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Thailand Gefangen in der Thai Mystik

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Episode 2.6

„Hallo Rose. Ich bin’s. Mein Thai-Chef hat eine späte Sitzung anberaumt.“


„Du kommst also später.“

„Du weißt ja, wie das ist. Den ganzen Nachmittag verbringt er auf dem Golfplatz, und dann fällt ihm plötzlich ein, daß es noch etwas zu besprechen gibt. Womöglich lädt er uns danach noch zum Essen ein“, fügte George vorsichtshalber hinzu.

Seine Ausrede war gar nicht so abwegig. So war es schon öfter gewesen. Pech, wenn sein Chef an diesem Tag tatsächlich auf diese Idee käme, denn George mußte an diesem Abend unbedingt Nim wiedersehen.

Rose fügte sich wie immer. Die Karriere ihres Mannes ging vor. George verpaßte schließlich kein wichtiges Familienereignis, während dessen seine Anwesenheit unbedingt erwünscht war, wenn er später nach Hause kam. Hatte Rose nicht bald Geburtstag?

Rose fühlte sich plötzlich sehr einsam. Sie würde sich in der Küche verbarrikadieren, denn da war sie sicher vor Ungeziefer. Fernsehen schauen und auf George warten.

Als George die Bar betrat, war Nim noch nicht da. Enttäuscht ließ er sich auf einem Hocker an der Theke nieder. Mamasan beobachtete ihn aus ihren Augenwinkeln. Eines der Bargirls hockte sich auf die Ablage hinter der Theke, gleich gegenüber von George und begann lächelnd das ewige Frage- und Antwortspiel. „What would you like some drink…? Woher kommst du…? Wie lange bist du schon hier…?“

Aber George war nicht dazu aufgelegt, antwortete nur kurz irgendwelchen Blödsinn, abgesehen von seiner Bestellung: „Chang“. Er schaute immer wieder auf die Straße. Als ein Moped-Taxi anhielt und ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren und in Jeans wie in Zeitlupe und etwas umständlich vom Rücksitz stieg, erkannte er Nim. Sie ging eine Spur zu langsam, ohne George zu beachten, schnurstracks zu ihrer Schwester und redete leise mit ihr. Inzwischen wusste George, dass sie Lek hiess. Die schüttelte nur mit dem Kopf, bekam einen recht saueren Gesichtsausdruck, übergab Nim einen Schlüssel und machte eine Handbewegung, die nach „hau ab“ aussah.

Nim ging daraufhin um die Theke herum direkt auf George zu. Sie setzte sich aber nicht auf einen Hocker, sondern blieb wortlos neben ihm stehen.

George erinnerte sich an ihren Spruch: „Du fragst, ich antworte“ und begann das Gespräch mit: „Hallo Nim, wie geht es dir?“

Sabaidie, sehr gut“, antwortete sie mit bezauberndem Lächeln, aber ihre Augen sprachen eine andere Sprache. George glaubte darin etwas Gejagtes oder gar Schmerz zu erkennen, aber das war zunächst einmal zweitrangig. Vermutlich hatte er sich getäuscht. Eigentlich hatte er gehofft, daß sie ihm gleich um den Hals fiel.

„Weißt du, was ich bei mir habe?“ setzte George das Gespräch mit Fragen fort.

Zeig mir Mae Thoranie Bib Muay Phom. Ich weiß, sie wieder gesund. Du gute Hände.“


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George war erstaunt. Erachtete sie das einfach als selbstverständlich? War sie als sehr hübsches Mädchen daran gewöhnt, daß Männer ihren Forderungen nachkamen? Aber er wischte seine Bedenken beiseite, griff in die Hemdentasche, zog
Mae Toranie hervor und überreichte sie Nim. Die warf nur einen kurzen Blick auf die Figur, ohne Danke zu sagen oder irgendein Lob auszusprechen, ging hinter die Theke, rückte einen Barhocker unter dem Schrein zurecht und machte Anstalten, darauf zu steigen. George freute sich schon auf ihren Balanceakt, aber sie brach diese Übung unvermittelt ab, ging in die Hocke und hielt ihren Körper mit verschränkten Armen, ihre Hände in der Nierengegend. Ihr Gesicht sehr ernst, so wie George es noch nicht gesehen hatte. Tränen rollten über ihre Wangen. Erschrocken erkannte George, daß sie an körperlichen Schmerzen litt.

Er überlegte nicht lange, ging einfach hinter die Theke, richtete Nim vorsichtig auf und begleitete sie stützend zu der abgenutzten Ledercouch, die nahe am Billardtisch stand. Mae Toranie hatte er vorher vorsichtshalber wieder in der Hemdtasche verstaut.

„Hattest du einen Unfall? Was ist passiert? Bist du krank?“

Nim sah George mit großen traurigen Augen an.

„Ja, ich bin krank. Viele Schmerzen.“

„Soll ich dich zu einem Arzt bringen?“ Georges Beschützerinstinkt war wieder erwacht. Er hätte in diesem Moment alles für Nim getan, jede Arztrechnung bezahlt. Hauptsache, sie würde wieder gesund und vor allen Dingen keine Schmerzen mehr haben.

„Nein, bitte nicht, geht vorbei.“

George war für einen Augenblick ratlos, kam sich sogar hilflos vor. Gegen ihren Widerstand würde es schwierig sein, sie zu einem Krankenhaus zu bringen.

„Bist du sicher?“ fragte George und dachte daran, daß Nim auf einem Moped-Taxi angekommen war und bis zu dem Moment, als sie auf den Hocker steigen wollte, eigentlich alles in Ordnung zu sein schien. Vielleicht war es gar nicht so schlimm? Aber tatenlos wollte er nicht bleiben. Er rief ein Bargirl herbei, gab ihr hundert Baht und bat sie, Schmerztabletten zu holen, denn er wußte, daß diese in den Drogerien, selbst ohne Rezept, ein gehöriges Kaliber hatten.

George streichelte Nims Unterarm, legte sogar seinen Arm um sie, ohne sie damit zu belasten. Als seine Hand ihr linkes Schulterblatt berührte, fühlte er eine leicht pulsierende Wärme. Etwas Angenehmes schien sich auf seinen Körper zu übertragen. Umgekehrt fühlte er, wie sein Mitgefühl und Trost sich auf Nim übertrug. Sie schien sich zu entspannen.

„Ich möchte nicht, daß du leidest, Nim. Wie kann ich dir helfen?“

Nim sah George ganz bewußt in die Augen, als ob sie versuchte, sein Innerstes zu ergründen. Dabei griff sie einfach in seine Hemdentasche, holte Mae Thoranie heraus und betrachtete die Figur zum ersten Mal nachdenklich von allen Seiten. Dabei strich sie mit ihren Fingern über die Bruchstellen, dort, wo sie diese vermutete. Sie spürte nicht die geringste Unebenheit.

