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Thailand Lebendig über dem Zaun...

alhash

Gibt sich Mühe
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9 März 2015
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Bangkok
Ich gehe mal davon aus, daß du kein „Retirement Extension of stay“ erhalten hast, denn dies ist die normale Aufenthaltsverlängerung auf Basis Rentner.
Bei Dir müsste "Extension of stay-Thaiwife"
gestempelt sein.

„Retirement Extension of stay“ wird von jeder Immi sofort bearbeitet.

Es grüßt
AlHash
 
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Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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@alhash

Beide Statements von dir kann ich nicht bestätigen.

1. Nichts von "Wife" in der Extension in meinem Pass, sondern lediglich Extension of stay

2. Seit etwa 2 Jahren werden in jeder Provinz Immigrations eingerichtet. Das war vorher nicht der Fall und man musste oft in die nächste Provinz reisen, wo es eine Immi gab. Wenn man Pech hatte, war die über hundert Kilometer entfernt. Die Immi bei uns in der Provinz ist erst 1,5 Jahre alt. Anfangs haben die bei uns in Maha Sarakham nur die 3-Monatsmeldung bearbeitet, nach einem halben Jahr auch die Jahresextension, aber nur die für Singles. Und zwar selbstständig, ohne die endgültige Bestätigung von der Haupt-Immi in Khon Khaen einzuholen.

Da wir jetzt auf "verheiratet" umgestellt haben, musste immer noch die Immi in Khaon Khaen bestätigen. das ist dann nächstes Jahr hoffentlich anders.

Also, nicht jede der "neuen" Immis hat die volle Autorität. Zumindest in einer übergangsphase müssen sie noch für gewisse Dinge die Erlaubnis von einer der früheren Haupt-Immis einholen. so wie in meinem Fall.
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Hi Iffi,
bin als Neuling hier im Forum gerade erst auf deinen Thread gestossen. Du warst später als ich in SA.

Gemeinsam im gleichen Auto mit einer Frau, mit der man nicht verheiratet ist, oder die nicht zur Familie gehört, bedeutete Peitschenhiebe und für uns Ausländer die Ausweisung, falls erwischt.

Echt? Das war zu meiner Zeit anders. Als Mitarbeiter von Hochtief sprach es sich im Compound schnell rum, wenn irgendjemand nach Jeddah fahren mußte, und meist fanden sich dann Kollegen (noch öfter ihre Ehefrauen), die zum shoppen mitfahren wollten. Es war schon ein besonderes Erlebnis, mit 3 Frauen im Schlepptau einkaufen zu gehen, auch als Europäer. Die Verkäufer waren gleich viel zuvorkommender, mir wurde ein Wohlstand angedichtet den ich überhaupt nicht besaß :D

Jetzt muß ich erstmal weiterlesen....
 

Sonnenschirm

Member Inaktiv
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21 März 2017
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Schöner Bericht über den Alltag eines Farangs in Thailand! Fühle mich schon fast wie ein Teil der Familie :bigsmile Vielen Dank, freue mich auf die Fortsetzung!
 
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woti

Member Inaktiv
Inaktiver Member
28 Februar 2017
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Nördlich von München
Hallo Iffi,

Klasse Bericht. Habe ihn die letzten Tage fleissig gelesen, wie schon deine Farm Geschichten. Da wir in einigen Jahren - spätestens, wenn ich in Rente gehe - planen, in Thailand zu überwintern, sind hochinteressante Sachen für mich dabei. Werden uns wahrscheinlich ein kleines Haus hinstellen, das Grundstück hat meine Holde schon. In der Gegend von Roi Et. Also gar nicht so weit weg von dir.

Hatte ja Anfang des Jahres schon mal geschrieben, dass wir uns auf ein Bierchen treffen sollten. Hat leider nicht geklappt, weil ein Neffe von uns während unseres Aufenthalts mit dem Motorrad tödlich verunglückt ist. Da hatten wir keine Zeit dafür. Aber nächstes Jahr sollte es doch klappen. Da werden wir wahrscheinlich im August in Roi Et aufschlagen.

Bis dahin werde ich hoffentlich noch viele Berichte von dir geniessen.

