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Thailand Eine ganz normale Familie in Thailand

Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
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Thailand
Es sind doch immer wieder die Verfilmungen, die nach einer wahren Begebenheit die Leute in den Bann ziehen.

Ja da hast Du Recht.

In dem Drehbuch sind ja wirklich alle Facetten des Leben beinhaltet. Sprich mal mit den Fernsehheinis, wir machen dann hasip/hasip :daume.
 

Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
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Thailand
Mai hatte die beste Idee, sie setzte sich unter einen Baum und öffnete eine Flasche Lao. Ich verstand die Welt nicht mehr.



Gestattet mir mal eine kleine Exkursion über Mai anzustellen, die begann mir nämlich echt auf den Sack zu gehen.

An ihrer Situation trug sie und nur sie und sie alleine die Verantwortung, da hat sie aber noch nicht gesehen. Kheio ihre Schwester und Moo ihre Tochter wollten ihr helfen, haben schon monatelang über Lösungen debattiert. Die beiden haben Skype manchmal fast zum Glühen gebracht. Aber das kümmerte Mai nicht. Die war älter als Kheio und die Mutter von Moo. Also konnte und wollte sie Ansprüche stellen und das war nicht ohne.

Ansprüche stellen kann man, nur kam da sonst nix. Sie hatte keinerlei Idee, was sie ausser Ansprüche stellen sonst noch tun sollte. Meine Idee war, ist und bleibt, dass man durchaus Menschen helfen soll, so es denn irgendwie möglich ist. Das muss aber immer unter dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe geschehen. Das was im Moment ablief war aber Hilfe zur Selbstaufgabe und -zerstörung und das fand ich echt schade. So schlecht war die Mai nun doch wieder nicht und dass sie Thai ist, dafür kann sie nix.

Dass sie aber nur herumsass und sich volllaufen lies, während Moo, Kheio und all die anderen für sie arbeiteten, dass wollte ich so nicht unterstützen. Deshalb stieg ich ins Auto und fuhr zu Ajahn Pong. Er freute sich mich zu sehen und wir schwatzten über dies und über das. Das muss man sich mal vorstellen, da sitzen zwei Männer auf der Veranda, der eine ist schwerhörig und der andere versteht erst nach mehrmaligen hinhören und nachfragen was gesagt wurde. Alleine von unseren Gesprächen könnte man eine Slapsticksendung drehen.

Ajahn Pong wollte nach dem Essen ein oder zwei oder drei Klöster der Umgebung besuchen. Die Kloster sind hirarchisch gegliedert und Ajahn Pong ist nicht nur Abt des Wat Non Sam Rong sondern hat auch ein paar andere Kloster unter sich. Also habe ich gewartet bis er fertig gegessen hat, dann sind wir losgefahren. Während dem Essen rief mich Kheio an und fragte, wo ich sei, sie bräuchten mich. Ich habe ihr gesagt, dass mir Mai auf den Sack geht und wir am Abend sprechen müssen, so könne es nicht weitergehen. Und dann sagte ich auch noch, dass ich mit Ajahn Pong auf Reisen gehe und sowieso keine Zeit habe.

Vor dem Abendessen sind Kheio, Moo und ich zusammengesessen und ich habe den beiden meine Sichtweise dargelegt. Ich habe ihnen erklärt, dass im Moment Kamma (Karma) entsteht, welches sogar für mich als Aussenstehenden und (fast) Unbeteiligten nicht zu akzeptieren ist. "Wir helfen der Mai, sich zu Tode zu saufen." Beide machten grosse Augen, so hatten sie ihr Handeln noch gar nicht gesehen. Dann sagte ich, wir sollten die Mai in die Pflicht nehmen und ihr nur soweit helfen, dass sie sich selbst helfen kann.

Hat den beiden eingeleutet und sie machten sich schon Gedanken, was sie organisieren können, damit .... "Halt! Ihr tut schon wieder die Arbeit der Mai machen." Nehmt sie in die Pflicht. Wir haben dann ein Konzept entwickelt, das wir nach dem Essen der Mai präsentieren wollten.

Erst haben wir den finanziellen Rahmen abgesteckt, wieviel Baht würde Moo monatlich respektive wöchentlich auf das Konto der Mai überweisen. Was genau würde Kheio beim Haus instandstellen und wieviel Geld würde man einsetzen, damit Mai eine Existenz hat. Wir waren uns einig, dass wir an dem Plan festhalten werden, komme was wolle. Natürlich wusste ich, dass es anders kommen würde, aber hey, wir haben es wenigstens versucht.