„Ja, du kannst helfen. Deine Hände magic“, antwortete Nim.

Sie schien einen Entschluß gefaßt zu haben.

„Wie denn?“ fragte George.

„Ich erzähle dir, du zuhören. Wir gehen zu dir.“
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 2.7

George traute seinen Ohren nicht. Ihre Antwort klang wie die Erfüllung eines Wunschtraumes. Wenn da nur nicht…

„Zu mir geht leider nicht. Ähm, das ist zu weit weg. Vielleicht können wir woanders hingehen, wo wir ungestört sind?“


Nim schaute George nachdenklich an, antwortete aber sofort. „Bar nicht gut. Zu viele Leute, zu viele Ohren, zu laut.“ Sie schlug vor, auf das Zimmer ihrer Schwester Lek zu gehen. Gleich die Treppe hoch im hinteren Teil des Billardraumes. Den Schlüssel hätte sie gerade erhalten.

Ehe George zustimmen konnte, kam das Bargirl vorbei, überreichte George eine kleine Tüte mit sechs Tabletten und die Rechnung. Genau hundert Baht. George gab dem Mädchen 20 Baht Trinkgeld.

Nim stand schwerfällig auf, ging unsicheren Schrittes hinter den Tresen und holte ihre Handtasche, die sie über ihre rechte Schulter hängte. Mae Toranie gab sie einer Kollegin. Die nahm sie mit beiden Händen entgegen, erklomm den Barhocker und stellte die Figur in den Schrein.

George stand neben der Couch und beobachtete Nim mit Mitgefühl, als sie sich bei jedem Schritt quälend wieder zu ihm begab und nach seiner Hand griff.

Während eines Blickes zurück zur Theke erkannte George einen Mann, der ihm zuprostete und offensichtlich erst kurze Zeit zuvor in die Bar gekommen war. Es handelte sich um Wayne, der sich vom schnellen und lautlosen Todesengel zum Bangkoker Bus- und Khlong-Spezialisten geläutert hatte. An diesem Tag trug er ein schwarzes T-Shirt mit kopulierenden Skeletten und dem Schriftzug „Nail Me“.

Wayne grinste breit und rief ihm hinterher: „Hey, George, alte Säule, bist ja ein ganz Schlimmer. Paß auf dich auf. Ich habe dich gewarnt.“

„Gewarnt?“ fragte Nim kurz darauf an George gewandt. „Was meint er?“

„Ich weiß es auch nicht“, sagte George. Er war sich selbst nicht ganz sicher. Zwar hatte Wayne ihn über Nim bei ihrem ersten Treffen oberflächlich aufgeklärt, aber was sollte daran schon erwähnenswert oder gar mit einer Warnung verbunden gewesen sein?

Nim stieg die Stufen zum ersten Stock vor George hinauf. Es gab kein Geländer, so daß sie sich bei jedem Schritt an der Wand abstützte. George konnte seine Blicke nicht von ihrem süßen Po unter den engen Jeans abwenden.

Nim schloß auf und betrat zuerst das Zimmer. Sie machte Licht im Bad, warf einen kurzen Blick hinein und lehnte die Tür an, ging zur Klimaanlage und schaltete sie an.

Dann legte sie sich auf das Bett und deutete mit ihrer Hand an, daß sich George neben sie setzen oder legen sollte. Der zog sich die Schuhe aus, rückte Nims Kopfkissen noch bequemer zurecht und entschied, sich zunächst nur auf die Bettkante zu hocken.

„Ich dir zuerst etwas zeigen. Du mir helfen.“

Nim öffnete den Gürtel und den Reißverschluß ihrer Jeans. „Helfe Jeans ausziehen.“

George faßte beide Hosenbeine am Saum und zog an den Jeans, während Nim ihren Hintern hob. Schon als er ihre nackten Oberschenkel nur zur Hälfte sah, erkannte er den Grund ihrer Schmerzen. Überall blaue Flecken. Manche faustgroß.

„Oh mein Gott!“ entfuhr es George.

„Mehr gucken“, sagte Nim und zog ihr Top aus, unter dem sie einen BH trug.

George hielt den Atem an. Adrenalin machte sich in seinen Blutbahnen breit. Nim hatte dunkelviolette Blutergüsse auf dem Bauch und besonders in der Nierengegend.

„Wer hat das getan?“ rief George, denn bei einem Unfall hätte sich Nim zusätzlich noch Schrammen und Abschürfungen zugezogen. In seiner Phantasie malte er sich eine wilde Schlägerei aus, bei der er den Täter gehörig verprügeln würde.

„Später, erst Öl“, sagte Nim und nahm ein kleines Fläschchen aus ihrer Handtasche. George hatte so etwas schon gesehen. Sie blieben ihm ein Rätsel. Es gab deren unzählig verschiedene. Viele mit dem Bildnis einer Person versehen, alle nur auf Thai beschriftet, manchmal auch auf Chinesisch.

War da nicht auch ein ziemlich abgegriffenes Foto eines Mannes in ihrer Handtasche? Was hatte das zu bedeuten? Warum lag es lose zwischen all den Utensilien, anstatt sorgfältig und beschützt in einem Fach ihrer Geldbörse eingeordnet? An einigen Stellen schien die Farbschicht schon gelitten zu haben. Nicht mehr lange und es würde nur noch ein zerkratztes und zerfleddertes Stück Papier übrig sein, dachte George. Er war zwar neugierig, aber nicht in dem Maße, wie es nur eine Frau sein konnte. Irgendwann einmal würde er das Geheimnis lüften. Jetzt war sicherlich nicht der rechte Zeitpunkt dazu.

George beschloß, Nim zunächst eine Schmerztablette zu verabreichen, ging zu einem kleinen Kühlschrank und fand wie erhofft eine Flasche Wasser darin. Nachdem Nim brav eine Tablette genommen hatte, öffnete er das Fläschchen und roch daran. Ein starker Hauch von ätherischen Ölen nahm ihm fast den Atem.

„Haut einreiben“, sagte Nim und schloß die Augen.

George versuchte, die Situation zu verarbeiten. Da befand er sich mit einem halbnackten wunderschönen Mädchen auf einem Bett und hatte nichts anderes im Sinn, als ihre Schmerzen zu lindern und ihr zu helfen. Seine Gefühle für Nim waren neu und vertraut zugleich.


Der Nebel der Vergangenheit riß plötzlich auf. Sara hatte sich ähnlich ungezwungen in seiner Gegenwart benommen, hatte ihn gelenkt und von Anfang an keine körperliche Scheu gegenüber George gezeigt. Als sich damals Sara von George trennte, brach für ihn eine Welt zusammen. Es dauerte viele Monate bis er darüber hinweg kam. Trotzdem mochte er die Zeit mit Sara nicht missen. Sie war im hebräischen Sinne des Namens wirklich seine Fürstin oder Prinzessin. Er würde ihr Andenken immer und ewig mit sich herumtragen. Im Laufe der Jahre wuchs sie in seiner Erinnerung zur Ikone, zur Nymphe im altgriechischen Götterhimmel.

