Tag 4: Donnerstag, 07.03.2024 – Was habe ich mir dabei gedacht?
Die Beschreibung dieses Morgens und des frühen Nachmittags kann ich kurz halten – die Ereignisse entsprachen dem „Standardablauf“, den ich an Tag 3 bereits beschrieben habe. Die einzige Besonderheit war, dass ich schon deutlich eher (verglichen mit den meisten anderen Tagen) den Poolbereich verließ, da ich ja bereits recht früh wieder in die Buzzin Lounge gehen wollte (ich hatte mir für heute ja den Plan zurechtgelegt, mit Coco Zeit zu verbringen). Bevor ich mich dahin auf den Weg machte, ging ich noch etwas essen – ich bin mehr nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, es war das kleine Restaurant, das ich bereits an Tag 1 besucht hatte. Es war dann etwa 15:45 Uhr, als ich mich (auch dieses Mal wieder zu Fuß) auf den Weg zur Buzzin Lounge machte.
Dort angekommen standen wieder einige Ladies im Eingangsbereich, aber Coco war nicht dabei (Fong-3 von gestern auch nicht). Also ließ ich mich von einer anderen Lady hineinbegleiten und fragte, ob Coco verfügbar wäre. Natürlich benutze ich an dieser Stelle ihren „richtigen“ Namen (damit meine ich den, der auf ihrem Namensschild stand, wobei sie in Wirklichkeit vermutlich ganz anders hieß) – ich hatte mir am Vortag besondere Mühe gegeben, ihn mir einzuprägen (wenn ich mich konzentriere, schaffe ich es manchmal, mein mieses Namensgedächtnis „auszutricksen“), wobei mir zugute kam, dass ihr Name so einfach war (nur 2 Buchstaben). Tatsächlich weiß ich diesen Namen (als einzigen!) auch heute noch – aber aus Gründen der Konsistenz werde ich sie in diesem Bericht auch weiterhin als Coco bezeichnen.
Die Lady, die mich hineinbegleitet hatte, erkundigte sich auch gleich nach Coco – und ich bekam die Info, dass sie im Lokal wäre, aber sich noch umziehen müsste und daher erst in einigen Minuten zu mir kommen könnte. Das war für mich natürlich absolut okay und ich bestelle mir schon mal ein Chang, mit dem ich dann erst einmal alleine (wieder auf einem der Sofas) sitzen blieb. Nach vielleicht 5 Minuten erschien dann Coco und kam auf mich zu – und mein erster Gedanke war: „Was habe ich mir dabei gedacht?!?“
Gestern hatte ich mir Coco zwar schon genauer angeschaut, aber ich konnte nur ihr (hübsches) Gesicht sehen, da sie ja am Tisch gegenüber saß und dieser den Rest ihres Körpers verdeckte. Nun sah ich sie zum ersten Mal auch vom Hals abwärts und was ich da erblickte, gefiel mir erst einmal gar nicht: Sie war knapp 1,60 m groß, hatte halblange dunkle Haare und braune Augen, ihr Alter schätzte ich auf 20-25 (genau war es 23) – bis dahin also erst mal alles okay. Aber sie hatte doch etliche Kilos zu viel, ihre Brüste waren ziemlich klein (und auch nicht besonders schön geformt) und ihr Hintern war mir auch zu breit – auf meiner Skala würde ich sie mit 6/10 bewerten (und das auch nur aufgrund ihres schönen Gesichts). Also rein optisch war sie jetzt nicht unbedingt mein Typ – aber vielleicht hatte sie ja andere Qualitäten? Ihr Englisch fiel definitiv nicht darunter, denn es war quasi nicht vorhanden (sie kannte lediglich ein paar einzelne Wörter, selbst einfachste Sätze bekam sie nicht zusammen und konnte sie auch nicht verstehen).
Also was jetzt? Denke ich mir eine Ausrede aus und ergreife schnell die Flucht aus dem Laden? Nein, das brachte ich nicht übers Herz, denn Coco schien eine echt nette Person zu sein und sie freute sich anscheinend auch sehr darüber, dass ich extra wegen ihr wieder in die Bar gekommen bin. Natürlich ist es möglich, dass ich mir das nur einbildete (und sie sich in Wirklichkeit nur darüber freute, dass sie eine Gelegenheit zum Geldverdienen bekam), aber ich habe im Laufe meines Lebens doch eine gewisse Menschenkenntnis entwickelt (und die funktioniert zumindest im nüchternen Zustand – in dem ich ja noch war – auch recht zuverlässig), die mir klar das Signal gab, dass ihre Freude „echt“ war. Also wäre ich in diesem Moment einfach ein Arschloch gewesen, wenn ich sofort wieder gegangen wäre – und Business hin oder her, letztendlich sind wir doch alle Menschen, die respektvoll miteinander umgehen sollten.
