Episode 5.1
Die Tage vorher waren ziemlich ereignisreich für Nim, während George sich riesige Sorgen wegen ihres Verschwindens machte. Viel war passiert, was Georges and Nims Welt einschneidend verändern würde.
Was war nicht alles während der Tage vor der Totenfeier geschehen?
„tamai, tamai? Warum ist Lothar tot?“ fragte Nim.
„Ich weiß auch nicht, was da schief gelaufen ist“, antwortete der Schamane in Naklua Nim vorgestern. „Habe in eurem Haus heimlich nur sechs „Tokays“ ausgesetzt, damit sie deinen Ehemann ordentlich zwicken, wenn er schläft. Die Bisse sind sehr schmerzhaft und heilen schlecht.
Ich habe diese netten Tierchen an den Rückständen unter deinen Fingernägeln auf dem Bild deines Mannes knabbern lassen. Die haben sie gierig verschlungen. Dazu eine Spinne, deren Stich ihn lähmt und in einen vierundzwanzigstündigen Schlaf versetzt. Du hättest dann auch genug Zeit gehabt, an sein Geld zu kommen und mir meinen Lohn zu zahlen. Wo ist der?“
Nim sah den Schamanen verständnislos an.
Der streckte den Arm aus, die Handfläche nach oben und machte mit den Fingern eine kraulende Bewegung.
„Ich habe nichts“, sagte Nim. Sie öffnete ihre Handtasche, holte ihr Portemonnaie hervor und drückte dem Schamanen einen 20-Baht-Schein. „Das ist alles, was ich besitze.“
Doch der Mann wollte das Geld nicht. Er spuckte aus, er hätte die Note am liebsten zerknittert und auf den Boden geworfen, aber er besann sich eines Besseren.
Vor dem geistigen Auge des Schamanen erschien die Summe, die er für solch einen Fall eines Auftragsmordes verlangt hätte. Genug um seine Villa nebenan endlich fertig zu stellen. Dafür hätte er die weiße Magie gänzlich aufgegeben und sich unwiderruflich der schwarzen ergeben. Doch er sollte Nims Ehemann nur eine Abreibung erteilen. Da war anscheinend etwas aus dem Ruder gelaufen. Ein Unfall. Und nun wollte diese Nim überhaupt nicht bezahlen. Von den 20 Baht abgesehen! Er spuckte noch einmal auf den Boden.
Nim hatte Angst. So wie sie die thailändische Polizei kannte, würde die versuchen, ihr den Tod ihres Mannes anzuhängen. Nicht, weil sie davon überzeugt wäre, daß sie ihn umgebracht hätte, sondern einfach aus dem Grunde, weil bei ihr eventuell Geld zu holen sei. Sie war ja schließlich mit einem Farang verheiratet gewesen.
Als Nim von ihrer Schwester am Telefon hörte, daß Lothar tot sei, begab sie sich sofort nach Naklua. Dort lebte ihr einziger Verbündeter und Mitwisser. Dort war der einzige, dem sie sich anvertrauen konnte. Aber ob das eine gute Idee gewesen war, wagte sie nun zu bezweifeln. Vielleicht hätte sie sich lieber an George wenden sollen. Doch wie immer, wenn sie ganz tief in der Scheiße saß, sich gar schuldig fühlte, waren Verwandte und gute Freunde die letzten, an die sie sich wandte. Dann ging Nim eigene verschlungene Wege, die sie vor den anderen verbarg.
Ein Toter, aus dem man mit Leichtigkeit ein Mordopfer konstruieren konnte, war eine Nummer zu groß für einen Farang, auch für George.
„Ich weiß nicht, was ich machen soll“, stieß sie verzweifelt hervor und dachte an die Polizei und den Schamanen, der mehr als finster dreinschaute.
Aus seiner Wut machte er keinen Hehl.
„Ich werde das Geld auftreiben“, sagte Nim und stand auf.“
„Wir können vorübergehend eine andere Lösung finden…“, sagte der Schamane. „Knie nieder.“
Mit diesen Worten beugte er sich zu Nim hinunter und blies ihr weißes Pulver ins Gesicht, hob danach ihren willenlosen Körper auf, legte ihn auf die Liege, auf der er früher Nim mit der Eidechse behandelt hatte, zog ihr den Schlüpfer aus, öffnete ihre Beine weit und drang mit einem lauten Stöhnen in sie ein….