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Thailand Lebendig über dem Zaun...

Gast_13

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9 April 2015
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Neeeeein was ist die kleine Niedlich.:)

https://www.pattayaforum.net/forums/media/dsc00141.354629/full

Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass die Lütte dort gut aufgehoben ist, was Zuwendung und Versorgung betrifft. Sie hat dort sicher eine lockere und glückliche Kindheit, aber...

...was ist, wenn sie in die Schule kommt und später hoffentlich auf eine weiterführende? Finanziell kann ihr diese Familie das nicht bieten. Intellektuell sowieso nicht, denn alle haben nur ein paar wenige Jahre auf der Grundschule abgesessen.

Die Möglichkeit, dass die Kleine zu uns kommt und ihr damit die Zukunft gesichert ist, wurde diskutiert, wie ich später erfuhr.

Na, dann kann sie ja Froh sein, das sie so einen tollen Opi abgekriegt hat.;) Ich schätze mal du wirst zukünftig ein Auge darauf haben, wie es der kleinen geht!
 

Iffi

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2015 April Maha Sarakham

Jack Fruit - April 14


Diese Frucht ist in den Tropen weltweit verbreitet. Sie wächst auf einem Baum, dessen Holz gerne zur Herstellung von Instrumenten und Möbeln genutzt wird. Einerseits weil es sich leicht auf Hochglanz polieren lässt und andererseits weil die Termiten einen grossen Bogen darum machen. Es wird auch gerne in den Dachgerüsten der Buddhistischen Tempel verarbeitet.

Die Frucht wächst in grossen Trauben auf diesen Bäumen. Das ist allerdings ein seltener Anblick, denn die Bauern dünnen diese dichten Fruchtstände aus, damit sich nur wenige grosse Früchte entwickeln, die grösseren Umsatz versprechen.


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Die grossen Kandidaten sind recht schwer. Dieses Exemplar wog 6 - 7 Kg.

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Eine Nachbarin hatte sie uns einfach so geschenkt.

Um an das Fruchtfleisch zu gelangen, ist ein bisschen Arbeit notwendig.

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Iffi

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2015 April Maha Sarakham

Jack Fruit - April 14


Die Kerne sind auch geniessbar. Geröstet schmecken sie recht gut, ähnlich wie unsere Esskastanien.

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Das etwas süssliche und schmackhafte Fruchtfleisch lässt sich leicht herauslösen.

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Es ist zum direkten Verzehr bestimmt, denn die Frucht verdirbt schnell mit einem süsslichen Fäulnisgeruch. Wir haben einen Grossteil eingefroren. Kalt und noch ein bisschen vereist sind sie eine Delikatesse.

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Dieser Baum ist heimisch in Indien und Bangladesch. Die Kolonialmächte wie Spanien, Portugal und England sorgten vor hunderten von Jahren für eine weltweite Verbreitung.

Genauso wie der Kautschuk Baum und die Blumen in meinen vorherigen Postings gibt es sie erst ein paar hundert Jahre in Thailand. Inzwischen sind sie heimisch geworden und lassen sich nicht mehr wegdenken.
 
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Nur so nebenbei.

Auch die nun weltweit verbreitete Kartoffel ist eine Errungenschaft der Kolonialmächte. Sie führten sie aus Südamerika nach Europa ein. Dort war sie bisher völlig unbekannt.

Der Legende nach erkannte Friedrich der Grosse, der "Alte Fritz", den Nährwert dieser Feldfrucht, aber seine Untertanen hielten nicht allzu viel davon. Diese schmutzigen "Erdäpfel" seien ja nur der letzte Dreck. Ausserhalb Preussens war sie jedoch schon länger bekannt.

Erst als der "Alte" selber Kartoffeln in seinen Gärten und Feldern anpflanzte und sie von Soldaten bewachen liess, die so taten, als würden sie die Kartoffelfelder vor Dieben schützen, wurden die Leute neugierig und ahmten ihn nach.

