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Afrika 30 Monate Liberia - Stories über Land und Mädels.

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Aisha war ein Schatz, etwas ganz Besonderes.

Es ist Sonntag, ich esse im Clubrestaunant. Es ist erst so gegen Mittag, ich bin der einzige Gast bis auf 2 Mädels an der Bar. Ich gehe dann auch zur Bar und komme mit den Beiden ins Gespräch, auf französisch, so rein sprachlich. Es stellte sich heraus, daß Aisha und Alita aus Guinea stammten und gerade erst wenige Stunden in der Gegend waren. Dafür sprach auch die einfache Kleidung: Jeans, T-Shirt, kein Lametta. Also keine offensichtlichen Freelancer auf Beutezug. Trotzdem sahen sie in Liberia ihre Chance, sich per 'Heirat' ein besseres Leben zu sichern. Aisha und Alita waren Cousinen. Das heißt jetzt nicht dass sie blutsverwandt waren. In Westafrika heißt das, dass sie mehr als nur Freundinnen sind, es reicht wenn sie aus den gleichen Dorf kommen.

Wir gingen zu mir und hatten ein paar schöne Stunden. Beide wurden in kommenden Wochen in den Bars aktiv, und ich habe Aisha, die mir deutlich besser gefiel, immer wieder mal mitgenommen. Sie war ein liebes und ausgeglichenes Mädel, trotzdem für jeden Blödsinn zu haben. Zuerst angelte Alita sich einen neuen deutschen Kollegen und wohnte bei ihm, nachdem sie schwanger wurde habe ich sie nur noch ganz selten gesehen. Wenige Monate später zog auch Aisha bei einem Expat ein, aber trotzdem besuchte sie mich noch oft. Sie wußte ja wann ich von der Spätschicht oder Nachtschicht nach Hause kam. Ich konnte so über viele Monate verfolgen wie ihr Wohlstand wuchs. Schickere Kleider, mehr Kosmetik und Lametta, 3-4 kg mehr Gewicht - sie hatte es sich verdient, sie war vorher schon ein redliches Mädchen, und jetzt eine Dame.











Die beiden Cousinen nebeneinander


 
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Labaer

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3 April 2016
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Hallo Bitshock.

Bericht zackig verschlungen.

Ja, die alten Zeiten waren aufregend.

Danke für deine Mühe.

Gruß
Labaer
 
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Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Wie vorher angekündigt, nun ein Beitrag zum Stichwort Palaver.

Das Wort Palaver ist ja im Deutschen negativ besetzt. Ganz anders in Liberia. Dort ist das Palaver eine basisdemokratische Tradition zur Konfliktlösung. Und es gibt Spielregeln.

Typischer Ablauf: Zwei Leute streiten sich, das erregt Neugier und Menschen strömen zusammen. Zuschauer mischen sich ein und ergreifen verbal Partei, aus der Menge heraus entwickeln sich die besten Redner auf natürliche Weise zu Fürsprechern, es bekommt quasi jede der beiden Parteien einen Anwalt. Ab diesem Zeitpunkt sind direkte Wortmeldungen der Streithähne nicht mehr angebracht, die haben gefälligst still zu sein und zuzuhören - es sei denn, sie bringen neue Fakten vor, die bisher noch nicht beredet wurden. Es wird so lange diskutiert bis keine neuen Argumente mehr kommen, bis alles gesagt ist, und sich sich eine eindeutige Mehrheit herausgebildet hat. Wenn Hauptschuldige und Teilschuldige feststehen, wird über einen Kompromiß diskutiert, oft eine finanzielle Ausgleichszahlung. Förmliche Abstimmungen sind nicht nötig. Von den Streithähnen wird erwartet, das sie ohne weitere Widerrede die Mehrheitsmeinung umsetzen.

Das kann viele Stunden dauern. Ungeduld oder respektloses Verhalten sind schädlich und verteuern regelmäßig den Kompromiß. Als Expatriate bekommt man immer mindestens eine Teilschuld und muß etwas von dem angehäuften Reichtum abgeben, aber es ist möglich, mit einem symbolischen und lächerlich geringen Betrag rauszukommen. Wird man pampig kann es schmerzhaft viel Geld kosten. Akzeptiert eine Partei den Kompromiß nicht, ist die nächste Stufe die offizielle Gerichtsbarkeit. Das Justizwesen in Liberia war zweistufig.

