Daher erfüllt sie NICHT die Kriterien des Art. 18 Abs. 2 DBA. Ihre Rentenzahlungen sind NICHT von Art. 18 Abs. 2 betroffen und können daher in Thailand nach Art 18 Abs. 1 DBA besteuert werden, wenn der Rentenbezieher in Thailand ansässig ist.
Jedoch sind deutsche Beamtenpensionen durch Art. 18 Abs. 2 DBA berührt, weshalb sie - anders als die Renten - nicht in Thailand besteuert werden dürfen sondern in Deutschland besteuert werden.
Ich habe Art. 1 Abs. 1 DBA auf unsere Situation übertragen so verstanden, daß Ruhegehälter für frühere unselbständige Arbeit sowie Renten, die man in Deutschland bezieht nur dann in Thailand besteuert werden können, wenn die Betriebsstätte, die diese Renten ausbezahlt in Thailand ansässig ist und diese Ausgaben bei der Gewinnermittlung der Steuer abzieht.
Das dürfte für die meisten von uns nicht zutreffen.
Absatz 2 besagt, daß Ruhegehälter für frühere unselbständige Arbeit sowie Renten die von Gebietskörperschaft in Deutschland ausbezahlt werden, in Thailand von der Steuer befreit sind.
Das wurde mir auch von dem Finanzamt Neubrandenburg bestätigt, dasfür alle im Ausland lebenden deutschen Rentner zuständig ist.
Die Feinheiten habe ich noch nicht ganz raus bekommen, wie zum Beispiel ob man noch in Deutschland gemeldet sein darf oder nur eine Zustelladresse haben darf, aber das werde ich in nächster Zeit in aller Ruhe mit meinem Steuerberater ermitteln.
In jedem Fall besagt das DBA eindeutig, das Renten aus Deutschland in Thailand von der Steuer befreit sind.
Wenn also Thailand nun plötzlich auf diese Renten Steuern erheben möchte, dann würde es ganz eindeutig gegen das DBA verstoßen.
Der hier irgendwo im Thread gepostete Artikel, wonach irgendwo in Udon Thani oder so das Finanzamt versucht hat eben diese Renten zu besteuern, was von der deutschen Botschaft umgehend im Keim erstickt worden ist, stammt zwar aus dem Jahr 2003 ist aber genauso aktuell wie früher.
Dennoch sollte man die ganze Angelegenheit genau beobachten.
Was mich beunruhigt ist, daß trotz mehrfacher Anfragen von teilweise renommierten Anwaltskanzleien an die thailändische Regierung, diese sich immer noch nicht genau geäußert hat, um Klarheit zu schaffen.
Denn wenn ich eines im Leben gelernt habe, jede Regierung kann letztlich machen was sie will und wird immer am längeren Hebel sitzen.
Andererseits mögen die Bemühungen der Regierung Thailand als Steueroase der Vergangenheit angehören zu lassen sehr löblich sein, aber man stelle sich nur einmal vor was für massive Auswirkungen dies für Leute hätte, die in Thailand leben und sich Geld hierher überweisen lassen.
Es ist ja jetzt schon teilweise abstrus; viele haben das meiste ihres Geldes ohnehin schon nach Thailand gebracht, wollen sie jedoch in Thailand ein Apartment kaufen müssen Sie das Geld erst einmal ins Ausland überweisen und dann wieder rücküberweisen, damit der Nachweis erbracht werden kann, daß das Geld für den Kauf des Apartments aus dem Ausland stammt.
Wenn die jetzt noch auf das Rück überwiesene Geld, und das sind sicherlich keine kleinen Beträge, Steuern zahlen dürfen, Na dann gute Nacht.
Aufgrund des sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten ohnehin schon zu unserem Nachteil entwickelten Wechselkurses - wer träumt nicht von der Zeit als es für den Euro noch 50 Baht gab - geht für viele Expats die Rechnung nicht mehr auf.
Ich bin ja nun seit einem Vierteljahrhundert hier und mir fällt ganz klar auf, daß die alte Garde, die in den 70ern und 80ern und 90ern hergekommen ist, langsam wegstirbt, aber nicht mehr aufgefüllt wird.
Ich kenne nicht wenige Villages, mit teilweise wunderschönen Häusern, wo die Inhaber aus den westlichen Ländern noch bis vor wenigen Jahren regelmäßig Treffen oder Partys veranstalteten.
Doch jetzt ist Ruhe eingekehrt, Partys gibt es keine mehr, die wenigen noch lebenden Westler, liegen auf ihren Kranken- oder Sterbebetten, bis sie irgendwann gar nicht mehr da sind und zurück bleibt eine leerstehende zunehmend verfallende Villa, in der vielleicht noch die alte Ehefrau manchmal im Dunkeln zu sehen ist - den Strom hat sie schon lange nicht mehr bezahlt - bis irgendein Chinese ihr diese für einen Appel und ein Ei abkauft.
Dafür schießen aber überall Apartmenthäuser aus dem Boden, die per Gesetz zu 49% von Ausländern gekauft werden können.
Wenn dann die Millionen von Baht, die man erst einmal nach Thailand überweisen muß, erstmal ordentlich Steuern anfallen, dann wird es finster.
Und die Philippinen freuen sich.
Ich weigere mich zu glauben, dass die Regierung dahingehend so dumm sein kann.
Es bleibt wirklich nur abzuwarten.
Witzigerweise sieht es bei mir so aus, daß ich momentan Geld aus Thailand nach Deutschland überweisen muß, da dort demnächst eine größere Steuerzahlung auf mich zukommt.
Ich könnte mal anfragen, ob es deswegen eine Steuerrückzahlung für mich gibt.