Heute gehört sie zu den Hauptnahrungsmitteln in Europa und hat ihren Weg auch nach Asien gefunden.
 

Gast_13

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19


Dieses Festival findet zu Beginn der erhofften Regenzeit im Isaan statt, d.h. vom 17. bis zum 19. Mai.

Bun = Abkürzung für Tambun oder Tambon, merrit making, um gute Dienste zu erwerben.

Bang = Bambusholz, die Röhre, die das Schwarzpulver enthält

Fai = Feuer

Es ist das Raketenfestival, dessen Hochburg in Yasothon liegt. Gerade mal 80 Km von uns entfernt. Kalasin, Roi Et und Maha Sarakam lassen es sich auch nicht nehmen, dieses Fest ausführlich mit allem drum und dran zu feiern.

Es ist typisch für den Isaan und Laos. Ist ja kein Wunder, denn der Isaan gehörte mal vor nicht allzu langer Zeit zu Laos. Die „Lao“ Sprache ist hier in der Gegend immer noch weit verbreitet. Besonders unter den älteren Leute. Die Jüngeren werden zwar in den Schulen nur in Thai unterrichtet, aber auch die Blagen und Teenies sind zweisprachig, da zu Hause bei Oma nur „Lao“ gesprochen wird.

Die Legenden, die mit diesem Fest verbunden sind, sind zutiefst laotisch. Wir werden Inkarnationen von Buddha begegnen, Göttern, Prinzessinnen, Liebesgeschichten und der Naga, dieser Schlange mit dem Drachenkopf, der wir überall in Thailand und ganz besonders im Isaan und Laos begegnen. Naga wird von den Thais „Nak“ genannt.

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In allen Touristenführern wird dieses Fest als die „Fürbitte“ für den hoffentlich kommenden Regen bezeichnet. Ist es aber nicht. Wer die Legenden kennt, die sich um dieses Fest ranken, weiss, das sich hinter den fauchenden Raketen keine „Fürbitte“ verbirgt, sondern ein sehr ernst gemeinter Hinweis an den Gott des Himmels, den Regen nur ja nicht zu vergessen, sonst...


Dieses eine Bild enthält im Grunde genommen bereits die gesamte mystische Symbolik dieses Festes. Die Kanonen, die Naga Köpfe an den Spitzen der Kanonen und das Pärchen auf dem weissen Pferd.

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Iffi

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19


Ich hatte mich schon länger gewundert, was es wohl mit diesem weissen Ross auf sich hatte. Es stand ungeschmückt immer nur so rum auf dem Watgelände. Während des Festivals sollte es zu hohen Ehren kommen. Davon mehr im nächsten Bericht.

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Mittlerweile sieht es recht runtergekommen aus.
 

Iffi

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19

Die Legende von Nang Ai, Phadaeng, Phangki


Eine der Legenden um das Raketenfestival rankt sich um diese drei Herrschaften.

Nang Ai – Eine wunderschöne Frau, Königin aller Schönheitsköniginnen und im jetzigen Leben als Tochter eines Khmer Königs wiedergeboren

Phadaeng – Nang Ai's Verehrer und Champion, der um ihre Gunst buhlt

Phangki – Nang Ai's Freund, Liebhaber und auch Ehemann in all ihren früheren Leben. Phangki und Nang Ai sind schicksalhaft verwoben und wurden immer wieder als Paar wiedergeboren. Im jetzigen Leben wurde Phangki als Sohn der Naga wiedergeboren, dieser drachenköpfigen Schlange, Herr des Wasser mit Heimat im Mekong Fluss.

Nang Ai hat oft darum gebetet, dass diese schicksalhafte Verbandelung mit Phangki sich endlich löse, denn er war in ihren Augen ein egoistisches und nur auf seinen eigenen Vorteil bedachtes geiles Arschloch.

Um so mehr freute sie sich, endlich einen herzensguten und gutaussehenden Verehrer in der Gestallt von Phadaeng gefunden zu haben.

