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Joe
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Thailand Unsere Farm I

Fredi

Gibt sich Mühe
   Autor
7 Juni 2009
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on the way
Hi Iffi, erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, unterhaltsam, interessant und reich bebildert. Du bist ja echt produktiv, kämpfe mich grad durch mehrere threads.

Hab in deinen Berichten auch viel gelernt. Auch zum Mausfinger! War seit 1968 in der EDV, damals alles "big machines", da gabs noch keine Mäuse, höchstens zweibeinige, aber das ist ne andere Geschichte. ;)

Hab mich immer gefragt, wie man es als Farang Stadtmensch so lange/für immer? in der Pampa, oder Prärie aushält. Zumal in unserem Alter das Thema 1 langsam in den Hintergrund geht. Nun, die Antwort hast du uns gegeben: eine sinnvolle Beschäftigung, im Haus, auf der Farm, gute Berichte und Geschichten, und in erster Linie eine intakte Beziehung! Das Glück des Tüchtigen!

Weiter alles Gute, ich bin noch nicht am Ende (beim Lesen hier)!
 
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emil51

Member Inaktiv
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20 August 2013
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Ich frage mich immer wiso in Ländern wie Thailand keine PKW Anhänger werwendet werden. Die Transportaufgaben liesen sich doch einfacher ausführen, als mit diesen Pickups,
 

Gast_13

I am who I am.
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9 April 2015
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Hi @Iffi,

auch von mir nochmal einen herzlichen Dank für deinen tollen Farmbericht. Ich hoffe dir und der Familie geht es gut und ihr seid alle Wohlauf. :)

Ich warte dann gespannt auf deinen Fischfarm-Bericht!

LG
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Klaus
 
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Pungparamee

Seit mehr als 20. Jahren dabei
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NRW und โกสุมพิสัย
Iffis Berichte und Neuigkeiten bereiten jedem Isaan-Verbundenen Freude und bieten Informationen, von denen der reine Pattaya-Tourist, wenig bis kaum Ahnung hat.

Neulinge und Verblendete können und könnten eventuell hieraus Schlüsse ziehen, doch meist scheitert es an den professionellen Gegenargumenten der Ladys um ihren Rosaroten Brillenträger von solchen „hinterlistigen“ Aussagen der eigenen Landsleute abzuhalten. Farang nicht gut. Mei Manchei usw. da schmilzt jedes Herz und der Kontakt wird umgehend abgebrochen.
 
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Iffi

In Memoriam
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Falls es jedoch was wirklich Neues gibt, werde ich das hier reinstellen.

Ja, gibt es...

Farm I – Juni 2017

Die Erntekatastrophe


Wir haben diese 5 Rai Farm dieses Jahr der Schwester meiner Frau für die zweite jährliche Reisernte überlassen. Diese 2. Saison findet in der ersten Jahreshälfte statt. Also grösstenteils in der Trockenzeit. Ernte ist dann normalerweise Ende Mai, Anfang Juni.

Die Hauptsaison findet von Mai/Juni bis November statt. Also in der zweiten Jahreshälfte.

Meine Frau und ich hatten ausgemacht, dass ihre Schwester die Investitionen für Pflügen, Eggen, Saatgut und Dünger, Aussaat, Bewässerung und Mähen selber übernimmt. Dafür hätte sie dann die gesamte Ernte verscherbeln dürfen. Na ja, ein paar Säcke der Ernte hätte sie auch für uns abzweigen sollen. Aber nur ein paar.

Der Reis der Hauptsaison, den wir noch in unserer Reiskammer hatten, ist für diese 2. Saison in der ersten Jahreshälfte als Aussaat nicht geeignet. Ich werde sie ab jetzt Nebensaison nennen.

Während der Reis für die Hauptsaison ungefähr 6 Monate und viel Wasser bis zur Reife benötigt, braucht der Reis für die Nebensaison nur 3 bis max. 4 Monate. Er liebt die Sonne und verträgt keine ausgiebigen Wasserfluten. Steht aber auch gerne ein paar cm unter Wasser.

