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Thailand Cock and bull story

HeiKi

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Also eines muß man dir wirklich lassen, du schreibst nicht nur flüssig sondern gibst auch noch die entsprechenden Hintergrundinformationen ( Essen und :biggTrinken, Männer Frauen, Geld und Preise) um Land und Leute zu verstehen. Ein erotischer ( mag jetzt nicht SEX schreiben ) Bericht zu Brasilien.
 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Von April bis Juni 2010.


Mit diesem Kapitel ist auch meine anfängliche Glückssträhne in der Stadt beendet. Priscila käme nur noch als zu vergütende Fickoption in Frage. Allerdings mit Freuden. Zu dem Zeitpunkt kann ich ja nicht wissen, dass ich ihr nie wieder begegnen werde. Gessica anzurufen macht – wenn überhaupt – erst morgen Sinn. Ich stehe also wieder mal mit leeren Händen da. Wenigstens bleiben spannende Erinnerungen.


Ich denke um und kümmere mich sofort um anstehende Pfichten. Erst der Besuch eines Friseurs, der sich nah am Ausgang des Rotlichtareals findet. Ein Schnitt kostet hier einen Zehner. Der Preis ist weder ein Schnäppchen noch besonders teuer. Ich zahle mit dem Schein, den ich vorhin vor Priscila gerettet hatte. Im Anschluss muss ich – nach ein paar Einkäufen – die Zimmermädchen meines Motels überreden, mir heimlich, kostengünstig und zeitnah ein paar Kleidungsstücke zu waschen und nach Möglichkeit zu bügeln. Auch das gelingt. Es gibt hier keinen Internetanschluss, aber in irgendeine ungesicherte Leitung eines Nachbarhauses lässt sich mein System fast immer einklinken. Dann steht nichts mehr auf dem Zettel. Ausser, dass ich meinen Hunger stillen müsste. Nun gut, ich habe ja Bier ...

Jetzt ist Freitag Nachmittag. Eine Vorfreude auf das Wochenende kommt bei mir nicht auf. Ich habe seit Monaten nur Wochenende. Alle Überlegungen, wo ich am besten den Abend verbringen sollte, laufen auf die Copacabana hinaus. Dabei gäbe es ganz tolle Alternativen. Aber alleine nach Lapa? Auf "erste Welt" in Ipanema oder Leblon habe ich erst recht keine Lust. Nach Barra, von mir aus eine halbe Ewigkeit entfernt, muss ich sowieso kommende Woche. Der Besuch anderer Locations kann kitzelig sein, beispielsweise die Via Show an der Peripherie im Norden. Oder Baile Funk Parties in den Favelas, die erst weit nach Mitternacht beginnen. Nein, vollkommen klar, mich zieht es an die Copacabana. Sollte ich notgeil werden, mache ich einen Abstecher in die VM. Ich wohne ja direkt gegenüber. Puff oder Escort lehne ich aus Kostengründen und mangelndem Verlangen zunächst grundsätzlich ab.


Wie schon in Fortaleza und nach zwei Rückschlägen hintereinander in Salvador, Zeit für Besinnlichkeit ...


Baronetti -> "http://www.baronneti.com.br/"]http://www.baronneti.com.br/[/URL]


Nuth (Lounge in Barra da Tijuca oder Club in Lagoa)
-> "http://www.nuth.com.br/nuth1/nuth.htm"]http://www.nuth.com.br/nuth1/nuth.htm[/URL]


Das Viertel Lapa ist vielfältiger. Und eignet sich irgendwie für alle Alters-
klassen und Schichten. Es gibt Reggaekneipen, kleine Hip-Hop- oder
Tekknoläden, richtig abgefuckte Hinterhofschuppen, aber auch tolle
Bars mit Live-Musik für überwiegend gehobenes Publikum – und einen
recht ordentlichen Transenstrich. Leider schwer, ein kurzweiliges Video
zu finden.


Viashow -> "http://www.viashow.com.br/"]http://www.viashow.com.br/[/URL]


Oder Baile Funk in meinem Fall beispielsweise aufgrund der Nähe am besten in der Favela Mangueira oder in der Arará, von meinem Motel mit dem Bus keine 10 Minuten entfernt ... die Pseudo-Veranstaltungen der Mittelschicht erinnern dagegen an Schulfeste für Sextaner. Viele Beispielvideos leider auch ...




Zwischen den Zeilen lässt sich vielleicht einiges herauslesen ...



Baile Funk-Reportage von ARTE
 

SG

Märchenonkel
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Mehr oder weniger ungeduldig steuere ich erneut die Copacabana an.

Heute hatte ich nur einen Becher Açaí gegessen und – allerdings fast pausenlos - Bier getrunken. Die Tage zuvor nicht viel zu mir genommen. Ich habe Lust auf eine Fischsuppe im Mabs. Dazu bestelle ich traditionell Knoblauchbrot. Mit einem Chopp oder einer Cola Zero zahlt man dafür etwa 35 Reais inklusive Trinkgeld. Nicht unbedingt billig. Ich will natürlich dabei zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wie bereits ein paar Kapitel zuvor geschildert, bis vor kurzem galt die Terrasse des Restaurants noch als ordentliche Kontaktbörse. Zwar stellten überwiegend drittklassige Schwutten ihre Handtaschen auf die Tische, aber manchmal auch recht Hübsche. Die Oberkellner sind seit meiner ersten Reise nach Rio de Janeiro im Dezember 2002 die Gleichen geblieben. Freundlichstes Hallo von Paulo und seiner Ablösung Aziz. Paulo sieht einfach nur aus wie ein gewitzter Oberkellner, Azis wie ein yugoslawischer Menschenhändler. Er will mir auch stets kubanische Zigarren oder Viagra verkaufen. Ziemlich sicher, dass man auch andere Dinge bei ihm erwerben könnte, aber das kriegt man zur Not auch bei jedem Taxifahrer. Ich bin aber nur an Mädchen interessiert, und die organisierte ich mir bisher immer selber.

