Tinah und ihre Freundin
Antananarivo,
Sonntag, 21. Mai 2006
Es ist der Morgen der Überraschungen und Experimente. Tinah erzählt, dass sie sich neulich mal mit ihrer besten Freundin Natacha unterhalten hat, wie es wäre wenn sie zusammen Liebe zu Dritt machen würden. Beide waren sich einig, dass sie das gerne mal ausprobieren wollten. Tinah fragt mich, ob ich das schon mal gemacht hätte, mit zwei Frauen – naja, soll ich ihr etwa die Wahrheit sagen? Und ob ich Lust dazu hätte. Das habe ich natürlich, und wie. Aber überrascht bin ich schon. Und natürlich leicht zweifelnd, ob nicht noch etwas anderes dahinter steckt. Dass sie ihrer Freundin z.B. nur eine kleine Einnahmequelle sichern will. Und dass sie mich freiwillig teilt. Aber Tinah ist einfach nur neugierig, und sie weiß dass ich auch Sex mit anderen Frauen mag. Männer brauchen das doch, oder ? Donnerwetter, ist die tolerant. Wenn ich da an Banina denke …
Als Tinah ihre Freundin endlich telefonisch erreicht, sitzen wir gerade beim Frühstück im Cafe. Meine Zweifel verflüchtigen sich, als ich Tinah zur Besprechung des delikaten Anliegens nach draußen gehen sehe und sie auf der Straße kichernd und verlegen wie ein Teenager die Sache bespricht. Natacha ist einverstanden, 18 Uhr im Hotel, einmal, dann geht sie wieder. Ich wäre schließlich Tinahs Freund und sie will nicht dazwischenfunken. Ich frage etwas schüchtern nach einer etwaigen Bezahlung - natürlich nicht, sie ist doch keine Nutte.
Und da wir gerade bei Experimenten sind … anal hat Tinah auch noch nie versucht. Das will sie aber nun ändern. Als wir in der Dusche sind, werden wir Zeuge eines handfesten und lautstarken Ehekrachs im Nachbarzimmer. Tinah übersetzt, dass der Mann heute Nacht weg war und gerade erst nach Hause kam und seine Frau ihn wüst beschimpft, ihn schließlich vor die Tür setzt, er solle doch wieder zu seiner Nutte gehen. Sie brauche ihn nicht mehr. Wenn sie geil wäre, würde sie es sich selbst besorgen, dass wäre eh tausendmal schöner als die Fickerei mit ihm.
Wir biegen uns vor Lachen, dann widmen wir uns aber unserem eigentlichen Anliegen und ich seife Tinah besonders hinten rum kräftig ein. Wir versuchen es gleich unter der Dusche. Offensichtlich haben wir ein Badezimmer mit extrem dünnen Wänden erwischt. Die Frau von nebenan schaltet sich von drüben in unsere Bemühungen ein und fragt warum wir da eigentlich so rumstöhnen. Tinah bietet ihr eine Live-Reportage unseres Treibens auf madagassisch. Mein Ding war anal -ehrlich gesagt- noch nie. Ich stelle mich vielleicht etwas dusselig an, außerdem tut es Tinah schnell weh. Die Nachbarin bietet Hilfe an und fragt, ob sie rüberkommen und uns assistieren soll. Tinah übersetzt und guckt mich fragend an. So richtig geil macht mich das Ganze hier nicht. Außerdem haben wir schon heute Abend Gesellschaft, die brauchen wir heute Morgen nicht auch noch.
Ohne die freundliche Unterstützung unserer Nachbarin machen wir also allein weiter, versuchen es noch mit kleineren Gegenständen, Finger, Kugelschreiber, Zahnbürste, Deo, halt alles was greifbar ist. Entweder ist es ihr zu klein und dünn und sie spürt kaum was oder zu groß und dick. Mag sie alles nicht. Abbruch. Dafür posiert Tinah anschließend vor meiner Kamera bei einer Intimrasur. Sie macht sich hübsch für unseren Dreier. Der Film wird geil, da habe ich was Nettes für zu Hause.
Mittags wollen wir zu Tinah. Vorher kaufen wir ein paar Geschenke, ein Spielzeugauto für ihren Sohn, Süßigkeiten für die Tochter der Vermieterin, weil sie auf ihn aufpasst. An einem Straßenstrand gibt Tinah bei einem Mädchen eine Porno-DVD in Auftrag. So etwas gibt es offiziell nicht zu kaufen. Kurze Zeit später kommt das Mädchen wieder, Kostenpunkt 2 Euro.