Nach dem Nachtessen kam Mai wie bestellt. Sie roch nach Lao. Wie abgemacht habe ich mit ihr gesprochen und ihr "ins Gewissen" geredet, von wegen Kamma und so. Bun, Poo, einer ihrer Söhne und eine Sauffreundin von Mai waren auch anwesend. Das war auch gut so, so hatte es genügend "Zeugen" und daraus entsteht ein Druck, sein Gesicht nicht verlieren zu lassen, auf beiden Seiten.

Dann habe ich Mai gefragt, wie sie Geld verdienen will. Ich habe ihr vorgerechnet, dass Moo soviel Geld für den Kauf des Landes aufwenden müsse, dass sie in 3 Monaten (ab Januar 2012) kein Geld für die Mutter mehr schicken kann. Dann rechnete ich ihr vor, dass Kheio das Haus notdürftig instandsetzen kann und dann pleite ist. Zudem müsse sie die Schulden ihres Sohnes abbezahlen muss und ich im Moment keinerlei Veranlassung sehe hier Geld locker zu machen da ich weiss, dass all das Geld in Lao umgesetzt wird.

Ich war nicht böse und nicht laut, trotzdem wurde Mai immer kleiner und ich lies ihr auch keine Fluchtmöglichkeit mittels Ausreden.

"Ich habe das alles nur für Moo getan."

"Das ist totaler Quatsch. Moo hat ihr Studium selbst finanziert und die Schulden in Pattaya sind erst danach aus dem Ruder gelaufen und hier und jetzt sprechen wir nicht über die Schulden in Pattaya, die sind ja nicht hier, die belasten im Moment auch niemand, weil die Gläubiger nicht wissen, dass Du hier bist. Es geht darum, dass Du Dir Arbeit suchst, damit Du ein Einkommen hast. Dann kannst Du mit Deinem Geld Lao kaufen. Mit unserem Geld wird aber kein Lao mehr gekauft, weil Du von uns kein Geld mehr erhalten wirst."

Kheio und Moo stimmten mir zu.

Mai sagte, dass sie nur kochen könne. Daraus entwickelte sie die Idee, bei ihr im neuen Haus ein Somtamrestaurant aufzumachen. Das gefiel mir, denn ich wusste ja, dass Mai sehr gut kochen kann. Wenn die mit zwei Blechtischen ein 4 Hockern beginnt, dann kann die genug Geld verdienen. Also habe ich ihr zugesagt Geld locker zu machen um zwei Tische, vier Hocker und einen Kühlschrank zu kaufen. Den Rest musste sie beisteuern, denn Moo und Kheio schauten ja für Land und Haus.

Mai umarmte mich und dankte viele tausend Male. Sie weinte und versprach hoch und heilig, sofort anzufangen, ihr Leben zu ändern.

Ja wenn das so ist, dann muss man sie beim Wort nehmen und deshalb habe ich gesagt:

"Super, dann kommst Du morgen um 8 Uhr auf die Baustelle und wir säubern das ganze Land von all dem Abfall, alten Bäumen, den alten Holzschuppen".


Stay tuned!
 

salas

So nam na
   Autor
22 Oktober 2008
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Spitzenmässiger Schreibstil und die Einblicke. :daume

Freu mich auf die Fortsetzung.
 

Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
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Thailand
Pünktlich um 8 waren wir da, Kheio und ich. Mai kam kurz danach, da waren wir aber schon am arbeiten. Wir schichteten Äste, Blätter, Bauabfälle und anderes zu Haufen auf und zündeten die nach guter alter thailändischer Sitte an.

Auf der einen Seite des Hauses stand ein kleines, verfallenes Holzhäuschen und das wollten wir ebenfalls niederreissen und verbrennen. Deshalb machte ich mich daran, das Strohdach runterzureissen und dann die vier Holzpfeiler aus dem Boden zu holen. Dazu wippte ich die Pfeiler hin und her, bis sie den Halt im Boden verloren. Das ging dreimal gut, beim vierten Versuch verspürte ich am Handballen der linken Hand plötzlich einen stechenden Schmerz. Scheisse hat das weh getan, mir sind gleich Tränen in die Augen geschossen.