Draussen ist etwas mehr los, als am Abend zuvor. Ein paar Vierertische sind besetzt, aber ich entdecke keine Highlights. Es ist relativ kühl und ich setzte mich nach Innen. Ich geniesse mein Süppchen, bestelle gleich danach die Rechnung. Hier gibt es sonst nichts zu holen. Den Espresso werde ich im nahegelegenen Balcony zu mir nehmen.

Auf dem kurzen Weg kommen mir vier oder fünf Prostituierte entgegen. Es ist zwar noch realtiv früh, aber schon dunkel, vielleicht 20 Uhr. Ich kann die Gruppe gar nicht so schnell scannen. Es könnten auch Transen sein, sind es aber nicht, sondern, puh, sie stecken nicht nur alle im gewagtem Outfit, mindestens zwei sind zudem ziemlich schnuckelig. Sie begrüssten mich bereits von weitem euphorisch, nur da hatte ich noch nicht mal ihr Geschlecht bestimmt. Ich glaube nicht, dass ich nennenswerte Vorteile gehabt hätte, wäre ich auf ihren oberflächlichen und wahrscheinlich gar nicht ernstgemeinten Kennenlernversuche freundlicher eingegangen. Stattdessen laufe ich unbedeindruckt weiter, ärgere mich dann aber doch - und zwar über mich - als ich das Wort "Schwuchtel!" an meine Adresse gerichtet vernehme ...

Prima. Ich hatte eh schon ein bisschen schlechte Laune, weil ich jetzt gleich wieder wie ein Depp im Balcony auf bessere Zeiten warte. Und auf diese Art und Weise wird meine Stimmung ganz bestimmt nicht besser, denn trotz aller Zweifel, wer weiss, was sich bei etwas mehr Lockerheit meinerseits ergeben hätte ...


 

SG

Märchenonkel
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Ich kaufe zwei Bons am Eingang, hole mir an der Theke den ersten Espresso und beobachte den Besatz. Natürlich hätte ich auch einen Kellner beauftragen können, doch so bleibt man flexibler, kann den Platz einfacher wechseln.

Ein Freund sagt immer, jetzt wird Politik gemacht. Abwarten, gucken, checken, kennen lernen. Aber bloss kein zu starkes Interesse signalisieren, sonst kriegt man die Mädchen nicht mehr los. Gestern war mir bereits aufgefallen, dass sich im Laden relativ viele Lesben tummeln, die auf hetero- oder bisexuell machen. Das suggerieren Frisur und Outfit. Keine typischen Kampflesben, die man zum Beispiel als Bedienungen in der Vila Mimosa trifft, sondern sehr, sehr hübsche Frauen. Die verliebten Kampflesben kommen neuerdings auch, aber etwas später. Ich spreche eine Kandidatin an und frage nach. Prompt stellt sie mir kurze Zeit später ihre ebenfalls sehr hübsche Lebensabschnittspartnerin vor. Eindeutig Lesben, die für Geld aber eben auch Schwänze schlucken. Die beiden merke ich mir für später. An der Copa habe ich kein Zimmer, ins Lido-Motel kriege ich meines Wissens nur ein Mädchen, keine zwei, alles andere bedeutet für mich enorme Zusatzkosten. Es ist noch früh, ein Techtelmechtel mit hohem Brutto-Zeitaufwand verbunden, unter 200 Reais läuft bei den Beiden unter diesen Rahmenbedingungen sowieso nichts. Ein Doppel-LT wäre nicht mal damit drin. Für 300 vielleicht, aber nach spätestens zwei, drei Stunden würden sie trotzdem verschwinden.

Das ist überhaupt mein Problem. Ich muss entweder Telefonnummern sammeln oder meine Auserwählte(n) möglichst kostengünstig in mein Zimmer in Maracaná verschleppen. So, wie gestern.

Es entwickelt sich eine Idee.
 

SG

Märchenonkel
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Die Idee bleibt zunächst ein Gedanke, ist keine im Detail ausgereifte Strategie. Ich werde versuchen, ein oder zwei befreundete Kolleginnen für einen Ausflug in die Favela Mangueira zu gewinnen. Heute ist Freitag und der Baile Funk dort ist sehr beliebt. Ich mag das Viertel nicht besonders, weil ich die Waffenpräsenz gerade am Wochenenende richtig gruselig finde. Es ist unglaublich, wer alles, mit was für Waffen patrouilliert. Aber die Favela ist relativ gross und das Fest ein überregionaler Magnet. Das bedeutet vor allem eins: Mädchen! Viele Mädchen! Vorher könnte man auch die am Haupteingang befindliche – ebenfalls sehr berühmte – Sambaschule besuchen. Die Musik und den Tanzstil mag ich durchaus, aber dem Treiben innerhalb der sogenannten Schulen kann ich wenig abgewinnen. Die Musikanlage ist immer übersteuert, die stets männlichen Sänger sind als wäre es ein positives Auswahlkriterium immer, wirklich immer grottenschlecht, ich finde das ununterbrochene Getrommel der Bateria in den geschlossenen Hallen nervig, die Kostüme und die klobigen Sambaschuhe albern. Wünschte mir lieber Porxxxnopumps. Natürlich gibt´s auch was für´s Auge, aber pfff, kein Vergleich zum anschliessenden Baile Funk. Zudem wimmelt es von Schwuchteln. Aber meinetwegen, wenn ein Besuch bei der Akquise helfen würde, na dann soll mir die Escola de Samba, in dem Fall die der "Estação Primeira de Mangueira" recht sein.


