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Afrika Ein Weltreisender berichtet ... aus Afrika

KingKong

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28 September 2015
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Mein erster Lemur
Auf dem Tsiribihina River
Dienstag, 02.05.06

Eine Dusche oder eine Toilette sucht man in dieser Umgebung natürlich vergebens. Die Morgentoilette ist daher mit kurzem Zähneputzen schnell erledigt und es bleibt genügend Zeit, sich auf das Schauspiel des Sonnenaufgangs zu konzentrieren, bevor unser opulentes Frühstück mit Spiegelei, Zwieback, Marmelade, Obst und Kaffee serviert wird.

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Die Landschaft wird am zweiten Tag deutlich abwechslungsreicher, der Fluss oft etwas schmaler.

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An beiden Seiten bedeckt nun teils undurchdringlicher Urwald das Ufer. Auch unsere ersten Lemuren, ein paar Sifakas, bekommen wir zu Gesicht. Sie sind an ihrem weißen Fell deutlich auszumachen und befinden sich gerade beim Frühstück, halbhoch auf Ästen sitzend. Sie gucken uns neugierig an, lassen sich aber ansonsten kaum stören.

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Mittags legen wir am Ufer an und erreichen, einem kleinen Bachlauf folgend, einen Wasserfall, unter dem man in einem natürlichen Swimmingpool herrlich baden kann. Es ist eine Wohltat nach der Hitze des Tages und lässt mich sogar das imaginäre kühle Bier vor Augen für ein, zwei Stunden vergessen.
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Urlaub kann so schön sein. Während wir im Wasser planschen bereiten unsere Führer das Essen. Es gibt Spaghetti. Drei kleine Jungen tauchen mit Pirogen an unserem Rastplatz auf und halten sich im Hintergrund, bis wir fertig sind mit Essen. Von Rija bekommen sie etwas Baguette, von uns leere oder noch halbvolle Wasserflaschen. Sie können alles gebrauchen. Selbst leere Plastikflaschen haben in diesem Teil der Welt einen Wert.

Der Fluss wird nun wieder etwas breiter. Am späten Nachmittag kommt etwas Wind auf. Unsere Bootsleute müssen sich noch mehr anstrengen, trotzdem geraten sie nie außer Atem und unterhalten sich fortwährend. Sie müssen eine sagenhafte Kondition haben. Nach Ende der Tour werden sie ihre Pirogen genauso wie viele andere, die uns entgegen kommen, in umgekehrter Richtung zurück bringen, dieses mal nicht paddelnd, sondern mit einem langen Stock stakend, da es ja flussaufwärts geht. Das dauert ca. zwei Wochen. Während mein Urlaub zu Ende geht, werden unsere Bootsleute also gerade wieder am Ausgangspunkt in Miandrivazo angekommen sein.

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Die Sonne ist schon lange untergegangen als wir immer noch unterwegs sind. Ich frage mich etwas besorgt, ob unser Guide noch alles im Griff hat. Hat er. Nur schemenhaft hebt sich schließlich eine Sandbank vom dunklen Wasser ab, in fast völliger Dunkelheit bauen wir unsere Zelte auf. Zum Abendessen gibt es heute die armen Hühner, die allerdings lecker schmecken.

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Dass die Hühnchen gegessen werden ist auch dringend nötig. Rija erzählt, dass wir am nächsten Tag an einem Dorf vorbeikommen, wo es absolut „fady“ ist, lebende Hühner mitzubringen. Der Sage nach verriet einmal ein gackerndes Huhn den feindlichen Angreifern den Aufenthaltsort der Dorfbewohner und seitdem wollen diese mit Hühnern nichts mehr zu tun haben.

„Fady“ nennt man -wie bereits erwähnt- in Madagaskar solche Tabus. Sie entwickelten sich aus einer Mischung aus Sagen und wahren Begebenheiten und stellen eine Art Verhaltenskodex dar. Jedes Dorf, jede Region hat andere, und es ist natürlich für den Reisenden unmöglich, diese alle zu kennen.