Ein Skorpion hatte in einer der Ritzen im Holzpfeiler gehaust und mich in den Handballen gestochen. Innerhalb einer Minute war meine linke Hand irgendwie taub. Scheisse, sowas kann ich nicht gebrauchen. Erinnert mich an Cannes 1984. Hab da im Alter von 16 das erste Mal an einem Joint gezogen, tolles Gefühl am Abend, am nächsten Morgen aber war mein rechter Daumen eingeschlafen und das blieb er fast drei Monate lang. Das Erlebnis kam mir schlagartig in den Sinn. Das konnte so nicht gehen, ich brauche als Linkshänder meine linke Hand.

Zum Glück kam gerade Bun auf der Baustelle vorbei. Er sammelte schnell ein paar Kräuter und legte mir die auf den Handballen. Die Wirkung liess nicht auf sich warten. Das kann er sehr gut, der Bun, denn er hat eine Ausbildung zur Kräuterhexe absolviert. Von meinem Nierenstein und Buns Aufguss habe ich ja bereits berichtet. Aber zaubern kann er auch nicht. Die Schmerzen sind dann zwar leicht weniger geworden, aber sie haben schlussendlich den ganzen Arm bis zur Achsel in Beschlag genommen. Na suppi, jetzt konnte ich nur noch einhändig arbeiten.

Während der Mittagspause der Bauarbeiter haben wir weitergearbeitet, vorallem Mai hat sich sehr ins Zeug gelegt und all den Lao der vergangenen Tage rausgeschwitzt :bigg. Mir ist hier zum wiederholten Mal aufgefallen dass in Thailand nicht schlecht gearbeitet wird und die Thais sind auch nicht faul. Was ihnen fehlt ist eine Lokomotive die vorneweg läuft und sie mitzieht. Klar werden jetzt einige denken, das sei menschlich und so ist es ja auch. Nur in Thailand ist es noch extremer, die brauchen wirklich einen Führer. Für Mai war ich der Führer und das bedeutete, dass ich zu ihr nicht allzunett sein durfte, denn in Thailand sind die Führer nie nett, nicht die Dorfvorsteher, nicht die Polizisten und so geht es hoch bis auf Stufe Premierminister und sogar darüber hinaus.

Also sagte ich der Mai, die Kheio und ich würden jetzt nach Amnat Charoen fahren und sie solle hier alles aufräumen, ich werde dann später kontrollieren. Als der Baumeister vernahm, dass wir in die Stadt fuhren, hat er Dinge nachbestellt, die er falsch berechnet hat. Das hat er zwar nicht so gesagt, welcher Thai steht schon zu seinem Fehler, aber das ist eh egal (mai pen rai *lächeln*) und so haben wir noch eine Bestellliste mitgeführt.

Nach einer Dusche haben wir die Rado Damenarmbanduhr eingepackt und sind erst zum Baustoffhändler gefahren. Kheio hat die Bestellung aufgegeben, ich habe mir die Chefin gekrallt und ihr die wunderschöne Rade gezeigt. Habe sogar ein Foto:


b.jpg


Der ist der Speichel im Mund zusammengelaufen. Totel uneigennützig habe ich sie darauf hingewiesen, dass sie mit der Uhr die einzige Frau im Isaan sei und somit im Zentrum der Geschehnisse stehen würde.

Ich spürte, sie wollte die Uhr nicht richtig ansehen, aber sie konnte sich dagegen nicht wehren. Darum haben wir sie ihr angelegt und ich habe dann die anderen im Office gefragt, ob die Uhr am Arm der Chefin nicht besonders aussehe. Hat alles nix genutzt, die wollten die Uhr nicht. Wenigstens gab sie der Kheio noch irgendetwas gratis oben drauf .... ein Sack voll Nägel oder so für 10 oder 20 Baht. Egal, ich hatte Hunger und wollte nicht noch mehr Zeit verlieren, also ab ins Auto und ins MK gefahren. Ich liebe MK. Da es aber nicht um mich geht, lassen wir die Fresserei mal aussen vor.

Zurück im Dorf war der Lastwagen des Baustoffhändler auch schon da und alle waren zufrieden. Darum ging ich ins Kloster, ich wollte wieder mal am Evening Chanting mitmachen. Kheio kam mit, Mai beschloss Feierabend zu machen, aus der Ferne hörte sie den Lockruf: "Lao khao ... Lao khao ... Lao khao".

Ein guter Tag ging zuende.




Stay tuned!

 
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pablovsk

urlaubsreif
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2 Juni 2009
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Österreich


Ein Skorpion hatte in einer der Ritzen im Holzpfeiler gehaust und mich in den Handballen gestochen. Innerhalb einer Minute war meine linke Hand irgendwie taub. Scheisse, sowas kann ich nicht gebrauchen. Lao khao".