Somit war meine Entscheidung gefallen: Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken und gab Coco eine Chance (hieß konkret: Ich spendierte ihr einen Drink und bat sie, sich zu mir zu setzen) – und was soll ich sagen: Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung, die ich während meines ganzen Urlaubs getroffen hatte.
Im Gegensatz zu den Ladies an den vorangegangenen Tagen verspürte ich bei Coco das Bedürfnis, sie näher kennenzulernen, etwas mehr über sie zu erfahren, mich mit ihr über alles mögliche zu unterhalten, usw. – nur gab es dabei natürlich ein „kleines“ Problem: Wir hatten keine gemeinsame Sprache! Aber das ließ sich zum Glück lösen, wir holten beide unsere Smartphones heraus (hier bestand ja keine Gefahr, dass tanzende Ladies sie zertrampeln könnten) und warfen den Google Übersetzer an. Das klappte auch erstaunlich gut (Ausnahme siehe unten), dadurch erfuhr ich z.B., dass sie aus dem Isaan kam (den genauen Ort habe ich vergessen), dass sie keine Kinder hatte und dass sie erst seit einem Monat in Pattaya war (die ganze Zeit in dieser Bar). Auf Aussagen wie letztgenannte gebe ich eigentlich gar nichts, da einem irgendwie alle Ladies erzählen, sie seien erst seit Kurzem im Seebad (näher an der Wahrheit dürfte meist wohl eher etwas sein wie „ich bin seit 4 Jahren in Pattaya und du hast jetzt die einmalige Gelegenheit, mein Kunde Nr. 1173 zu werden“ – aber ich glaube kaum, dass die meisten Gäste eine derart ehrliche Aussage wertschätzen würden). Bei Coco hatte ich aber das Gefühl, dass es die Wahrheit war, da sie insgesamt etwas unsicher/vorsichtig im Umgang mit mir wirkte und auch ihr quasi nicht vorhandenes Englisch würde dazu passen.
Nun aber noch (als kurzer Einschub) die Situation, in der der Google Übersetzer für einen kurzen bizarren Moment sorgte: Irgendwann zeigte mir Coco ein Bild von einem kleinen Jungen (ca. 2 Jahre alt) und ich fragte sie, wer das ist. Sie sprach etwas in den Übersetzer und der spuckte folgenden Text aus: „Das ist mein Enkelsohn.“ Ihr könnt euch vorstellen, dass sich in dem Moment meine Kinnlade mit hohem Tempo in Richtung Fußboden bewegte – sie sagte, sie hat keine Kinder, also wo kommt jetzt plötzlich der Enkel her? Und überhaupt, mit 23 kann sie wohl kaum schon Oma sein – hat sie mich also komplett angelogen und sie ist in Wahrheit schon (mindestens) Mitte/Ende 30? Glücklicherweise übernahm mein Verstand schnell wieder die Kontrolle („du Depp, selbst wenn die 23 geflunkert sein sollte, die ist doch niemals über 35“), also blieb als einzige Möglichkeit, dass der Übersetzer da groben Blödsinn verzapft hatte. Genaueres Nachfragen meinerseits brachte dann auch schnell die Lösung: Der Junge war der Sohn ihrer Schwester, also ihr Neffe ...