Erste Stufe sind die Kadis, ähnlich den amerikanischen Friedensrichtern. Kadis werden von den Paramount Chiefs ernannt und sind Laienrichter. Paramount Chiefs (ein fast ausschließlich repräsentatives Amt ohne große Befugnisse) wiederum werden von der Regierung ernannt, es sind sind immer hochrangige Vertreter der Stämme. Kadis urteilen nach lokalem Recht und Sitten und Gebräuchen, ohne Gesetzestexte. Und sie wollen von ihren Urteilen auch direkt und unmittelbar selbst profitieren. Es wird also teurer.

Die höchste Stufe sind die Gerichte in der Hauptstadt, dort wird nach englischem Recht geurteilt, man hat es mit studierten Juristen zu tun. Nochmal teurer. Es empfiehlt sich also als Expat, mit dem Palaver zufrieden zu sein und sich nicht durch die Instanzen hochzuklagen.

Ich war oft an Palavern beteiligt. Einmal war ich selbst in einen Streit verwickelt, alle anderen Male war ich Dolmetscher für andere Expats mit mandelnden Englischkenntnissen, und damit auch deren Fürsprecher.

Westafrikaner sind ein recht streitlustiger Menschenschlag, untereinander sowieso, außerdem gibt es oft Versuche einen der Weißen abzuzocken. Bevorzugte Opfer sind unerfahrene Neulinge, außerdem hatten die Idioten und Arschlöcher unter den Expats häufig Ärger. War ein Expat der Firma in einen Streit verwickelt, wurde der Fall nicht direkt auf der Straße oder vor dem Haus verhandelt, die schwarzen Kläger trugen ihren Fall dem Werkschutz vor, die Mine Guard machte ausfindig welcher Expat gemeint ist, der Fall wurde dann im Versammlungsraum des Wachgebäudes beredet, jeder konnte kommen, bis zu 20 Leute anwesend. Die Mine Guard Officer wußten, daß nur einen Steinwurf weiter ein gut englisch sprechender Deutscher wohnt, und deshalb klopfte es manchmal bei mir an der Tür und eine Uniform bat mich, doch mal kurz mitzukommen. Mal kurz!!! Ich habs immer gern gemacht, das war 'Folklore' vom feinsten. Die Officer waren übrigens nur so eine Art Diskussionsleiter und haben nicht geurteilt, waren nur eine Meinung unter vielen.

Ein konkreter Fall: Ein Schwarzer war während der Regenzeit an der Straße zur Hauptstadt (Schlammpiste) von einem vorbeifahrenden Auto vollgespritzt worden, das Kennzeichen hatte er sich gemerkt. Der Kollege gab zu, am fraglichen Tag dort unterwegs gewesen zu sein, hatte aber keine Erinnerung an den Vorfall. Forderung des Opfers war ein Schmerzensgeld von 100 US-Dollar. Es dauerte Stunden. Im Verlauf der Debatte wurde bewiesen, dass das Opfer nicht schwerhörig war. Wie konnte es also sein, dass er das herannahende Motorengeräusch nicht hörte? Warum hielt er sich genau neben derjenigen Pfütze auf, die sein Fürsprecher kurz vorher als 'biggest waterhole in town' geschildert hatte, um den Schmerz des Opfers größer aussehen zu lassen. Wie tief war die Pfütze? Aha, das kann überhaupt nicht sein, da wäre ein VW Käfer nie durchgekommen. Und endlos so weiter... Der abschließende Kompromiß war: Der Expat zahlt 5 Dollar Schmerzensgeld und 1 Paket Waschpulver für die verschmutzte Kleidung. Also quasi ein Freispruch.

Nächster Fall: Mein eigenes Palaver. Eines der Mädels wollte mich abzocken. Eigentlich war ausgehandelt, daß sie 2 Wochen bei mir wohnt, dafür finanziell entschädigt wird, und dann aber auch wieder auszieht. Gesagt, getan. Am Tag nach ihrem Auszug wurde ich zur Mine Guard gebeten, diemal als Beschuldigter. Ich sei ihr loooong time boyfriend gewesen, hätte ihr viele Monate ihres Lebens geklaut, und würde sie jetzt plötzlich schäbig behandeln, hätte sie sogar gegen ihren Willen rausgeschmissen. Das wäre jenseits der 4-Wochen-Grenze gewesen, wenn es blöd läuft hätte ich einen hohen dreistelligen Betrag Entschädigung zahlen müssen. Ich war mein eigener Anwalt, eigentlich ein Bruch der ungeschriebenen Regeln, aber viele der Anwesenden kannten mich ja und tolerierten es. Meine stärksten Argumente: Wenn sie die Wahrheit sagt, müßte sie ja wissen in welchem Monat ich Geburtstag habe. Sie müßte wissen, wieviele Brüder und Schwestern ich habe. Zustimmung bei der Mehrheit, sie war praktisch der Lüge überführt. Mein Anteil am Kompromiß: Ich mußte ihr das Taxi in die Hauptstadt bezahlen, in der Gegend zu bleiben hatte für sie ja keinen Zweck, der Ruf war kaputt. Anschließend habe ich noch den Officeboy losgeschickt, damit er für jeden Anwesenden als Ausgleich für die aufgebrachte Geduld eine kalte Cola besorgt.

