zweifel ich nicht an, nur halte ich deren Gebrauch als Anrede (z. B. "Hello Farang, come here ...") oder deren Gebrauch in der dritten Person "ich habe einen Farang ..." für abwertend. Das Gleiche gilt wenn statt Farang, "Arab" "Kek" oder "Negro" gesagt wird.
Vereinfacht zusammengefasst, behauptet der Autor darin das der Begriff persischen Ursprungs ist, bringt dafür jedoch weder einen Beweis noch eine Herleitung. An Ende seines Ergusses schwenkt er dann um und gibt zu das neben der Seinen auch die andere Herleitung (Wortabstammung von Franzose) wahrscheinlich sei.
Das Wesentliche ist: Wie wird der Begriff gebraucht?
Würde er zusammen mit dem Klassifikator "khon" (Mensch) benutzt, wäre es nicht abwertend,
aber als Pattaya-Thai sagt man eben "farang", "negro", "arab", "kek" und nicht "khon farang", "khon negro", ... .
Ein paar Ergänzungen:
1. Im Persischen gibt es das Wort "Farang" und da stammt es tatsächlich von dem Wort Francaise, also französich ab. Das kommt daher, daß die Perser Handelsbeziehungen zu Europa unterhielten, daß damals, also im 18. und 19. Jahrh. Jahren als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum der Welt angesehen wurde. Interessanterweise haben die Perser die westlichen Ausländer nie als Farang bezeichnet sondern immer als Franzose, Engländer, usw.
Das Wort Farang wird eher als Adjektiv für Sachen, die aus dem Westen kommen verwendet: "Tut" heißt "Beere", wobei meist die in Iran beheimatete Maulbeere gemeint sind. "Tut farangi" ist die Erdbeere.
Auch heute noch sind viele Iranische Wörter aus dem Französischen: "Kamion" ist der Lastwagen "Sosiss" die Wurst und bedanken tut sich der Perser mit einem "Merci".
Ob das Wort tatsächlich aus Persien nach Th gelangt ist, halte ich für fragwürdig.
2. Nach meiner Erfahrung ist das Wort "Farang" mittlerweile neutral, also weder ab- noch aufwertend. Ob es jemals anders war, weiß ich nicht, aber es ist eine historische Tatsache, daß Wörter mit der Zeit ihre Bedeutung verändern können. So hieß "Pferd" bei den alten Römern "equus". Bei den Franzosen, deren Sprache massiv vom Lateinischen beeinflußt ist, heißt es "cheval". Das Wort stammt allerdings von dem abwertenden lateinischen Wort "caballus" (der Gaul, oder der Ackergaul) an. Im Französichen ist das Wort "Cheval" aber nicht abwertend, ja die hochverehrten Ritter hießen "Chevalier".
3. Der Grund, warum vor das "farang" kein "khon" kommt ist kein rassistischer sondern ein grammatikalischer: "farangse". "jeraman" oder "ankrit" sind Adjektive, die man auch für eine Speise oder ein Auto verwenden könnte: "Ahaan farangse" (französisches Essen) oder "rot jeraman" (deutsches Auto).
Wenn der Thai allerdings von dem Deutschen oder dem Engländer spricht, dann fügt er dem Adjektiv das Wort "khon" (Mensch) hinzu und schon haben wir den Franzosen, "khon farangse" oder den Deutschen "khon jeraman".
Das Wort Farang ist aber bereits ein Substantiv, wie auch Ajaan (Dozent) oder Tam ruad (Polizist) und bedarf daher keiner Substantivierung.
Bitte verwechselt nicht das neutrale Wort "khon" mit der höflichen Anrede "Khun". Der Thai spricht auch vom "khon mai dee", dem schlechten Menschen oder dem "khon rai", dem grausamen Menschen.
Das Wort "khon" vor "farang" zu setzen macht daher grammatikalisch keinen Sinn und würde zudem keine Aufwertung bedeuten.
Ich hoffe hiermit, ein paar Mißverständnisse aus dem Weg geräumt zu haben, obwohl das wohl eher ein frommer Wunsch ist, da ich das hier mindestens schon zum dritten Mal schreibe. Und da heißt es immer die Thais hätten ein Kurzzeitgedächnis.