Da besonders in abgelegenen Gebieten darauf geachtet wird, dass niemand gegen diese Fady verstößt, kann es unter Umständen schon einmal zu prekären Situationen kommen. Uns allerdings widerfährt nichts derartiges, ich kann ehrlich gesagt auch nicht ganz ausschließen, dass die Geschichte mit den Hühnern nicht doch ausschließlich aus Rijas Gedankenwelt stammt.

***** to be continued *****
 
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Von Zebukarren und einem kühlen Bier
Auf dem Tsiribihina River
Mittwoch, 03.05.06

Am dritten Flusstag wird die Besiedlung deutlich dichter, man sieht ab und zu ein paar Boote, auch Fährschiffe, die mit ihren Maschinen einen Höllenlärm machen. An den Ufern wechseln sich Urwald und kultivierte Flächen ab, auf denen vorwiegend Reis und Gemüse angebaut wird.

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Unser Gepäck wird ausgeladen, auf Zebukarren verladen und zum Dorf Antsirareka transportiert. Wir Touris trotten brav hinterher. Der Feldweg verwandelt sich nach kurzer Zeit in eine Flusslandschaft.

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Wir kommen durch ein kleines Dorf, machen unsere nun schon üblichen Fotos der Bewohner mit anschließender Fotoshow, danach folgt ein richtiger Fluss, der durchwatet wird, und nach einem Marsch über abgebrannte Felder stoßen wir schließlich auf einem Feldweg auf die Zebukarren mit unserem Gepäck. Darüber bin ich heilfroh, ich hatte am Anfang meine Turnschuhe ausgezogen, sie auf dem Karren abgelegt und bin barfuss durch das Wasser. Leider nahmen die Karren dann einen anderen Weg und ich musste die ganze Zeit barfuss laufen, was bei steinigen oder dornigen Wegstrecken mehr als unangenehm war.

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An einer Teilstrecke, die mit Wasser und Schlamm voll gelaufen ist, ist auch für die Zebukarren kein Durchkommen mehr. Aber auch hier ist die Organisation der Tour perfekt. Das Gepäck wird von fleißigen Helfern geschultert und am anderen Ende der Kuhle auf einen dort wartenden Zebukarren geladen.

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Schließlich ziehen wir bei Abenddämmerung im Gänsemarsch kaputt und ausgelaugt wie geschlagene Krieger nach einer verlorenen Schlacht ins Dorf ein und werden neugierig beäugt. Am anderen Ende befindet sich die spartanisch eingerichtete Bungalowanlage Masoantra, mit einfachsten Bambushütten und einem Bretterverschlag mit einer Regentonne und einem Eimer als Dusche. Das Wasser hat vom Aussehen verdächtige Ähnlichkeit mit dem Flusswasser.

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Nach den letzten Nächten kommt mir diese Anlage aber wie ein Luxushotel vor. Zu meiner grenzenlosen Freude gibt es hier sogar Strom und das heißt - richtig: Kühlschrank mit kaltem Bier. Keine Frage, was meine erste Amtshandlung ist …

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Übrigens, warum die drei einheimischen Biere alle ausgerechnet englische Namen haben, Three Horses, Queens und Gold, wird eines der Rätsel bleiben, die mir Madagaskar auf ewig mit auf den Weg geben wird.

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Während die anderen sich frisch machen und ihre Hütte inspizieren will ich gar nicht wissen, mit welchen Lebewesen ich die Nacht verbringen werde -tatsächlich finden Rok und Natasha in ihrer Hütte das Netz einer schwarzen Witwe – und marschiere zurück auf den Dorfplatz und bin spätestens nach meinem ersten Blitzlichtfoto das Zentrum der Aufmerksamkeit aller Dorfbewohner.