Ich bin ein paarmal abgezockt worden, aber auf andere Art und ohne Palaver. Weitere Versuche von den Mädels hat es nicht wieder gegeben. Good news travel fast.
 
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Bering

Schreibwütig
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12 Dezember 2015
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Klasse Lesestoff. Schön zu wissen, dass sich nicht alles ändert sondern im grossen und ganzen doch noch gleich geblieben ist.
Dankeschön für die Geschichte
 
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KingKong

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28 September 2015
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... grad eben erst gesehen, und meine Name leuchtete mir auch gleich mehrfach entgegen :)
Ich werde mich demnächst mal auf den neuesten Stand bringen, habe aber schon mal eine Frage (aus gegebenem Anlass) :

Wie hast Du das mit den Fotos geregelt ? Dias digitalisiert ?
 
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Bitshock

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Wie hast Du das mit den Fotos geregelt ? Dias digitalisiert ?

Genau so wie du vermutest. Fast ausschließlich Dias, nur wenige Negative. Hardware: Proscan 10T, Software: SilverFast. Beides kann ich weiterempfehlen, vor allem SilverFast bietet viele Justierungsmöglichkeiten, ein zweiter Durchgang mit einem anderen Programm zur Nachbearbeitung ist nicht nötig. Leider sind viele Scans gruselig anzusehen nach der langen Lagerung (Kontrastveränderung, Schärfeverlust, Farbstich, vor allem aber Pilzbefall).

Zykluszeit pro Dia zwischen 4 und 10 Minuten, je nachdem wie lange ich noch versuche die besten Einstellungen in der Software zu finden.
 

KingKong

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28 September 2015
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Ok, danke, hilft mir aber leider nicht weiter ... meine DIA-Zeit fiel in die Zeitspanne, wo ich Abenteuerreisen mit Frau KingKong unternommen habe, und davon wollt ihr nicht wirklich lesen ;)

Von mir kommt noch ein Bericht zu Westafrika, meine letzte Reise vor dem digitalen Fotozeitalter. Ich habe nur Papierbilder und würde die einfach abfotografieren (wie im Burkina Faso-Bericht). Oder gibts ne bessere Idee ?

P.S.
bin sehr angetan von Deinen Schilderungen, bin aber noch nicht ganz durch
 

Bitshock

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@KingKong:

Bist du auf deinen Afrikareisen noch einem Nebenjob nachgegangen? Gebe mal auf Youtube als Suchworte 'music uganda kong' ein, und du wirst sehen was ich meine :D

Hm, Papierfotos abfotografieren? Nur wenn deine Kamera bessere Qualität liefert als ein Scanner und du einen einfachen Weg findest Trapezverzerrungen auszugleichen.
 
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Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Thema: Die 4-Wochen-Grenze und eheliche Treue.

Nach traditonellen Ansichten und Sitten galt man in Liberia nach 4 Wochen Zusammenleben in einer gemeinsamen Wohnung als verheiratet, ganz ohne besondere Zeremonie, die dann aber später noch kommen konnte. Erfolgte nach Ablauf von den 4 Wochen die 'Scheidung', war mindestens ein Palaver fällig. Ging der Fall dann vor den Kadi, nutzte das genau garnichts, denn die beachteten bei ihren Urteilen auch die 4-Wochen-Regel.

Nach 4 Wochen hatte man als Mann also erweiterte Pflichten, aber auch mehr Rechte, z.B. konnte man dann die Frau verprügeln. Und es bedeutete, daß ab diesem Zeitpunkt klar war, wer für das Kind zu sorgen/zahlen hatte wenn die Dame schwanger wurde - auch wenn das Baby pechschwarz war. Das heißt aber nicht, daß man die Frau auch wirklich 'besaß'. Meiner Erfahrung nach hat man eine westafrikanische Frau nie wirklich alleine, irgendwann hüpfen sie immer über den Zaun. Ging man als Mann fremd, trommelte sich das durch den Busch und die Frau wußte innerhalb kürzester Zeit Bescheid. Das gab Streß. Die schwarzen Frauen konnten ihre Seitensprünge einfacher geheim halten, es sei denn, der außereheliche Partner trompetete seine Heldentaten durch alle Bars.

