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Afrika Ein Weltreisender berichtet ... aus Afrika

KingKong

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28 September 2015
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Richtung Arabien - Keren

Donnerstag ist Reisetag. Mir fehlt noch die dritte Station meiner geplanten Tour, Keren, eine durch und durch arabische Stadt. Dazu muss ich aber erst wieder zurück nach Asmara, eine direkte Verbindung gibt es nicht.

Nejat kommt natürlich auch mit. In Keren war sie noch nie. Sie hat sich Tipps von Fre eingeholt, wie man sich dort verhalten muss. Kopftuch, manchmal Schleier, keine Berührungen oder gar Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit. Das dürfte ihr schwer fallen.

Dass Nejat bei mir bleibt ist keine Überraschung, ich hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass sie mir bis zum Ende des Urlaubs nicht mehr von der Seite weichen würde. Ich habe auch nichts dagegen. Sie ist ein richtig liebes Mädchen.

Die Zeit wird knapp, wir haben viel zu lange geschlafen. Wir holen aus Nejats Haus noch ein paar Sachen, Fre kommt mit zum Busbahnhof. Als wir einen Platz im Bus bezogen haben, stellt Nejat fest, dass sie ihre ID-Card im Hotel vergessen hat. Frauen ! Sie ruft beim Hotel an, Fre fährt los und holt ihn. Der Bus ist natürlich schon weg, wir nehmen den nächsten.

Die Landschaft rund um Massawa ist ziemlich trostlos, Sand- und Geröllwüsten. Trotzdem wohnen hier Menschen, Nomaden mit ein paar Ziegen oder Kamelen. Oft genug auch Mütter mit ihren vielen Kindern, anscheinend mit nichts als dem, was sie am Leib tragen, in einem aus Zweigen und Ästen errichteten Unterstand mitten im Nirwana, der brutalen Hitze schutzlos ausgeliefert. Auch Kriegsschrott fällt hier häufiger auf als im übrigen Land, verrostete und zerschossene LKWs, Panzerteile. Gut getarnte Stellungen der Armee dort, wo es etwas hügeliger wird, fallen mir auch auf. In den größeren Orten steigen jeweils Militärposten zu, kontrollieren die Ausweise der männlichen mitreisenden Einheimischen, manchmal auch den der Frauen. Jetzt wo ich mit Nejat reise, bin sogar ich dran. Ich sehe einem möglichen eritreischen Deserteur ja auch täuschend ähnlich.

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KingKong

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In Asmara bekommen wir gerade noch einen Bus Richtung Keren. Nejat hat ihre recht freizügige Massawa-Kleidung mittlerweile dem Reiseziel angepasst, langer Rock, Jacke, Kopftuch. Auf der Busfahrt nach Asmara hat sie noch in meinen Armen geschlafen, nun ist alles sehr sittsam. Als sie einmal ihre Hand auf mein Bein legt, schaut der alte Araber auf dem Einzelsitz neben uns sehr irritiert. Wir verschieben die Zärtlichkeiten, bis es dunkel wird.

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Nach drei weiteren Stunden Busfahrt zu weniger als 1 Euro treffen wir in Keren ein.

Spannend wird die Hotelfrage. Zunächst zickt die ausgesprochen hübsche Dame an der Rezeption des Keren Hotels etwas rum, hat nach längerem Palaver mit Nejat aber schließlich nichts dagegen, dass ein Weißer und eine Schwarze, die nicht denselben Nachnamen tragen, in einem Hotelzimmer zusammen übernachten.

Wir suchen noch schnell etwas zum Abendessen, dann gehen wir zurück aufs Zimmer und nehmen einige bauliche Veränderungen vor. Im Zimmer stehen zwei getrennte Drahtgestelle, in denen man hängt wie in einem Sprungtuch. Hier drin kann man unmöglich schlafen. Wir nehmen eine Decke und ziehen auf den Fußboden um. Nejat ist von den Strapazen des Tages völlig geschafft und schläft sofort ein.

