@Cybersonic , ich glaube unsere Konzepte unterscheiden sich sehr.
Meine langjährige "Arbeit" ist das Investieren in Unternehmen die gute Geschäfte machen und möglichst wachsen.
Eher selten bis nie investiere ich "blind in irgendetwas" das ich nicht kenne.
Ich denke das "echte" Trader, wie zum Beispiel du, sich nicht mit den Unternehmen beschäftigen, sondern ausschließlich mit Charttechnik.
... nur bist Du hier irgendwo im Bereich "Zocken" und "Blindflug" unterwegs - und "richtiges" Investieren ist das nicht mehr.
Ich glaube daher eher die Charttechniker blind unterwegs sind, da sie eigentlich gar nicht wissen in was sie investieren, sondern lediglich prognostizieren wie sich eine Kurve in den nächsten Stunden oder Minuten fortsetzt.
Warum willst Du denn dann auf 2 Werte je 10.000 setzen? Nimm doch hier die 5-10% Regel. Jeder Invest liegt dann bei mindestens 1.000, bei max. 2.000.
Da hast du mich falsch verstanden.
Da ich bei den meisten Titeln eher lang- (mehrere Jahre) oder mittel-fristig investiert bleiben möchte, ist in diesem Beispiel von 20K€ nicht die gesamte Depotgröße gemeint, sondern das was aufgrund von Verkäufen abends Cash auf dem Konto ist.
Das möchte ich natürlich nicht in 10 oder 20 neue Titel re-investieren sondern in 1 oder 2.
Anderenfalls hätte ich nach ein paar Wochen hunderte Titel im Depot, und komplett den Überblick verloren.
Bei dir ist es etwas anderes. Du behältst ja nichts länger, sondern nur zwischen wenigen Sekunden bis maximal ein paar Stunden, sofern ich dich richtig verstanden habe.
Dadurch das ich länger investiert bleibe, habe ich mehr Zeit mich mit den einzelnen Titeln zu beschäftigen.
Viele "schlummern" sogar mehrere Jahre auf meiner Watchlist bis ich die Kaufentscheidung treffe. Dann kann es allerdings sehr schnell gehen. Manchmal leider zu schnell. Damit meine ich nicht etwa einen Tag zu früh, sondern eher ein Jahr zu früh.
Meine irrsinnig große Watchlist hat jedoch ein paar Mankos:
Insbesondere schaffe es zeitlich nicht mehr täglich jeden einzelnen Titel zu beobachten und nach kursrelevanten Nachrichten zu googeln etc. (natürlich nicht nur googeln, bei manchen Unternehmen habe ich deren Newsletter abonniert und/oder verfolge die Einstufungen von Analysten, habe Benachrichtigungen über große Kursbewegungen in der Onvista App geschaltet und ähnliches).
... mein funktionierendes Gegenargument: Der Wert muss erst mal beweisen, dass er gut genug für mein Depot ist. Und dann ist es mir recht egal, ob ich daran zB 17% oder 19% Profit mache.
Diesen "Beweis" habe ich aufgrund des lesens der Nachrichten im Idealfall schon vor dem die Rakete zündet.
Wie gesagt, nicht immer, sondern nur im Idealfall. Wenn ich eine Nachricht zeitnah der Veröffentlichung lese bin ich vor den Chart-Analysten an Bord, denn diese reagieren letztlich nur auf die Chartbewegungen welche die Käufe/Verkäufe der frühen Vögel auslösen.
Dazu ein aktuelles Beispiel:
Interessant an diesem Beispiel ist in diesem Fall übrigens die
negative Auswirkung von Limit Buy.
Ich zitiere mich dazu selbst...
Auch versuche ich möglichst nicht mehr direkt zu kaufen (Market Order). Stattdessen Limit Buy. Dadurch entgehen mir zwar einige Werte, die gerade im Höhenflug sind, aber jene die mir nicht entgehen bekomme ich so zu einem Kurs der deutlich unterhalb dessen liegt zu dem ich mit "schnellen Finger" gekauft hätte.
Nun zum aktuellen Beispiel
Gestern Abend wurde in den Nachrichten verbreitet das die zukünftige deutsche Regierung sich nun definitiv einig ist das Hanf legalisiert wird.
Auf diese Nachricht wartete ich schon lange, sehr sehr lange!
Eben aus diesem Grund habe seit "ewig" nach Aktien gesucht, die von der Legalisierung von Hanf profitieren würden.
Nahezu alle börsennotierten Hanf-Produzenten sitzen in Kanada und sind daher für uns aus Deutschland ein kaum kalkulierbares Risiko. - Ohne uns selbst ein Bild vor Ort zu machen können wir allenfalls glauben das deren Nachrichten der Wahrheit entsprechen. Meistens ist es jedoch dreist gelogen was sie von sich geben (Stichwort "stupid german money"). Mehr als eine Scheune und ein Gärtner existiert meist nicht und es wird kaum Umsatz gemacht, sondern lediglich Geld an Journalisten und Influenzer verteilt, damit diese die Aktie empfehlen.
Interessant sind daher für mich ausschließlich Unternehmen die in Deutschland Hanf anbauen und eine halbwegs saubere Reputation haben.
Schließlich geht es um die Legalisierung in Deutschland. Davon profitiert, real betrachtet, kein Unternehmen das nicht in Deutschland auf dem Markt ist.
Die wohl bekannteste Nummer auf dem deutschen Markt ist
Tilray, leider ein Kanadier
, aber sie haben immerhin
eine Scheune ähmm, ein modernes, großes Gewächshaus in Deutschland und beliefern bereits deutsche Pharmaunternehmen.
Weniger bekannt ist
SynBiotic, ein "echtes" deutsches Unternehmen das obendrein eine DE - Aktie ist ( DE000A3E5A59 ).
Habe nach der Bekanntgabe der Einigung der zukünftigen deutschen Regierung über die baldige Legalisierung von Hanf auf beide Aktien zu Limit Buy, unterhalb des gestrigen Kurses geboten.
Bei
Tilray hatte ich Erfolg, konnte deutlich unterhalb des gestrigen Schlusskurses kaufen, während der Kurs von
SynBiotic ohne morgendlichen Rücksetzer direkt hochpreisig startete. Da kam wieder mein "schneller Finger" ins Spiel, obwohl ich gestern noch hoch und heilig behauptet hatte das ich das nie, nie mehr machen würde.
Bei SynBiotic sind mir daher leider die ersten 20% entgangen. Bei Tilray war hingegen Stunden nach dem Kauf noch keine Bewegung zu sehen, die einem Charttechniker auffallen würde.
Aktuell (20 Uhr in Deutschland) liegt SynBiotic 60% im Plus, Tilray
noch ohne Bewegung.
Ich bin jedoch fest davon überzeugt das Tilray ebenfalls steil ansteigen wird.
Es muß dazu nur erst einem breiten Aktionärs-Publikum bekannt werden das Tilray bereits in Deutschland auf dem Markt ist und auch in Deutschland produziert.
Tilray Deutschland