Hehe, das ist natürlich ein ganz besonders übles Beispiel ...


Der Plan muss aufgrund von weichen Faktoren flexibel bleiben. Ist sie oder sind die beiden Freundinnen hübsch, könnte man auch mein Motel als Zwischenstopp ansteuern. Es liegt auf dem Weg. Eine Frage der Vergütungshöhe. Sind sie weniger hübsch, würde ich darauf verzichten. Trotzdem ein Vorteil für mich als Gringo in weiblicher, brasilianischer und favelaerfahrener Begleitung einzumarschieren. Weniger wegen grundsätzlichem Einlass und dem Thema Sicherheit, sondern zur Kontaktverschaffung. Ich selbst darf dort keine Akquise betreiben. Spreche ich das falsche Mädchen an, gibt es Ärger, der tödlich enden könnte. Entweder baggern mich die Mädchen an oder sie werden mir vermittelt. In dem Fall würde ich selbstverständlich nur Transportkosten und die Getränkerechnung übernehmen. Vielleicht noch zum Abschluss ein Taschengeld und, okay, auch Maconha. Das kriegt man für 2, meinetwegen für 5 Reais. Teurer würde es nur, wenn sie auf andere Dinge umsteigen wollten. Aber in Rio kostet das nur ein Vermögen, wenn man den Konsum als Sport betreibt. Oder in den Knast einwandert ...

Jetzt brauche ich also "nur" noch eine sympathisch finden, die zeitgleich bereit ist, demnächst Feierabend zu machen und mich in die Zona Norte begleitet... "nur" ist natürlich sehr beschönigend. Trotzdem finde ich den Plan genial. Eine gute Idee. Und keine schlechte ...


 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Tatsächlich, praktisch alle Mädchen, denen ich im Verlauf der nächsten zwei Stunden mein Vorhaben verkünde, reagieren grundsätzlich begeistert. "Was? Baile in der Mangueira? Nimm mich mit!", höre ich nicht nur einmal. Aber im Endeffekt siegt die Disziplin. Schliesslich muss man Geld verdienen. Ich habe längst wieder auf mein Standardgetränk umgeschwenkt, gleich nach den beiden Espresso folgt Bier, und auch bei mir erkämpft sich die Vernunft die Oberhand. Ich stehe wieder draussen bei einem der beiden ambulanten Getränkeverkäufern. Die grosse Dose eisgekühltes Antarctica (oder SKOL) kriege ich für 2,50 Reais, weniger als die Hälfte von dem, was ich im Balcony für ein kleines Long Neck hinblättern müsste. Der Laden ist heute richtig voll und ich wundere mich, wieviele Gringos sich ausserhalb der Hauptsaison in der Stadt befinden.

Na, und wer kommt denn da? Gessica. Ich hätte es mir denken können, sogar müssen, bin aber überrascht. Und zwar überwiegend negativ, obwohl ich mich auch auf ein Wiedersehen freue. Seltsam – wenn ich heute darüber nachdenke, liegt ihr Arbeitseifer auf der Hand.

Wieder blickt sie schüchtern, zaghaft, wartet erst mal ab, gibt sich dann aber offensichtlich einen Ruck und entschliesst sich doch, zu mir zu kommen, bevor ich den ersten Schritt wagen kann. Sie trägt exakt das gleiche Outfit, wie am Abend zuvor. Gott sei Dank, es wird eine zärtliche Begrüssung. Aber dennoch bleibt die Stimmung irgendwie distanziert, vielleicht nur Einbildung oder sie spürt mein ungerechtfertigtes Unverständnis. Natürlich schlage ich ihr vor, mich in die Mangueira zu begleiten. Sie sagt mir ab, sie müsse Geld verdienen. Daraufhin biete ich ihr 100 Reais plus Spesen. Die zweite Absage folgt auf den Fuss. Für einen Quickie wäre sie bereit, mehr sei nicht drin. Von ihrer Seite kommt kein besseres Gegenangebot, als ich mich nicht begeistert zeige. Mein Bier ist alle und ich lasse sie stehen. Ein Zeichen dafür, dass ich sauer bin, sonst hätte ich sie sicher zu einem Getränk eingeladen, muss ja nicht alkoholisch sein.

Wenige Minuten später, Gessica hat sich wieder draussen direkt vor einem der beiden Eingänge zwischen Terrasse und eigentlicher Bar platziert, wird sie von einem Ausländer angesprochen, ich tippe auf einen Franzosen. Er ist gezielt an sie herangetreten, stand zuvor mit Freunden innerhalb. Das Gespräch dauert keine zwei Minuten, schon ziehen sie gemeinsam fort und steigen in ein Taxi.

Ich konzentriere mich wieder auf meine Idee, bin aber zeitgleich gespannt, wann Gessica sich wieder an den Eingang zum Ködern stellt. Ich finde den Plan mit der Mangueira immer noch gut, aber langsam nur noch theoretisch. Ich habe mittlerweie einiges getrunken und spüre, dass ich langsam müde werde. Es ist immer noch weit vor Mitternacht.

Trotzdem bin ich nach aussen hin gut drauf, das Bier wirkt. Ich führe unzählige Gespräche und muss mich konzentrieren, um auch in den kommenden Tagen den Gesichtern die entsprechenden Namen zuordnen zu können. Wenn ich ehrlich bin, bei den meisten muss ich bereits nach 30 Sekunden nachhaken: "Wie heisst Du noch mal?" Obwohl ich bei mancher Arbeitsbiene das ausgezeichnete Namensgedächtnis bewundere, die grundsätzliche Oberflächlichkeit der Putaria färbt ab. Ich bin eindeutig das männliche Pendant einer Schwutte, trotz aller Romantik ein abgestumpfter Freier.