Mit diesen Gedanken hob George den Kopf, um wieder in das Hier und Jetzt zurückzufinden. Nim lag halbnackt und mit geschundenem Körper ruhig auf dem Rücken und beobachtete George interessiert.

Der fragte sich, warum ihm das „Eine“ gar nicht erst in den Sinn kam, obwohl er erst Minuten vorher auf der Treppe beim Anblick von Nims süßem Hintern in ihren engen Jeans an nichts anderes gedacht hatte. Sehr surreal und unwirklich, was da im Augenblick passierte, fand er.

So vorsichtig und zärtlich hatte George noch nie die Haut einer Frau berührt. Er verteilte den gesamten Inhalt der Flasche auf Nims Körper, auch auf dem Rücken, außer an den Stellen, an denen sie ihr Höschen und den BH trug. Als er ihr linkes Schulterblatt berührte, spürte er wieder ein leichtes Vibrieren unter seiner Hand.

Als George das leere Fläschchen abstellte und seine Hand noch einen Augenblick unbewegt auf Nims Bauch ruhen ließ, öffnete sie die Augen, richtete sich halb auf und stützte sich auf ihre Ellenbogen.

„Ich war sicher, du gute Hände. Ich fühle mich… Wie sagt man…? Beschützt. Du dich sehr lieb um mich kümmern.“

George blickte versonnen auf seine Hände hinunter. Sara, seine längst Verflossene, hatte ihm einmal gesagt: „Weißt du, daß du sehr schöne Hände hast?“

Das war einer ihrer Sätze, die er nie vergessen würde.

Nim lächelte wieder zauberhaft und vermittelte den Eindruck, keine oder kaum noch Schmerzen zu haben. George schob das auf die Wirkung der Schmerztablette. Er war immer noch vollständig angezogen. Selbst seine Krawatte hatte er nur leicht am Hals gelockert.

„Du schönen Schlips. Elefanten gut. Rüssel nach oben. Das heißt viel Glück.“

Nun lächelte auch George wieder erleichtert. Er war froh, daß es Nim anscheinend wieder besser ging.

„Ich erzähle dir später, wer mir Schmerzen machen. Zuerst ich dir danken. Zieh dich aus…“

Ende Kapitel 2
 
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Iffi

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Kapitel 2 - Schwerpunkte


Dieses 2. Kapitel dient der Vervollständigung der Bühne, auf der diese Story spielt.

Wir kennen jetzt die Hauptdarsteller
  • George, der mit Rose verheiratet und arbeitende Expat in Thailand und nichts anbrennen laesst.
  • Rose, seine penible und in Thailand nicht besonders glückliche Ehefrau
  • Nim, das undurchschaubare Bargirl
  • Mamasan namens Lek, Nim's Schwester
  • Wayne, Vietnam-Veteran, in Thailand hängengeblieben
  • Lothar, gescheiteter Expat, verheiratet mit einer Thai-Frau


Die Örtlichkeiten
  • Pattaya Bierbar
  • Map Ta Phut, Georgs Arbeitsstätte
  • Nongprue, Georg und Rose Wohnsitz
  • Naklua, Salzdorf, nördlich von Pattaya, Wohnsitz eines Schamanen


Mystik

  • Aufbau eines typischen Bar-Schreines
  • Mae Thoranie, die Erdgöttin
  • Maneki Neko, die winkende Katze
  • Mo Pi, Thai Schamane
  • Pi, Geist, Gespenst
  • Mae Nak, verstorbene Ehefrau mit Baby, die als Gespenst weiterlebt, weil sie ihren Ehemann so sehr liebt
  • Tokay, eine Echsenart mit mystischem Hintergrund

Ab jetzt nimmt Georgs Schicksal seinen Lauf. Langsam aber stetig wird er sich immer mehr verstricken in eine Welt, die er so vorher nicht kannte...

Kapitel 3 folgt sogleich...
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Kapitel 3.0

„Bitte, bitte, hilf mir“, schluchzte Nim am anderen Ende der Leitung mit sonderbar nuschelnder Stimme, ähnlich wie jemand, der eine geschwollene Lippe hatte. „Ich will nicht mehr nach Hause.“ Ihre Stimme ging in Donnergrollen unter.


Georges freier Abend stand bevor. Rose würde in ihrem gemeinnützigen Verein bis spät in die Nacht ihres Amtes walten. Schon wieder war eine Woche vergangen.

George hatte so oft wie möglich mit Nim telefoniert.

Das war Rose dummerweise nicht entgangen, die ihn irgendwann fragte, mit wem er da ständig telefonierte.

George murmelte etwas von Schwierigkeiten eines Arbeitskollegen in der Firma und nahm sich vor, sich zukünftig etwas zusammenzureißen. Doch das war leichter gesagt als getan. Schließlich mußte passieren, was dann passierte.

Rose hatte eines Abends etwas Leckeres gekocht, weil sie George wieder einmal verwöhnen wollte, wie sie es ausgedrückt hatte.

Während die beiden zu Abend aßen, klingelte Georges Telefon, das er seit dem wunderschönen Abend mit Nim nicht mehr aus den Augen ließ.


„Mir geht es schon viel besser“, sagte Nim, nachdem sich George ein wenig zu nett für Roses Ohren gemeldet hatte. Nim meinte, sie wollte George sobald wie möglich etwas Gutes tun. Dieses Mal würde sie ihn einölen. Überall!

George blieb fast der Bissen im Hals stecken, als er sich Nims Massage in allen Einzelheiten ausmalte und dabei einen Ständer bekam, während er Rose betrachtete, die ihm gegenüber auf der anderen Seite des Tisches saß.

„Melde dich ruhig wieder, wenn es noch Unklarheiten gibt“, stotterte George, um dem Telefonat den Anschein eines Dienstgespräches zu geben, und legte auf.

Rose sah ihn böse an. „Warum sagst du mir nicht einfach, was los ist?“ wollte sie wissen. „Warum sagst du mir nicht, wer dich dauernd anruft?“

„Ein Thai-Arbeitskollege“, das erzählte ich doch schon“, log George kaltblütig, „Er arbeitet an einem Bericht, den er mir ausschnittsweise vorliest, wenn er wegen irgendwelchen Formulierungen unsicher ist.

Rose sagte nichts mehr, den Rest des Abendessens nahmen die beiden schweigend ein.