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Die Nachtruhe wird empfindlich gestört, durch das Schnarchen der anderen Gäste, aber auch durch die Tatsache, dass sich in der Anlage das örtliche Kino befindet, d.h. ein Fernseher und Holzbänke davor. Gezeigt wird ein alter Kriegsfilm mit infernalischem Ende, das von den Zuschauern lautstark begleitet wird.

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Während ich in den beiden vorangegangenen Nächten im Zelt ein kühles Helles jedem heißen Girl vorgezogen hätte, richten sich meine Gedanken in dieser Nacht wieder auf die hiesige Damenwelt, angeheizt von viel sagenden Blicken, die mir heute beim Marsch durch die Dörfer oder auch von den weiblichen Angestellten in der Anlage zugeworfen wurden.
 

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Zurück in der Zivilisation
Morondava,
Donnerstag, 04.05.06

Donnerstag, letzter Tag unserer Tour. Wir trennen uns, Natasha und Rok fahren mit Rija weiter, in den Nationalpark Bemaraha, Tsingys angucken und etwas wandern. Ich werde zusammen mit Maria und Kalle mit einem 4WD abgeholt und nach Morondava gefahren. Das sind nur 80 Kilometer, die Piste ist aber in einem erbärmlichen Zustand und die Fahrt zieht sich über den gesamten Vormittag. Unser Fahrer sagt, wir hätten Glück, weil die kürzlich zu Ende gegangene Regenzeit nicht so nass war wie sonst üblich. Ich habe den Eindruck, er meint es tatsächlich ernst. Trotzdem reiht sich ein Schlagloch ans andere und viele sind mit Wasser voll gelaufen. Manchmal ist auch noch ein ganzer Pistenabschnitt unter Wasser und die Einheimischen, die frühmorgens auf die Felder zur Arbeit ziehen, müssen sehen, wie sie da durch kommen. Sie hausen in teilweise löchrigen Strohhütten und sind der Witterung, d.h. Sonne und Regen, fast schutzlos ausgeliefert.

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Gegen Mittag schließlich tauchen die ersten mächtigen und imposanten Baobab-Bäume auf, eine Art gibt es noch in Ostafrika, die anderen sieben nur auf Madagaskar. Wir fahren zum Baobab Sacré, dem angeblich mächtigsten Baum der Insel, dem Baobab des Amoureux, zwei ineinander verschlungenen Bäumen und erreichen schließlich kurz vor Morondava die berühmte Avenue des Baobab.

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An beiden Seiten des roten sandigen Weges stehen Baobabs in Reih und Glied als wären sie der imposanten Optik wegen dort hingestellt worden. Jetzt am frühen Nachmittag ist das Licht nicht optimal, daher kehren wir später dorthin zurück und können bei optimalen Lichtverhältnissen dieselben Fotos machen, die viele Ansichtskarten aus Madagaskar zieren.

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Unser Hotel in Morondava, das Hotel des Bougainvillers, liegt oberhalb vom Strand, im Bungalowstil, inmitten einer Palmenanlage mit feinstem Sand. Nebenan sind noch deutlich die Spuren zu sehen, die der letzte verheerende Zyklon im Jahre 2004 hinterlassen hat. Auch im Gebiet des Tsiribihina Rivers wütete er und traf -wie fast immer- die Ärmsten der Armen besonders heftig. Jedes Jahr suchen zahlreiche Wirbelstürme die Insel heim und richten mehr oder weniger große Verwüstungen an. Fleißig und trotzig wird dann wieder aufgebaut, was zerstört wurde -bis zum nächsten Zyklon.