Viele Grüße aus dem kalten Bayern,
Wolfgang
 

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Erster Gerichtstermin

Dieser fand im sog. „Maha Sarakham Provincial Court“ statt.

Medium 437992 anzeigen

Für mich war es das erste mal, dass ich einen Thai Gerichtssaal life von innen gesehen habe. Saal ist übrigens zu viel gesagt. Ist mehr ein geräumiges Zimmer. Im zweistöckigen Gerichtsgebäude in Maha Sarakam gibt es mehrere solcher „Gerichtszimmer“. Vermutlich an die 20. Sie wechseln sich mit Meetingzimmer aber, in denen sich Rechtsanwälte und Klientel treffen können um irgendwas vor der Verhandlung zu bekakeln.

Neben jeder Türe eines Gerichtszimmers hängt eine Namensliste mit den Namen der Leute, die an diesem bestimmten Tag einen Termin dort haben, sowie ein Fotoposter, auf dem Richter und Staatsanwälte abgebildet sind, die dort werkeln. Vor den Zimmern befinden sich nach aussen offene Flure mit Blick auf das Gerichtsgelände, die mit Bänken bestückt sind, wo man sich niederlässt und wartet, bis man dran ist.

Medium 437993 anzeigen

Die Gerichtszimmer muss man sich folgendermassen vorstellen. An der Stirnseite thronen überhöht hinter einer Balustrade drei Richter. Auf der Aussenwand der hölzernen Balustrade ein Wappen mit der berühmten „Waage“ der Justitia. Dahinter erhöht an der Wand ein Bild des Königs oder ein royal Wappen. Ist übrigens immer noch das Bild des verstorbenen Königs. Ich vermute mal, dass es erst ersetzt wird, nachdem der neue König gekrönt ist. Der Termin dafür ist mir nicht bekannt.

Davor auf Fussbodenebene fünf Bereiche, ebenfalls durch allerdings niedrige Balustraden getrennt. Eine Reihe für die Staatsanwälte, eine Reihe für die Rechtsanwälte, eine Reihe für die Ankläger, eine Reihe für die Angeklagten und ein Bereich für Zuschauer.

Folgende Bilder sind aus dem Netz. Fotografieren ist streng verboten.

Medium 437996 anzeigen
Medium 437991 anzeigen
Medium 437989 anzeigen
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Bevor es ins Gerichtszimmer ging, hat uns ein Anwalt angequatscht, ob er uns vertreten solle. Ja, sollte er. Er kassierte 7,000 Baht vorab. Meine Frau zeigte ihm in einem der Meeting Zimmer die Kurzform des polizeilichen Protokolls und erklärte ihm den Sachverhalt aus ihrer Sicht.

Der Anwalt tat begeistert. Der Angeklagte hätte keine Chance. Das wäre ein klarer „Win“ Fall.

Maha Sarakham Gerichtsrobe

Medium 437995 anzeigen

Vor Gericht ging dann alles sehr schnell. Wie sich herausstellte, ging es noch gar nicht um die Hauptverhandlung des Falles, sondern als erster Schritt lediglich um eine Anhörung der Parteien.

Der Angeklagte leugnete alles. Dabei klimperte er mit den Augenlidern als hätte er Nervenzuckungen. Das war tierisch auffällig. Ich grinste in mich hinein. Er wurde von seinem alten Vater, der am Stock geht, und seiner älteren Schwester begleitet. Beide mit versteinerten Gesichtern.

Meine Frau blieb mit ruhigen Worten bei ihrer Anklage.

Ob sie denn zu einer ausführlichen Begründung für ihre Anklage bereit wäre oder gar zu einer Aussprache mit dem Angeklagten um eine eventuelle gütliche Einigung zu erzielen, fragte sie ein Richter.

Beides lehnte meine Frau höflich und mit ruhiger Stimme unter Hinweis auf das ausführliche und umfangreiche polizeiliche Protokoll ab. Hier und jetzt eine lange Rede zu halten, würde sie zu sehr aufregen. Sie könne sowieso nicht mehr gut schlafen. Ausserdem wäre ja alles gesagt.