Gessica kehrt zurück. Aufgrund der Menschenmassen sehe ich nicht, ob sie gemeinsam mit ihrem Kunden zurückkehrte oder ob separat, denn auch ihn entdecke ich. Beide haben sozusagen wieder ihre Ausgangspositionen eingenommen und machen nicht den Eindruck, sich ineinander oder einseitig verliebt zu haben. Gessica steht draussen, er nur wenige Meter von ihr entfernt bei Freunden. Er informiert seine Kumpels ganz offensichtlich über den Verlauf der letzten Dreiviertelstunde, mehr Zeit ist nicht verstrichen.

Gessica wirkt richtig fertig, fast geschockt. Es scheint, als müsse sie sich sammeln. Keine Ahnung, was der Typ mit ihr anstellte oder anstellen wollte. Wirklich, sie steht da, wie ein Häufchen Elend. Bevor ich zwei Vögel mit einem Stein erledigen kann - Befriedigung der Neugier und Schwuttentröster, erhascht sie nun auch mich. Es ist ihr ganz offensichtlich peinlich. Ich kann es nicht genau erkennen, aber ihre Mimik macht allen Anschein, dass auch ein paar Tränchen kullern. Ich will sie sich noch ein paar Minuten ausruhen lassen, dann ansprechen, doch sie kommt mir zuvor und läuft davon. Ich schlendere ihr mit grosszügigem Abstand hinterher, sie bemerkt mich nicht. Es nieselt. An der Ecke an der Nossa Senhora da Copacabana hebt sie beim ersten Omnibus die Hand als Zeichen für den Fahrer anzuhalten, was er auch tut, und sie steigt ein. Mir bleibt keine Chance.
 
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SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Etwas bedrückt kehre nun auch ich wieder an meine Ausgangsposition zurück. Ich bin doch ein Sensibelchen.

Die Prime Time hat längst begonnen. Mein Promillegrad ist direktproportional gewachsen und hat den empfohlenen Pegel mittlerweile überschritten. Achtung, SG, jetzt bloss nicht unvernünftig werden!

Zu spät. Am Bierstand lerne ich Marcela kennen. Für mich fast das Optimalbild einer Wichsvorlage. Hübsches Gesicht, überall Piercings, Tätowierungen, ein schrilles, aber wie ich finde, geiles Outfit, dabei natürlich bauchfrei. Alles top, nicht zu schräg. Auch die Brüste, obwohl Körbchengrössenraten nicht zu meinem Hobby zählt. Ich brauche keine Körperverzierungen, auch das ist kein Spezialfetisch, aber ich habe auch nichts dagegen, sofern Platzierung und ausgewählte Motive beziehungsweise Formen mir gefallen.

Eigentlich passt es. Das Gespräch verläuft luftig locker. Gegenseitige Sympathie scheint vorhanden. Nur habe ich nicht bedacht, dass ich mich mit einer Lesbe unterhalte. Auch der weitere Verlauf der Nacht bleibt ungeklärt. Inklusive Tarif. Nur eines ist klar, wir fahren in mein Motel.

Es nieselt immer noch, und sie überredet mich zu einer Taxifahrt anstelle in den Bus zu steigen. Das ist eben der Unterschied, eine Schwutte wird egal ob aus der Favela oder von der Universität nach einem gewissen Reifeprozess zum verwöhnten Luxusweibchen. Scheiss Nachttarif, das Taxameter ist sowieso manipuliert, ich kriege fast einen Tobsuchtsanfall, als der Fahrer an der Praça da Bandeira nicht an der Tankstelle den notwendigen Richtungswechsel einschlägt, sondern die legale Schleife ein paar hundert Meter dahinter fährt. 35 Reais. Das sind ein Fick plus zwei Bier und ein Fleischspiess vom Grill in der VM!
 

SG

Märchenonkel
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Eigentlich verläuft der Anfang vielversprechend. Den ersten Kuss hatte ich bereits vor unserem Fahrtantritt eingefordert. Im Taxi kommen wir uns noch ein bisschen näher. Und auch oben auf dem Zimmer überwiegt zunächst der Enthusiasmus. Meine kurzzeitige schlechte Laune aufgrund der hohen Taxikosten ist schnell verflogen, als ich mich endgültig davon überzeugen darf, bei der Auswahl keine körperlichen Abturner übersehen zu haben. Boah, Vorfreude ist ein tolles Gefühl!

Bis sie ihr Angebot unterbreitet. 150 Reais. Eigentlich nicht überraschend. Für ein appetitliches Copahuhn Standard. Trotzdem teuer. Mist. Soll ich sie etwa rausschmeissen? Ein "Brett", bereits im Wesentlichen ausgepackt neben beziehungsweise mittlerweile auf mir? Ich überschätze mich und glaube, dass ich sie zu einer Übernachtung überreden kann, obwohl wir keinen konkreten Zeitrahmen abstecken. Auf ein Vorspiel legt sie keinen grossen Wert. Auch keine Passion von mir, aber das reduziert auch ihre Anstrengungen in Bezug auf den obligatorischen Bloxxxw-Job. Ganz offensichtlich hat sie nur ein Interesse, meinen schnellen Höhepunkt. Ein eigener scheint ihr nicht wichtig zu sein, oder, weit schlimmer, sie spricht mir die Fähigkeit ab, dass ich ihr dazu verhelfen könnte ... ich muss mich konzentrieren, ihre Kniffe abzuwehren. Aber das künstlich aufgesetzte Gestöhne ihrerseits hilft zusätzlich, die Ejakulation hinaus zu zögern. Sie bemerkt natürlich, dass auch ich Techniktricks als Gegenwehr anwende. Bei einer VM-Schwutte fände ich es normal, wenn sie mich recht schnell vom Gummi befreit und mit Hand und Mund die Kontrolle über mein Steuerungssystem gewinnt. Aber für 150 Reais erwarte ich schon mehr. Na gut, okay, dann gibt es eben nach einer kurzen Erholungsphase eine zweite Runde und ich lasse mich gehen.