In einer arabischen Stadt wie Keren ist an Durchschlafen nicht zu denken. Mir war schon beim Hotelbezug aufgefallen, dass die Moschee gleich nebenan ist. In Discolautstärke ruft der Muezzin, oder richtiger ein Tonband, mitten in der Nacht zum Gebet. Arme Moslems, die müssen schon wieder raus. Aber das hat auch sein Gutes. Immer wenn Nejat wach wird, fängt sie sofort an zu kuscheln. Wieder kommen wir schließlich viel später aus dem „Bett“ als eigentlich geplant.

Der Abstecher nach Keren lohnt sich wirklich, Arabien in Afrika. Man sieht kaum eine Frau ohne Kopftuch, viele weiß gekleidete Alte mit Rauschebart, wahrhaft biblische Gestalten. Der LKW hat das Kamel oder den Eselskarren hier noch nicht vollständig abgelöst. Die Märkte sind bunt, chaotisch, aber gerade deshalb besonders interessant.

Natürlich fällt ein ungleiches Paar wie wir beide in Keren besonders auf. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass man uns feindselige Blicke hinterher wirft, eher neugierige oder verwunderte. Immerhin ist Nejat ja auch entsprechend gekleidet.

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KingKong

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Von Service Schaltern haben die hiesigen Banken anscheinend noch nichts gehört. Die Commercial Bank befindet sich in der Nähe meines Hotels. Schon früh am Morgen bildet sich eine fast unüberschaubare Menschenmenge davor. Der Eingang ist, wie bei allen Banken und sogar den Wechselstuben des Landes, vom Militär bewacht, ein Stacheldrahtzaun führt vom Eingang zu einem Wachhäuschen. Wer es bis hierher geschafft hat, ist nahe am Ziel. Bei der Geschwindigkeit der Kundenabfertigung dürfte höchstens jeder 10. Wartende eine Chance haben, heute noch vorgelassen zu werden.

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Die Rückfahrt nach Asmara hatte ich mir einfacher vorgestellt. Auf dem Busbahnhof befinden sich viele Menschen und Busse, aber viel bewegt sich nicht. Die Menschen warten, die Busse auch. Unser Taxifahrer gibt uns den Tipp, auf einen Kleinbus zu warten, die wären schneller und bequemer als die großen klapprigen. Leuchtet mir ein, wir gesellen uns zu einer Gruppe Frauen, die auch nach Asmara wollen. In diesem Bereich würden die Busse dorthin abfahren, sagen sie.

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Hier steht aber nur ein großer alter Bus, der kaum gefüllt ist. Wenn alle auf die kleineren warten, wird der nie voll. Und kleinere sind nirgends zu sehen. Die Auskunft der wartenden Damen, dass ein kleinerer Bus sicherlich bald kommen würde, beruhigt mich zunächst. Nach einer Stunde, in der nichts geschieht, werde ich aber unruhig. Eigentlich hatte ich mich auf Nejat verlassen, dass sie sich hier durchfragt und uns zurück bringt. Nun nehme ich die Sache selbst in die Hand und höre mich um. In der Ferne ruft ein Junge „Asmara, Asmara, Asmara“, dort wo die Busse eigentlich ganz woanders hin fahren sollen. Er kommt von Tesseney und fährt tatsächlich weiter nach Asmara. Also schnell unsere Reisetaschen geholt, den Damen Bescheid gesagt und rein in den Bus.

Auch die Frauen kommen hinterher. Obwohl der Bus bald überfüllt ist, setzt er sich aber keinen Meter in Bewegung. Irgendwann taucht ein roter Toyota Kleinbus auf, sieht prima in Schuss aus. Sollte der etwa ...

Ich sage Nejat Bescheid, sie soll sich mal erkundigen. Tatsächlich, der fährt nach Asmara. Wir schnappen das Gepäck und kämpfen uns durch den von Bettlern und Verkäufern völlig überfüllten Gang. Die Damen tun es uns nach. Gut, dass sie einen Touri gefunden haben, der ihnen zeigt, wie sie am schnellsten hier weg kommen.