Ich hatte ein paar wenige Erlebnisse mit schwarzen Freundinnen/Ehefrauen, die bei Kollegen wohnten, und teilweise auch kirchlich getraut waren. Die bleiben zwar nicht über Nacht, wollen aber zum Schluß wie üblich bezahlt werden. Einmal habe ich nicht rechtzeitig das Portemonnaie gezückt, da ging die Dame durch die Wohnung, hat sich ein teures Ziermesser ausgesucht und erklärte mir, daß sie das mitnehmen würde. Sowas ist nicht unverschämt, in ihren Augen ist das völlig normal. Das hat was mit den alten Traditionen des gegenseitigen Nutzens und der gegenseitigen Geschenke zu tun.

Treue der weißen Ehefrauen ist ein komplett anderes Thema. Einerseits gab es viele Expat Junggesellen, andererseits gab es viele langweilige und/oder zerrüttete Ehen - wie in Deutschland auch. Schwarze Männer waren für weiße Ehefrauen tabu, aus Angst vor Ansteckung mit irgendeiner Seuche. Wir weißen Junggesellen aber normalerweise auch, aus demselben Grund, schließlich vögelten wir ja mit den schwarzen Mädels. Nun gab es 2-3 Expat Junggesellen, die sich spezialisiert hatten und nie mit Schwarzen ins Bett gingen. Die taten mir richtig leid. Nicht nur wegen der lästigigen Pflicht zur Heimlichtuerei, sondern es war generell kompliziert und irgendwie waren sie ständig sexuell unterversorgt. Immer drauf warten daß man selbst und der Ehemann unterschiedlichen Schichtdienst hatten, deshalb nur jede dritte Woche mal mehr als nur ein Quickie - nee, nix für mich.

Mit einer einzigen weißen Ehefrau hatte ich mal Sex, und auch das nur für ein paar Tage. Das kam so:
Sie war gelernte Friseurin, hat vielen Expats zum üblichen Friseurtarif die Haare geschnitten (in ihrer ehelichen Wohnung), auch ich war Kunde. Sie war eine Elfe, ca 25 Jahre. Ihr Mann hatte Probleme mit den Bandscheiben, lief oft hüftsteif und deshalb übelgelaunt durch die Gegend. Daß es in DER Ehe keinen befriedigenden Sex gab war offensichtlich.

Ich hatte mich wenige Tage zuvor nach 6 Monaten Beziehung von Veronika getrennt (davon werde ich noch erzählen). Und ich hatte gerade Nachtschicht. Mit Hintergedanken vereinbarte ich einen Haarschneidetermin, und zwar für einen Vormittag, dann war ihr Houseboy in der Schule. Beim frisieren erzählte ich von meiner Trennung, schimpfte auf alle einheimischen Frauen, ich wolle nie wieder mit einer was zu tun haben (was zu dem Zeitpunkt auch nicht gelogen war). Das wirkte! Es wurde wunderschön, und zum Schluß gab ich ihr dankbar 10 Dollar. Das war zwar fürs haareschneiden, aber trotzdem, dieses Verhaltensmuster...

Party mit Kollegen. Mittendrin ein blondes Engelchen:


Und die Treue der weißen Ehemänner? Die Hälfte war wirklich treu weil verklemmt. Die anderen waren entweder erfinderisch, oder zwangen ihre Frauen dabei zuzugucken (sonst blaues Auge), oder sie waren mit Quickies in den Hüttendiskos zufrieden, stehend von hinten in einem Nebenraum. Viele Freelancerinnen haben da nicht mitgemacht, weil viel zu nah an unmoralischer Prostitution.

Ein einziges Mal habe auch ich den Hinterraum in so einer Disko genutzt. Eigentlich wollte ich mit meiner Favoritin nach Hause, aber draußen tobte ein nächtliches Tropengewitter, und es es war fraglich ob es innerhalb der nächsten Stunde aufhören würde. Der Regen war derart heftig, daß wir auf den 20 Metern hin zum Auto bis auf die letzte Kleidungsfaser nass gewesen wären. Die Dame zog mich stattdessen ins Hinterzimmer. Was für ein Erlebnis! Wenn Tropenregen und Wellblechdach aufeinanderprallen entsteht so ein Lärm, daß man sich gegenseitig in die Ohren brüllen muss um miteinander zu reden.

Da kann man beim Sex röhren wie ein Hirsch und niemand hört es. :bigsmile
 
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websatan2

der liebe Herr Teufel
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10 Juni 2015
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Ein Bericht aus einer anderen Zeit & einer anderen Welt :) So detaillierte Schilderungen bekommt man nicht alle Tage zu lesen. Super, vielen Dank.
 