Jetzt folgt das, was ich eigentlich immer zu Vermeiden versuche, bei meiner Auswahl mitbedenke. Ist sie zickig oder locker und macht mehr oder weniger mit? Offensichtlich habe ich mich verkalkuliert.

Wir streiten zwar nicht, aber diskutieren. Verhandeln passt fast besser. Details kann man, wenn es unbedingt sein muss, vorher besprechen oder danach, aber nicht dazwischen. Das Nümmerchen mit ordentlichem Facial war für mich nur als erster Akt angedacht. Ein Drama sollte es aber nicht werden, und auch keine Komödie für unbeteiligte Dritte. Wenigstens wird es keine Tragödie, obwohl ich mir sowohl eine Folgerunde als auch einen Ausflug zum Baile Funk mit Marcela abschminken muss. Ich schmeisse sie letztendlich mehr oder weniger raus, zahle insgesamt 120 Reais, weil sie noch Taxigeld einfordert ... am meisten ärget mich, dass sie es war, die mich bescheissen wollte, und meiner Meinung nach, auch mit Erfolg, aber mir die Rolle des Übeltäters zugesprochen wird. Naja, immerhin, es kommt zu keinem Eklat, in den nächsten Wochen begegnen wir uns mehrmals und schliessen gleich zu Anfang Frieden. Scheiss Putaria, sind halt Schwutten. Aber selber schuld, sich seine Spielzeuge auf diese Art zu akquirieren ...
 

SG

Märchenonkel
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Hätte ich mich vorgestern Gessica gegenüber bloss grosszügiger gezeigt ... so hätte ich ihr sicher nicht nur ein bisschen aus der Patsche geholfen, sondern zusätzlich ein paar Sympathiepunkte gewonnen. Unsere gestrige Begegnung und die Nacht wären mit Sicherheit ganz anders verlaufen.

Samstag Vormittag. Meine Wäsche wird gebracht. Morgen ziehe ich nach Barra da Tijuca. Ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen, brauche ein Internetcafe, weil ich selbst keinen Drucker zur Hand habe. Ich bin am kommenden Abend von meinem Auftraggeber zum Essen eingeladen und dabei soll natürlich auch der weitere Projektverlauf besprochen werden.

Ich wähle mehrmals die Nummer von Gessica. Beim ersten Mal ist die Verbindung schlecht, sie sitzt, wie sich durch aufgrund der Hintergrundgeräusche schliessen lässt, im Omnibus. Ob sie von selbst auflegt oder die Verbindung durch höhere Gewalt unterbrochen wird, weiss ich nicht. In dubio pro reo.

Der zweite Versuch beginnt besser. Die Mutter ist dran, ihre Tochter sei im Bad, ein Momentchen, sie würde das Telefon gleich übergeben. Sie säuselt dabei, hat eine freundliche Stimme, ich hatte schon anders gelaunte, unverhoffte Gesprächspartner am Apparat. "Aloha?", fragt Gessica nach dem durch die Übergabe bedingtem Rauschen. "Hi, Amor, ich bin´s, SG .." Klack. Aufgelegt. Wieder in dubio pro reo, die Mami steht ja nebendran.

Beim dritten Anlauf klingelt es durch. Vielleicht besser so, die Bässe der Vila Mimosa dröhnen neben mir. Ich kaufe mir einen weiteren Abgang in ein Mädchengesicht. Diesmal rundet die entsprechende Jungschwutte auf, verlangt insgesamt 30 Reais inklusive Nebenkosten. Aufgrund mangelnder Auswahl bin ich einverstanden. Wegen zwei Reais kann – aus Gründen des Prinzips - bei der Strandrechnung rumgezickt werden, aber hier sollte man darauf verzichten. Da sie in den entscheidenden Momenten auf die Gummiverpackung verzichtet und auch eine entsprechende Empfangsbereitschaft des Schnabels signalisiert, erst recht. Good girl, ein braves Mädchen. Sie hält ihre Versprechen.


 

SG

Märchenonkel
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Am Abend zieht es mich zum dritten Mal an die Copa. Heute ist es langweilig. Ich bin sowieso abgeturnt. Eigentlich freue ich mich auf die Projektarbeit, bin aber trotzdem angespannt, angesichts des morgigen Termins. Bin nur hier mangels Alternativen. Im abgefuckten Motelzimmer halte ich es alleine nicht aus. Völlig überraschend steht Gessica plötzlich neben mir. Gluckst. Umarmt mich. Flüstert mir ins Ohr: "Heute bleibe ich bei Dir. Für 150 Reais. Die ganze Nacht. Und ich mache alles, was Du willst. Alles!" Es gab da vom letzten Gefecht noch Grenzen, die sie zunächst nicht überschreiten wollte ...

Das blöde Miststück macht mich wütend. Weil ich Gefahr laufe, ihr aus der Hand zu fressen. Weil mich die vergangenen zwei Tage inklusive der bevorstehenden Nacht, lasst mich mal rechnen, gut 600 Reais kosteten, rund 250 Euro. Ohne Übernachtungskosten. Weil sie sich entweder mit Drogen vollstopfte oder Mut antrank, anders lässt sich ihr Verhalten nicht erklären.

Du machst alles? Okay, Gessica. Na warte!