Eine gütliche Einigung käme für sie nicht mehr infrage. Weder der Angeklagte noch sein Vater hätten Anstalten gemacht, zumindest eine Entschuldigung zu äussern, sondern würden weiterhin über sie im Dorf lästern. Unter 100,000 Baht Schadenersatz käme er gütlich nicht davon. Aber auch diese Summe wäre nicht ihr letztes Wort, falls der Angeklagte weiterhin versuche, Leute im Dorf aufzuhetzen.

Punkt. Gerichtstermin beendet.

Die Atmosphäre ist übrigens äusserst locker. Leute gehen unkontrolliert ein und aus den Gerichtszimmern. Manche gucken nur, wer gerade dran ist. Rumpalavern ist allerdings nicht erlaubt. Es herrscht Stille und gesprochen wird nur, wenn aufgefordert.

Nachdem alles erledigt war, sah ich meine Frau mit einem älteren Rechtsanwalt im Talar in der Empfangshalle sprechen, als ob sie gute Freunde wären. Es stellte sich heraus, dass er ihr Scheidungsanwalt war. Erstaunlich, dass die sich gegenseitig erkannt hatten, denn ihre Scheidung ist schon 18 Jahre her. Es war ein sehr herzliches Gespräch. TiT !

Der nächste Termin ist für den 1.2.2018 angesagt. Ob das dann schon die Hauptversammlung sein wird, werden wir sehen....

Die Kaution, die der Vater dieses Knaben hinterlegt hat, beträgt übrigens 100,000 Baht. Sehr viel Geld für diese Lütt. Die Polizei hatte ihn ja kurzfristig eingelocht, als er auf Vorladungen der Polizei nicht reagierte. Blöd isser auch noch.

Für mich eine Genugtuung, für meine Frau nicht. Sie will den Kerl letztendlich hinter Gittern.
 

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Herzgeschichten 2014 - 2017

Mein letzter Besuch bei einem Herzspezialisten war nun mehr als 3 Jahr her. Nach dem vorläufig letzten Eingriff in meinem Herzen im Bangkok Hospital Pattaya im März 2014, als die Zellen verödet wurden, die falsche elektrische Signale auslösen und so zu Herzflimmern führen, habe ich lediglich fast täglich meinen Blutdruck und Puls gemessen und ab und zu ein Blutbild anfertigen lassen. Alle Werte im grünen Bereich. Falls bestimmte Blutwerte etwas erhöht waren, halfen einfach ein paar Tabletten. Basta.

So wurde ich leichtsinnig, denn ich glaubte fast, nun auf ewig Ruhe zu haben. Hatte ja nun seit 2012 einen „Stent“ im Herzen, der eine verengte Ader erweiterte, im selben Jahr noch einen Herzschrittmacher und mein Herzflimmern wurde 2014 ausgeschaltet.

Aber...

... bis vor ein paar wochen wusste ich noch nicht, wie nahe ich an der wirklich ewigen Ruhe war.

Falls ich nicht ab und zu meinen Blutdruck gemessen hätte, wäre mir gar nicht aufgefallen, dass da was im Busch ist. Plötzlich bewegte sich mein Puls um die 130 / 140 und zwar permanent. Tag und Nacht. Hatte, wie üblich bei mir, keine Brustschmerzen, Herzrasen nicht fühlbar sondern nur ab und zu Schwindel und zwar recht schwach. Von fühlbaren Beschwerden kann da keine Rede sein.

Zeit also, mal wieder eine Herzklinik aufzusuchen. Und zwar eine richtige und keine 0/8/15 Klinik hier in Maha Sarakham oder Roi Et. Die allgemeine medizinische Versorgung ist zwar ausgezeichnet in diesen Städten aber mein Herz ist mir viel zu sehr ans Herz gewachsen, :), und verdient nur das Beste.

Die Wahl fiel auf das 80 Km entfernte Khon Khaen. Das von mir bevorzugte Bangkok Hospital dort hat leider keine Herzabteilung aber das moderne Hi-Tech ausgerüstete Ram Hospital doch.