Mit Coco lief es sehr gut, die Chemie zwischen uns stimmte einfach: Anfangs war sie noch recht zurückhaltend (ich würde es nicht schüchtern nennen, eher vorsichtig, da sie unsicher zu sein schien, wie ich wohl auf manche Sachen reagieren würde), aber nach und nach kamen wir uns immer näher, tauschten zärtliche Berührungen und intensive Küsse aus. Irgendwann kam dann noch ein „Accessoire“ zum Einsatz (nein, keines von der Sorte, an die ihr grade denkt): Sie hatte eine kleine stabförmige e-Zigarette um den Hals gehängt, an der sie hin und wieder zog (dem Geruch nach zu urteilen war es irgendwas mit Menthol, kombiniert mit etwas fruchtigem, das ich nicht genau zuordnen konnte). Irgendwann fing sie an, zunächst an dem Ding zu ziehen, um mich dann – noch während sie den Dampf im Mund hatte – zu küssen und wir „teilten“ uns dann quasi den Dampf (klingt jetzt vermutlich ziemlich komisch, hat sich tatsächlich aber toll angefühlt). Nach einiger Zeit hielt sie schließlich mir die e-Zigarette hin, ich sollte doch auch mal „direkt“ probieren – und natürlich habe ich es umgehend geschafft, mich komplett zu blamieren …
Dazu muss ich zunächst sagen, dass ich zwar Raucher bin, aber tatsächlich noch nie eine e-Zigarette probiert hatte – ich hatte also keine Ahnung, wie stark ich an dem Ding ziehen sollte. Anstatt es langsam anzugehen, dachte ich mir stattdessen „wird schon genauso sein wie bei einer normalen Zigarette“ und zog dementsprechend auf Lunge – das war eine echt dämliche Entscheidung!“ Ich hatte sofort eine Riesenmenge Dampf in meinen Atemwegen, was dazu führte (das enthaltene Menthol spielte hierbei sicherlich auch eine Rolle), dass ich heftigst anfing zu husten: Der Panik im Gesicht von Coco nach zu urteilen, muss ich wohl kurzzeitig den Eindruck vermittelt haben, ich würde jetzt gleich den Löffel abgeben
Nach etwa 10-20 Sekunden hatte ich mich aber schon wieder beruhigt und konnte über meine eigene Dummheit lachen – von nun an zog ich nur noch sehr vorsichtig an der e-Zigarette.
Mit dem Alkohol hielt ich mich deutlich mehr zurück als in den Tagen zuvor – ich streute hin und wieder eine Cola ein und von Tequila-Shots ließ ich komplett die Finger. Auch Coco war nicht auf Druckbetankung aus: Sie ließ mich immer mal wieder von ihren Ladydrinks kosten und dabei stellte ich fest, dass sie bereits am Anfang nicht allzu stark waren und im Laufe der Zeit sank dann der Alkoholgehalt noch weiter. Apropos Ladydrinks: Auch heute gab es immer mal wieder andere Ladies, die sich – im Tausch gegen etwas Gesellschaft – um solche bewarben, ich schickte sie aber (vorerst) alle weg, da ich mich auf Coco konzentrieren wollte.
Und schließlich kam ich an dem Punkt an, dass ich mit Coco aufs Zimmer wollte – ich musste ihr diese Frage über den Übersetzer stellen und ihre Antwort kam prompt: „Ja, gerne!“. Die Preisverhandlung war schnell erledigt: Ich bot ihr 2.000 Baht und sie akzeptierte sofort. Sie ging kurz weg, um das Zimmer (sind in der Buzzin Lounge grundsätzlich vorhanden) klar zu machen und als sie zurückkam, griff sie direkt zum Übersetzer. Meine Vermutung, dieser würde mir jetzt gleich den Zimmerpreis anzeigen (den ich dann nur noch akzeptieren müsste), entpuppte sich aber als falsch – stattdessen stand da, ich sollte bitte kurz auf die Mamasan warten, ich müsste mit ihr etwas klären. Okay, das kam jetzt unerwartet und ich hatte ehrlich gesagt ein etwas mulmiges Gefühl, dass es irgendein Problem gab (und der Abend komplett in die falsche Richtung laufen könnte). Als die Mamasan kurz darauf erschien und mit mir sprach (ihr Englisch war ziemlich gut), stellte sich heraus, dass zumindest der erste Teil meiner Vermutung richtig war – denn es gab ein Problem mit den Zimmern. Aus irgendeinem Grund waren diese nicht verfügbar (warum genau, erfuhr ich nicht, aber es lag wohl nicht einfach daran, dass grade alle belegt gewesen wären), aber ich bekam direkt eine Alternative vorgeschlagen: Ich könnte Coco mit in mein Hotel nehmen und statt der sonst hierfür üblichen Barfine (keine Ahnung, wie hoch die gewesen wäre) müsste ich nur den Zimmerpreis bezahlen (400 Baht). An dieser Stelle musste ich kurz nachdenken (weil eigentlich wollte ich ja keine Ladies mit ins Hotel nehmen), aber ich akzeptierte schließlich. Eine Bedingung gab es jedoch noch: Ich hatte maximal 2 Stunden Zeit, dann müsste Coco wieder in der Bar sein (okay, sollte zu schaffen sein). (Auf die Idee, ich könnte statt meines Hotelzimmers ein nahe gelegenes Stundenhotel buchen, kam ich in dem Moment gar nicht.)
(Geht gleich weiter.)