George wußte nicht, ob Rose ihm die Geschichte mit dem Arbeitskollegen auf Dauer abkaufen würde. Vielleicht benahm er sich auch merkwürdig ohne es zu ahnen. Männer glauben ja immer, dass sie sich nicht verräterisch verhalten. Dabei liegt die männliche Körpersprache und Verhalten wie ein offene Buch vor der Partnerin, besonders vor der langjährigen Ehefrau. Frauen hatten einen merkwürdigen siebten Sinn, was solche Dinge anbelangte.

Um nichts zu riskieren, kaufte er am nächsten Tag ein zweites Handy und gab Nim die Nummer. Wenn sie mit ihm reden wollte, sollte sie es entweder einmal klingeln lassen, damit George in einem günstigen Augenblick zurückrufen konnte oder einfach eine SMS mit einem Rückrufwunsch schicken.

George konnte einfach nicht riskieren, daß Rose mißtrauisch wurde und begann, hinter ihm herzuschnüffeln. Wenn sie das tat, würde sie mit Sicherheit auch die Anruflisten in seinem Handy durchgehen. Ein einziger Alptraum, wenn er nur einmal vergessen würde, einen Anruf von Nim aus dieser Liste zu löschen! Daher mußte ein zweites, ein geheimes Handy her.

Um Roses Mißtrauen nicht weiter zu vertiefen, blieb er jeden Abend zu Hause und spielte den perfekten Ehemann, auch wenn ihm das zuweilen schwer fiel. Wie wahnsinnig freute er sich auf Roses Termin bei dem gemeinnützigen Verein, und nun war es endlich so weit. Endlich Freitag, endlich wieder ein freier Abend für ihn...
 
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Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
6.203
2.054
2.913
Thailand
@ Iffi

„Zeig mir Mae Thoranie Bib Muay Phom. Ich weiß, sie wieder gesund. Du gute Hände.“

So wie Du die Nim beschreibst, kennt sie sich ein wenig in der thailändischen und buddhistischen Mystik aus. Eine beschädigte Statue, Figur oder Amulett, würden sie nie auf diese Weise reparieren lassen. Nur die sehr teuren Amulette, werden repariert, aber dann von einem Spezialisten, der die nötige Kenntnis hat.

Ansonsten werden solche defekten Sachen am liebsten in einem Kloster deponiert, manchmal auch bei den ausgedienten oder defekten Geisterhäuschen am Wegesrand.

Jetzt bin ich natürlich neugierig, wieso die Nim das nicht weiss. Denn die defekte Statue der Mutter Erde wird ihr und der Bar viel Unglück bringen, Nichtwissen schützt ja vor Strafe nicht.

Die Idee zu der Story in Verbindung mit vielen Hintergrundinformationen finde ich sehr gut, ich bleibe gespannt dabei :daume .
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Ist schon richtig, was du sagst, Ton.

"Teuer" ist ja nicht nur auf Geldwert bezogen. Und diese Figur Mai Thoranie in der Bar ist Nim lieb und teuer. Natürlich würde sie diese Figur nie selber reparieren, sondern sie einem Spezialisten übergeben. Aber eben dieser "Spezialist" ist im Augenblick George in Nims Augen.

Aber du hast recht. Die zerbrochene Figur gehört eigentlich auf den "Friedhof" der ausgedienten Geisterhaeuschen am Wegesrand.


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Was das damit heraufbeschworene "Unglück" betrifft...wir werden sehen...

Danke für deinen Hinweis.
:daume
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 3.1

George schloß gerade voller Vorfreude die Wagentüre auf, weil er von Map Ta Phut nach Pattaya fahren wollte, um Nim endlich in seine Arme schließen zu können, als sein zweites Handy klingelte. Er wußte, daß das nur Nim sein konnte, griff danach und bereitete sich darauf vor, daß es nach einmaligem Klingeln verstummen würde. Sicherlich wollte Nim ihm noch einmal erzählen, was sie an diesem Abend, wenn sie sich endlich wiedersahen, alles mit ihm anstellen wollte.


Aber das Handy klingelte und klingelte. Offensichtlich ein Notfall.

Schluchzend eröffnete ihm Nim nun, daß sie nicht mehr nach Hause wollte.
„Wo bist du?“ fragte George mit lauter Stimme wegen des Donners auf der anderen Seite der Leitung.


„Bei Schwester Lek, Bar-Beer.“

Wenigstens schien sie dort in Sicherheit zu sein, dachte George, sprang in den Fahrersitz und fuhr mit quietschenden Reifen los.

Etwas mußte sich ändern. Höchste Gefahr war angesagt. Nim hatte George nach ihrem ersten gemeinsamen Schäferstündchen von ihrem Farang-Ehemann, erzählt. Er würde sie ständig schlagen. Die blauen Flecken stammten von ihm. Sie müsse mit anderen Farangs schlafen. Das Geld würde er ihr sofort abnehmen. Wenn sie ohne Geld nach Hause kam, gäbe es Hiebe. Ihr Mann sei pleite. Sie müsse für beide sorgen. Er trinke zu viel Alkohol, sei dann unberechenbar. Manchmal habe sie Todesangst.

So hatte George Nims Worte verstanden. Die Erinnerung daran steigerte seine Wut beträchtlich. George hatte nur zu willig auf Nachfrage Nims am fraglichen Abend 1000 Baht bezahlt, damit sie nicht noch mehr verprügelt wurde. Und jetzt war es offenbar schon wieder passiert. George trat auf das Gaspedal. Das Maß war voll. Nims Ehemann hatte eine Tracht Prügel verdient. Aber zunächst wollte er wissen, wie es Nim ging.

Es begann zu dämmern, die Farben verloren ihre Leuchtkraft. Wenn George in den Rückspiegel blickte, sah er wie Map Ta Phut friedlich im letzten Licht des Tages versank. Vor ihm, Richtung Pattaya, türmten sich dunkle Gewitterwolken auf. Es schien, als ob George in ein schwarzes Loch hineinfuhr. Jetzt bloß kein Unwetter, dachte George, das könnte jetzt in der Regenzeit zu einem Verkehrschaos führen. George gab Gas und führte einige gewagte Überholmanöver durch.

Beinahe hätte er den Lkw auf der falschen Spur übersehen. George konnte gerade noch an den Straßenrand ausweichen. Gefährlich nahe am Graben. Es hätte nicht viel gefehlt und seine Fahrt wäre hier beendet gewesen. Er versuchte, sich zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Er fuhr mit höchstem Risiko.

Nach einer halben Stunde hielt er seinen Wagen direkt vor der Bierbar von Nims Schwester auf der Soi Plaza an. Parkverbot auf der schmalen Straße interessierte ihn nicht. George sprang heraus. Von Nim keine Spur. Ihre Schwester saß hinter dem Tresen.

„Wo ist Nim?“ rief George atemlos.