 

SG

Märchenonkel
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Ein stiller Beobachter könnte unserem Mitaneinander während der Busfahrt überwiegend romantische Züge abgewinnen. Gessica sagt fast nichts, kuschelt sich aber eng an mich. Allerdings liegt das auch am Fahrtwind. Es zieht selbst mir. Meine neugierige Fragen in Bezug auf den gestrigen Abend bleiben nur unzureichend beantwortet. Angeblich hätte es im Vorfeld Streit wegen der Vergütung gegeben. Eindeutig, sie weicht aus. Ich bohre nicht weiter nach. Gequält wird sie sowieso noch genug. Heute krame ich wieder mein Spielzeug aus dem Koffer.

Sie macht tatsächlich alles mit. Ich bin ja eh ein Weichei und, na ja, Geschmacksache, insgesamt übertreibe ich es wohl auch nicht. Die Stimmung am nächsten Morgen ist jedenfalls fast gelassener, entspannter, als nach unserer ersten Nacht, die eindeutig romantischer verlief. Das Mädchen turnt mich nach wie vor an, ich mag sie eigentlich auch, aber die Kolonie der Schmetterlinge ist geschrumpft. Die Magie ist weg. Wenn unsere Beziehung auf mehr als Paysex basieren würde, müsste sie sich mehr öffnen, aber das tut das Mädchen nicht. Okay, einverstanden, damit steht sie auf der gleichen Stufe, wie ihre Vorgängerin, Priscila. Schade.

Auf der anderen Seite, die Nacht selbst war natürlich geil. Beim Abschied bedanke ich mich noch artig: "Obrigado!" Danke. Und mittlerweile ist auch sie derart abgewichst, dass sie nur "De nada!" antwortet, gern geschehen, und verschwindet. Heute läuft sie alleine zur Bushaltestelle.

Bei unseren kommenden Aufeinandertreffen flaut unser Verhältnis immer mehr ab. Am Ende nehmen wir uns nur noch zur Kenntnis, haben uns nicht mehr viel zu sagen. Neben den positiven Aspekten, die ich immer noch als solche sehe, Frust und Enttäuschung stehen ebenfalls grundsätzlich in direktem Zusammenhang mit der Putaria. Warum sollte es mir anders gehen, als den Schwutten. Und umgekehrt.



 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Ich packe meinen Koffer, zahle die Konsumrechnung, das Zimmer selbst hatte ich etappenweise im Voraus bezahlt. Das Apartment in Barra da Tijuca steht bereit. Ich erwische einen Taxifahrer, der mir einen günstigen Festpreis macht. Man sollte bei derartigen Sonderangeboten immer skeptisch bleiben, wie eine spätere Taxifahrt beweisen sollte, aber in dem Fall habe ich Glück.

Eigentlich mag ich die Taxifahrer der Stadt. Es gibt immer viel zu quatschen und echte Betrugsversuche erlebe ich recht selten. Auch wenn die Taktung der Taxameter überwiegend getunt wurde. Die ungefähren Marktpreise je Strecke sind mir bekannt und irgendwie einigt man sich immer. Trotz aller Gefahren, in die sich ein taxifahrender Motorista in Rio de Janeiro begibt, nicht selten kommt mir der Gedanke, sie hätten sie einen Traumjob. Eine Schwutte ist schnell mal zwischendurch von A nach B gefahren und dafür gibt’s hinterher ein Dankeschön in Form eines zünftigen Bloxxxw-Jobs. Ich finde nicht, dass sich das schlecht anhört.

Ich wohne in einer Mischung aus Condominio und Flat-Hotel. Meistens handelt es sich um Eigentumswohnungen, die an Dritte vermietet werden. Trotzdem gibt es Zimmerservice. Wie in meinem Fall. Das Einchecken dauert eine ganze Weile, weil bei der Reservierungsannahme geschlampert wurde. Schliesslich wird man fündig. Man hatte die notwendigen Unterlagen weder unter meinem Namen noch unter dem des Auftraggebers abgelegt, sondern unter dem des Mitarbeiters, der die Buchung vorgenommen hatte. Typisch. Aber ich bleibe relaxt. Alles andere macht keinen Sinn, sonst wird man wahnsinnig.

Alle Achtung, das Apartment ist schick. Ich wohne leicht seitlich, habe aber auf meiner Terrasse einen ungehinderten Meerblick, das Haus steht in der ersten Reihe. Zum Strand sind es keine 50 Meter.

Barra da Tijuca liegt geschätzte 20 Kilometer von dem Kern der Zona Sul, also der Copacabana und von Ipanema entfernt, zum Zentrum ist es weiter. Allerdings nimmt man dafür besser einen anderen Weg. Auf den Schnellstrassen beziehungsweise Autobahnen, die die Gewerbegebiete und natürlich die unzähligen Favelas der Zona Norte durchschneiden. Das Viertel besteht fast ausschliesslich aus Hochhausbebauung. Bei erster Betrachtung kein Zeichen, dass sich Barra zu einem der schicksten Viertel der Stadt gemausert hat. Hier wohnen die Reichen. Und manche behaupten, auch die Schönen.

Es finden sich drei Hot-Spots. Erstens, der 7 Kilometer lange Strand, der sich in südlicher (beziehungsweise geographisch korrekter, westlicher) Richtung in Recreio dos Bandeirantes noch weiter streckt. Zweitens, der Strandabschnitt vom Praia do Pepe, bei dem sich ab und an tatsächlich "Reich und Schön" tummelt. Wobei reich nicht schön bedeutet, und schön nicht reich. Zu dem Areal gehört auch die Stichstrasse, die zur Avenida das Américas führt. Eigentlich die einzige Strasse, die urbane Züge trägt. Es finden sich ein paar Bars und Restaurants und wenige Geschäfte. Auf der kilometerlangen Strandpromenade siedeln dagegen neben Wohnbebauung nur wenige Restaurants, ein Eiscafe, ein Subway, ich glaube, drei Restaurants und zwei Fitnessstudios beziehungsweise Country Clubs. Auf der Strandseite finden sich alle 200 Meter Kisoke, die meisten sind 24 Stunden in Betrieb. Feiertage gibt es nicht. Der dritte Hot-Spot ist die 500 Meter parallel zum Strand verlaufende Ausfallstrasse Avenida das Américas selbst, ich glaube sie hat so ungefähr 16 Spuren. Dort reiht ein Shoppingcenter nach dem anderen, dazu Autohäuser, Möbelgeschäfte, Rodizio-Restaurants etc. pp. Ich bin mehrmals längere Teilstücke der Strasse abgelaufen. Dazu eignet sie sich aber eigentlich nicht. Nur für Auto, Bus oder Moto. Fussgänger haben schlechte Karten.