Das Taxi lädt uns an einem Sandplatz in irgendeinem Stadtviertel ab, dann gehen wir zu Fuß einen holprigen Feldweg lang, balancieren über einen Steg, sie macht eine löchrige Holztür auf und wir stehen in einem Areal, das drei Häuser und ein paar Schuppen umfasst. Im zweistöckigen Haupthaus wohnen die Vermieterin und ihre Tochter, die auf Tinahs Sohn aufpasst, wenn sie arbeitet. Oben im 1. Stock ist es angenehm luftig, auch ist die Wohnung nett eingerichtet. Vor der Tür krabbeln drei mächtige Schildkröten herum, die Älteste ist ca. 80 Jahre. Wir vertilgen die mitgebrachten Süßigkeiten an Ort und Stelle.
Dann gehen wir zu Tinahs Wohnung. Sie besteht aus einem kleinen Raum, so voll gestellt mit Sitzmöbeln, einem kleinen Tisch und einer Vitrine, dass man sich kaum bewegen kann ohne etwas umzuwerfen.
Hinter einem Vorhang befindet sich ein Bett, daneben liegen ihre spärlichen Kleidungsstücke auf einem Haufen. Draußen ist noch ein winziger Raum mit einem Gaskocher und etwas Geschirr. Wasser muss von einer Gemeinschaftszapfstelle, weit entfernt, geholt werden.
Anhand eines vergilbten Fotoalbums erzählt Tinah einen Teil ihrer Lebensgeschichte.
Praktisch beim „Ersten Mal“ wurde sie schwanger. Ihre Eltern haben ihr das übel genommen, und sie verstoßen. Sie ist daraufhin von Antsirabe in die Hauptstadt gezogen, schlägt sich hier so durch. Meist als Friseuse. Und etwas An- und Verkauf. Von was auch immer. Ihr Sohn ist ihr ganzer Stolz und sie möchte noch ein zweites Kind, jetzt, wo sie noch jung ist. Ich kann nicht verhindern, was nun kommt. „Je t’aime cheri, donne-moi un enfant …“ Also rede ich Tacheles, sage, dass das was sie will absoluter Irrsinn ist. Ich bin übermorgen weg, weiß noch nicht ob ich jemals wieder komme und bin nicht bereit für ein Kind zu sorgen und zu bezahlen. Das ist ihr alles klar, ich brauche keinerlei Verpflichtungen zu übernehmen, das Leben hier ist nicht teuer. Sie möchte nur ein Kind von dem Mann, den sie liebt. So einfach ist das, bzw. kann das sein in Afrika. Die Leute denken nur an heute, nie an morgen.
Einziger Luxus in der Wohnung ist ein Fernseher sowie ein DVD-Player. Die Modelle koreanischer Bauart sind hier recht billig und Fernsehen ist die einzige Unterhaltung der armen Leute. Naja, fast die einzige … Hier kann ich meine in Antsiranana erworbenen VCDs ausprobieren. Tinah gefällt die Musik, sie stellt auf volle Lautstärke. Gestört fühlt sich dadurch keiner der Nachbarn.
Dann macht Tinah eine Modenschau und führt mir alle Kleidungsstücke vor, die sie hat. Sehr viele sind es nicht. Ich darf diejenigen für heute Abend wählen. Danach lässt sie die Kleidung einfach weg, legt die neu erworbene Porno-DVD ein, holt ihren Dildo, setzt sich breitbeinig aufs Sofa und zeigt mir anschaulich, womit sie sich an einsamen Abenden öfter mal beschäftigt. Meine Anwesenheit scheint sie zu stimulieren, sie kommt viel schneller als sonst, erzählt sie.
Auf dem Rückweg in die Stadt kippt zwei Autos vor uns ein Kleinbus um, der als Sammeltaxi in der Stadt unterwegs ist, voll beladen mit Gepäck und Menschen. Wie das passiert ist habe ich nicht gesehen. Im Vorbeifahren sehe ich aus dem zerbrochenen Rückfenster ein paar blutige Kinderbeine herausragen. Vielleicht war meine Entscheidung, wenn möglich auf anständige Fahrzeuge zu achten, doch die richtige.