Ein guter Tag ging zuende.







Hm, irgendwie passt mir das nicht, am Morgen sticht dich ein Skorpion, und am Abend wars ein guter Tag....:D

Aber egal, schreib blos schnell weiter !
 

Avizor

Same Same Justin Bieber
   Autor
26 Januar 2012
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Aschebersch


Ein Skorpion hatte in einer der Ritzen im Holzpfeiler gehaust und mich in den Handballen gestochen. Innerhalb einer Minute war meine linke Hand irgendwie taub. Scheisse, sowas kann ich nicht gebrauchen. Erinnert mich an Cannes 1984. Hab da im Alter von 16 das erste Mal an einem Joint gezogen, tolles Gefühl am Abend, am nächsten Morgen aber war mein rechter Daumen eingeschlafen und das blieb er fast drei Monate lang. Das Erlebnis kam mir schlagartig in den Sinn. Das konnte so nicht gehen, ich brauche als Linkshänder meine linke Hand.


Lebensgefahr oder ähnliches entstand aus dem Skorpionstich jetzt aber nicht ?

Und sag mal was hasten du da für Gras geraucht bzw. welche Menge :lool ?!? Ich schmeiß mich weg :lool, sowas hab ich ja noch nie gehört, schlägt halt doch bei jedem anders an :lool
 

Jim

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Ich hatte einen kleinen Schwächeanfall nach meinem ersten Joint:baeh, habe das ganze auch nicht allzu lange gemacht, ca: 2 Jahre. Jetzt rauche ich schon seit Jahren überhaupt nicht mehr......braucht kein Mensch.
 

schlumpf

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Das mit der Effizienz unter Führung ist interessant und nachvollziehbar. So werden doch sehr viele Thais - insbesondere der weibliche Teil - erzogen.
Das die "Führer" autoritär sein müssen kann ich allerdings nur bedingt glauben, ich denke, dass die verschiedenen Führungsstile sich auch bei Thais problemlos umsetzen lassen - vielleicht nicht jede Facette, aber alle Varianten funktionieren ja auch nicht bei jedem in Mitteleuropa.
 

Ton

Dukkhamann
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Thailand
Hm, irgendwie passt mir das nicht, am Morgen sticht dich ein Skorpion, und am Abend wars ein guter Tag....:D

Ja OK, so gesehen hast schon recht. Nur bin ich nicht derart egoistisch :fee, als dass ich alles nur an mir selbst festmache.



Lebensgefahr oder ähnliches entstand aus dem Skorpionstich jetzt aber nicht ?

Und sag mal was hasten du da für Gras geraucht bzw. welche Menge :lool ?!?

Lebensgefahr? Glaube nicht, sonst hätten sie mich ins Krankenhaus gebracht, das ist ja nur 2 Minuten Fussmarsch vom Ort des Attentates weg. Mai meinte, mir würde Hand und Arm zwei Wochen lang schmerzen, die Kräuter von Bun aber halfen so gut, dass ich am Folgetag keine Schmerzen mehr hatte. Weh tat es nur, wenn ich direkt auf die Einstichstelle drückte.

Ob ich damals Gras geraucht habe, weiss ich nicht. Wir sassen auf dem Campingplatz von Cannes mit ein paar Leuten zusammen, unter anderem die Silke aus Hamburg. Dann kreiste ein Joint und alle rauchten. Ob mein Taubheitsgefühl im Daumen vom THC kam, weiss ich nicht.

Beim zweiten Mal als ich etwas geraucht habe, wollte mich ein Schwuler verführen. Er hat für mich gekocht (echt lecker), wir haben sehr teuren Burgunder Rotwein getrunken und zum Dessert gab halt einen Joint. Hab wohl übertrieben, denn ich habe die ganze Nacht auf dem Klo gesessen und abwechslungsweise gekotzt und geschissen :bigg. Für mich ein toller Abend, war ich fortan (bis 2008) von Drogen geheilt.
 

Ton

Dukkhamann
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Das die "Führer" autoritär sein müssen kann ich allerdings nur bedingt glauben, ich denke, dass die verschiedenen Führungsstile sich auch bei Thais problemlos umsetzen lassen - vielleicht nicht jede Facette, aber alle Varianten funktionieren ja auch nicht bei jedem in Mitteleuropa.

Gut greifst Du meine Aussage auf, Schlumpf2000.

Wenn ich schreibe, dass ich nicht allzu nett war, dann hat das mit Autorität nichts zu tun. In dem Fall wär Autorität am falschen Ort. Manchmal muss man aber ein Arschloch sein und bei Mai und mir lief das an dem Tag folgendermassen ab.