Man däng“, keine Ahnung, entgegnete die Schwester achselzuckend auf Khmer.

„Was? Erzähl keinen Scheiß. Raus mit der Sprache!“ brüllte George bedrohlich.

„Naklua. Adjan“, bekam er zur Antwort.

„Wie bitte? Wo soll das genau sein?“

Mai ru“, weiß nicht, antwortete sie auf Thai.

Das war zuviel. George wußte nicht, wohin mit seinem Adrenalin im Blut. Fast hätte er sich auf die Schwester gestürzt. Das wäre aber nicht gut gewesen. Soviel Verstand hatte er noch.

Er wollte sowieso noch ein Hühnchen mit ihr rupfen. Als er mit Nim nach dem ersten gemeinsamen Treffen wieder in die Bar herunterkam, wollte sie 150 Baht Miete für das Zimmer und 300 Baht Auslöse für Nim. Nannte sie so etwas Schwesternliebe? Laut Nim hatte sie ihr den Zimmerschlüssel gegeben, damit sie sich dort ausruhen konnte. Nim ließ George völlig vergessen, daß er sich im Rotlicht-Milieu bewegte.

„Wer bei mir Bumm-Bumm macht, ist ein Freier und muß bezahlen“, hatte Nims Schwester zu George gesagt und mit der Polizei gedroht.

Die anderen Gäste in der Bar nahm er gar nicht wahr. Auch den Polizisten in brauner Uniform nicht, der sich ganz in seiner Nähe mit locker geöffnetem Hemdkragen an der Theke niederließ.

George schenkte selbst Wayne keine Aufmerksamkeit.

„Hey George. Trink ein Bier mit mir und komm wieder runter auf den Teppich, bevor du eine Dummheit machst.“

George ignorierte Waynes Aufforderung. Vor einem Bier sitzen, sich mit Wayne unterhalten, hieße, untätig zu bleiben. Das war in diesem Moment undenkbar für George.

Vor seinem geistigen Auge präsentierte sich der Weg zu Nims Heim, dem erdgeschössigen einfachen Steinhaus an der Strasse und dem Einfamilienhaus mit der Bank vor dem Fenster etwas weiter hinten auf dem grossen Grundstück. Er hatte sie beim letzten Mal nach Hause gebracht, da es fast der gleiche Weg wie zu seiner Villa war.

Wayne überlegte sich zum ersten Mal in seinem Leben, ob er sich in eine Angelegenheit aktiv einmischen sollte, die ihn nichts anging. Er hatte gesehen, wie Nim aussah, bevor sie wieder verschwand. Irgendwie konnte er George gut leiden. Der war ein Patriot wie er und hatte keine dummen Sprüche gemacht, als er ihm von seiner Vergangenheit erzählte. Doch Wayne verkniff sich weitere Bemerkungen oder gar Warnungen und bestellte sich einfach noch ein Bier und einen doppelten Wodka. Mittlerweile betäubte er seine Gewissensbisse mit Alkohol. Das half zumindest bis zum nächsten Morgen.

Kurz entschlossen drehte sich George um, stieg in seinen Wagen und fuhr Richtung Nims Haus. Im Kopf nur einen Gedanken: Der kann was erleben.

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen. Der Himmel sternenlos und pechschwarz.

Vor Nims Grundstück stellte George den Motor seines Wagens erst gar nicht ab. Er rannte die paar Meter zum Haupthaus. Dort sah er einen Farang auf der Bank unter dem Fenster sitzen. George hatte keinen Zweifel daran, das Ziel seiner Wut, Nims Ehemann, vor sich zu haben.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 3.2

Als George wieder an die Bar zurückkam, parkte er seinen Wagen vorschriftsmäßig in der Second Road, nicht weit entfernt. Nim war inzwischen eingetroffen, aber in welchem Zustand. Ein Auge zugeschwollen, die Oberlippe aufgeplatzt, eine Wange wölbte sich, wie ein reifer Pfirsich.


„Und wer hat dich gehörnt?“ fragte Wayne grinsend, als er eine Beule auf Georges Stirn sah. „Wenn das mal kein Nachspiel gibt“, fügte Wayne hinzu.

George schüttelte nur verständnislos den Kopf und dachte: Was weiß der schon?

Außerdem hatte George andere Sorgen. Er verhandelte nicht mehr mit Nim über die Frage, ob er sie vielleicht zu einem Arzt bringen sollte oder nicht. Er packte sie am Arm, schleppte sie zu seinem Auto und fuhr mit ihr ins nahegelegene Pattaya Memorial Hospital.


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Alles wird wieder gut. Du bald sehen“, sagte Nim mit entrücktem Blick, soweit man das erkennen konnte.


„Mein Mann mich nie wieder schlagen.“

Woher nahm Nim bloß diesen Optimismus, fragte sich George.

Die Krankenschwestern bekamen einen mitleidigen Blick, als sie Nim sahen. George betrachteten sie nicht unbedingt freundlich. Nach deren Erfahrung passierte es nicht das erste Mal, daß ein Freier, nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, voller Reue an einer Wiedergutmachung arbeitete. Ein Mädchen mit weißer Haube geleitete beide sofort zu einem Arzt.

Der fragte nur trocken Richtung George: „Waren Sie das?“

„Wie bitte? Nein, natürlich nicht. Das war ihr Ehemann.“

„Sind sie der, hm, Freund dieser Dame?“ grinste der Arzt, als ob alle verheirateten Frauen in Pattaya einen Liebhaber hätten.

George wurde es zu bunt. Jemand sollte sich sofort um Nim kümmern. Bisher war sie nur Statistin in diesem Arztverhör.

„Wieviel? fragte er nur „Ich bezahle alles.“

Eine Krankenschwester begann sofort, mit Wattetupfern, getränkt in desinfizierender Flüssigkeit, Nims Gesichtsschwellungen und Oberlippe als erste Maßnahme zu behandeln. Vorher fragte sie allerdings nach ihrem Personalausweis.

„Unterschreiben Sie bitte hier, daß sie alle Unkosten für Frau Apsara übernehmen. Einen Abzug von Ihrer Kreditkarte brauchen wir auch. Haben Sie Ihren Paß dabei?“

„Nein, aber meinen Führerschein“, erwiderte George.

Mai pen rai, okay.“

Damit waren die Formalitäten zunächst beendet.

„Soll ich mir die Beule auf Ihrer Stirn einmal genauer ansehen?“ fragte der Arzt George.

Die hatte er glatt vergessen, obwohl sein Kopf immer noch pochte. Er hatte das einfach verdrängt.

Nach der Behandlung trug George ein Pflaster mit schwellungshemmender Salbe mitten auf der Stirn. Auf weitere Untersuchungen wie Röntgen oder ähnliches verzichtete er.