Nang Ai's Vater, ein Khmer König, rief einen Wettbewerb aus. Der Gewinner könne seine Tochter zur Frau nehmen. Es war der Raketenwettbewerb. Wer seine Rakete am weitesten in die Höhe schiessen könne, wäre der Gewinner.

Phadaeng nahm an diesem Wettbewerb teil, aber Phangki wurde gar nicht erst eingeladen. Er verwandelte sich in ein weisses Eichhörnchen und spionierte heimlich in der Gesellschaft um Nang Ai herum.

Das Resultat des Wettbewerbs war allerdings unerwünscht. Phadaeng's Rakete verpuffte und der Bruder von Nang Ai's Vater gewann. Dieser erklärte den Wettbewerb kurzerhand für ungültig, was als sehr schlechtes Omen betrachtet wurde und das Unglück nahm seinen Lauf.

Nang Ai hegte einen Verdacht gegen das weisse Eichhörnchen und sandte Jäger aus, es zu töten. Als die Jäger das Fleisch dieses Eichhörnchen zubereiteten, stellten alle zu ihrer Verwunderung fest, dass dieses Fleisch 8000 Ochsenkarren füllte. Es gab einen riesen Festschmaus, bis alles Fleisch vertilgt war.

Phangki's Vater, Naga, war so erzürnt darüber, das er den gesamten Isaan mit Wasser überschwemmte um alle Festmahlteilnehmer zu töten.

Nang Ai und Phadaeng versuchten den Fluten auf einem weissen Schimmel zu entrinnen. Diese Szene mit den beiden auf dem Pferd darf auf keinem Raketenfest fehlen.

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Naga schleuderte Nang Ai mit dem langen Schlangenschwanz vom Pferd , sie versank in den Fluten und Morast und wurde nie mehr wieder gesehen.

Phadaeng starb als einsamer und verzweifelter Liebhaber und lebte als Geist mit Rachegelüsten weiter. Eines Tages versammelte er eine Geisterarmee im Himmel und versuchte damit der Naga auf Erden den Garaus zu machen. Es kam nie zu einer Entscheidung. Beide zeigten sich ebenbürtig.

Nach einiger Zeit ermahnte ein König die beiden Kontrahenten zur Vernunft. Die Geschichte wäre nun schon so lange her, dass man die Angelegenheit ab jetzt auf sich beruhen lassen solle. Was auch geschah. Das Wasser hatte sich inzwischen bis auf ein paar Seen verflüchtigt.

Diese Legende ist ein wesentlicher Bestandteil der Isaan Mystik, der den Kindern schon in der Schule nahegelegt wird. Besonders der Teil mit der Naga ist tief im Bewusstsein der Isaanis schon in jungen Jahren verankert.

Noch heute werden so einige Seen und Wasserlöcher im Isaan als Naga-Seen und Naga-Schlupflöcher verehrt. Überbleibsel aus der Zeit, als Naga den Isaan überflutete.

Eines der bekanntesten Naga-Schlupflöcher, ein Wasserloch in Kham Chanot, Provinz Udon Thani, welches selbst bei andauernder Dürre nie versiegt, ist heute ein beliebter Pilgerort. Aber das ist eine andere Story.
 
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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19


Was ich vorher so nicht wusste, ist, dass an diesem Tag öffentliche sexuelle Anspielungen und schmutzige Witze erlaubt sind.

Dies sind noch die harmlosesten

Ein als Dorfnutte verkleideter Typ, der zu allen anzügliche Bemerkungen machte

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Eine Kuh mit sexy Bildern beklebt

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Und dann der Überdrüber

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Und das auf dem Wat Gelände, he he

Auch das weisse Pferd war in voller sexueller Erregung. Hier mit einem Steifen, der heute nur noch an einem Faden hängt und verlorenen Eiern in Form von Kokosnüssen

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19


Der Festumzug auf die Dorfwiese fand erst am 2. Tag statt. Den Abend vorher gab es Morlam, Morlam, Morlam, diese Isaan Country Musik. Nichts für mich auf Dauer. Dieses eintönige Disco-Geschrammel ertrage ich nur besoffen. Die Leute hatten allerdings einen riesen Spass und haben geschwoft wie die wilden.

