Sag mal Ton, auch auf die Gefahr hin hier mit so einer Off-Topic-Frage diesen Klassethread zu versauen, und hoffentlich trete ich Dri mit der Frage auch nicht zu nahe, aber:
In meinen Threads gibt es keine OT Dinge, ganz im Gegenteil freue ich mich über jede Beteiligung. Und Du trittst mir auch nicht zu nahe, Du beziehst Dich ja auf Informationen, die ich bewusst preisgegeben habe.
Irgendwie finde ich die Kombination ehemaliger buddhistischer Mönch und deinen Lebenswandel extrem komisch...schon allein unter dem Gesichtspunkt Karma und die Folgen (oder bist Du gar nicht mehr Anhänger der Lehren Buddhas?). Wie gehst Du damit um? (wobei ich gestehen muss, dass ich vom Buddhismus {und erst recht von den unterschiedlichen Gefährten} relativ wenig Ahnung habe. Bilde mir aber ein, dass Beziehungen zu drei Frauen gleichzeitig und Rumhurerei in Pattaya nur sehr bedingt hilfreich beim Beschreiten des Weges Richtung Nirvana sind...
Komisch? Das ist Ansichtssache. Klar ist mein Lebenswandel auf dem Weg zum Nirwana hinderlich. Sila (Ethik) ist einer der Grundpfeiler der buddhistischen Geistesschulung.
Als ich Mönch wurde, habe ich gedacht, dass ich nach ein paar Monaten wieder ins weltliche Leben zurückkehren werde. Mönchsein konnte ich mir nie richtig vorstellen, obwohl ich einige Monate in einem Kloster in der Schweiz und im Wat Pah Nanachat (internationales Waldkloster in Ubon Ratchathani, in welchem viele westliche Mönche nach sehr strengen Regeln praktizieren) in Thailand verbracht hatte. Das war alles so unwirklich, unvorstellbar und ungreifbar.
Ungefähr nach eineinhalb Monaten als Mönch begann ich mich zu fragen, ob ich nicht mein restliches Leben als Mönch verbringen wollte. Darum welchselte ich nach dem Ende der Regenzeit in den Wat Pah Nanachat und klärte einen möglichen Wechsel ab. Dann kehrte ich in die Schweiz zurück und lebte in einem Schwesterkloster des Wat Pah Nanachat. Hier hatte ich mit dem Abt einige sehr tiefgehende Gespräche. Ich stand vor der Frage, meine Kinder, meinen Vater und Khiau zu verlassen ... oder eben nicht. Schlussendlich habe ich mich gegen das monastische und für das weltliche Leben entschieden.
Durch einen ausgeklügelten Tagesplan habe ich einige Dinge aus dem monastischen ins weltliche Leben mitgenommen. So meditiere (formell) ich pro Tag mindestens 2 Stunden und auch andere Dinge tue ich mich ganzem Herzen. Mein erstes Zwischenziel war, mir einen Stempel aufgedrucken, so dass ich im nächsten Leben in eine Situation hineingeboren werde, welche mir das buddhistische Mönchsein ermöglicht. Das habe ich während meiner Mönchszeit erreicht. Ich bin aber im Moment nicht mehr auf das Ziel Nirvana fixiert. Meiner Meinung nach geht das nur, wenn man sämtliche Brücken zum weltlichen Leben hinter sich lässt. Anstelle des Nirvanas ist die Geistesschulung getreten ... Stichwort Abbau von Illusionen.
Mein Rumhuren ist ethisch gesehen unheilsam. In der Not frisst der Teufel Fliegen und so nehme ich das wenigstens zum Anlass, mich selbst noch besser kennen zu lernen. Das ist immerhin förderlicher als wenn ich den Buddhismus gar nicht entdeckt hätte.
Will hier aber keinesfalls den Moralapostel (wäre auch definitiv das falsche Forum für ;-)) spielen und Dir den Lebenswandel vorwerfen - ich wundere mich nur, da Du ja in einem der Eingangsposts deutlich darauf hingewiesen hast, eben mal buddhistischer Mönch gewesen zu sein...und Du ja auch immer noch gute Beziehungen zu dem Abt pflegst, woraus ich auch mal schließe, dass Du dieser Lebensanschauung immer noch zumindest nahe stehst...
Mir kommst Du nicht als Moralapostel vor und deshalb antworte ich sehr gerne. Wer sich mit dem Buddhismus ernsthaft beschäftigt, sollte zuallererst das christliche Denken ablegen. Sich schuldig für irgendetwas fühlen ist Gift für den Geist. Deshalb freue ich mich über alles, na ja, über vieles. Ich versuche alles mit vollem Herzen zu tun, ganz egal ob ich an der Matador saufe, dem Kloster etwas spende oder mit meinem Abt einen Tagesausflug unternehme. Einen Teil des Geistestraining ist sein Denken zu beobachten, zu analysieren und zu wandeln. Das kann ich in Pattaya auch machen. Durch Alkohol zwar nur bedingt, aber immerhin.
Mir ist bewusst, dass ich hier nur oberflächlich antworten konnte. Gerade alles was mit der buddhistischen Lehre zusammenhängt, ist halt sehr weitreichend und kann in einem Thread wie diesem nicht zufriedenstellend beschrieben werden und ein Bereich Buddhismus steht mir hier nicht zur Verfügung. Wenn Dich (oder andere) weitere Dinge interessieren, oder ich den ein oder anderne Punkt im Detail erläutern soll, dann frag einfach nach.
Betreffend Ruhr wünsche ich Dir rasche Genesung! Vielleicht überlegst Du Dir ja mal, an was oder wem Du festhälst, obwohl es nicht (mehr) zu Dir gehört :wink1.