Der Kleinbus füllt sich rasant. Endlich dort angekommen, bekommen wir gerade noch einen Platz, die Ladies aber nicht mehr. Die also wieder zurück in den anderen. Der ist aber mittlerweile auch voll. Wie sie nun etwas ratlos mit ihrem ganzen Gepäck zwischen beiden Bussen hocken, geben sie eine etwas traurige Gestalt ab. Der große Bus fährt bald ab, unser leider nicht. Irgendwann taucht eine Fahrkartenverkäuferin auf. Zumindest ein Ticket haben wir schon mal. Nach weiteren zwanzig Minuten Wartens traue ich meinen Augen nicht. Der große Bus kommt wieder, nun offensichtlich etwas leerer, denn die Frauen dürfen plötzlich dort einsteigen.

Ich wundere mich hier mittlerweile über gar nichts mehr, möchte nur noch, dass sich mein schicker Bus endlich in Bewegung setzt. Es ist fürchterlich heiß in der Kiste, die Sonne brennt, und ich habe seit langer Zeit nichts mehr getrunken. Eine Wasserflasche habe ich nicht dabei, im Cafe am Busbahnhof gab es nichts zu kaufen außer Tee. Der Bus ist ja von Toyota, und wie erzählen die doch immer ? Nichts ist unmöglich ! Irgendwann rollt er tatsächlich. Ich fasse es nicht. Kaum drei Stunden nach Eintreffen am Busbahnhof geht es auch schon los. Und drei Stunden später sind wir nach einer Fahrt durch eine wiederum grandiose Berglandschaft zurück in der Hauptstadt.
 

KingKong

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Verbotene Kontakte zu Einheimischen

In Asmara ist unsere erste Anlaufstelle wieder das Hotel Ambassador. Dort ist aber nur die Suite frei. Ok, warum nicht, noch etwas Luxus zum Abschluss, für 30 Euro. Es ist noch etwas Zeit zum Ausruhen. Der letzte Abend dürfte aufregend werden. Nejat möchte in das einzige Etablissement, das von der Polizei überwacht wird hinsichtlich verbotener Kontakte zu Einheimischen. Die Grenzen sind hier etwas fließend und oft Auslegungssache. Warum sie es sich in den Kopf gesetzt hat, gerade in den Berhe Aiba Club zu gehen, keine Ahnung. Ist mir aber Recht. Das Ganze hat etwas Verrufenes und klingt nach Abenteuer. Da bin ich dabei. Was passieren würde wenn es tatsächlich schief geht, daran denke ich natürlich nicht.

Gegen 22.30 Uhr fahren wir los. Nejat hat sich mittlerweile in eine Discomaus in Weiß verwandelt.

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Das Taxi lässt mich 100 Meter vor dem Club raus, dreht eine Runde, dann steigt Nejat aus. Das Theater finde ich ziemlich albern. Es handelt sich um ein normales Restaurant mit Bar nebenan. Von Anbahnung verbotener Beziehungen kann nun wirklich nicht die Rede sein, die Girls, ca. 20, und die Männer, auch etwa soviel, alles Schwarze sowie zwei Osteuropäer, sitzen sauber getrennt voneinander.

Da Nejat nach mir kommt, werfe ich schon mal einen Blick in die Bar - vor lauter Schreck über die Blicke der Girls flüchte ich aber gleich ins Lokal. Mit Nejat fühle ich mich sicherer und nach einer Stunde wollen wir in die Disco des Luxushotels Interconti in der Nähe. Nejat besteht darauf, wieder getrennt zu gehen und will mit dem Taxi fahren, ich komme 5 Minuten später zu Fuß nach.

20 Meter nach Verlassen des Clubs taucht plötzlich Militär auf, nicht ungewöhnlich, nachts stehen hier an jeder Straßenecke Pärchen mit durchgeladenem Maschinengewehr. Die Beiden halten mich aber an, fragen in schlechtem Englisch nach meinem Barbesuch. Ich habe ziemlich Bammel, vor allem fürchte ich, dass Nejat Probleme bekommen hat.