Das Nachtleben kann ganz okay sein, es gibt klientelgemäss ein paar ganz schicke Restaurants, Bars und Clubs. Die meisten feiern aber privat innerhalb ihrer Condominios. Bewacht wie Hochsicherheitstrakte. Mir begegnen Romário, die halbe Fussballnationalmannschaft, Marcelinho, bei dem ich zunächst denke, er sei ein Traficante, ein Drogendealer ...

Nachts ab etwa 22 Uhr wandelt sich das Bild am Strand ein wenig. In der Nähe von Pepe beginnt der Transenstrich. Hier wurde vor zwei Jahren auch Ronaldo mit zwei, in Wahrheit drei Transen, im Motel Papillon erwischt. "http://www.papillonmotel.com.br/abertura.html"]http://www.papillonmotel.com.br/abertura.html[/URL]

Allerdings handelte es sich in erster Linie um keine skandalöse Sexgeschichte. Es ging um Drogen. Aber das wurde elegant unter den Tisch gekehrt. Eine der Transen ist letztes Jahr an AIDS verstorben, die andere habe ich kennen gelernt.

Fährt man die Promenade ein Stückchen weiter wandelt sich die Belegschaft. An den Bushalten warten jetzt Mädchen. Die Preise sind gestaffelt, 20 (BJ) – 50 (ST) – 70 (1 Stunde). Aber VHS ist immer möglich. Und eine, die es nicht unbedingt nötig hat, verlangt vielleicht mehr. Aber, wer hier steht, hat es normalerweise nötig ...


 
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Winston

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3 November 2008
220
48
858
Vielen Dank für diesen erneut super geschriebenen Bericht. Ich lese begeistert mit und lechze nach jeder Fortsetzung!:daume
 

SG

Märchenonkel
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Danke, auch. So ein Feedback ab und an so zwischendurch, tut schon ganz gut ...


Barra da Tijuca ist nicht mein Viertel. Eine Motorisierung ist unausweichlich. Nach dem Strandbesuch mal eben shoppen? Fehlanzeige. Zu Fuss sind die Center zu weit und überhaupt nur schwer erreichbar. Zigaretten alle? Pech gehabt. Vielleicht hat eine Baracke welche zu überteuerten Preisen. Auf der Copacabana findet sich fast an jedem Häuserblock Apotheke, Drogerie, einen Mini-Supermarkt, Kiosk, mehrere Bars und Lanchonettes, ein Friseur beziehungsweise den Schönheitssalon, im ersten Stock den Zahnarzt und einen Rechtsanwalt ... und das 150 Meter weg vom Strand. Aber in Barra? Parks? Gibt es nicht. Flanieren? Eigentlich eignet sich dafür nur der Strand. Aber ausser Meer und Sand gibt es dort unter der Woche auch zur Hochsaison kaum etwas zu sehen. Ach, wie konnte ich es vergessen, einige Shopping-Center eigneten sich auch. Ich finde diese Anlagen ätzend. Und das konnten weder brasilianische Freunde noch irgendeine Grande Amor, grosse Liebe, ändern, und nicht nur deshalb, weil ich meine Kreditkarte verstecken musste. Die Brasilianer lieben Ausflüge zum Shopping. Die teilweise riesengrossen Foodcourts sind bereits ab 11 Uhr morgens bis zum Feierabend gut besucht. Daneben finden zunächst mal genügend Parkplätze und Sicherheit. Dazu Kino, Fitness Center, im Aussenbereich vielleicht noch eine zusätzliche Bar oder ein Restaurant, und logo, ohne Ende Geschäfte. Auch wer kein Geld in der Tasche hat, klebt seine Stirn, wenn auch seufzend, gerne an die unendlich vielen Schaufensterscheiben. Für mich ist das nichts.

Trotzdem, in Barra lässt sich selbstverständlich sehr gut leben. Abhängig von Präferenzen und vom Geldbeutel. Gelingt es mir, die Ehefrau mitsamt Kindern im luxuriösen Wohnkomplex in Barra einzusperren und kann meine Eskapaden im zusätzlich angemieteten oder heimlich gekauften Apartment mit meinen vier oder fünf "Novinhas" (frei übersetzt: junge Hühner) in Ipanema geniessen, ja, dann kann das Leben schön sein. Will ich einfach nur meine Ruhe haben, ein verhältnismässig hohes Mass an Sicherheit und Strand, dann auch. Sicherheit in Barra? Obwohl der Reichtum böse Buben locken könnte? Klar, welcher Obergangster lässt sich schon gerne vom eigenen Mitarbeiter überfallen? Man muss selbst auch nicht unbedingt vor die Tür, falls man Hunger hat. Ein Anruf genügt und das Mototaxi kommt. Und bringt. Im Zweifelsfall fährt man mit dem Fahrstuhl ins EG, kämpft sich durch das Betonlabyrinth der Wohnanlage an den Ausgang, geht 10 Meter weiter an den Strassenrand und schreit, wenn gerade kein Omnibus passiert, dem Strandbarackenfritzen lauthals seinen Bestellungswunsch mitsamt Apartmentnummer zu. Wer Drogen will, ruft auch den Pizzaservice, benennt aber den für den Spezialauftrag benötigten Code. Was weiss ich, Pizza "Pô" (Pulver), oder so. Ich kenne weder Nummern noch Codewörter, aber zuverlässige Informanten. Und auch den Barbesuch kann man sich ersparen, wenn man ein Mädchen kennen lernen möchte. Der Strassenstrich ist vor der Tür und die Dichte an eleganten Escortgirls sehr hoch. Wie gesagt, alles eine Frage der persönlichen Präferenzen. Und des Geldbeutels. Für mich ist das nichts.