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Bitshock

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Nochmal zur 4-Wochen-Grenze. Ich hatte ja schon gesagt, daß man nach lokalen Sitten und Gebräuchen nach 4 Wochen des Zusammenlebens als verheiratet galt. Das ist für den Expat riskant. Grund 1: Es wrd erwartet, daß er ein nach 6 Monaten geborenes Kind als eigenen Sprössling ansieht, selbst wenn es unmöglich eine Frühgeburt sein konnte. Schließlich sind Kinder ein Segen und kein Klotz am Bein, das ist in der Region so, und das ist ja auch eigentlich eine sehr vernünftige und menschliche Ansicht. Grund 2: Geht die Beziehung nach x Wochen/Monaten/Jahren auseinander, dann wird auch bei fehlender amtlicher oder kirchlicher Heirat eine Abfindungszahlung fällig - die genaue Höhe wird per Palaver geklärt. Das kann finanziell genauso wehtun wie eine Scheidung in DACH. Ich selbst bin noch günstig weggekommen nach 6 Monaten gemeinsamen Haushalts mit Veronika: 1500 Dollar.

Außer der Episode mit Veronika habe ich die 4-Wochen-Grenze nur ein einziges weiteres Mal überschritten: Mit Mary, da war es mir egal, denn Mary war keine Freelancerin, sie war Cousine meiner Nachbarin.

Zunächst mal die Nachbarin: Sie war Lebensgefährtin eines liberianischen Bürohengstes in unserer Verwaltung. Ihn habe ich nur selten gesehen, sie war ständig da. Und wie üblich, war auch ständig Verwandtschaft da. In ihren anderthalb Zimmern wohnten noch Kinder der Sippe, ein Junge und ein Mädchen. Ärmere Eltern überlassen ihre Kinder gerne bessergestellten Verwandten, die dann für die allgemeine Erziehung sorgen und Schulgeld bezahlen als Augleich für die Mithilfe im Haushalt. Die Nachbarin war für mich tabu! Das hätte mir noch gefehlt, ein Verhältnis mit einem Mädel das ständig meine Veranda und die Haustür im Blick hat.

Meine Nachbarin:




Aber dann kam Cousine Mary zu Besuch. Cousine ist dabei kein genauer Verwandtschaftsgrad wie bei uns, es kann eine weitläufigere Verwandtschschaft oder auch nur die gemeinsame Herkunft aus einem bestimmten Dorf bedeuten. Mary war keine besondere Schönheit, aber ein anschmiegsames Luder, immer für einen Spaß zu haben.






Nachbarin will Mary bestrafen weil die bei mir pennt, sie will ihre Cousine mit einem Höschen verprügeln. Es entsteht ein Gezerre um das Höschen. Alles nur Spaß.






Meine spätere 'Scheidung' von Mary verlief erstaunlich entspannt. Nach ein paar Wochen wollte ich nicht mehr treu bleiben, sie selbst hatte auch andere Pläne und eine bessere Garderobe jetzt, ich gab ihr eine Abfindung in der gleichen Höhe, die ich auch sonst für tägliche Sexualhygiene ausgegeben hätte, und alles war schick. So soll es sein.
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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Nun zu Themen, um die man nicht herumkommt wenn man in Westafrika unterwegs ist: Religionen, Juju, Beschneidung. Fangen wir mal ganz harmlos an.

Wenn man die Leute in Liberia nach ihrer Religion fragt, sind ca. 80% Christen, der Rest Moslems. Aber das ist nur die Oberfläche. Selbst wenn sie regelmäßig Sonntags in der Kirche ihren Gospel singen, sind praktisch Alle noch beeinflußt von den alten Naturreligionen (Ahnenkulte) und mehr oder weniger Anhänger davon. Es gibt in Liberia und Sierra Leone zwei Geheimbünde: Poro für Männer und Sande für Frauen. Geheimbünde sind sie deshalb, weil nie zu Außenstehenden darüber geredet werden darf, was auf den Zusammenkünften passiert. Bekannt ist, daß für Jungen und Mädchen im Alter von 7-11 Jahren Camps im Busch versteckt eingerichtet werden, in denen sie für ein Jahr leben und in den Riten unterwiesen werden. Die Mädchen werden dort auch beschnitten, die Clitoris wird entfernt. Schmucknarben werden häufig, aber nicht immer zugefügt. Mit allzu genauem Nachfragen konnte sich ein Expat schnell Feinde machen. Außerdem hat man sowieso keine sinnvolle Antwort gekriegt. Ich habe einmal meinen Hausboy nach seinen Schmucknarben gefragt. Seine Notlüge: "The Big Thing bite me".

