Unsere, durch annähernd 2000 Jahre Christentum geprägte Ethik sollte man nicht "fremde" Kulturen anwenden.
Zum einen, gilt bei uns die so genannte Nächstenliebe nicht allzu weit. Mord gilt bei uns zwar als "no go", aber seit dem heiligen Martin hat selten jemand seinen Mantel in der Mitte durchgeschnitten, um ihn mit einem Frierenden zu teilen.
Hilfeleistung, wenn jemand im Supermarkt mit Herzattacke zusammenbricht ist bei uns selbstverständlich, 10 Meter vor dem Supermarkt aber die Ausnahme.
"Der ist wahrscheinlich besoffen", oder "Irgendjemand wird ihm sicher helfen" denken mehr als 90% unsereiner.
Wenn dagegen ein Rentner in einer S-Bahn von Hooligans zusammen geschlagen wird, hilft niemand. NIEMAND! - Die seltenen Ausnahmen bestätigen die Regel und erhalten dafür das sehr selten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande, oder wie vor wenigen Tagen die arme Tukce, bundesweite, nein sogar weltweite Anteilnahme.
Thais zeigen, nach meiner Einschätzung, viel mehr Hilfsbereitschaft für Menschen in Notlagen als wir "Besser" Deutschen.
Natürlich gibt's bei denen, wie auch bei uns Unterschiede wo typischerweise geholfen wird, und wo nicht.
Kleines Beispiel: Hat zufälligerweise einer unter uns selbst erlebt, oder zumindest in der Zeitung gelesen das einem Touristen, der in Deutschland, entweder selbst verschuldet, aufgrund höherer Gewalt, oder nach einem Raubüberfall finanziell geholfen wurde?
Oder hat euch schon mal die deutsche Polizei, wenn ihr euch in einer Stadt "hoffnungslos" verfahren habt, spontan zum Ziel eskortiert?
Falls ja, glaubt ihr die würden einem ziemlich "abgebrochen" erscheinenden außereuropäischen Reisenden, den gleichen Service bieten, oder würden die ihm die Karre auseinander nehmen, weil "N.eger" und "Schlitzaugen" ja bekanntlich immer Drogen verschieben?
Mit selbst erlebten Beispielen, wo Thais, u. a. auch th. Polizisten mir in Situationen geholfen haben, wo ein deutscher Polizist keinen Finger gekrümmt hätte, könnte ich vielleicht ein Buch, mindestens aber ein Heft füllen.
Ich möchte nicht, nicht mal für unermesslich viel Geld, Polizist in Thailand sein.
So viele Verkehrsopfer wie die von der Straße abkratzen müssen, so oft wie die in Schießereien mit Drogenhändlern geraten, so oft wie denen "höher gestellte" Morddrohungen machen. - Um das zu kompensieren würde mir weder viel Geld noch eine Droge reichen.
Das viele th. Polizisten "offen" für Schmiergeld und Schutzgeldzahlungen sind und, sofern das nicht reicht, auch vor gröberen Mitteln nicht zurückschrecken, zeigt nicht deren Charakter, sondern ist systembedingt. - Bei komplexen Systemen gilt wiederum: Der eigentliche Systemfehler sitzt ganz oben, wie beim sprichwörtlichem Fisch, wo der Kopf zuerst stinkt.