Da mir nichts Besseres einfällt, gebe ich vor nichts zu verstehen und rede irgendetwas auf Deutsch. Sie schauen etwas ratlos, dann wollen sie meinen Pass sehen, mit dem aber alles in Ordnung ist und lassen mich ziehen. Als ich Nejat an der Rezeption des Interconti auf mich warten sehe, bin ich ziemlich erleichtert.

In der Hoteldisco „Green Pub“ haben sich offenbar sämtliche gerade in Eritrea weilenden Weißen versammelt. So viele habe ich im ganzen Urlaub insgesamt noch nicht gesehen. Ca. 30 Girls sind anwesend, manche sind aus dem Berhe Aiba hierher gewechselt.

Auch hier geht es züchtig zu. Alles ist hell erleuchtet, ein paar wenige haben Anhang, aber die scheinen sich schon länger zu kennen. Vom Aussehen her ist alles vertreten, zwei, drei echte Schönheiten, manche eher hässlich, der Rest Geschmackssache, aber oft sexy angezogen.

Ein einsamer Blonder fällt mir auf, Marke Dieter Bohlen. Ich falle ihm wohl auch auf, vielmehr Nejat. Er ist Lufthansa-Steward, auf dem Rückflug sehe ich ihn wieder. Er spricht mich im Flieger an und sagt, ich hätte gestern Abend im Green Pub die zauberhafteste Begleitung gehabt, die er je gesehen hätte. Danach sorgt er sich sehr um mein kulinarisches Wohlergehen an Bord. Vielleicht hat er die Hoffnung, dass ich ihm Nejats Adresse und Telefonnummer gebe.

Musik und Stimmung sind nicht berauschend. Gegen 2 Uhr geht es dann in den Warsa Club, wo ich letztes Wochenende schon war. Die Türsteher und Kellner erkennen mich gleich wieder. Sehr viele Weiße scheinen sich dorthin wohl nicht zu verirren.

Die Szene ist die gleiche wie letzte Woche, wieder spielt eine Live Band eritreische Disco Musik, vor allem laut. Wurde in Massawa noch typisch afrikanisch getanzt, herrscht hier der eritreische Tantstil vor. Sogar ich wage mich nun auf die Tanzfläche, die heimische Tanzweise kommt mir sehr entgegen. Man bewegt sich vorwiegend - gar nicht, hebt ab und zu mal die Schultern und dreht den Kopf, das wars schon. Das kann ich gut. Nejat ist überglücklich, dass ich auch mit tanze. Vielleicht hätte ich das schon früher mal tun sollen.

Nejat wird mit zunehmenden Alkoholkonsum immer wilder und knutscht wieder auf das Heftigste. Aber was in den dunklen Ecken der Torino Disco in Massawa ging, wird hier nicht gern gesehen. Als sie auf meinem Schoß sitzt wird es der Security zu bunt, sie wird verwarnt und auf ihren eigenen Stuhl verwiesen.

Im Morgengrauen erst kommen wir nach Hause. Die erste Nummer müssen wir beide wegen leichter Übelkeit abbrechen, die nächsten werden später umso schöner.

Das Hotelzimmer kann ich bis abends behalten. Nejat kommt den ganzen Tag nicht aus dem Bett, ich mache noch einen abschließenden Spaziergang.

Erst kurz bevor wir zum Flughafen fahren, regele ich die Geldfrage. Ich habe Schwierigkeiten befürchtet, da Nejat manchmal etwas geldfordernd war im Alltag. Den Tarif in Massawa kenne ich, 400 Nakfa LT, 20 Euro. Wir waren 6 Nächte zusammen, ich gebe ihr 100 Euro, außerdem hatte ich schon vorher ihre Miete u.a. bezahlt, 50 Euro. Ist also etwas mehr. Aber dafür stand sie mir auch 6 Tage und Nächte zur Verfügung, allerdings auch ich ihr. In dieser Zeit habe ich auch sämtliche anderen Kosten übernommen, Verpflegung, Mehraufwand im Hotel für Doppel- statt Einzelzimmer, Taxi-, Busfahrten u.a., etwa 20 Euro pro Tag. Auf dem Schwarzmarkt bei dem Jamaika-Eritreer in Massawa kann Nejat noch etwas mehr Nakfa für die Euro bekommen. Ich bin positiv überrascht. Sie bedankt sich artig und nimmt das Geld, keine Bitte um mehr.