Am 2. Tag fuhren die wunderbar geschmückten Kanonen-Rohre auf dem Watgelände auf. Es sind Attrappen, die lediglich zur Zierde dienen. Die Raketen werden am nächsten Tag von Holzgestellen abgeschossen.

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19


Dieser Tag steht unter dem Motto der Schönheit der Frauen. Analog der vorher beschriebenen Legende, in der die Prinzessin Nang Ai eine Hauptrolle spielt. Wahnsinn, wie sich diese unscheinbaren Farmerinnen rausputzen können. Manch habe ich auf Anhieb nicht unbedingt gleich wiedererkannt.

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Eine der Enkelkinder der Schwester meiner Frau. 12 Jahre alt.

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und andere Kinder...

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Meine Holde zog es allerdings vor, in Bauerntracht aufzutreten.

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19

Jao Ngaw alias Sang Thong


Neben der Legende über Nang Ai und Phadaeng auf dem weissen Pferd, wie vorher beschrieben , wurde auf diesem Raketen Fest auf ein weiteres Paar aufmerksam gemacht. Eine weisse Hübsche und ein schwarzer Mann.

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Sie tanzten den ganzen Nachmittag lang auf der Dorfwiese umeinander herum.

Ich fragte meine Frau, wer das denn nu sei. Ob da irgend eine Bedeutung dahinter stecke.

Sie meinte, dieses Paar ginge auf eine uralte Legende zurück und der Name des schwarzen Mannes sei: Jao Ngaw, wobei Ngaw auch der Thai Name der Frucht Rambutan sei.

Medium 355219 anzeigen
Die beiden hätten sich gefunden, nachdem ihr Königs-Vater viele Prinzen aus der Umgebung eingeladen hätte, da er Schwiegersöhne für seine sieben Töchter suchte. Das war auch erfolgreich, ausser für eine der Töchter, namens Rojana, die sich nicht entscheiden konnte. Ihr Vater erweiterte daraufhin den Teilnehmerkreis der potentiellen Ehemänner und lud auch die Bauernburschen der Umgebung ein.

Rojana entschied sich ausgerechnet für diesen schwarzen Burschen, denn sie konnte hinter die verzauberte Fassade dieses schwarzen Mannes schauen und sah dort einen gut aussehenden Prinzen mit goldfarbener Haut. Deswegen sein zweiter Name: Sang Thong. Thong = Gold.

Medium 355353 anzeigen
Die Geschichte hatte mich neugierig gemacht und ich begann meine Recherchen...Da steckte sicher noch viel mehr dahinter.

Davon mehr in meinem nächsten Beitrag....


 
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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19

Jao Ngaw alias Sang Thong



König Rama II von Thailand verbrachte seine Jugend im Isaan. Dorthin hatte ihn sein Vater geschickt, damit er Land und Leute kennen lerne, bevor der Ernst des Lebens begänne. Die Thai Folklore interessierte ihn sehr und er schrieb später ein „Khon“ (Masken-Drama). „Khon“ sind diese typischen pantomimischen Thai Theaterstücke, in denen alle Darsteller Khon-Masken tragen. Hauptdarsteller in diesem Stück ist Jao Gnaw alias SangThong.

Medium 355355 anzeigen
Dieses Masken-Drama geht auf eine uralte volkstümliche Legende zurück, von der schon die Kinder heutzutage in der Schule erfahren.