Medium 438262 anzeigen

Die behielten mich gleich dort, was mir recht war, denn meine Versicherung bezahlt ja „nur“ stationäre Behandlungen. Meine Frau konnte in meinem Einzelzimmer mit Bad, Küchenecke und „Wohnzimmer“ Bereich auch bequem auf dem Sofa schlafen und blieb bei mir.

Zunächst mal brachten die meinen Puls medikamentös auf Normalwerte, so knapp unter die 70.

Eine hervorragend Englisch sprechende attraktive Dame las per Computer meinen Herzschrittmacher aus. Der speichert nämlich meine Herzwerte der letzten 3 Monate. Daraus ging hervor, dass mein Herz erst vor 2 Tagen angefangen hatte zu spinnen. Bis dahin war alles OK. Und übrigens, die Batterie meines nun 5-jährigen Herzschrittmachers sei mindestens noch für 3 Jahre gut.

Am nächsten Tag verbrachte ich ein paar Stunden im hypermodernen Herz-OP. Sie setzten einen Katheder von meiner Leistengegend in mein Herz um mal nachzuschauen, wat denn da los wäre.

Medium 438263 anzeigen
Medium 438261 anzeigen


Nix Narkose und so, sondern alles bei vollem Bewusstsein. Da es in der Ader und im Herzen keine Gefühlsnerven gibt, habe ich selbst ohne Betäubung absolut nichts gefühlt.

Auf den Bildschirmen konnte ich zeitweise verfolgen, wo im Herzen sie gerade herumwurschtelten. Faszinierend ! Alle Adern waren gut sichtbar. Ab und zu schalteten sie eine Videokamera ein, die life aufzeichnete. Der Röntgenkopf bewegte sich ferngesteuert hin und her über meinem Brustkorb, sodass er manchmal meinen Blick auf die Bildschirme verdeckte. Davon fertigten sie eine CD an, die sie mir später aushändigten.

Während all der Zeit herschte keine ehrfurchtsvolle Stille im OP. Die Leute unterhielten sich angeregt, z.T auch witzig und andere wurschtelten nicht unbedingt leise irgwenwo rum. Alles in sehr lockerer Atmosphäre.

Der Übeltäter war leicht zu erkennen. Während die Ader mit dem Stent noch voll in Ordnung war, hatte sich in einer anderen Ader ein Engpass gebildet. Als ich den sah, hat mich nur gewundert, dass die nicht sofort in Hektik ausgebrochen sind. Die Stelle war nämlich schon dermassen verengt, dass ein Herzinfarkt schon vorprogrammiert war. Aber alle blieben ruhig.

Medium 438265 anzeigen

Der Arzt tat so, als ob ich noch viel Zeit hätten und kündigte weitere Untersuchungen an, ehe sie mit der echten Behandlung beginnen wollten. Um es kurz zu machen, er vertröstete mich auf einige Wochen und was weiss ich auf welche zusätzlichen Hi-Tech Untersuchungen noch, ehe sie wirklich Hand anlegen wollten.

Nachtigal icke hör dir trapsen. Bin ich als gut Versicherter denn für die ein Goldesel? Waren die Aufnahmen der an einem Teilstück wirklich auffällig verengten Ader nicht eindeutig genug?

Medium 438259 anzeigen

Wir einigten uns darauf, dass ich erstmal wieder nach Hause fahre und machten einen Termin für eine Woche später aus. Dann würde die endgültige Behandlungsstrategie festgelegt und eventuell auch gleich durchgeführt werden. In unmittelbarer Lebensgefahr würde ich noch nicht schweben.

Kein Problem. Meine Versicherung löhnte knapp 80,000 Baht und ab ging's mit einer Tüte Tabletten, die mein Herz in Schach hielten, nach Hause. Zusätzlich die ausführliche medizinische Akte und CD in der Tasche.

Das war vor 4 Wochen...
 