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Ein Abendessen mit Maria und Kalle beschließt unsere gemeinsame Rundreise. Es gibt einen riesigen Fisch für jeden, mit Pommes und Gemüse kostet er umgerechnet 2,30 Euro, das Bier, in 0,65 Liter Flaschen, kostet ca. 70 Cent, meine Übernachtung in einem geräumigen Bungalow 11 Euro. Urlaub in Madagaskar kann sehr günstig sein und ist es auf jeden Fall auch, wenn man für das Fortkommen statt eines Fahrzeugs mit Privatfahrer oder Flugzeug ein Buschtaxi, Taxi Brousse heißt das hier, wählt. - Und wenn man weiß, in welcher Währung man bezahlt … Denn die Sache mit der Währungsumstellung haben wir mit dem Euro, ehrlich gesagt, deutlich besser hinbekommen. Auf Madagaskar wurde der Ariary, die historische Währung, wieder eingeführt, und der Franc Malgache FMG im Verhältnis 5:1 umgestellt. Zwar sind mittlerweile die alten Scheine kaum noch im Umlauf, aber bei der Bevölkerung ist der Ariary noch nicht so richtig angekommen.

Selbstverständlich rechnet man als Tourist damit, dass die Preise in der gültigen Währung genannt werden. In der Hauptstadt funktioniert das auch weitgehend, im Rest des Landes aber wundert man sich oft über eigentlich überhöhte Rechnungen. Hier werden die Beträge noch vielfach in FMG angegeben, man muss dann durch 5 teilen. Bestenfalls werden die Summen in beiden Währungen ausgewiesen.

Im Verlauf der Reise fungiere ich des Öfteren als Preiskalkulator. Leute bekommen den Preis in Ariary gesagt, können damit zunächst mal nichts anfangen und fragen mich, wie viel das denn in FMG ist. Erst dann können sie einschätzen, ob die Ware billig oder teuer ist.

Irgendwie scheint das Klima aber mittlerweile auch meinen Kopf zu beeinträchtigen. Ich habe manchmal Probleme, umzurechnen, so ganz ohne Taschenrechner, und brauche eine Weile, um z.B. eine Restaurantrechnung von 138.000 FMG in Ariary zu bezahlen.

Genau eine Woche nach Ankunft endet Teil 1 meiner Reise, der Tsiribihina River Descent. Fazit: sehr zu empfehlen, ich bin vollauf begeistert. Und vor allem, mir geht es ausgezeichnet, bisher habe ich Klima und Essen bestens verkraftet.

Nach dem Abschied von Maria und Kalle und einigen Nächten in der Wildnis habe ich nun aber wirklich keine Lust, die Nacht nochmals allein zu verbringen und stapfe in völliger Dunkelheit durch tiefen Sand dorthin, wo es laut meinem Reiseführer einige Strandhotels und eine Disco geben soll. Nach kurzer Zeit brauche ich nur noch meinem Gehör nachzugehen.

Die Disco ist mäßig gefüllt und etwas für das Gruselkabinett. Ein paar französische Expats und Touristen sind stark angetrunken und grölen laut herum. Einige dicke hässliche Touristinnen machen auf der Tanzfläche alberne Verrenkungen. Der DJ tut ein Übriges. Statt einheimischen Rhythmen wird europäische Discomusik der übelsten Sorte aufgelegt.

Einheimische Mädchen sind nur sehr spärlich vertreten, teils bereits an die dämlichen Franzosen vergeben und überwiegend hässlich. Kurz bevor ich enttäuscht wieder Richtung Hotel ziehen will komme ich doch noch mit einer ins Gespräch, bunt wie ein Kanarienvogel angezogen, aber ebenfalls mäßig attraktiv. Allerdings ist mir das nun egal, ich hätte in diesem späten Stadium wahrscheinlich jede mitgenommen.

Cicia heißt sie, muss nach kurzer Zeit aufs Klo und bittet mich mitzukommen und Wache zu schieben, die Tür wäre kaputt und nicht abzuschließen. Als ich mich vor der Tür postieren will zieht sie mich aber mit rein, eröffnet mir, dass es viel zu unhygienisch wäre, sich auf die Toilettenschüssel zu setzen, zieht ihre Hose herunter und pinkelt auf den Boden. Kein Wunder, dass die Sanitäranlagen in den Discos in erbärmlichen Zustand sind. Bereitwillig zeigt sie mir danach ihre Muschi zur genaueren Inspizierung und holt auch meinen Freund aus der Hose.

