Ich bin in der Materie aus medizinischer Sicht nicht so tief drin. Jedoch erschliesst es sich mir nicht, wenn es der gleiche Stoff ist, dann musst du ja auch nicht alle paar Tage spritzen.
Nur was ich auch nicht nachvollziehen kann, wie das mit den 3 Monaten gehen soll. Bei jedem Stoff den ich kenne, fällt der Spiegel nach einer Woche stark ab.
Kann mir das erstmal nicht vorstellen, das eine Spritze für 3 Monate hält. Die ersten paar Tage dauerhorny und im letzten Monat impotent, kann ja auch nicht ganz das Ziel sein.
Wue gesagt, hab mich mit TRT nie genauer beschäftigt. Finde es aber im Alter ein interessanten Ansatz.
Hier mal ein kleiner Crashkurs für alle, der sich nur auf das für uns wichtige konzentriert:
1. WIRKSTOFF:
Testosteron wird ständig im Körper gebildet und in kleinen Mengen in den Blutkreislauf abgegeben, wo es dann an verschiedenen Stellen im Körper wirkt, bis es schließlich relativ schnell wieder abgebaut wird.
Das ist das sogenannte freie Testosteron.
Die Hauptwirkungen sind Anabol und Androgen.
Anabol heißt eigentlich nur Aufbau, betrifft aber vor allen Dingen die Muskeln aber auch die Regeneration nach Verletzungen oder Verbrennungen.
Androgen heißt vermännlichend, also Bartwuchs, Körperhaare, tiefe Stimme, Aggressionen und ja Geilheit und Erektionen fördernd.
Wissenschaftler haben versucht Testosteron auf molekularer Ebene zu verändern, um die androgenen Eigenschaften, auf die die meisten Sportler gerne verzichten würden, zu eliminieren und die anabolen hervorzuheben.
Dabei sind die Anabolika entstanden, wie Primobolan und Deca Durabolin, die eben nur sehr wenig androgen wirken.
Leider können die Sensoren des Körpers nicht zwischen Anabolika und Testosteron unterscheiden und fahren bei künstlicher Gabe die eigene Testosteronproduktion runter.
Wer also nur reine Anabolika nimmt, kriegt irgendwann den Schwanz nicht mehr hoch; von dem berühmten „Deca Dick“ fürchtet sich jeder Bodybuilder.
Für uns Männer über 40 oder 50 ist das aber uninteressant, denn wir wollen ja gerade die Wirkung des Testosterons, das völlig natürlich mit zunehmendem Alter in immer geringeren Mengen produziert wird.
2. WIRKDAUER:
Das Problem ist, das wir es täglich mehrere Male injizieren müßten.
Um das zu vermeiden, haben Wissenschaftler bestimmte Moleküle entwickelt, die sich an das Testosteron binden und dieses je nach Bindungsstärke schneller oder langsamer abstoßen, so daß es als freies Testosteron im Körper seine Wirkung entfalten kann.
Propionat hat eine eher schwächere Bindung; wer also Testosteron propionat verwendet, muss alle 2 bis 3 Tage nachspritzen. Dennoch oder gerade deswegen bevorzugen Sportler das Propionat, weil es eben schon nach wenigen Tagen bei Dopingtests nicht mehr nachweisbar ist.
Das gängigste Trägermolekül ist das Enanthat, was eine starke Bindung mit dem Testosteron eingeht, weswegen es circa alle 2 Wochen gespritzt werden muss. Meiner Ansicht nach ist das Enantat das für uns mit Abstand beste Testosteron.
Das Bindungsmolekül bei Nebido heißt Undecanoat und geht eine extrem starke Bindung mit dem Testosteron ein, so dass es dieses nur sehr langsam und über einen sehr langen Zeitraum freisetzt.
Angeblich reicht eine Spritze für 2 bis 3 Monate.
Das klingt natürlich erstmal sehr gut, denn wer hat schon Bock sich alle paar Tage oder alle paar Wochen eine Nadel in den Arsch zu jagen.
Was soll ich sagen? ich habs probiert und es fühlte sich so an, als hätte ich gar kein Testosteron genommen und billig ist es auch nicht.
Nochmal zur Erinnerung: das Testosteron ist immer das gleiche und das produzieren wir Männer bereits seit der Pubertät.
Die verschiedenen Präparate unterscheiden sich lediglich in dem Bindungsmolekül, woran das Testosteron befestigt ist.
Am allerwichtigsten:
Testosteron wird über die Leber abgebaut und auch eine jahrelange Einnahme scheint keine großen Nebenwirkungen zu haben, immerhin ist es ein körpereigener Stoff.
Diese massiv übertriebenen Warnungen vor Anabolika und deren teilweise Gleichstellung mit Klasse 1 Drogen wie Heroin oder Kokain war ein großer Fehler.
Und ganz ehrlich, wenn mich jemand zwingen würde, entweder ein Wasserglas voller Anabolika Tabletten, oder Aspirin oder Paracetamol runterzuschlucken, würde ich mich immer für die Anabolika entscheiden, denn bis auf eine Magenverstimmung und einige Wochen erhöhte Leber- und Nierenwerte, hätte das vermutlich keine weiteren Folgen.
Die gleiche Menge Aspirin oder Paracetamol wäre tödlich.
Nun haben diese übertriebenen Fehlinformationen leider dazu geführt, das viele Männer der Ansicht sind, daß sie Anabolika schlucken können wie Smarties.
Und das ist ein gefährlicher Fehlschluss.
Jeder der sich entscheidet Testosteron, Wachstumshormone, Schilddrüsenhormone, Antidiabetika oder ähnliches einzunehmen muß ich stets im Klaren sein, daß er dabei ist einen schwerwiegenden Eingriff in seinen körpereigenen Hormonhaushalt vorzunehmen.
Die meisten von uns haben irgendwelche schlummernden Krankheiten, von denen sie gar nichts wissen.
Über 40% der Männer ab 50 haben einen gutartigen Prostata Tumor, nur die Hälfte davon hat Beschwerden.
Testosteron kann einen gutartigen Prostatatumor in den bösartigen Prostatakrebs verwandeln und letzterer ist die häufigste Todesursache bei Krebskrankheiten unter Männern.
Die gute Nachricht ist:
Häufige Ejakulationen, also ab 21 pro Monat sind ein nachweislich wirksames Mittel um Prostatakrebs vorzubeugen.
Wer also immer noch ein schlechtes Gewissen hat, wenn er sich abends oder nachmittags von seinem Schatzi verabschiedet, um in einem Gentleman Club "mit anderen Gentlemen zu parlieren", braucht das ab sofort nicht mehr.
Denn die dort anwesenden Damen sind nicht etwa zum Vergnügen da, nein ganz im Gegenteil, sie nehmen lebensverlängernde Eingriffe vor und dagegen kann doch bitteschön keine liebende Frau etwas haben.
Als ich mich letztens am Abend von Sunny verabschiedet habe mit den Worten. „ Schatz, ich geh jetzt zu meiner Prostataprophylaxe“, hat sie nur trocken geantwortet „ meinetwegen, sag aber dem Ladyboy, er soll nicht vergessen, ein Kondom überzuziehen.“
Miststück!