Die Beschneidung ist eine Pest und gehört schleunigst abgeschaftt, sie ist aber leider immer noch Normalfall im gesamten Gebiet südlich der Sahara bis runter zum Kongo, und in Ostafrika. Ich kann mir gut vorstellen, daß dies erstmal ein Schock für Qualitätstouristen ist. Von den Frauen die ich in meinen 30 Monaten gynäkologisch untersucht habe, waren bis auf 3 alle beschnitten, das sind über 90%. Veronika wurde von ihren Freundinnen einmal gehänselt, weil sie noch ihren 'Nyänyä' hatte, ich war dabei. Das Fehlen des Lustzentrums hat natürlich Auswirkungen auf das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Ja, es gibt Zuneigung, Liebe und Schwärmerei bei den Mädels. Trotzdem sind sie immer, von der ersten Minute des Kennenlernens an, auf ihren Vorteil aus und sorgen für ihre Zukunft. Sie sind sexy und Naturtalente in der Kunst, einen Mann um den Finger zu wickeln. Aber das ist ihr Machtinstrument, es ist nicht natürliche Geilheit die sie treibt. Das gilt auch für Bankangestellte.

Und liebe Leser, glaubt nicht dass ihr in einem dunklen Zimmer so einfach feststellen könnt, ob die Lady beschnitten ist. Tatsache ist, dass der männliche Zeigefinger einfach nicht empfindlich genug ist, in allen Fällen und zuverlässig einen Kitzler von hartem Narbengewebe zu unterscheiden.

Übrigens ist es ein Märchen, daß beschnittene Frauen keinen Orgasmus haben können. Es dauert nur deutlich länger bis sie feucht werden, und ein Orgasmus ist viel seltener. Aber ich habe auch schon große feuchte Flecken auf dem Laken entdeckt, und die waren nicht von mir. Einheimische Männer haben mir erzählt, daß sie trockene Frauen bevorzugen. Es gibt die Variante des 'Dry Sex', da reibt sich die Frau ein weißes Puder in die Möse (Talkum?) damit der Mann mehr Reibung fühlt.

Zurück zu den Geheimbünden. Ich vermute, dass alle Buschdoktoren prominente Mitglieder der Bünde sind. Und Buschdoktoren haben große Macht, sie heilen nicht nur Krankheiten, sie sind auch zuständig für Fruchtbarkeit von Mensch, Tier, und Land. Liebeszauber, Verfluchungen, Ereignisse nachträglich ungeschehen machen - alles ist möglich. Apropos nachträglich ungeschehen machen: Dafür gibt es ein eigenes Verb in der lokalen Kpelle-Sprache. Ich habe mich mal gewundert, weshalb einheimische Hilfskräfte, nachdem ich sie wegen grober Fahrlässigkeit am Arbeitsplatz fürchterlich zusammengeschissen hatte, am nächsten Tag so aufgetreten sind als sei überhaupt nichts passiert, sie schienen überrascht dass ich noch eine Erinnerung daran hatte. Ich bin mehrmals gewarnt worden, ich solle abgeschnittene Fingernägel und Haare geheim vernichten, so dass niemand damit zum Buschdoktor gehen kann und anschließend glaubt, er hätte Macht über mich.

Veronika hat mich einmal verblüfft. Wir waren schon ein paar Wochen zusammen, aber in jeder Beziehung kommt einmal die erste Nacht, wo man einfach nur noch pennen will ohne vorher zu poppen. Für Veronika eine Katastrophe. Als ich am nächsten Tag von der Arbeit kam, war sie beim Buschdoktor gewesen und zeigte mir einen Plastikbeutel mit trockenen orangebraunen Rindenstücken. Daraus hat sie mir einen Tee gekocht, den ich dann unter Aufsicht brav getrunken habe. Keine Ahnung ob es gewirkt hat, ich war ja ohnehin nach einer Nacht Enthaltsamkeit wieder spitz :D.

Es gab einen Expat, der auf mich den Eindruck machte, er wäre drogenabhängig - glasige Augen usw. Einige Kollegen meinten, das läge an seiner schwarzen Frau. Der Expat hatte nämlich selbst erzählt, von ihm werde erwartet, daß er täglich immer direkt nach Feierabend Kinder zeugt. Nur einen Erfolg hatte es bis dahin nicht gegeben. Meine Kollegen: "Die tut ihm was ins Essen".