Es begab sich vor langer Zeit als eine bisher kinderlos gebliebene Frau eines Königs schwanger wurde und...zum Entsetzen aller eine Schnecken-Muschel gebar. (Conch Shell)

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Diese Muschel spielt auch bei der traditionellen Schamanen-Hochzeit in Thailand eine Rolle, welche immer wieder viele fälschlicherweise als Buddhistische Hochzeit bezeichnen. Am Schluss dieser Hochzeitszeremonie übergiessen alle Verwandten und Gäste die Hände des Brautpaares mit Wasser aus dieser Muschel. Damit wird die Heirat der beiden besiegelt.

Im Falle dieser Legende wurde sie nicht als gutes Omen betrachtet. Der König verbannte seine Frau und die Muschel von seinem Hofe und überliess sie der Wildnis.

Beide fanden bei einer einfachen Familie Unterschlupf. Die Mutter der Muschel als Haushälterin und Putzfrau. Doch wie verwundert war sie nach einiger Zeit, als sie eines Tages morgens feststellte, dass das ganze Haus schon fertig geputzt war. Wie sich herausstellte, enthielt die Muschel ihren Sohn, der sich im Haushalt heimlich nützlich machte.

Deswegen auf dem Bild im vorherigen Beitrag auch diese Schnecken-Muschel mit dem Buben, der aus ihr hervorlugt.

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Der König erfuhr davon, liess die beiden aufgreifen und, verfrachtete sie in ein kleines Boot und überliess sie dem Wasser. Ein Sturm trennte die beiden und Naga, die Schlange mit dem Drachenkopf, nahm sich des jungen Knaben an. Er landete schliesslich bei einer wunderschönen Frau, die ihn liebte und wohl behütete. Die Mutter wurde von einem reichen Mann willkommen geheissen und arbeitete für ihn als Köchin.

Mutter und Sohn hatten es beide gut angetroffen und, obwohl getrennt, führten sie ein komfortables Leben. Bis....

....Ja, bis der Knabe herausfand, wer oder was seine Ziehmutter wirklich war.

Eines Tages während ihrer Abwesenheit konnte er seine Neugierde nicht mehr bändigen und verschaffte sich Zugang zu einem Raum, der ihm strengstens verboten war zu betreten. Was er dort fand, war der Hammer. Unzählige Menschenknochen aber auch ein rotes Zaubergewand, ein paar Schuhe, mit denen er sich in die Lüfte erheben konnte und eine grosse Schüssel mit flüssigem Gold. Er steckte seinen Finger hinein, der sich sofort golden färbte und als es nicht brannte oder wehtat, tauchte er seinen ganzen Körper hinein.

Als er sich das rote Gewand überzog, verbarg es seine nun goldfarbene Haut und er erschien für andere wie immer schwarz mit Kraushaar.

Seine Ziehmutter war ein weiblicher Oger, dieses schrecklich aussehende und auch menschenfressende Wesen. Unsereiner kennt sie aus „Herr der Ringe“. Aus Angst davor, ihren geliebten Ziehsohn zu verlieren, erschien sie ihm immer nur als wunderschöne Frau.

Medium 355354 anzeigen
Sang Thong, der schrecklichen Wahrheit nun bewusst, nutzte sein Zaubergewand um seine Ziehmutter mit einem Bann in einer unsichtbaren Kugel zu belegen, aus der sie nicht entrinnen konnte.

Dieses Monsterwesen weinte und weinte voller Verzweiflung darüber, nun ihren geliebten Ziehsohn verloren zu haben. Ihrem Tode nahe übergab sie als letzten Beweis für ihre Liebe zu ihm einen Zauberspruch, der ihm in seinem zukünftigen Leben hilfreich sein könnte. Dann starb sie vor lauter Herzschmerz und Sang Thong, der nun erkannte, wie sehr diese schreckliche Oger ihn geliebt hatte, bereitete ihr ein fürstliches Begräbnis und verliess den Ort.

Und erst hier beginnt der Teil der Legende, den mir meine Holde erzählte und der auf dem Raketenfest durch dieses schwarz-weisse Paar dargestellt wurde.