Über den Abschied hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht. Wir nehmen ein Taxi zum Airport, ich steige vorne ein weil der Taxifahrer mich dazu auffordert, sie hinten mit meiner Reisetasche.

Am Flughafen ist alles voller Militär. Wir steigen aus und werden neugierig gemustert. Nejat kann nicht mit auf das Gelände und muss gleich wieder umkehren. Wir stehen uns etwas ratlos gegenüber. Dann umarmen wir uns aber doch, ein Kuss, sie springt ins Taxi, wirft mir noch einen Handkuss zu und fährt davon. Die Jungs in der Trachtenuniform begutachten meine Papiere nun besonders sorgfältig, sagen aber nichts und lassen mich schließlich durch.


Und tschüss ...

Zu meinem Abschied weint der Himmel über Asmara. Es ist kalt geworden, selbst ich ziehe nun meine Jacke an. Das macht den Abschied leichter. Der aber sowieso nicht so schwer fällt wie bei meinen früheren Reisen. Was nicht heißt, das es mir nicht gefallen hat. Meine Erwartungen haben sich voll erfüllt. Das was ich mir vorgenommen habe, habe ich gemacht. Sogar etwas Relaxen war dabei, die Idee vom Erholungsurlaub war also gar nicht so abwegig.

Ich war in Eritrea, kann wieder ein Kreuzchen machen für ein weiteres Land auf der Weltkarte (ich zähle aber nur die außereuropäischen Länder). Ich habe vorwiegend das angenehme Eritrea gesehen, darüber bin ich mir bewusst. Die bittere Armut habe ich allenfalls durch die Busscheiben auf den Überlandfahrten erahnen können. Selbst das karge Wellblechhüttenleben von Nejat und ihren Freundinnen ist noch ein gutes Stück davon entfernt. Von dieser Art der Armut höre ich durch Erzählungen von NGO-Mitarbeitern auf dem Flughafen. Auch von der mittlerweile unfähigen Regierung, die das noch verbliebene ausländische Kapital aus dem Land treibt. Ich hoffe, Eritrea kriegt die Kurve. Das hoffe ich für die überaus freundlichen Menschen dort wirklich sehr.

Nachwort (10 Jahre später)

Soweit mein damaliger Reisebericht. Aus meinem frommen Wunsch auf Besserung ist natürlich nichts geworden. Das dürfte im Zuge der aktuellen Flüchtlingsdiskussion auch denjenigen klar sein, die vor kurzem noch gar nicht wussten, wo das Land überhaupt liegt.

***** E N D E *****
 

CrassuS

Isaanist
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23 Juli 2009
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Auf jeden Fall ein weiterer Kandidat für die Berichtswahl. Die Fotos sind oft Weltklasse. Außerdem wurde mein Horizont doch sehr erweitert. Es ist ein Unterschied ob man irgend etwas in den Nachrichten sieht, oder deine Fotos aus dem Alltag betrachtet. Vielen Dank, hast das Forum bereichert.

:hut:hut:hut
 

KingKong

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Auf jeden Fall ein weiterer Kandidat für die Berichtswahl. Die Fotos sind oft Weltklasse. Außerdem wurde mein Horizont doch sehr erweitert. Es ist ein Unterschied ob man irgend etwas in den Nachrichten sieht, oder deine Fotos aus dem Alltag betrachtet. Vielen Dank, hast das Forum bereichert.

Man sagt ja: "Reisen bildet". Das stimmt, finde ich, zwar nicht immer, wenn man in solche Länder wie Eritrea, Sierra Leone, Bangladesh, Burkina Faso oder Vanuatu fährt, aber auf jeden Fall. Es erweitert tatsächlich den Horizont, baut Vorurteile ab, man lernt viel, solche Erlebnisse verändern -im positiven Sinne- die eigene Wahrnehmung. Viele Dinge sind nicht mehr so wichtig, man wird demütiger und und und ...