Die üblichen Bauchschmerzen stellen sich langsam bei mir ein, wie so oft jeweils kurz vor Urlaubsende. Abschiedsschmerz ? - Keine Ahnung, aber auf jeden Fall Zeit für ein Fazit:
Ich habe auf der Reise mehr gesehen vom Gastland als in manchen Urlauben vorher, vom süßen Nachtleben der Upper Class in der Hauptstadt bis hin zum entbehrungsreichen Leben der Bewohner im Busch, habe die größten Städte besucht und weitgehend unberührte Natur und undurchdringlichen Dschungel erlebt. Es mag aufregendere Tiere geben als Halbaffen, und spektakulärere Landschaften, sehenswert aber ist Madagaskar allemal, nicht gespickt mit absoluten Highlights, mehr als Gesamtgemälde. Auf jeden Fall aber auch durch die Tatsache, dass Flora und Fauna größtenteils endemisch und nur hier zu bewundern sind. Stirbt hier eine Tierart aus, und die Gefahr besteht durch den Raubbau an der Natur und der damit verbundenen Beschneidung der Lebensräume mancher Tiere, ist sie für immer verloren.
Auch die Mischung stimmte, einige Touren in Kleingruppen, der Rest allein -frei und unabhängig. Und weniger entbehrungsreich als ich anfangs befürchtete. Nun ja, sich einen Privatfahrer zu leisten ist natürlich viel angenehmer als mit dem überfüllten Buschtaxi zu reisen. Abgerundet wird das Ganze durch die überwältigende Freundlichkeit und Fröhlichkeit der Menschen, die den Besucher aus dem Schlaraffenland Europa angesichts der erbärmlichen Lebensumstände breiter Bevölkerungskreise nachdenklich machen sollte. Der überall zu hörende Ruf „Bonjour Vazaha“ jedenfalls wird mir noch lange nachhallen.
Eigentlich wollte ich zurück in der City ins Internet-Cafe, die haben aber Sonntag Nachmittag geschlossen. So schlendern wir durch die Straßen und kommen an einem Straßencafe vorbei. Tinah bleibt stehen, lacht verschmitzt und zieht mich an einem Tisch, an dem ein schwarzes Girl sitzt. „Das ist Natacha“ stellt Tinah sie vor. Wir setzen uns und bestellen etwas zu Trinken. – So schnell habe ich mein Bier noch nie ausgetrunken. Die beiden Mädchen wohl auch nicht. Die Situation ist ultra delikat, sich unbekannterweise zum Sex zu verabreden und dann vorab unverhofft noch Konversation machen zu müssen. Die Girls empfinden das auch so, reden kaum miteinander, kichern nur albern vor sich hin..
Die Peinlichkeit geht im Zimmer weiter. Klar, mit zwei Nutten hätte ich keine Probleme, Klamotten aus und los geht’s. Aber hier ? Tinah setzt sich aufs Bett, Natacha auf einen Stuhl und beide gucken mich erwartungsvoll an. Natacha sagt: „Tinah est fou“, ich sage ja, das glaube ich auch, Tinah ist wirklich verrückt, aber da sie uns das ganze eingebrockt hat, fangen wir mal an, sie als erste auszuziehen. Danach kommt Natacha dran. Sie ist schwärzer als viele andere, sieht aber sonst so aus wie die meisten, kein Gramm Fett zuviel, relativ wenig Busen, sauber rasiert, glatte Haut, ohne die Narben, die viele Afrikanerinnen haben.
Ich ziehe mein „Programm“ durch, statt mit einer nun eben mit Zweien, knutschen, streicheln, lecken, widme mich aber Natacha intensiver, verständlich, an Tinah kenne ich ja schon alles, lasse mir dann abwechselnd von beiden einen blasen. Auch das kann Natacha perfekt, wie jede hier. Dann reitet zuerst Tinah auf mir, während Natacha sich so kniet, dass ich ihre Pussy lecken kann. Dann wird gewechselt, Natacha oben, Tinah holt meine Digicam und macht ein paar Fotos. Ich komme, während Natacha auf mir reitet. Kurzer Talk, dann duscht sie, zieht sich an und verschwindet, wie abgesprochen.
Klar, dass der Dreier unser Abendthema ist. Tinah versucht sich dauernd zu rechtfertigen, sie war halt neugierig, nun hat sie die Erfahrung gemacht und bereut es nicht. Aber noch mal, nein. Das muss nicht sein. Und da ist noch was, was sie schließlich gesteht. „Als ich euch beide habe zärtlich küssen sehen, das war wie ein Stich in mein Herz.“
Überrascht bin ich dann auch nicht, dass sie nach dem Essen und vor dem Cabaret heute Abend ins Bett und mich noch einmal für sich allein haben will. In früheren Urlauben war ich derjenige, der manchmal um Sex betteln musste. Hier auf Madagaskar ist das nicht nötig. Die Girls können und wollen immer und überall. Banina und Tinah sind in der Beziehung zwei wahre Prachtexemplare.