Aber was soll´s. Ich bin jetzt hier. Bald geht es zum Abendessen, spätestens ab morgen habe ich ein Auto. Ich komme schon zurecht. Ähnlich wie Gessica. Der gefiel das Balcony und das sonstige Treiben an der Copacabana auch nicht sonderlich und sie fuhr trotzdem seit Anfang dieser Woche täglich hin ... bewohnte aber kein schickes Apartment mit Meerblick, besass kein Auto und verdiente weniger, als ich.


Wenn mir doch die Decke auf den Kopf fallen sollte, gehe ich ins Fitness-
Studio. Und wenn das nicht reicht in die Gottesstadt und such mir eine
Novinha nova – ein Insider.

Para na posição rebola e relaxa!
 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Das Abendessen und das Gespräch verlaufen gut. Ich lerne auch die hübsche Gattin kennen. Anschliessend geht es gemeinsam noch in eine Bar ohne grössere Höhepunkte. Das kenne ich auch anders. In São Paulo oder Belo Horizonte geht man normalerweise in anders strukturierte Läden. Vielleicht auch in Rio de Janeiro. Aber nur, wenn die Ehefrau zu Hause bleibt.

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In der Nacht konkretisiere ich aufgrund der zuvor fehlenden und jetzt übermittelten Eckdaten den Ablaufplan und ab dem nächsten Morgen gebe ich Gas. Ein Termin jagt den nächsten. Ich bin meistens zwischen 6 Uhr morgens und 23 Uhr unterwegs. Mehrmals überfliege ich die Stadt. Mit Leichtflugzeug und Hubschrauber. Ziemlich geil! Freizeit bleibt kaum. Das hilft, dumme Gedanken zu vermeiden. Ich passiere zwar sowieso auf der jeweils späten Heimfahrt den Strassenstrich, und falls ich von der anderen Seite komme, drehe ich eine Schleife, doch ich reduziere kaum die Geschwindigkeit, wenn ich rechts aus dem Fenster nach wartenden Schwutten gucke. Ich sehe mich angesichts des Angebots auch zu keiner Vollbremsung gezwungen.

So vergehen die Tage. Und irgendwie die Nächte. Wixxxen ist tabu.

Wäre das Help noch geöffnet, hätte ich irgendwann Mitte der Woche, vielleicht Donnerstags, vorbeigeschaut, möglicherweise die Nacht dort durchgemacht. Stattdessen erleichtere ich den gröbsten Druck nach einem mittäglichen Termin im Businessdistrikt in der VM. Ich bin derart geladen, dass ich den angemieteten Kabuff nach gerade mal fünf Minuten wieder verlasse. Dem Luder von Schwutte ist´s natürlich recht. Nebenbei bemerkt, wieder ein Kracher.

Die dringend notwendige Erleichterung bewirkt das Gegenteil. Der Drang nach Eskapaden steigt.

Doch dafür bleibt zunächst keine Zeit. Ich habe Stress, aber kaum negativen, sondern komme gut voran. Liege weit vorne im Ablaufplan. Bald wird es ruhiger. Aber ich muss auf meine Kunden Rücksicht nehmen, die mich auch am Wochenende einspannen.

Einmal entdecke ich doch eine am Strassenrand, die mir gefallen könnte. Ich fahre einen U-Turn, parke das Auto 100 Meter vorne dran und laufe den Rest. Sie ist zwar schlank, alles scheint fest, aber das Gesicht suggeriert, dass sie schon einiges erlebt haben muss. Sie könnte 25 Jahre sein, aber auch 35. Schwer zu schätzen. Ich lasse mir sicherheitshalber auch das Fötxxxzchen zeigen, sie ist gross und der Kopf wirkt etwas kantig. Aufs Apartment schleppen ist in ihrem Fall ein No-Go, im Auto ist es auch nicht sonderlich bequem, an den Strand will ich aufgrund von Sand und Sicherheitsaspekt nicht. Bleibt nur der Bürgersteig, zwischen Strassenrand und Grundstückszaun mit Sichtschutz durch ein verwaistes Kiosk. Noch offen ist die Frage nach der Vergütung. Zudem will sie das Geld im Voraus. Also VHS. 20 Reais gebe ich sofort, weitere 10 Reais falls ich zufrieden bin. Ich ficke wie ein Idiot und der Bloxxxw-Job ist nahezu perfekt, bin somit zufrieden und zahle konsequenterweise auch. Ich bin ein Gentleman. Sagten manche Girlfriend-Schwutten.

Das Zwischenspiel war höchste Zeit. Und wichtig. So werde ich vor weiteren Dummheiten geschützt. Zumindest für ein paar Tage.

Dann gebe ich auf. Ich kann nicht mehr. Ich MUSS auf die Piste. Und irgendwie fällt mir nichts besseres ein als die Copacabana.
 

Bitburger

Member Inaktiv
Inaktiver Member
11 Januar 2009
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WOW klasse Bericht, dein Schreibstil gefällt mir.


"...zwischen Strassenrand und Grundstückszaun mit Sichtschutz durch ein verwaistes Kiosk"

Ist es nicht risikoreich auf der Strasse beim Akt erwischt zu werden?
 

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