Nim schien inzwischen auch versorgt zu sein. Der Arzt bestand darauf, sie mindestens eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu behalten. Später müsse sie aber zwecks ambulanter Behandlung noch einige Male wiederkommen.

George sagte nur: „Einzelzimmer“ und: „Ich bleibe noch ein Weilchen bei ihr.“

Das Zimmer war geräumig, mit Fernseher, Kühlschrank, Couch und niedrigem Tisch. Es gab sogar einen begehbaren Balkon. Neben dem Bett standen zwei Stühle.

Nim lag auf dem Rücken unter einem weißen Laken und atmete ruhig. Ein Tropf flößte ihr stetig und langsam zusammen mit einer Salzlösung Beruhigungs- und Schmerzmittel ein.

Nim nahm erst jetzt die Beule auf Georges Stirn bewußt wahr. „Er auch dich schlagen? Tamai? Mai dtong.“ Warum? Nicht notwendig, sagte Nim und wollte sich auf die Ellenbogen stützen. Trotz Beruhigungsmittel stieg in ihr die Wut hoch. Sie besann sich aber, denn der Schamane, den sie besucht hatte, kurz bevor George sie ins Krankenhaus brachte, hatte ihr etwas versprochen.

„Nein, nein“, erwiderte George, „Die Beule habe ich mir in der Eile beim Einsteigen in meinen Wagen zugezogen.“

Schleppend und leise mit nur einem halb geöffneten Auge flüsterte Nim vor sich hin, daß bald jemand seine gerechte Strafe erhalten werde.
George konnte sich keinen Reim darauf machen. Wie meinte sie das nur? Die Medikamente schienen ihre Wirkung zu tun. Nim schloß die Augen. Mit Rache im Herzen schlief sie ein.


George blieb einfach neben dem Bett sitzen und dachte nach. Die Gespräche mit Nim hatten ihn nie angeödet. So anders waren die. Sie paßte einfach nicht in das Milieu hinein. Nim fing an zu zittern, stöhnte, richtete sich kurz auf und starrte mit erschrockenem Auge George an.

„Oh, ich denke, jemand will mich schlagen“, sagte sie erleichtert.

George beugte sich über Nim und flüsterte ihr ins Ohr: „Nur ein böser Traum, Baby. Ich bin hier und passe auf dich auf.“

Dann schüttelte er ihr Kissen etwas auf, bettete sie wieder in eine bequeme Schlaflage und küßte sie auf die linke Schulter. Wieder überfiel ihn ein leichter Schauder. Ab jetzt würde er sein Leben für sie geben, falls notwendig. Eine schier unbesiegbare Kraft durchfloß ihn. George kam sich für einen Moment unbesiegbar vor.

Noch zwei Stunden wachte er an Nims Bett, ehe er das Krankenhaus verließ.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 3.3

George kam fast gleichzeitig mit Rose zu Hause an.

„Was ist passiert?“ fragte sie sofort ohne Begrüßung mit Blick auf sein Stirnpflaster.

„Jemand hat sich mit einer Leiter auf der Schulter plötzlich gedreht, und ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“

„Aber ihr tragt doch Helme außerhalb des Büros auf dem Werksgelände?“

„Das schon, aber nicht mitten im Gesicht.“

„Und warum kommst du jetzt erst und bist nicht gleich nach Hause gefahren?“

„So schlimm ist es auch wieder nicht“, antwortete George und hoffte, die Angelegenheit war damit erledigt.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 3.4

Als Nim das Krankenhaus am späten Vormittag verließ, fuhr gerade ein Krankentransport vor. Die Hintertüren öffneten sich, und zwei Sanitäter hoben eine Bahre heraus, auf der ein prall gefüllter Leichensack lag. Das Gesicht der Person darin war nicht zu erkennen, denn der gesamte Körper inklusive Kopf befanden sich unter dem vollständig zugezogenen Reisverschluß. Zwei Polizisten standen daneben, als ob sie befürchteten, die Leiche könnte unbefugt entwendet werden.

Ein unangenehmes Ziehen und ein stechender Schmerz machten sich in Nims Unterleib bemerkbar, so daß sie sich unvermittelt nach vorne beugte und ihre Hände auf den Bauch preßte. Fast sah es so aus, als ob sie sich übergeben wollte. Die körperlichen Beschwerden ebbten jedoch ebenso schnell wieder ab, wie sie gekommen waren.

Nim verließ den Ort mit leichtem Schaudern. Die Gegenwart von Toten verursachte ihr Unbehagen. Wer wußte schon, von welchen Geistern sie besessen waren?
 
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Jayjo

ห้าสิบห้าสิบ
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Schreib ein Buch, und dann...

 
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Ton

Dukkhamann
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@ Jayjo

Iffi hat schon ein paar Bücher geschrieben, ich gehe davon aus, dass auch dieser Thread zu Papier gedruckt wird.
 

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Episode 3.5

Nim sann über ihre Situation und die letzten Tage nach. Besonders über ihren weiteren und speziellen Besuch in Naklua gestern.


An die Schläge ihres Mannes hatte sie sich fast gewöhnt, aber daß er jetzt sogar ihr Gesicht nicht verschonte und damit entstellte, ging zu weit. Ihre Schönheit war ihr Kapital. Sie hatte keinen Beruf erlernt und würde nicht ewig jung bleiben. Wie sollte sie mit einem verschandelten Gesicht Geld verdienen?

Blutergüsse auf ihrem Körper konnte sie leicht verstecken, aber nur, wenn sie ihre Kunden sorgfältig auswählte. Am leichtesten hatte sie es mit den Romantikern, wenn ihr Körper mit blauen Flecken gezeichnet war. Diesen Freiern gewährte sie keine gemeinsame Dusche, sondern ließ sich nur mit einem Handtuch bis fast unter ihr Kinn gewickelt blicken, wenn sie alleine aus dem Badezimmer kam. Außerdem bestand sie darauf, das Licht zu löschen. Sensible Farangs verwechselten das gerne mit der Schüchternheit von Unprofessionellen und schienen sogar froh darüber zu sein, keine abgezockte Hure erwischt zu haben

Aber jetzt hatte Lothar eine Grenze überschritten. Sie mußte sich wehren und ihn für immer aus ihrem Haus und ihrer Nähe verbannen, aber wie?

Nim fragte sich, warum ihr unsichtbares Sak Yant, ein Tattoo mit heiligen Worten, bei ihrem Mann versagte. Auf die meisten anderen Farangs schien es zu wirken, ohne daß es ihnen je bewußt wurde.

