solch eine Performance hinlegt und man bleibt auf dem Stuhl oder Barhocker sitzen, dann braucht man sich nicht zu wundern wenn die Mädels einen für langweilig oder schwul halten. Steht man aber auf und bewegt sich im Rhythmus mit, erweckt man sofort gesteigertes Interesse bei den Damen. Und wenn die Lady dann noch hinternwackelnd rückwärts auf einen zutanzt, dann weiß man genau, daß heute abend heißer Live-Porno zuhause angesagt ist, besser als in einem XXX-Video.
 

Bitshock

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@rob : Danke für für deine Nominierung dieses Threads zur Wahl für den Reisebericht des Monats. Ich fühle mich geehrt und überrascht - schließlich ist dies ja kein echter Reisebericht, und er ist auch reichlich aus der Zeit gefallen. Ich bin also der Exot in der illustren Gesellschaft moderner Reisender, damit hatte ich nicht gerechnet. Tyvm.

@ketzer74 : War ich zu harsch im Urteil über das Video? Fühle dich nicht entmutigt hier weiter beizutragen, ich freue mich über jeden Gastbeitrag.
 

Casleon

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Hi Bitshock schreibst du hier deine Story weiter? Wäre super wenns weiter geht, hat mir bisher sehr gut gefallen.
 
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@Casleon : Hast ja Recht, ich war in letzter Zeit nachlässig. Hier nun die versprochene Fortsetzung in Form von tourististischen Luftbildern, aufgenommen aus einer Cessna C-172.

In Baumwipfelhöhe über dem St.Paul River auf einen seiner Wasserfälle zu. Es ist erst der Beginn der Regenzeit, d.h. der River führt noch nicht allzu viel Wasser.




Wer Einsamkeit sucht ist hier richtig.


Buschdorf mit umliegenden Feldern in unterschiedlichen Stadien der Rodung. Übliche Form der Landwirtschaft ist eine wandernde Brandrodung. Es wird eine Fläche gerodet, Holz und Unterholz liegen dann einige Wochen zum Trocknen in der Sonne, anschließend wird die Fläche angezündet damit die Asche als Dünger dient. Die Böden sind nährstoffarm. Im ersten Jahr wird Trockenreis angebaut, im zweiten Jahr Cassava, im dritten Erdnüsse. Danach braucht der Boden ca. 20 Jahre um sich zu erholen, während dieser Zeit wächst ein sogenannter Sekundärwald (bis ca 15-20 m hoch). Echte Primärwälder (Galeriewälder, Baumriesen) gibt es Liberia nur noch selten.


Greenville, eine kleine Hafenstadt am Atlantik.


Eine Ölpalmenplantage.


Solche kleinen Kirchen sieht man häufig, gebaut und unterstützt fast immer von kleinen amerikanischen christlichen Sekten: Baptisten, Adventisten, Methodisten, usw. Die Mehrheit der Bevölkerung ist christlich, eine Minderheit Mohammedaner - zumindest an der Oberfläche. Trotzdem ist der Glaube an die alten Ahnenkulte immer noch stärker, obwohl sich fast niemand offen dazu bekennt, wenn man als 'Weißer' nachfragt.
Links oben im Bild ein Mangrovensumpf (die flache, gleichmäßig grüne Fläche).



Kakata - ein Verkehrsknotenpunkt ca 50 km von der Hauptstadt Monrovia entfernt im Landesinneren.



Fischerdorf in der Nähe von Buchanan am Atlantik. Solche Brackwasserlagunen wie rechts oben im Bild sieht man oft.


Frischer Durchbruch einer Brackwasserlagune ins Meer.


Ca 15-20 km an der Küste entlang geflogen und keine Menschenseele gesehen. Wirklich niemanden...



So, das war's erstmal wieder. Beim nächstenmal geht es an dieser Stelle weiter mit afrikanischer Musik.
 

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Weiter geht's mit westafrikanischer Musik, ich starte mal mit traditioneller Musik. Bei offiziellen Anlässen, Dorffesten, Maskentänzen, oder privaten Festen wird praktisch immer zu Trommelrhythmen getanzt, zumindest tagsüber, bevor dann nach Anbruch der Dunkelheit die Radiohits gedudelt werden. Die Trommelei nennt sich Doundounba und ist ausschließlich Männersache, ab und zu sieht man Frauen in den Musikgruppen, die zusätzlich mit Muschelnetzen umspannte Flaschenkürbisse als Rassel spielen. Melodieinstrumente fehlen. Hier ein Beispiel für einen Maskentanz aus dem Bong County, der Gegend in der ich gearbeitet habe:



Häufig sieht man auf den Dorffesten auch Bodenakrobaten auf Amateurniveau, ebenso Stelzentänzer. Einige Gruppen haben über das reine Entertainment hinaus auch den Anspruch, die einheimische Kultur zu bewahren, wie in dem folgenden Video. Tänze der Völksstämme Kru, Bassa und Kpelle, dargeboten von einer einzigen Truppe - das hat es zu meiner Liberia-Zeit nicht gegeben. Anscheinend mussten sich die Stämme erst 14 Jahre in einem Bürgerkrieg gegenseitig massakrieren, um endlich zu lernen.