Zur Auflockerung: Ein Video zum Thema Juju. Ist schon seltsam, die Verbindung vom Kampf zwischen böser und guter Magie, und afrikanischer Diskomusik:

 
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Bitshock

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Ich habe Veronika schon ein paarmal erwähnt, nun muss ich sie aber mal etwas ausführlicher vorstellen. Zum erstenmal getroffen habe ich sie als Begleitung eines Expat Ehepaares. Siggi war mit einer Einheimischen kirchlich verheiratet, ein Kind. Veronika war eine Cousine von Siggi's Frau. Und ich war gerade auf der Suche nach einer Frau für mehrere Wochen, weil ich mir nicht schon wieder durch zu häufige Wechsel eine Seuche einfangen wollte.

Veronika hatte eine hellere Hautfarbe als die anderen Mädel, das war unter Freelancerinnen selten - sie war Mischling. Sie konnte lesen, schreiben, und das Große 1x1, war also ein paar Jahre zur Schule gegangen. Angeblich war ihr Vater ein Deutscher, den sie aber nie gesehen hatte, weil er sich nach ihrer Geburt verdrückte. Daher kam auch ihr deutscher Nachname, ein ehemaliger deutscher Reichskanzler hieß genauso. Sowas schafft von vornherein blindes Vertrauen, zumindest bei mir. Sie sah für meinen Geschmack sehr gut aus, legte viel Wert auf ihr Äußeres und hatte feinere Gesichtszüge als der Rest der Einheimischen, sie hatte nicht diese wulstigen Lippen und eine schmalere Nase. Und sie war nicht beschnitten.

Siggi's Frau und Veronika:






Nach einer Nacht zum Kennenlernen fuhr sie zurück nach Monrovia, zwei Tage später kam sie, wie verabredet, mit einem Koffer zurück und wohnte dann 6 Monate bei mir. Ich habe sie nicht als typische Liberianerin gesehen, wie sehr sie aber von der dortigen Kultur geprägt war habe ich später und viel zu langsam gemerkt - der typische LKS Verwirrungszustand. Sie war sexuell sehr aktiv und überhaupt nicht scheu, bei meinen Vorgängern war sie offensichtlich durch eine gute Schule gegangen. Ich bekam immer schlagartig gute Laune, wenn ich nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause kam und mit Küssen überhäuft wurde.





Ja, ich habe sie geliebt, und sie mich auch. Eines ihrer Spielchen war, wenn ich zur Arbeit gehen mußte und die Zeit schon knapp wurde, sich breitbeinig auf die Couch zu legen und mir einen letzten Blick ins Paradies zu gönnen. Kennt ihr das Gefühl? Eine Mischung aus Trennungsschmerz und Sehnsucht, die Eichel juckt, der Schwanz tut weh, und ihr wisst ganz genau dass der Schmerz augenblicklich verschwindet wenn ihr für ein Quickie kurz umkehrt, um danach sofort wieder da zu sein sobald ihr den Dödel anschließend rauszieht?



Auf dem unteren Bild könnt ihr die Körperbehaarung von Veronika bewundern. Mir ist das egal, kein besonderer Kick, aber ich liebe Abwechslung. Es dauerte vier Monate bis ich sie zu einem Kahlschlag überreden konnte, mit mir als Mösenfriseur.


Nach wenigen Tagen kamen wir auf das Thema Kinder zu sprechen. Ohne Umschweife fragte sie mich: "You want a Child? I will give it to you..." Moment mal, Vero, soweit bin ich noch nicht, nimm erstmal weiter die Pille. Und das hat sie dann auch brav getan, obwohl ein Kind ihre Zukunft gesichert hätte, ähnlich wie eine Einzahlung in eine Rentenkasse. Zunächst durch regelmäßige Zahlungen meinerseits, später dann durch bessere Chancen des Kindes, die Mutter zu versorgen. Hellere Hautfarbe hat bei den Einheimischen hohen Prestigewert.

Von den anderen Expat Junggesellen wurde ich offen beneidet. Von Expat Ehemännern sowieso, und allmählich verbesserte sich auch mein Image bei ihren Ehefrauen, ich war ja jetzt nicht mehr der gesundheitlich gefährdete Hurenbock. Aber ich blieb treu, ehrlich, kein Witz.
 
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Eki

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28 März 2016
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Toller Bericht über Afrikanische Frauen und Sitten gefällt mir gut.
Ich war noch nie dort weil mir die Frauen nicht so anmachen und begeistern
 
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robonaut

Member Inaktiv
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28 September 2016
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Very nice geschrieben.

Die Veronika ist/war ja echt eine Hübsche. Ist ja echte Verschwendung, sowas dort zurück zu lassen.
 