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thaifuny

Schreibwütig
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30 Mai 2016
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4.468
2.145
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Zürich. Zu reif für Thailand hopser...
Lieber @Iffi ich ich spüre mit Dir! Aber den "Schirm" hast du noch genau so gut gespannt wie ich, dass spüre ich an deiner schreibe. ... :rolleyes: Denn nach dem 4.Herz Infarkt seit 1991 mit nun 2 Stent, letzter 2015, 1 Hirnschlag, und (siehe Bild) Bauch Aorta Stent im Bauch, gehe ich frohgemut mit 72 wie immer im Winter, auch diesen, nach Thailand ... um mich als Rentner vom ausspannen zu erholen und einspannen zu lassen. ...

Vorher ...
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Nachher ...
doi2z9t6iadcrpbg0.jpg

Ach hätten sie doch nur weiter unten auch noch was besser versteift, oder so -...
 

Iffi

In Memoriam
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Verstorben
Thread Starter
18 Oktober 2008
6.460
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Morgen berichte ich über meinen kürzlichen Aufenthalt im Bangkok Hospital Pattaya.

Bei der Gelegenheit werde ich auch den "Stent" erklären und dass sein Einsetzen mittlerweile totale Routine ist.

Was wohl auch deine bisherigen Behandlungen bestätigen.

Wohl auf und good luck. Geniesse weiterhin dein Leben, @thaifuny
 
Zuletzt bearbeitet:

Quati

Aktiver Member
   Autor
20 November 2014
102
793
1.223
SG - Rheintal
Da bin ich bei Dir. Hatte mit 40 meinen ersten Herzinfarkt und lebe seither mit drei Stents in der rechten Herzkranzarterie. Mag mich an die OP gut erinnern. Lag Nachts um halb zwei im OP im Kantonsspital SG, bei vollem Bewusstsein. Nur eine kleine, oberflächliche Betäubung an der Leiste, ein kleiner Schnitt und schon waren sie in der Arterie drinnen. Das "aufpumpen" der Engstelle merklich gespürt. Nach eineinhalb Stunden war der Spuk vorbei. Am liebsten wäre ich vom Tisch gesprungen, hätte den Ärzten die Hand geschüttelt, mich bedankt und wäre gegangen. Ich fühlte mich "Vögeli" wohl. Sie wollten mich aber noch einige Tage da behalten :bigsmile
 

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Herzgeschichten November 2017

Wieder zu Hause machten wir sofort einen Termin im Bangkok Hospital Pattaya fest.

Medium 438292 anzeigen

Die im Ram Hospital in Khon Khaen waren mir zu zögerlich. Zwei Tage später waren wir in Pattaya. Mein Lieblingsherzdoktor begrüsste uns herzlichst wie alte Bekannte, las den Bericht vom Ram Hospital durch und legte die CD in seinen PC ein. Darauf waren Kurzvideos und Standbilder von der Kathederuntersuchung. Er erklärte mir ausführlich, was da zu sehen war.

Nebenbei fragte er mich, wann ich das letzte mal einen Herzdoktor gesehen habe. Als ich meinte, dass das Mitte 2014 war, nämlich ihn, schüttelte er ungläubig seinen Kopf. Ersparte sich allerdings, mich für bekloppt zu erklären. Ab jetzt solle ich zumindest alle halbe Jahre einen Termin machen.

„Yes, Sir“

Dann erklärte er mir die Hauptadern im Herzen. Es gibt deren drei.

Medium 438270 anzeigen

Eine hätte ja bereits einen Stent und sie sähe gesund aus, die zweite wäre jetzt reif und die dritte würde vorläufig unter Beobachtung bleiben. Es wäre übrigens überhaupt nichts ungewöhliches, mehrere Stents zu haben. Zwei bis drei wäre der Normalfall. Das wusste ich vorher nicht und wie man inzwischen auch in den Postings von Foren-Kollegen in diesem Thread liest, durchaus üblich.

Auch mein Doktor hätte gerne noch eine weitere Untersuchung gemacht. Nämlich eine Tomographie mit Kontrastmittel um meine dritte Ader näher zu betrachten. Dem stände aber mein Herzschrittmacher im Wege. Das wäre lebensgefährlich, denn laut Hersteller ist mein Schrittmacher nicht immun gegen Radio- und andere Strahlung. Die Drähte, die ins Herz führen, könnten sich gefährlich erhitzen und zu lebensgefährlichen Verbrennungen in den Blutgefässen führen.