Und wenn man mit seinen Reiseberichten den Leser -der aus welchen Gründen auch immer- solche Gegenden nicht selbst erkunden mag, nicht nur unterhalten sondern ihm auch etwas von den gerade erwähnten Dingen vermitteln kann, hat sich das Schreiben ja besonders gelohnt :)

Ich vermute aber, dass sich Diejenigen, die etwas Nachhilfe in solchen Dingen besonders nötig hätten, gar nicht in einen solchen Afrika-Thread verirren werden :rolleyes:
 

Urlauber1

Gibt sich Mühe
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Danke KingKong für diesen sehr sehr guten Bericht.:daumenHabe den wirklich guten Bericht gerne gelesen.
Afrika muss doch toll sein, auch für die sehr guten Bilder kann ich mich nur bedanken.
Afrika habe ich auch schon mal ins Auge gefast, aber alleine ist es mir doch ein bischen gefährlich.
Aber alle Achtung vor Dir mit Deinen Reisen.
Gruß Urlauber1
 
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sehe ich auch so die kleine schwarze ist echt ein Knaller..

Ja, immerhin hats die "kleine Schwarze" , Nejat, in meiner "Ewigen Bestenliste" auf Platz 4 geschafft !!:)

Ich dachte ich hätte neben meiner Ostafrika Top Twenty hier auch schon meine All Time Favourites gepostet, habe ich aber wohl doch nicht, na ja, kann ich ja gleich noch nachholen :)
 

KingKong

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Wenn man sich an gewisse Dinge hält,ist Afrika gar nicht sooo gefährlich.
Das gilt zumindest für Kenya und Uganda.
Das gilt m.E. für alle 21 Länder Afrikas, die ich bisher besucht habe. Und für viele weitere sicherlich auch. Ausgenommen natürlich solche, in denen Unruhen und Krieg herrschen.
 

KingKong

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Hier nun wie gerade angekündigt die TOP 5 meiner ALL-TIME-FAVOURITES. Soll heißen, meine Lieblings-Girls aller Reisen in diesem Jahrtausend (wobei das „Gesamtpaket“, nicht ausschließlich die Optik ausschlaggebend ist)


Nr. 5 San Na


San Na, 19 J., aus Yangon / Myanmar


Aus dem “JJ” Club in Yangon, zwei wunderbare Abende und Nächte mit ihr verbracht, nach 10 Sekunden hatte ich mich schon verliebt, von ihr berichte ich in einem Asien-Thread, der noch eröffnet wird.

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Nr. 4 Nejat


Nejat, 21 J., aus Massawa / Eritrea


Von ihr war ja gerade ausführlich die Rede

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Nr. 3 Tinah


Tinah, 23 J., aus Antananarivo / Madagascar


Reichlich zu sehen in meinem Madagaskar-Reisebericht in diesem Thread

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Die beiden Erstplatzierten rangieren allerdings meilenweit vor allen Anderen


Nr. 2 Shamima


Shamima, 30 J., aus Dhaka / Bangladesh


Wird die Hauptperson sein in meinem Bericht „Aufregende Tage in Dhaka“, der demnächst eingestellt wird

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Nr. 1 Chileshe


Chileshe, genannt Chiiiiii, 24 J. aus Lusaka / Zambia,


Tochter eines höherrangigen Polizeioffiziers und damit aus gutem Hause

Über Afrointroductions von D aus vorab kennengelernt und intensiv gechattet, habe sie mehrmals getroffen in Lusaka, anschl. mit ihr an den Victoria Falls in Livingstone drei himmlische Tage und Nächte verbracht

Ich mach’s einfach: Denkt Euch irgendwelche Eigenschaften aus, die Ihr an Frauen schätzt – Chileshe hat sie … :)

Chii wird Hauptdarstellerin sein meines in diesem Thread folgenden Reiseberichtes zu Malawi / Sambia

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