Als sie kam war Kheio und ich schon am Arbeiten. Da habe ich mein charmantestes Lächeln aufgesetzt und habe ihr laut zugerufen, dass sie es sehr bequem (sabei maak) hat, denn andere Leute würden ihr Land kaufen, ein Haus hinstellen und auch noch den ganzen Müll wegräumen, während sie im Schatten eines Baumes essen und trinken kann. Die Bauarbeiter lachten und einer meinte, sie sei eine besondere Chefin, da sie einen Farang beschäftige.

Das sass.
 

Avizor

Same Same Justin Bieber
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Das mit der Effizienz unter Führung ist interessant und nachvollziehbar. So werden doch sehr viele Thais - insbesondere der weibliche Teil - erzogen.
Das die "Führer" autoritär sein müssen kann ich allerdings nur bedingt glauben, ich denke, dass die verschiedenen Führungsstile sich auch bei Thais problemlos umsetzen lassen - vielleicht nicht jede Facette, aber alle Varianten funktionieren ja auch nicht bei jedem in Mitteleuropa.


Autorität bzw. Führung brauchen wohl alle Asiaten in gewisser Weise. Von einem Kumpel, der öfters in China auf Montage ist, weiß ich das es dort ähnlich abläuft. Wenn morgens Ankunft in der Firma ist und der Tagesplan aufgestellt wird kam von den Chinesen anfangs immer ein "Können wir auch morgen machen", dies hat er eine ganze Weile mitgemacht irgendwann fing er dann an die Mittagspause zu streichen und den Feierabend soweit nach hinten zu verschieben bis der Tagesplan umgesetzt war. Seitdem wissen die Jungs wo sie bei Ihm dran sind und geben in der Regelarbeitszeit richtig Gas

Lebensgefahr? Glaube nicht, sonst hätten sie mich ins Krankenhaus gebracht, das ist ja nur 2 Minuten Fussmarsch vom Ort des Attentates weg. Mai meinte, mir würde Hand und Arm zwei Wochen lang schmerzen, die Kräuter von Bun aber halfen so gut, dass ich am Folgetag keine Schmerzen mehr hatte. Weh tat es nur, wenn ich direkt auf die Einstichstelle drückte.


Ja, gut mein ja nur, wenn man von einem Skorpionstich ließt geht man meistens immer vom schlimmsten aus

Hab wohl übertrieben, denn ich habe die ganze Nacht auf dem Klo gesessen und abwechslungsweise gekotzt und geschissen :bigg. Für mich ein toller Abend, war ich fortan (bis 2008) von Drogen geheilt.

Das ist aber schön, das solche Dinge nicht nur mir passieren :bigg:dancing
 

Ton

Dukkhamann
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Das würde ja bedeuten, dass ich masochistisch veranlangt bin, oder wie meinst Du das?
 

Ton

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Die Bauarbeiten gingen zügig voran. Kheio und Mai beaufsichtigten die Arbeiten, ich verzog mich ins Kloster.


comp_chulabhorn_081.jpg


Erstaunlich, mit welchen Mitteln die Thais arbeiten und noch erstaunlicher ist es, dass es auch funktioniert.


acomp_chulabhorn_079.jpg


Auf diese wacklige Leiter sind tatsächlich Menschen gestiegen. Wie es sich für thailändische Baufachleute gehört mit besonderen Sicherheitsschuhen ... Flip Flops :bigg.


acomp_chulabhorn_074.jpg


Oben auf das Dach haben sie noch Wellblech geschraubt und im hinteren Teil des Hauses wurden zwei Räume hergerichtet, Fenster und Türen montiert und wohnbar gemacht. Das passierte aber nach unserer Abreise.

Mai war zufrieden ... und dann doch wieder nicht. Sie wollte da nicht wohnen, ihr war es zu gefährlich :k.

Kheio wollte nicht weiter in etwas investieren, was nicht gebraucht wird. Also hat Mai ihren Mann und ihre Tochter um Hilfe gebeten und zwei Monate nach unserer Abreise war das Haus so gut gesichert, dass sie einziehen wollte/konnte.

Telefonate in die Schweiz kamen nur selten und noch seltener war Geld ein Thema. Kheio hatte eingesehen, dass sie nicht alle Probleme lösen kann. Sie hat ihrer Schwester, die ja älter ist, sogar gesagt, dass Mai jetzt mal selbst auf die Spur kommen müsse. Der Grundstein hätten wir ja im vergangenen Urlaub gelegt.

