Nachwirkungen der Düngeraktion
Wie sich etwas aufbauscht, besonders in einem Dorf, lässt sich am Beispiel dieser vorher beschriebenen Düngeraktion sehr gut beobachten.
Nachdem meine Frau in der Nachbarschaft erwähnte, dass ich Augenprobleme danach hatte, sogar zum Arzt bin, und sie dies auf diese Düngeraktion schob, kamen sie alle aus den Löchern.
Tenor – sogar der Farang? ich auch, ich auch.
Nicht nur das. Hautreizungen und Entzündungen, Kopfschmerzen, Magenverstimmungen, Dünnschiss, sogar Herzklabaster, etc. kamen bei den anderen hinzu. Je mehr Tage vergingen um so ernsthafter die Symptome im Dorfklatsch. Jeder versuchte die anderen mit seinen Wehwechen zu übertrumpfen. Das ganze Spektrum. Aber damit nicht genug.
Erst jetzt erfuhr ich, dass ein aktiver Teilnehmer dieser Aktion einen Tag danach plötzlich gestorben ist. Der Mann war Anfang 50. Ob er eine Vorgeschichte in Bezug auf Krankheiten hatte, weiss ich nicht, weil nicht erzählt. Wäre ja auch störend im Sinne der Sensations-Geschichte.
Die besteht nämlich darin, dass laut Interpretation der Leute, er durch die Einatmung von Staub beim Mischen und der Berührung mit den Mikroben gestorben sei.
Was meine Augenentzündung betrifft, hab ich nochmal drüber nachgedacht. Mir ist dabei erinnernderweise aufgefallen, dass ich die schon vorher hatte, aber nur sehr milde und ohne Schmerzen. Ausserdem habe ich nur fotografiert, nicht mitgewerkelt und ansonsten Abstand gehalten. Genauso wie meine Frau. Die ist dem Düngerhaufen nie nahe gekommen, weil sie Schiss davor hatte und den unangenehmen Geruch der Mikrobenflüssigkeit nicht ausstehen konnte. Sie hatte null Beschwerden.
Meine Augen sind nun wieder bis auf ein paar unwesentlich kleine rote Flecken voll OK.
Nun ist wieder Ruhe bei uns im Dorf eingekehrt. Alle sind wieder gesund, hehe.
Der nächste Todesfall wird wieder unter die Kategorie fallen: so iss dat Leben halt...