Während wir derart miteinander beschäftigt sind kommt ein anderes Girl herein. Ach ja, die Tür ist ja kaputt. Ihr Harndrang ist wohl größer als ihre Überraschung, sie setzt sich aufs Klo und pinkelt während sie dem Treiben vor ihr interessiert zuschaut. Beim Rausgehen sagt sie dann, dass ich heute Nacht ja schon versorgt sei, aber sie sich morgen gern für mich bereit hält. Morgen bin ich schon wieder weg, leider, sie ist viel attraktiver als Cicia.

Im Bett aber erweist sich Cicia als wahre Granate, sie ist kaum zu bändigen und ich komme mit ihrem Rhythmus kaum mit. Auch die Morgennummer wird wild, Cicia stöhnt mir etwas zu laut, hoffentlich bekommen meine Finnen im Nachbarbungalow nichts mit von dem Treiben.

Mit der Entlohnung gibt es jetzt glücklicherweise -und auch im weiteren Verlauf der Reise- keine Probleme mehr. Ich nehme an, dass das Preisniveau im Rest des Landes niedriger ist als in der Hauptstadt. Insofern ist Cicia mit den 40.000 Ariary sehr zufrieden und bedankt sich artig, auch dafür dass ich sie überhaupt mitgenommen habe und ich frage sie nach ihrem Alter. 29 – also dafür hat sie sich prima gehalten, sie hat einen makellosen Körper mit einem hübschen Busen.


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Cicia ist Girl Nr. 4, optisch, habe ich bereits zweimal etwas daneben gegriffen bzw. mangels Auswahl greifen müssen. In Bezug auf die Performance waren aber alle über jeden Zweifel erhaben. Der Sex war ausnahmslos klasse und ich frage mich wo die Girls ihre Fähigkeiten wohl erlernt haben mögen. Nun, ich ahne noch nicht, dass das Bisherige gegenüber dem, was noch kommen sollte, nur ein müder Aufgalopp ist …
 

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Einmal Süden und zurück
Toliara,
Freitag, 05.Mai 2006

Auf diesen Flug habe ich mich lange gefreut. Mit etwas Verspätung besteige ich die schon etwas betagte Twin Otter der Air Madagascar, die mich von Morondava mit Zwischenstopp in Morombe nach Toliara bringen soll. Wir sind kaum eine Handvoll Passagiere, und man hat die gesamte Flugzeit über einen traumhaften Blick auf die Küstenlandschaft im Südwesten der Insel.

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Toliara wurde von einem reichlich uninspirierten französischen Städteplaner im Schachbrettmuster angelegt und wirkt mit seinen breiten Alleen etwas überdimensioniert für seine 100.000 Einwohner.

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Ebenso überdimensioniert für einen Einzelreisenden ist mein Zimmer im Hotel Central. Für 7 Euro bekomme ich ein riesiges Zimmer mit einem ebenso riesigen Balkon, mitten in der Centre Ville. Das Hotel trägt seinen Namen wirklich zu Recht.

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Momentaufnahmen eines Urlaubs in der Dritten Welt:
Ich handele meinen Pousse-Pousse „Fahrer“, einen jungen Burschen, der mich im Laufschritt zum Madabus-Verkaufsoffice fahren, nein, ziehen soll, auf 1.500 Ariary, ca. 60 Cent herunter, obwohl ich für die schweißtreibende Arbeit auch den anfangs geforderten Euro für gerechtfertigt halte, sitze kurze Zeit später in einem Straßencafe und lasse es mir bei einem Berg Crevetten mit Baguette für 8.000 Ariary und einem THB-Bier GM = Grand Modele, so heißen hier die großen Flaschen, gut gehen, während der Kellner alle Hände voll zu tun hat, die bettelnden Kinder von den Gästen fernzuhalten. Am Nebentisch lässt sich ein dicker, alter Franzose mit schlecht sitzender Perücke nieder und führt seiner schwarzen Gespielin sämtliche Klingeltöne seines Handys vor. Die Liebste scheint das aber ebenso zu nerven wie mich. Die ganze Zeit über wartet eine alte Frau artig vor dem Eingang bis ich das Lokal verlasse und versucht mir eine selbst gehäkelte Tischdecke zu verkaufen. Bizarre Welt.