Kheio hat das Haus notdürftig wohnbar gemacht und ich hatte der Mai einen neuen Kühlschrank geschenkt. Mai versicherte, dass sie ihr Leben in den Griff bekommen würde.

"Ja ja, das kenne ich aus ähnlichen Situationen zu genüge."


Aber wie heisst es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.





 

Ton

Dukkhamann
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Nein Pablovsk, die Aussenwände sind mit den roten Backsteinen gemauert und die sind gute Qualität ... wenn richtig gemauert.

Wie ich anfangs schrieb, es war nie die Idee, das Haus wieder wohnbar zu machen. Kheio hatte nur noch keine Zeit, es abreissen zu lassen.

Jetzt besteht aber eine Option, dass wir früher als geplant nach Thailand übersiedeln .... neee ich will nicht vorgreifen, sondern chronologisch vorgehen .... sorry mate :frech :bigg.
 

Ton

Dukkhamann
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Die Monate verstrichen, Kheio hatte über Facebook öfter Kontakt zu Mai's Tochter und die bestätigte, dass ihre Mutter langsam aber sicher den Arsch hochbekommt. Die Kleine arbeitet als Managerin in Bangkok und keinenfalls auf den Kopf gefallen. Deshalb war es einerseits gut zu hören, dass Mai sich nicht in ihrem Elend hängen lies.

Andererseits gab es halt immer mal wieder Geldforderungen der Mutter und so musste Töchterchen Überstunden schieben, um die Mutter auch noch zu sponsoren. So konnte sie sich das I Phone 5 nicht leisten, weil sie Mutti Geld schicken musste.

Und dann kam der Tag, an dem Kheio die bedeutenden Worte: “Schatzi, ich muss nach Thailand!“, aussprach. Siehe > hier < den Tourbericht vom Dezember und Januar.


Und es kam der Tag unserer Ankunft im Dorf, ich glaube es war der 22.12.2012. Erfreut stellten wir fest, dass Mai wirklich auf die Spur gekommen ist.



dsc03831_484640.jpg



Das Land wurde von Unkraut und Müll gereinigt.



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Das Haus war aufgeräumt und sauber. Mich störte einzig der Bauschutt rund ums Haus. Mai hatte den liegen gelassen, damit man nicht viel Beton benötigt, wenn man rund ums Haus eine Bahn zieht. Die Bahn braucht es ja, damit der Regen nicht die Erde an die weiss gestrichene Aussenwand spritzt.

Super, ich liebe Menschen die mitdenken. Nur, da war ja gar keine weisse Wand, die vor Dreckspritzern geschützt werden muss. Wenigsten wusste ich jetzt, welches Ziel meine Schwägerin verfolgte.

Gearbeitet wurde auch, zum Beispiel hat Mai Holz zerkleinert und verkauft einen grossen Sack voll für 100 Baht.


dsc03816.jpg



Schon seit längerem klagte Mai, sie hätte keine Wasserpumpe um im Garten Gemüse zu pflanzen. Also entschied ich mich, ihr eine Wasserpumpe zu sponsoren. Es wurde gebohrt, installiert und angeschlossen.


dsc03843.jpg



dsc03905.jpg



Genaueres zum Wasserpumpenbau siehe > hier <.


Jetzt kann sie einen Garten anlegen und somit Gemüse und Kräuter verkaufen.


In einigen Bäumen hingen Tamarinenfrüchte, die muss man entweder mit einer langen Bambusstange runterschlagen oder aber raufklettern.


dsc03986.jpg


Das Kilo kostete im Dezember/Januar 30 Baht, noch ein Zusatzeinkommen für Kheios Schwester. Erscheint vielleicht wenig, aber sie erhält ja monatlich ein paar Baht von ihrem Mann, mit all dem erwirtschafteten Geld kann sie gut leben.


Geschäftigkeit soll meiner Meinung nach belohnt werden und als ich hörte, dass Mai zwar einen Fernseher hatte, aber keinen Empfang, da eine Antenne fehlte, habe ich mir Gedanken gemacht .... aber dazu im nächsten Teil mehr.



 

Turgay

In Memoriam
Verstorben
30 Mai 2010
4.512
7.453
3.318
Ankara
Ton,

du machst dir zuviel Gedanken.
Jeder Gedanke kostet dich auch nur Geld.:bigg
İch lese sehr gerne mit.
Danke für die Mühe.

Gruss
Turgay
 
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