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Thailand Lebendig über dem Zaun...

Iffi

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Solange es im Rahmen bleibt, bezahlt die Regierung.

Falls aber jemand täglich hektoliterweise ordert, muss er wohl blechen. Wieviel, weiss ich nicht.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Wird sich erst herausstellen, wenn die ersten Tankwagen hier im Dorf rumkurven.

Kann sehr bald passieren, wenn das City Wasser Totalausfall hat.
 

Iffi

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Maha Sarakham - Heimatkunde

Teil 1

Die Geschichte Thailands in seinen heutigen Landesgrenzen ist relativ jung. Nicht nur dass Thailand erst seit 1939 Thailand heisst, nachdem der alte Name Siam abgeschafft wurde, sondern auch seine international anerkannten Landesgrenzen bestehen erst seit 1907.

Um Thailand zu verstehen, ist nicht nur die Betrachtung seiner heutigen Grenzen wichtig, sondern auch die Tatsache, dass Thailand ein Vielvölkerstaat ist. Es gibt keine homogene „Thairasse“. Es gibt nur unzählige Volksgruppen, die erst unter dem Regime von Rama III vereint wurden. Vereint im Sinne von Vasallenstaaten, Umsiedlung und Versklavung von Grossteilen der Einwohner. Und das ist gerade mal 190 Jahre her.

In diesem Licht ist der nationalistische Anschein, den Thailand sich gibt, zumindest verständlich. Ob man das gut in seinen Auswüchsen findet oder nicht, ist eine andere Frage.

Was dieses Land einigermassen zusammenhält, ist dieser künstliche Deckel von „Thainess“. Das vergleichbar deutsche Wort ist wohl: „Thailändische Leitkultur“.

Solche künstlichen Konstrukte sind immer dann nötig, wenn es keinen gemeinsamen biologischen, natürlichen und historischen Ursprung der Einwohner eines Landes gibt. Der wird dann einfach verordnet.

Von „den Thais“ lässt sich kaum reden, obwohl sich im Laufe der Zeit die Unterschiede verwischen werden. Ein Prozess, der ja in unserer globalen Welt schon längst zugange ist. Die Unterschiede zwischen Nord-Süd, Ost-West und Zentral-Thais sind aber immer noch spürbar. Besonders für diejenigen, die mit offenen Augen und Ohren das Land bereisen, deren Legenden studiert und die Lebensweise der Leute beobachtet und nicht zuletzt deren äussere Erscheinung.

Maha Sarakham, meine nun Heimatprovinz, wie auch Roi Et liegen im Herzen des Isaan. Dieser Landstrich hat eine bewegte Geschichte hinter sich und eignet sich vorzüglich dazu zu verdeutlichen, warum es „Die Thais“ nicht gibt.

Wenn man auf folgender Karte eine senkrechte und waagerechte Linie durch Nakhon Ratchasima (Königsstadt), bekannt als Korat, zieht, und Korat als Mittelpunkt eines viergeteilten Quadrates betrachtet, dann befindet sich der Laotisch geprägte Isaan im rechten oberen Quadrat und der Khmer geprägte Isaan im rechten unteren Quadrat.

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Heute wird Korat „Das Tor zum Isaan“ genannt. Aber vor nicht allzu langer Zeit war es das Tor zu Laos.

Davon mehr in weiteren Berichten....
 

Iffi

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Teil 2

Die heutige Geografie Thailands bestand lange Zeit nur aus relativ kleinen Bruchstücken, nämlich aus Königreichen, die lokal recht begrenzt waren.

Die bekanntesten sind wohl Lanna, Sukhothai, Ayutthaya. Wobei letztere die grösste Ausdehnung und zeitlich gesehen am Längsten bestand hatte, nämlich 1351 – 1767.

All diese Reiche lebten im relativen Frieden mit Laos. Teils auch in verwandtschaftlicher oder freundschaftlicher Beziehung. Vereint im Widerstand gegen die Burmesen. Der Laotische Einfluss reichte damals bis Korat. Der Isaan war bis dahin nie ein Streitpunkt zwischen den Mächten. Der Isaan war lediglich von Laoten und teilweise auch von den Khmer besiedelt.