Die Thais nennen die Reis-Hauptsaison: Na pi

und die Reis-Neben-Saison: Na Plang

Na bedeutet Farm. Was die anderen zwei Worte in diesem Zusammenhang bedeuten, weiss ich nicht. Vielleicht weiss das jemand.

Die Farmer heissen auf Thai: Schau na. Ich bin also jetzt ein Schau na, he he.

Ich wunderte mich schon, warum dieses mal kein Reis auf dem Wat-Gelände, den Grundstücken oder in den Dorfstrassen zum Trocknen ausgelegt war, denn viele Dorfbauern hatten in dieser Nebensaison Reis angebaut. Schob das aber auf den Regen in den letzten 6 – 8 Wochen.

Der Hauptgrund war aber ein anderer. Der Ernteertrag war total mickrig und fiel in vielen Fällen sogar total aus. So auch bei uns. Kein einziger Sack voll. Zero Ertrag.

Die Reispflanzen gediehen zwar prächtig, aber die Ähren produzierten keine Körner.
Mir wurde erzählt, dass daran der viele und schon viel zu früh im Jahr einsetzende Regen Schuld ist.

Die Schwester meiner Frau sitzt nun auf 12,000 Baht Schulden. Gestern hat sie meiner Frau weinend ihr Leid geklagt. Zum ersten mal tut sie mir wirklich leid.

Wir werden in kürze die Hauptsaison starten und die Kosten wieder selber übernehmen. Für uns kein Problem und den Verlust hätten wir locker weggesteckt, aber für die ärm Lütt bei uns im Dorf eine Katastrophe. Denen fehlt nämlich jetzt die Knete für die Investition in die Reis-Hauptsaison.

Vermutlich werden uns bald ein paar Nachbarn besuchen um uns ein oder zwei Rai ihrer Farmen zu verkaufen.

Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl dafür, wie hart das Leben so mancher Reisfarmer sein kann. Vor zwei Jahren war es die lang anhaltende Trockenzeit in die Hauptsaison hinein, die unsere Aussaat weitestgehend vernichtete, sodass wir mit Setzlingen nacharbeiten mussten.

Diese Jahr waren es der Regen und oft dichte Bewölkung, die die Reisernte in der Nebensaison weitestgehend vernichteten.

Wir flämmen gerade die Farm ab und lassen sie demnächst für die Hauptsaison pflügen und eggen. Auf unsere Kosten.

Möge die Hauptsaison eine gute werden. Wir haben vor, der Schwester meiner Frau einen grossen Teil der Ernte im November zukommen zu lassen und werden uns jetzt an ihren Unkosten für die verlorene Ernte ein wenig mit ein paar tausend Baht beteiligen.
 

Homer

60 Jahre und kein Bisschen weise
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28 Oktober 2014
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Schleswig-Holstein
Und wenn Du denkst, Du hast das Glueck............ Schade fuer Diese Erfahrung der Schwaegerin,
ach Luett ..et kuett wie et kuett...

Achtung Scherz
kleiner Nachtrag zum "schau na" Da ist doch die Uebersetzung von "GucksDu" oder so (frei nach unserem zweitliebsten Tuerken Kaya Yanar)

Unsere Farmer gucken doch auch in die Roehre

LG von der Schlanken Nadel (oder hab ich a und u vertauscht)
 

Iffi

In Memoriam
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Verstorben
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Farm I – Juni 2017

Auf ein Neues



Die Regenzeit ist ja inzwischen in vollem Schwung. Es regnet fast jeden Tag. Zeit für die Hauptsaison.

Der Reis der Nebensaison ist inzwischen geschnitten und abgeflämmt. Reines wertloses Stroh.

Der Ertrag war Null, weil die speziellen an Trockenheit gewöhnten Reissorten (zweite Reisernte) wegen zu viel Regen keine Körner produziert hatten. Schade für die Schwester meiner Frau, die nun finanziell in den Seilen hängt, denn wir haben ihr unsere 5 Rai Farm für die Nebensaison unter der Bedingung überlassen, dass sie selber die Unkosten trägt. Wir selber hätten nichts unternommen und die Farm brach liegen lassen.

