Thema:
Einheimische und Expats.
Deutsche tendieren dazu, als Expats im Ausland die Nähe zueinander zu suchen und oft unter sich zu bleiben. Nichts außergewöhnliches, machen andere Nationalitäten genauso. Nun kann man sich seinen Freundeskreis nur aus einer begrenzten Anzahl von Personen aussuchen, und der Anteil an Idioten ist recht hoch. Dabei gibt es eine es eine Begleiterscheinung, ich würde sie sogar als Gefahr bezeichnen: Man verliert den Bezug zur Realität, wenn man nicht aufpaßt. Immer das gleiche Gemecker über die Arbeitsmentalität der Schwarzen, über den Dreck auf den Straßen, über alles und jedes. Es entsteht ein selbstverstärkender Effekt, ich habe die mehrmals die Wandlung von normal denkenden Mitteleuropäern zu Rassisten beobachtet. Man lebt dann in einer Filterblase und läßt nur noch die Informationen an sich heran, die zur eigenen Meinung passen. Motto: ICH bin der Gott, von Schwarzen lasse ich mir nicht helfen und mich auch nicht belehren.
Ein wirksames Mittel dagegen ist, den Kontakt zu Einheimischen zu suchen (nicht nur zu den Ladies): Mit schwarzen Nachbarn reden, Einladungen von schwarzen Kollegen annehmen, die Angst vor dem Unbekannten ablegen, und lernen warum so manche für uns fremde Sachen passieren. Das hilft, das bildet, und man hat in der Summe deutlich weniger Probleme.
Ich habe nach einigen Woche gelernt, daß es eine uralte Tradition des gegenseitigen Nutzens und der gegenseitigen Geschenke gibt. Ich habe gelernt, daß es als Gastgeschenk ausreicht, ein paar Colanüsse mitzubringen. Kommt man mit leeren Händen, kann es passieren, dass unverblümt danach gefragt wird: "Whaddya bring fo me?"
Ein Mitglied meiner einheimischen Hilfscrew hatte mich zu einer Familienfeier eingeladen, im Gespräch vorher erfuhr ich, daß er 2 Frauen und 5 Kinder hatte. Bei meiner Ankunft überreichte ich dem Gastgeber ein paar Kolanüsse. Erst ein erstaunter Blick, damit hatte er nicht gerechnet, dann ein anerkennendes Grinsen. Die Nachricht verbreitete sich ruckzuck, und ich hatte auf Anhieb einen besseren Draht zu den Anwesenden, das wäre mit dem Überreichen von 20 Dollar nicht möglich gewesen. Danach hätte ich mit seiner Zustimmung eine seiner Töchter als XSLT mitnehmen können, no problem
Natürlich bekamen auch seine Frauen ein billiges Geschenk und die Kinder Spielsachen. Am Arbeitsplatz hatte ich anschließend höhere Autorität, ich mußte weniger argumentieren und rumbrüllen um Anordnungen durchzusetzen. Deutsche Kollegen haben Einladungen von Schwarzen nur selten angenommen, meist betrachteten sie das Gastgeschenk als Abzocke.
Und damit sind wir bei den deutschen Expats. Mit Vielen verstand ich mich prima, aber es waren auch recht seltsame Vögel darunter. Auf dem folgenden Foto mal ein repräsentativer Ausschnitt. Das Bild ist aufgenommen in der Bar des Aeroclubs. Weiße Ehefrauen waren immer ganz froh wenn sich ihr Mann im Aeroclub besoffen hat statt draußen in den Bars von Botota. Mädels waren dort nie anwesend, das wären 5 km Fußweg durch den dunklen Busch gewesen.
Am Tresen sitzen fünf Leute, ein Junggeselle und 4 Verheiratete. In unsortierter Reihenfolge, nicht streng von links nach rechts:
Zu zwei der Anwesenden hatte ich ein neutrales Verhältnis.
Mit einem dritten war ich befreundet, er hatte eine leicht masochistische Ader und liebte es, von den schwarzen Damen grob behandelt zu werden. Ich war nie Zeuge, aber wußte es vom Tratsch der Mädels untereinander. Liberia muss für ihn ein Paradies gewesen sein, die Damen dort sind robust und haben Freude an kleinen Machtspielchen. Soweit ich weiß ist seine Neigung aber nicht ausgenutzt worden, er war locker drauf und sah die Schwarzen nicht als Fickfleisch oder reine Befehlsempfänger.
Ein Anderer war ein richtiges rassistisches Arschloch. Er flog regelmäßig jedes Jahr im April nach Windhuk (Hauptstadt der ehemaligen deutschen Kolonie Südwestafrika), um dort mit anderen Expats aus aller Welt Führers Geburtstag zu feiern. Jeden Freitag kurz vor Feierabend mußte sein Officeboy sich bücken, bekam dann einen Tritt in den Arsch, und als Entschädigung einen halben Dollar. Seine deutsche Ehefrau ging manchmal mit blauen Flecken im Supermarkt einkaufen. Einmal fragte er mich in einer Bar in Botota, welche der anwesenden Ladies ich ihm denn empfehlen könne. Ich zeigte ihm ein Modell, von dem ich mir kurz vorher einen Tripper geholt hatte.
Mit dem letzten des Quintetts war ich ebenfalls befreundet. Er war mit einer Senegalesin verheiratet, aber die war öfter mal bei ihrer Verwandschaft, und er hatte dann sturmfreie Bude. Immer wenn eine der Mägde ihre Tage hatte wurde er ganz wuschig, da stand er drauf. Ich habe ihm oft mit Tips weitergeholfen und ihm meine Dusche als Spielwiese zur Verfügung gestellt wenn seine Frau zu Hause war. Warum auch nicht? Jeder Topf braucht seinen Deckel.
Das war jetzt, ich gebe es ja zu, eine rechte trockene Textwand. Im nächsten Beitrag werden die Mädels wieder im Vordergrund stehen, ich versprechs. Dann geht's um
Ferkeleien.