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Das sollte sich aber schlagartig mit der aufstrebenden Chakri Dynastie nach dem Fall Ayutthayas 1767 ändern.

König Chakri, Rama I, eroberte 1778 die Laotische Hauptstadt Vientiane, machte aus Laos, inklusive dem dazugehörigen Isaan mit der damaligen Grenzstadt Korat einen Vasallenstaat und klaute den Emerald-Buddha, der heute eine der staatstragenden Statuen Thailands ist.

Man darf sich die Grenzen damals nicht so wie die heutigen vorstellen. Damals begrenzten sie nur schwammige und sich stets ändernde Einflussgebiete der Herrscherhäuser. Echte Grenzvermessungen haben erst die Kolonialmächte England und Frankreich im späten 19. Jahrhundert in dieser Geografie eingeführt.

Schon Chakri führte die Politk der Umsiedlung ein. Hunderte von laotischen Familien aus dem Kernland von Laos wurden in den schwach besiedelten Isaan und auch nach Thonburi, dem Vorgänger Bangkoks, umgesiedelt.

Aber das war nur der Anfang.

Rama III besiegte später den Laotischen König Anouvong, der 1826 Korat zurückerobert hatte und machte Vientianne dem Erdboden gleich. Vientianne war seitdem über 40 Jahre lang wie ausgestorben.

Der Laotische König Anouvong wurde 1828 in Bangkok auf bestialische Art und Weise hingerichtet.

Rama III war ein sehr kriegerischer König (1824 – 1851). Um seine Heereszüge zu erleichtern, liess er überall im Lande Kanäle bauen. Die wurden hauptsächlich von Laotischen und Khmer Sklaven gebaut.

Das Kernland Laos liess er entvölkern und schaffte hunderttausende von Menschen nach Zentralthailand und natürlich auch in den Isaan. Selbst in Bangkok gibt es heute noch Laotische Enklaven. Nämlich am viel befahrenen Klong Saen Saep, der am Central Word Center vorbeiführt.

So kommt es, dass Laos heutzutage nur noch 7 – 8 Millionen Einwohner hat.

Die Entvölkerung von Laos hatte noch einen weiteren Zweck, nämlich einen Pufferstaat verbrannter Erde gegen Vietnam zu schaffen. Die Vietnamesen äusserten nämlich auch neue Machtansprüche.

Laos, inklusive Isaan, war aber immer noch nicht ein integraler Bestandteil Siams, sondern lediglich ein Vasallenstaat.

Das sollte sich aber mit der Ausbreitung der Kolonialmächte England und Frankreich in Süd-Ost-Asien bald ändern ...
 

Iffi

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Teil 3


Mit dem Auftreten der Kolonialmächte England und Frankreich in Süd-Ost-Asien wurden Fakten geschaffen, die bis heute Bestand haben.

Die heutigen Landesgrenzen in dieser Geografie entstanden aus dem Wunsch, sich nicht gegenseitig in die Quere zu kommen.

Mit anderen Worten, eine gemeinsame Grenze zwischen Französischem und Englischem Einflussgebiet könnte leicht zu zukünftigen Problemen führen. Es musste also „Etwas dazwischen“ her. Und das war idealerweise Siam als „neutraler“ Pufferstaat.

Die Franzosen in Vietnam, Laos und Kambodscha und die Engländer in Burma, Malaysia und Singapur.

Um das ganze aktenkundig zu machen, kamen europäische Landvermesser ins Land und legten auf den Meter genau die Grenzen zwischen Siam und den umliegenden Staaten fest. Die Siamesen haben die für völlig bekloppt gehalten, aber sind heute froh, dass es so passiert ist.

Aber ganz ohne Deal zwischen England und Frankreich lief dat Janze nicht ab. Siam wurde nicht gefragt.

Siam musste Laos jenseits des Mekong total abschreiben, durfte aber den Isaan behalten. Dafür musste Siam grosse Teile des heutigen Kambodschas abgeben, durfte aber einen kambodschanischen Streifen südlich und inklusive von Buriam und Sisaket behalten.