Auch als einfache Straßenmusik ist diese Trommelei anzutreffen. Meist sind Freunde/Bekannte der Musiker als Tänzer dabei, aber jeder Dorfbewohner kann mitmachen. Es wird Geld für Tänzer und Musiker gesammelt. Die Tänze sind keine einstudierten Bewegungen, sondern ein wildes Gehopse, ähnlich dem europäischen mittelalterlichen Veitstanz, am besten beschrieben mit den Worten: Arms and legs all over the place.



 

Bitshock

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Ich hatte ja schon in Beitrag #89 ein wenig über liberianische Landwirtschaft und Brandrodung geschrieben, hier nun ein paar Bilder dazu.


Roden und zündeln war ausschließlich Männerarbeit, ohne Benutzung von Äxten oder Sägen, benutzt wurden dazu Cutlasses (Macheten). Alles niedrige Buschwerk wurde umgeholzt, Wurzeln wurden nicht entfernt (Erosionsschutz), oft blieben hüfthohe Strünke aus Hartholz im Feld stehen. Laub und Äste trockneten dann mehrere Wochen in der Sonne bevor sie angezündet werden konnten. So gegen Mitte/Ende der Trockenzeiten waren immer mehrere Rauchsäulen am Himmel zu sehen, egal in welche Richtung man blickte.






Ein einzelner Baumriese, der alle Rodungen überlebt hat:




Fertig gerodete Fläche vor der Aussaat:





Nach 3 Jahren Anbau (1. Trockenreis, 2. Cassava, 3. meist Erdnüsse) ist der Boden erschöpft und braucht ca. 20 Jahre um sich zu erholen. In der Zwischenzeit wächst ein Sekundärbusch. Hier in Vordergrund eine frisch abgebrannte Fläche, dahinter neuer Sekundärbusch nach der letzen Aussaat.





Farmarbeit ist knüppelhart, da braucht man seine Ruhepausen.... :D:D:D





Auch der Bewuchs im Hintergrund ist Sekundärbusch und jünger als 20 Jahre, kein ursprüngliicher Dschungel.



Nach dem Roden übernehmen die Frauen Aussaat und Ernte.





Im Hintergrund eine von mehreren Firmensiedlungen für einheimische Hilfskräfte.







Da der Bergbaubetrieb nur zu 50% ausländischen Stahlkonzernen gehörte (Thyssen, Hoesch, Italsider), die andere Hälfte jedoch dem liberianischen Staat, finanzierte die Firma mehrere Entwicklungsprojekte für die einheimische Bevölkerung in der Umgebung, unter Anderem auch eine landwirtschaftliche Versuchsanstalt. Im folgenden Bild einige Testflächen zum Anbau von Naßreis:





Die daneben liegenden Expatriate Häuser waren wenig beliebt. Zwar wurden die Mücken (Malariagefahr) durch massiven Pestizideinsatz bekämpft, aber liberianische Frösche erreichen eine solche Lautstärke, dass sie mühelos einen lauten LKW übertönen können wenn man auf der Straße an den Tümpeln vorbeifährt.


Versuche mit Viehhaltung blieben erfolglos, Rinder starben viel zu schnell durch Tropenkrankheiten. Die weitaus häufigsten Nutztiere in den Dörfern waren die vielen Hühner.

 

Erika

Member Inaktiv
Inaktiver Member
16 Januar 2018
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Wirklich ein toller Bericht. Insbesondere die Bilder und Beschreibungen aus längst vergangenen Zeiten sind super. Finde ich mindestens so interessant wie aktuelle Berichte. Tolle Fotos die die damalige Zeit authentisch darbieten. Vielen Dank
 
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Ich habe mal wieder einen Schwung alter Dias digitalisiert, deshalb gehts hier im Thread weiter. Dieser Beitrag hier wird vor allem für die Angler unter den Lesern interessant sein.

Ich hatte ja schon zu Anfang etwas über die von der Firma untersstützten Freizeitclubs für die Angestellten gechrieben. Unter anderem gab es auch 2 Angelclubs - einer war 20 km von der Mine entfernt am St.Pauls River, bequem per Auto über eine Lateritpiste erreichbar. Hier ein paar wenige Bilder vom Flußangeln.







Wie hier in der Trockenzeit musste man bei den Stromschnellen aufpassen, in der Regenzeit war das kein Problem.





 

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