Die Tätowierung, bestehend aus fünf senkrechten Khmer-Buchstabenzeilen in Pali-Worten, zierte ihr linkes Schulterblatt. Auf Thai hieß dieses Tattoo ha täau, fünf Reihen. Sie hatte es in Si Saket bei einem Schamanen machen lassen, der sich in dieser Kunst auskannte. Da er keinen Farbstoff, sondern nur Öl benutzte, blieb es vor den Augen aller anderen verborgen. Die Unebenheiten auf ihrer Haut waren so gering, daß kein Mann auf die Idee kam, sie zu fragen, was das denn sei, wenn er Nim streichelte. Das Tattoo sollte Nims Schutz dienen und sie außerdem zu einer bewundernswerten Frau machen.

Mögen deine Feinde das Weite suchen.
Falls du Reichtümer erwirbst, mögen sie immer in deinem Besitz bleiben.
Deine Schönheit wird der von Apsara gleichen.
Wohin immer du auch gehen magst, viele werden um dein Wohl besorgt sein, dir dienen und dich beschützen."

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Den amtlichen Namen Apsara hatte Nim von ihrer längst verstorbenen Mutter erhalten. Darauf war sie besonders stolz. Apsara, diese halbgöttliche wunderschöne Nymphe und Gespielin Lord Indras (in Thai: Phra In) im Götterhimmel. Nims Mutter trug das gleiche Tattoo, aber sichtbar für alle. Nim dachte oft an sie und wenn sie besonders traurig wegen ihres frühen Todes war, stellte sie sich ihre Mutter im wehenden dünnseidenen Gewand, tanzend und selig lächelnd in der Gesellschaft Lord Indras vor.

Ihr Ehemann schien am Anfang, wie so viele andere Männer, in den Bann ihrer unsichtbaren Tätowierung geraten zu sein. Doch was war geschehen? Warum wirkte der Zauber nicht mehr auf ihn? Kehrte er sich sogar in das Gegenteil um? Ihr Mann nahm ihr alles Geld ab, beraubte sie ihrer Schönheit und ließ sie völlig schutzlos dastehen.

Was hatte sie nur falsch gemacht? Hatte sie eine böse Tat begangen, ohne es zu wissen? Warum sind die Konsequenzen ihres Karmas so mit Leid und Unglück belastet? All diese Fragen nagten an Nim schon seit Monaten, aber auf Antworten wartete sie vergeblich.

Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als einen eigenen teuflischen Plan zu entwickeln. Am Abend vorher war sie nach der Gewaltorgie ihres Mannes zunächst zu ihrer Schwester in die Bierbar gefahren, aber die zeigte nur Verachtung und jammerte: Schon wieder müsse sie sich alleine um ihren Laden kümmern. Wozu habe sie eigentlich eine jüngere Schwester, wenn die immer wegen ihrer persönlichen Probleme als Arbeitskraft ausfiele.

Nim rief daraufhin George an. Der war nun auf dem Wege zu ihr. Außerdem war da Wayne, und der hatte ihr nach kurzem Gespräch versprochen, mit ihrem Mann zu reden. Wayne kannte ihn, und sie hatten des öfteren ein Bier zusammen in Nongprue am Steintisch vor dem Krämerladen getrunken, während Waynes Frau Bekannte im Dorf besuchte.

Aber was konnte der schon ausrichten, dachte Nim. Auf Farangs war sowieso kein Verlaß. Mit einer Ausnahme vielleicht. Der war allerdings schon vergeben. Wozu denn sonst seine Geheimniskrämerei mit dem Handy?

Aber Nim war schließlich Khmer. Die hatten ihre eigenen Methoden, um solche Probleme zu lösen. Ihr kam die Behandlung durch den Schamanen aus Naklua in den Sinn. Was wäre, wenn der sich auch mit schwarzer Magie auskannte? Alleine der Gedanke an diesen Ausdruck ließ sie erschaudern. Selbst das unausgesprochene Wort konnte böse Geister wecken.

Auch wenn sich der Schamane damit auskannte, würde er sich bereit erklären, diese verbotene Magie anzuwenden? Der Anblick ihres entstellten Gesichtes würde ihn hoffentlich überzeugen. Khmer hielten zusammen.

sak-yant-angelina-jolie.jpg
 
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Iffi

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Episode 3.6

Trotz ihrer Schmerzen beschloß Nim, nach Naklua zu fahren. Es würde noch ein Weilchen dauern, bis George die Strecke von Map Ta Phut bis zur Bar von Nims Schwester in der Soi Plaza zurückgelegt hätte.


Schon auf dem Wege nach Naklua begann es zu tröpfeln. Jetzt in der Regenzeit, änderte sich das Wetter ständig. Was aber nicht hieß, daß es keine ausgedehnten Sonnenscheinperioden gab.

Als Nim neben der sich im Bau befindlichen Villa vom Motorrad-Taxi stieg, fing es an zu gießen. Eine schwarze Gewitterwolke verdunkelte den Himmel. Es war stockfinster. Die primitive Unterkunft des Schamanen, schien verschwunden zu sein. Da erhellte ein Blitz, noch etwas entfernt über der Bucht von Naklua, die Umrisse seiner schäbigen Hütte.

Nims Herz begann wie rasend zu klopfen. Sie wäre am liebsten gleich wieder umgekehrt. Aber sie war entschlossen. Ihre eigenen düsteren Gedanken gaben ihr Kraft.

Ängstlich und schon arg durchnäßt, klopfte sie an die Türe.

Als der Schamane öffnete, sah Nim ihn zunächst nur als Schattenriß. Ein fahles Neonlicht beleuchtete den Raum hinter ihm. Die Poster an den Wänden mit den sonderbaren Gestalten darauf wirkten vertraut und bedrohlich zugleich.

Der Schamane bat Nim herein. Als er ihr Gesicht sah, begann er sofort zu handeln. Er löschte alle Lichter in seinem fensterlosen Raum bis auf eine Kerze, zündete ein Räucherstäbchen an und bat Nim auf die Knie.

Mit seinem Zeigefinger tupfte er eine sonderbar aber nicht unangenehm riechend Salbe auf Nims Stirn. Dann legte er beide Hände auf Nims Schläfen und begann, einen Singsang auf Khmer. Nim wurde zunehmend ruhiger und vergaß fast, weshalb sie gekommen war.

„Warum hat er dich geschlagen?“ fragte er schließlich.

Nim zog wortlos ein Bild ihres Mannes aus der Handtasche und zeigte es dem Schamanen. Sie hatte seit ein paar Monaten immer ein Bild von ihm dabei. Es sah ziemlich abgegriffen aus und war bereits durch einige Nadelstiche beschädigt. Die hatte sie ihm jedes Mal dann zugefügt, nachdem er sie geschlagen hatte.

Der Schamane betätigte den Schalter für die verstaubte Neonröhre, die erst nach mehrmaligem gespenstischem Flackern ihre gleichmäßige Leuchtkraft entwickelte. Währenddessen schien sich „Mae Nak“ dämonisch auf einem der Poster zu bewegen.