Diese Grenzen wurden erst 1907 amtlich und gelten heute noch.

Es war die Geburtsstunde einer Legende. Siam oder Thailand waren nie kolonialisiert. Stimmt sogar, aber es war nicht der Verdienst der Siamesen sondern der Wunsch der Kolonialmächte, sich nicht zu nahe auf die Pelle zu rücken. Weder England oder Frankreich hätten dem Gegner erlaubt, sich Siam einzuverleiben. Siam hat einfach Schwein gehabt im Spiel der Grossmächte.

Jeder mag sich nach dem Lesen dieses kurzen Essays selber ein Bild davon machen, wer oder was „Die Thais“ sind.

Ich für mein Teil weiss es einfach nicht.

Hier noch eine Karte Siams während seiner grössten Ausdehnung rotumrandet und seiner Gebiete, die es durch die Kolonialmächte abgeben musste. Das heutige Thailand ist in hellgrün.

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neitmoj

Ladydrink iss nicht!
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18 März 2009
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Super Bericht, @Iffi

Wegen dem Wasser, da wundere ich mich nur. :keine Ahnung Es steht in der "Thai Rat" und wird auch sonst überall bekannt gegeben:

In den Gebieten die zum Katastrophengebiet erklärt wurden, mittlerweile sind das wohl 43 Distrikte, kann man kostenlos Tankwagen anfordern.
Um das zu kapieren muss man wohl weder lesen noch schreiben können, da es morgens um 6 per Dorflautsprecher angesagt wird, allerdings auf Thai - = Fremdsprache für Viele.
 
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Iffi

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Es bahnt sich was an....

Keine Ahnung, was das werden soll. Hoffentlich keine Isaan-Style Schrebergartenhütte. Falls ja, werd' ich die bei Nacht und Nebel einfach heimlich zertrümmern, lol

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An anderer Stelle wurden
noch ein paar Tongebilde zum trocknen in die Sonne gestellt.

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Das Endergebnis sieht so aus.

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Hab so eine leise Ahnung, dass dies etwas mit dieser Dame zu tun hat.

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Iffi

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Es ist ein Mädchen...

Diese junge hochschwangere hübsche Dame wohnt schon seit einem Monat bei uns. Sie ist die Geliebte des jüngsten Sohnes meiner Frau.

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Hat meine Frau so gemanagt. Auch ihre beiden Söhne sind hier in Maha Sarakham geboren und registriert, die fast 4-jährige Tochter ihres ältesten Sohnes, die jetzt für immer bei uns ist, ebenfalls. Und der Neuzuwachs sollte auch hier geboren und registriert werden. Basta. Da ist meine Frau wie eine Glucke. Sie sitzt auf allen Eiern ihrer Familie.


Vor drei Tagen kündigten die Wehen morgens ein baldiges Ereignis an. Völlig unaufgeregt und absolut routiniert wurden die Vorbereitungen für's Krankenhaus angeleiert. Ein Nachbar stand schon mit einem modernen grossräumigen Viersitzer Pick Up bereit. Der einzige, der aufgeregt war, war ich, lol

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Schon vier Stunden später kam der Anruf. Es ist ein Mädel, 3,x KG. Mutter und Tochter OK.

Bilder folgten schon bald auf FB.

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Heute ist es endlich soweit. Heute werden Mutter und Tochter wieder bei uns eintrudeln. Meine Frau ist schon unterwegs.

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Bald werde ich beide in die Arme nehmen können. Bin nämlich der Lieblings-Opa in der Familie.

 

Iffi

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Nicht schlecht @Cabo , ja, sowas ähnliches :daume
 

Joerg N

Bitte keine Kohlenhydrate
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Waterkant
Das ist ja wie bei dem "Der mit dem Wolf tanzt":bigsmile

Oder ist das fuer den Iffi damit er nix von der Muttermilch klaut ?:rolleyes:

Huebsche Mutti - ich glaub es gab schon mal ein Bild von ihr in Deinem Thread,

wirkt irgendwie anmutig :)
 
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