So what. Dann eben ohne Tomographie. Ansonsten gäbe es nämlich nichts mehr zu überlegen, denn die Aufnahmen, die das Ram Hospital in Khon Khaen angefertigt hatte, wären eindeutig. Mein Doktor behielt mich gleich da und kündigte an, dass schon morgen der zweite Stent eingesetzt würde. Denn alleine dadurch würde das Risiko eines weiteren Herzstillstandes oder Herzinfarktes kolossal verringert. Wow !

Ein Stent wird manchmal auch Ballon genannt. Die folgende Grafik veranschaulicht, was beim Einsetzen abgeht.

Medium 438268 anzeigen

Der Stent selber besteht aus einem schmalen Gitterröhrchen, in dem sich ein Ballon befindet. Das wird über eine Schlagader ins Herz, visuell kontrolliert über Bildshirme, an die verengte Stelle eingeführt. Dort wird der Ballon aufgeblasen und danach entfernt. Was bleibt, ist ein erweitertes Drahtgitterröhrchen, welches wieder einen normalen Blutfluss ermöglicht.

Am nächsten Tag verbrachte ich weniger als zwei Stunden im OP. Die echte Aktion dauerte um die 40 Minuten.

Hier die Aufnahmen

Vorher

Medium 438272 anzeigen

Nachher

Medium 438271 anzeigen

Wieder alles ohne Betäubung oder gar Narkose. Wurde aber gefragt, ob ich aufgeregt sei. In dem Falle würden sie mir ein Beruhigungsmittel spritzen. Was ich aber ablehnte. Dieses mal wurde die Angelegenheit nicht von einer Ader in meiner Leistengegend gestartet, sondern von meinem Handgelenk.

Und wieder. Genauso wie bei der Kathederuntersuchung habe ich nicht das geringste gespürt.

Wenn der bewegliche Röntgenkasten über meinem Brustkorb es erlaubte und die Sicht nicht zu sehr behinderte, konnte ich die Sache auf dem Bildschirm beobachten.

Ich fragte meinen Arzt, der wievielte Stent für ihn das denn heute gewesen wäre. Er meinte: der vierte. Durchschnittlich zwei bis drei am Tage, aber es gäbe auch vereinzelt Tage ohne, aber selten. Ist also eine reine Routineangelegenheit.

Danach wurde ich in die ICU, Intensive Care Unit, zur 24 Stunden Beobachtung verlegt. Reine Vorsichtsmassnahme. Ich fühlte mich top fit und meckern so nach dem Motto: Wozu dat Janze? half nichts.

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Schon nach einer Nacht in der ICU ging's in mein Apartment-Zimmer zurück.

Medium 438291 anzeigen

Zwei Tage später wurde ich entlassen. Während dieser Zeit bekam ich einen „Trainer“ zur Seite, der mit mir Lockerungsübungen machte und mit mir spazieren ging. Ausserdem bekam ich eine ausführliche Ernährungsberatung.

Gesamtkosten: 450,000 Baht. Versicherung hat anstaltslos bezahlt.

Nach einer Woche gab's eine Nachuntersuchung. Alles paletti. Der Einstich in meinem Handgelenk war total verheilt und kaum noch sichtbar. Ich war beschwerdelos. Der nächste Termin ist im Februar nächsten Jahres.

Das Landleben hat mich wieder...
 
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coolkurt

Kurt ohne Helm und ohne Gurt
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11 März 2012
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Danke Iffi für deine aktuellen Infos. Würde Dich gerne besuchen im Hospital, aber bin gerade in Phuket. Für Dein erneutes "Stenting" alles Gute. Es gibt ja sogar ein Stent in Stent, wenn der alte zu ist. Gut das Du so zuversichtlich und........ gut versichert bist. Bleib gesund und berichte.
 
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blyes

Schreibwütig
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4 Dezember 2009
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Ich freu mich, dass Du es rechtzeitig gemerkt hast und alles gut verlaufen ist. Ich wünsch Dir Gesundheit und lese begeistert mit


Gruß
Blyes
 
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