Schon für's Mähen hatte sie keine Knete mehr (haben wir bezahlt). Unser Nachbar, der vorher der Chef für unsere Hauserweiterungen war, was Mauern, neue Fenster und Türen einsetzen, Streichen und Fliesenlegen betrifft und auch eine Mähmaschine hat, zeigte sich gnädig. Sein Standardpreis für 1 Rai Mähen ist inzwischen 1,000 Baht, voriges Jahr noch 700 Baht, aber er wollte nur 1,000 Baht insgesamt für 5 Rai wegen der Erntepleite. Guter Mann!

Ja, hier in unserm Dorf funktioniert die Gemeinschaft noch.

Und dann kam es zum Eklat. Der Wasserkanal entlang unserer 5 Rai Farm ist zwar gut gefüllt, die Nachbarfeldern bereits geflutet, aber unsere Farm blieb für die kommende Saison trocken.

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Wie sich nun herausstellte hatte die Schwester für die Bewässerung der Nebensaison vorher noch nicht bezahlt. Der Kanalmeister stellte sich stur. Keine Knete für das Wasser vorher, keine Wasser jetzt für die neue Reissaison. Punkt.

Verständlich, aber meine Frau als Besitzerin wusste nichts davon. Der Wassermeister hatte nur mit ihrer Schwester gesprochen, obwohl er uns gut kennt und genau weiss, wem die Farm gehört. Die Schwester hat ihn einfach immer nur auf später vertröstet, bis er dann schlussendlich die Faxen dicke hatte. Uns hatte sie aber nichts erzählt.

Und obwohl die Telefonnummern gegenseitig bekannt sind und oft genug genutzt wurden, hat er es nie für nötig gehalten, meine Frau anzurufen und sie auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. Er hat immer nur mit der Schwester gesprochen und die ist nicht gerade die Hellste.

Für mich immer wieder seltsam. Sie hat die gleichen Eltern wie meine Frau, aber bei ihr muss irgendwas schiefgelaufen sein.

Das war's. Nicht mit meiner Frau. Sie rief den Typen an und geigte ihm die Meinung, ob er wohl total verblödet wäre und nicht mehr wüsste, wem die Farm gehört. Danach ist sie hin auf die Farm und hat den Durchbruch zum Kanal einfach geöffnet.

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Gleichzeitig liess sie das Feld pflügen.

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Nun ist alles wieder im Lot. Der Kanalmeister ist bezahlt und wurde von meiner Frau dazu vergattert, von nun an nur mit ihr und nicht der Schwester zu reden, falls es irgendwelche Unstimmigkeiten oder irgendwas zu bezahlen gäbe.

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Wie's aussieht wird demnächst nicht gesät, sondern Reissetzlinge gesteckt.

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Die Papaya Bäume auf dem Feldrand sind voll trächtig.

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joleg

irtigfe pfidere
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Wie sich nun herausstellte hatte die Schwester für die Bewässerung der Nebensaison vorher noch nicht bezahlt. Der Kanalmeister stellte sich stur. Keine Knete für das Wasser vorher, keine Wasser jetzt für die neue Reissaison. Punkt.

Wie muss man sich das vorstellen? Hat er einfach das Monopol der "Wasserzufuhr"? - von wo kommt die Wasserquelle?
Partizipiert der Kanalmeister auch an einem Erntertrag?
....finde ich interessant, zumal ich den Begriff des Kanalmeister noch nie gehört oder gelesen habe. o_O
 
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Iffi

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@joleg das Wort "Kanalmeister" ist von mir. Sie sind vom Landkreis eingesetzt und bekommen für ihr Wasser-Management einen Obolus. Ist aber nur ein Taschengeld.

Sie bestimmen, wann der Kanal geflutet wird. In diesem Fall von dem unweit gelegenen Fluss chi. Ausserdem bestimmen sie, wann die Durchstiche zu den einzelnen Feldern geöffnet werden. Sie kassieren 200 Baht pro Tag und Feld dafür.

Mit dem Ernteertrag hat er nix am Hut.
 

joleg

irtigfe pfidere
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das Wort "Kanalmeister" ist von mir.

...jetzt bin ich aber erleichtert....

& besten Dank für die erweiterte Erklärung!
 
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