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Trotzdem gefällt es mir in Toliara sehr, die Märkte sind interessant, die Menschen auch hier sehr freundlich. Ich bin es auch. Von unserer Bootstour bin ich es gewohnt, jeden zu grüßen, den ich sehe, mit dem einheimischen „Salama“. Gewohnheitsmäßig mache ich das anfangs hier auch, kann das bei der Masse von Leuten natürlich nicht durchhalten. Das hat etwas von Crocodile Dundee in New York...

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Dass ich mir von Rija ein wenig Madagassisch habe beibringen lassen, zumindest eine Reihe von Worten und Sätzen, die man als Tourist brauchen kann, erweist sich im Verlauf der Reise als sehr vorteilhaft. Die Menschen sind n o c h freundlicher, wenn sie merken, dass man sich bemüht, ein paar Brocken in ihrer Sprache zu sprechen.

Abends hat mich leider der Alltag wieder. Keine Guides, die für mich kochen, keine Mitreisenden, mit denen man sich nett unterhalten kann. Ich leiste mir eines der besseren Lokale der Stadt. Im „Etoile de Mer“ zahle ich für eine Pizza, Bier, Espresso und Fruchtsalat 15.000 Ariary, ca. 5,70 Euro, eine meiner höheren Rechnungen des Urlaubs und vertreibe mir die Zeit mit Sudoku spielen. Vom reichlichen Essen bin ich müde geworden und überlege ernsthaft, zurück ins Hotel zu gehen und mich auszuschlafen. Gut, dass ich mich aber dann doch anders entscheide …

Gegen Mitternacht mache ich mich auf die Suche nach dem Za Za Club, der einzig verbliebenen Disco am Platz. Die ist heute, Freitag Nacht, mehr als gut besucht. Die Musik ist klasse, Tanzmusik aus dem indischen Ozean, einheimische Songs, bei denen die Leute schier ausflippen, etwas Latino-Pop.

Die Auswahl an hübschen Mädchen ist schier erdrückend. Ich weiß gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll und wähle nach einiger Zeit eine Schönheit aus, die sich mit drei Freundinnen auf der Tanzfläche amüsiert. Wir tauschen ein paar Blicke aus, aber dann schmeißt sie sich einem kahlköpfigen Franzosen an den Hals. Die Beiden scheinen sich schon länger zu kennen. Pech gehabt. Dann muss halt ihre Freundin dran glauben, kaum weniger hübsch, schlank, genauso braun und mit hüftlangen hellen Zöpfen.

Die erwidert zwar meine Blicke mit einem Lächeln, macht aber lange Zeit keine Anstalten, von der Tanzfläche zu kommen. Mittlerweile machen mir zu fortgeschrittener Stunde immer mehr Girls ihre Aufwartung. Sie haben wohl Panik, keinen abzubekommen. Zu Recht, der Frauenüberschuss ist immens. Und ich stehe als weißer Touri offensichtlich ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Irgendwann aber taucht auch meine Auserwählte, Carola heißt sie, neben mir auf, wir trinken ein Bier zusammen, sie gibt mir ihr Handy, in ihren Augen ein Indiz, dass wir ab jetzt ein Paar sind und stürmt wieder auf die Tanzfläche. Später lassen wir uns mit einem Pousse-Pousse ins Hotel bringen.