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Bitshock

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Die Veronika ist/war ja echt eine Hübsche. Ist ja echte Verschwendung, sowas dort zurück zu lassen.

Ja, hübsch war sie. Aber lies erstmal weiter.

Nach einigen Wochen des Zusammenlebens stellte Veronika die Zukunftsfrage. Natürlich in meinem verwundbarsten Moment, kurz nach einem Orgasmus. Ich glaube mittlerweile, Zukunftsgespäche werden von den Ladies immer in genau solchen Momenten angesprochen, oder hat einer der Leser hier andere Erfahrungen?

Ich wußte zu dem Zeitpunkt schon dass ich keinen weiteren Vertrag dranhängen würde, ich wollte nach Deutschland zurück, um nicht als ewiger Expat beruflich abgehängt zu werden. Weil es mit uns so prima lief sagte ich Vero deshalb, wenn wir bei Ende meines laufenden Vertrags (in einem Jahr) noch zusammen sind, würde ich sie mit nach Deutschland nehmen. Vero jedoch hat offensichtlich nicht zugehört, für sie war es sicher dass sie als künftige Frau Bitshock langfristig ein gutes Leben haben wird. Das Thema war erstmal durch, die nächsten Wochen waren großartig.





Dann wurde ich ungeduldig. Ich erwartete, daß sie sich innerlich vorbereitet auf ein Leben in Europa, daß sie mir Fragen stellt um Deutschland kennenzulernen, dass sie wissbegierig ist, dass sie anfängt deutsch zu lernen. Keine Spur davon.

Beispiel: Zu jener Zeit erschien in der amerikanischen 'Newsweek' eine Titelstory über Deutschland, so ca 12 Magazinseiten, englischsprachig. Ich legte den Artikel aufgeschlagen ins Wohnzimmer. Er lag erst einige Tage immer am selben Fleck, um dann zugedeckt zu werden von einem wachsenden Stapel amerikanischer Regenbogenpresse, Heftchen zu Soap-Operas und Promis.

Mir wurde schmerzhaft klar, Vero würde sich in Deutschland weder zurechtfinden noch wohlfühlen, unbekannte Umgebung, kein Freundeskreis, nur mit mir als ihrem Tor zur Welt. Und ich hätte mich auch nicht gut gefühlt, mir schwebte als Idealbild eine Partnerschaft vor die nicht nur sexuell funktioniert, sondern wo auch kopfmäßig ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet. Nach einem halben Jahr zog ich die Notbremse.

Es war schmerzhaft, Vero heulte Rotz und Wasser, zog aber nach 2 Tagen mit ihren Koffern erstmal zu ihrer Cousine und Siggi. Ich fühlte mich hundeelend, hatte riesige Schuldgefühle, war aber irgendwie auch erleichtert. Ein paar Tage darauf ein kleines Palaver, anwesend 7 Leute. Einstimmiger Beschluß: Ich zahle 1500 Dollar an Vero, und wir sind geschieden. Gesagt, getan.

Zwei Wochen trafen wir uns nicht mehr, dann sah ich sie in der Clubhouse Bar mit Freundinnen am Tresen sitzen. Ich ging zu ihr, wie man das ja in Deutschland üblicherweise so macht .... hallo, wie geht's dir, was hast du in der Zwischenzeit gemacht, usw. Ich brachte nur das Wort "Hallo..." heraus, dann zog sie mir ihre Bierflasche über den Schädel, sofort lief mir Blut über das linke Auge. Ich war völlig verdattert, mit sowas hatte ich nicht gerechnet, Vero hatte ja schließlich selbst beim Palaver zugestimmt. Zurückgehauen habe ich nicht, stattdessen sofort zum Hospital gefahren, wo ein Sanitäter die Platzwunde nähte. Unter dem Haaransatz habe ich noch immer die Narbe.

In vielen Gesprächen, vor allem mit Einheimischen, wurde mir dann klar, daß sie auf diese Weise wieder ihr Image herstellen mußte, da war die Zustimmung beim Palaver egal. Sie war wohl am Tresen im Suff von den andern Girls gehänselt worden, was sie denn für eine Frau ist, die ihren Macker nicht halten kann. Naja, ich hatte es wohl verdient. Unentschieden 1:1 wie beim Fußball, jedenfalls waren meine Schuldgefühle danach weg.

Später, bei einem letzten Treffen vor meiner Abreise, sagte sie mir, sie würde jetzt in der Hauptstadt Monrovia mit einem Libanesen zusammenleben. Und ich habe die Erinnerung an eine wunderbare Zeit und an ein Ende mit Schrecken.

 

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