Der Schamane strich mit dem Daumen leicht über das Bild. Dabei fühlte er die kleinen Stiche.

„Das ist nicht gut genug“, sagte er nur.

„Ich weiß“, sagte Nim, „Tu ihm weh. Er soll Schmerzen haben.“

Der Schamane schaute Nim intensiv und schweigend an. Ihm war klar, worum sie ihn bat. Er sollte seine Fähigkeiten auf der dunklen Seite anwenden. Sollte einem anderen Schaden zufügen. Er ging damit ein großes Risiko für sich selbst ein, denn je öfter er sich der schwarzen Magie verschrieb, um so mehr verlor er die heilenden und schützenden Kräfte der weißen Magie.

Aber der Schamane war mit der Zahlung für seine neue Villa gleich nebenan im Rückstand. Der Weiterbau stockte oft Wochen, manchmal sogar Monate. Vielleicht konnte er auf eine gute Bezahlung hoffen, wenn er Nim half.

Der Farang auf dem Bild schien viel Geld zu haben, denn er hatte ohne zu murren die dreimalige, nicht gerade günstige Behandlung von Nim bezahlt, erinnerte sich der Schamane.

Vielleicht könnte Nim etwas von seinem Geld beiseite schaffen und ihre Schulden damit begleichen. Dazu müßte er diesen Mann aber vorrübergehend außer Gefecht setzen, um Nim eine Gelegenheit dazu zu geben.

Nim, als Frau, war auch nicht zu verachten, dachte der Mo Pi voller Geilheit. Der plötzliche Regenguß bei ihrer Ankunft hatte ihr Top und sogar ihren BH völlig durchnäßt. Ihre Nippel bildeten verführerische Konturen unter dem Stoff. Bei Gelegenheit würde er sich an ihr vergehen, nachdem er sie in Trance versetzt hatte.

„Du weißt, daß dein Tattoo Gefahr läuft, seine schützende und andere positive Wirkungen zu verlieren?“

Nim schaute den Schamanen fragend an. Woher wußte er von ihrer unsichtbaren Tätowierung? Sie hatte es niemandem erzählt. Sie teilte dieses Geheimnis nur mit dem Schamanen in Si Saket. Dieser Schamane in Naklua schien wirklich gut zu sein.

„Ja, ich weiß, daß ich mit meinen schlimmen Gedanken das Gelöbnis breche, eine gute Person zu sein. Der Adschan in Si Saket hat mir das Versprechen abgenommen, bevor er mich tätowierte und mir danach noch einmal erklärt, wie wichtig es sei, dieses Tattoo mit reinem Herzen zu tragen. Aber was soll ich machen? Er muß bestraft werden“, antwortete Nim.

„So soll es sein. Gibt es irgendeine Angewohnheit dieses Mannes, von der ich wissen müßte?“ fragte der Schamane.

Nim überlegte einen Augenblick. „Ja, er haßt Geckos, weil er glaubt, daß die sich mit ihrer Stimme über ihn lustig machen, wie er mir einmal wutentbrannt sagte...und...und er schläft meist auf dem Rücken, seinen Mund weit offen und macht beim Schnarchen Geräusche wie ein Schwein.“

„Okay, hast du diesen Mann gekratzt, als er dich schlug? Zeige mir deine Fingernägel.“

Nim war sich nicht sicher, ob sie sich gewehrt hatte. Es wäre aber untypisch für sie gewesen, falls nicht. Sie streckte ihre rechte Hand aus. Zwei Fingernägel waren eingerissen. Der Schamane nahm einen Zahnstocher zu Hilfe und kratzte vorsichtig und sorgfältig alles hervor, was sich darunter befand. Die Krümel fielen auf das Bild, das er zuvor in ein goldfarbenes Gefäß gelegt hatte. Und tatsächlich waren einige Hautfetzen und sogar etwas geronnenes Blut darunter. Sehr wahrscheinlich stammten sie von Nims Ehemann.

„Das ist mehr als genug“, sagte der Schamane, „Laß mich nun alleine.“

Dabei klatschte er dreimal in die Hände, und Nim war entlassen.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 3.7

Mit diesen Erinnerungen an den Vorabend stand sie nun an der Pattaya Central Road, Pattaya Klang, unweit vom Pattaya Memorial Hospital und überlegte ihren nächsten Schritt.


Nach Hause wollte sie nicht fahren, obwohl das nicht allzu weit entfernt von dort war, nur zur Sukhumvit Road hinauf und dann auf der anderen Seite weiter nördlich in die Siam Country Road abbiegen.

Auf jeden Fall brauchte sie frische Sachen um sich umzuziehen. Vielleicht konnte ihre Schwester Lek helfen, die auf demselben Grundstück wohnte.

Als Nim deren Nummer wählte und ihre Schwester das Gespräch annahm, kam Nim erst gar nicht zu Wort. Sie hörte nur diesen einen Satz:

„Dein Mann ist tot.“

Ende Kapitel 3
 
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Iffi

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In diesem 3. Kapitel begann die eigentliche Handlung. Ab jetzt ist alles anders als der Leser vielleicht im Kapitel 1 und 2 erwartete.

Wir kennen jetzt die Hauptdarsteller:

  • George, der mit Rose verheiratet und arbeitende Expat in Thailand und nichts anbrennen lässt. Dieses mal scheint es aber richtig zu brennen...
  • Rose, seine penible und in Thailand nicht besonders glückliche Ehefrau. Mittlerweile misstrauisch.
  • Nim, das mehr und mehr durchschaubare Bargirl
  • Mamasan namens Lek, Nim's Schwester
  • Wayne, Vietnam-Veteran, in Thailand hängengeblieben
  • Lothar, gescheiteter Expat, verheiratet mit dem Barmädel Nim, wie sich herausstellte. Er war nicht gerade beliebt...Nun ist der tot.

Die Örtlichkeiten

  • Pattaya Bierbar
  • Map Ta Phut, Georgs Arbeitsstätte
  • Nongprue, Georg und Rose Wohnsitz
  • Naklua, Salzdorf, nördlich von Pattaya, Wohnsitz eines Schamanen
  • Pattaya Memorial Hospital

Mystik
  • Aufbau eines typischen Bar-Schreines
  • Mae Thoranie, die Erdgöttin
  • Maneki Neko, die winkende Katze
  • Mo Pi, Thai Schamane
  • Pi, Geist, Gespenst
  • Mae Nak, verstorbene Ehefrau mit Baby, die als Gespenst weiterlebt, weil sie ihren Ehemann so sehr liebt
  • Tokay, eine Echsenart mit mystischem Hintergrund
  • Black Magic
  • ha täau, fünf Reihen Tatoo

George ist bereits in einem Sumpf versunken, ohne dass es ihm so richtig bewusst ist.

Kapitel 4 folgt sogleich...
 
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