Dort erwartet mich feinster Girlfriendsex, mit ausgiebigem Küssen, Streicheln, Lecken und Blasen. Beim Reiten lässt sie ihr Becken schön kreisen, wie ich es höchstens bei Latinas in Rio erlebt habe und stöhnt. Carola kommt kurz vor mir und ich spritze ihr auf Bauch und Busen. Das bekommt sie aber wohl gar nicht mehr mit, sie ist bereits in das Reich der Träume entschwunden – eigentlich kein Wunder, nach stundenlangem Tanzen in der Disco und dem anschließenden Sex.

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Ich schaue auf die Uhr und bin entsetzt. Schon nach halb sechs ! Ich muss mich sputen, Duschen, Tasche packen, in einer Stunde fährt mein Bus. Carola liegt wie tot auf dem Bett, regungslos und voll gespritzt. Ich lege 40.000 Ariary neben sie und verlasse das Zimmer. Im Verlauf des Tages tauschen wir einige sms aus. Sie ist um 10 Uhr erst aufgewacht, bedankt sich und fragt, wann ich wieder zurückkomme. Ich schreibe, dass ich es noch nicht genau weiß, mich aber dann bei ihr melden werde. Das ist natürlich gelogen, in Wahrheit werde ich nie wieder nach Toliara kommen – leider, denn der Za Za Club und seine Girls waren wirklich toll.
 

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Ein Tag im Bus
Route National RN7, von Toliara nach Antananarivo
Samstag, 6. Mai 2006

Ich habe Pech. Der sonst so pünktliche Madabus hat Verspätung. Air Madagaskar streikt heute -Gott sei Dank nicht gestern, sonst wäre mein Flug ausgefallen und mein Tourplan durcheinander gewirbelt worden- und als der Bus endlich eintrifft, ist er schon fast voll, mit einer französischen Reisegruppe, die statt mit dem Flieger nun mit dem Bus befördert wird.

Was mit den wartenden anderen Reisenden, ausschließlich Rucksackreisende, werden soll, führt zu langen Diskussionen. Schließlich wird mein Name ausgerufen -nanu?- und ich werde auf den Platz direkt neben dem Fahrer platziert. Vielleicht weil ich gestern bereits reserviert hatte ? Einige Tage später treffe ich zwei Deutsche wieder, die auch auf den Madabus gewartet haben. Sie erzählen mir, dass für den Rest der Leute Privattaxen organisiert wurden, die im Verlauf des Vormittags losfuhren. Die Fahrzeit war schließlich die gleiche wie mit dem Bus.

In den nächsten 18 Stunden lege ich die Strecke zurück, für die von den Pauschalreiseanbietern ca. eineinhalb Wochen vorgesehen sind, u.a. durch das Saphir-Städtchen Ilakaka, vorbei am Isalo-Gebirge und dem Ranomafana-Nationalpark.

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In Fianarantsoa steigen die Franzosen aus. Sie wollen mit dem einzig noch fahrenden Personenzug Madagaskars weiter nach Manakara. Während das Gepäck umgeladen wird, komme ich mit ein paar Kindern, die alte Münzen und Briefmarken verkaufen, ins Gespräch. Sie sind reizend, sprechen auch ein paar Brocken Englisch und geben mir ihre Adressen, inkl. E-Mail. Ich kaufe ihnen ein paar mehr Münzen ab als ich eigentlich haben will, handele kaum. Hoffentlich haben sie auch etwas von dem guten Geschäft und müssen nicht alles auf Heller und Pfennig bei ihrem Patron abliefern.

Gegen 2.30 Uhr kommen wir schließlich in Tana an. Ich ziehe wieder ins Hotel Glacier ein und sehe durchs Fenster, dass das Cabaret gerade schließt. Einen kurzen Augenblick überlege ich, ob ich noch schnell runterlaufe und mir etwas für die Nacht abgreife. Aber ich bin einfach zu müde und schlafe lieber allein. Mein Schlafdefizit ist bereits wieder immens.
 

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