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Bun Bang Fai Festival - Mai 17 - 19

Jao Ngaw alias Sang Thong - Happy End


Jao Ngaw liess sich in einem Bauerndorf in der Nähe eines Königspalastes nieder. Dort hütete er Wasserbüffel.

Just zu dieser Zeit wollte ein König seine sieben Töchter unter die Haube bringen und lud die Prinzen von den umliegenden Königreichen ein. Die Töchter fanden ihre Göttergatten bis auf eine, die Jüngste, namens Rojana. Der König wollte aber endlich seine „Chicken Farm“ auflösen und rief die jungen Burschen aus dem Dorf in den Palast.

Zu aller Überraschung entschied sich Rojana für diesen schwarzen Burschen in roter Kleidung. Er stellte sich als Jao Ngaw vor. Rojana war die einzige, die hinter seiner schwarzen Hautfarbe auch den goldenen Jungen Sang Thong erkennen konnte.

Der König, nicht gerade begeistert, verbannte beide aus dem Palast, sann aber weiterhin auf Bestrafung seiner Tochter.

Er traute sich aber nicht, diesen nach landläufiger Meinung hässlichen Burschen einfach umbringen zu lassen. Deshalb dachte er sich einen Wettbewerb zwischen den sechs Bräutigamen, die allesamt sehr gute Jäger waren, und Jao Ngaw aus. Letzterer, als primitiver Büffelhirte, hätte da sicherlich keine Chance. Jeder sollte nämlich 100 Hirsche im Wald erlegen. Wer es nicht schaffte, würde hingerichtet werden.

Im Wald legte Jao Ngaw sein rotes Gewand ab verwandelte sich in den goldenen Jungen, Sang Thong. Dann benutze er den Zauberspruch, den ihm seine Ziehmutter, Oger, kurz vor ihrem Tod überlassen hatte und rief alle Hirsche zu sich.

Die sechs Bräutigame gingen leer aus.Völlig verzweifelt baten sie Sang Thong, ihnen doch bitte je 100 Hirsche zu überlassen. Der zeigte sich gnädig unter einer Bedingung. Er würde allen sechs Prinzen die Nasenspitzen abschneiden. Ihnen blieb nichts anderes übrig und so kam es auch. Die müssen alle wie Schweinchen Dick ausgesehen haben, lol.

Der König gab aber immer noch nicht auf und suchte nach einer Möglichkeit, den Geliebten seiner jüngsten Tochter elegant töten zu lassen.

Das kam Indra zu Ohren, diesem König aller Götter im Hindu Glauben. Indra ist auch heute noch im Buddhistischen Thailand eine recht verehrte Gottheit.

Hier seine Statue gleich neben dem Erawan Schrein in Bangkok.

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Indra forderte den König, bzw. den von ihm ernannten Stellvertreter, zu einem Spiel heraus. Es soll ein Polo ähnliches Spiel gewesen sein, und zwar im Himmel ausgetragen. Falls der Herausforderer das Spiel verlöre, hätte der König sein Leben verwirkt.

Wie vom verschlagenen Indra geplant, meldete sich kein einziger Kontrahent. Auch das hätte den Tod des Königs bedeutet. Die Königin bat ihre Tochter Rojana, doch mal ein Wörtchen mit ihrem Geliebten zu reden. Vielleicht könne der was machen. Die überredete ihn, in der Gestalt von Sang Thong den Wettbewerb als Vertreter des Königs anzunehmen. Sie wusste ja von seinen goldenen Schuhen, die ihm erlaubten in den Lüften zu schweben und zu fliegen. Die hatte er aus dem verbotenen Zimmer bei der Oger mitgehen lassen.

Erwartungsgemäss liess Indra ihn gewinnen. Da der König aber nicht selber gespielt hatte, verlor er sein Königreich und musste es dem nun neuen Königspaar Nang Thong und Rojana übergeben. Von da an blieb Nang Thong der Nang Thong, der goldfarbene und gut aussehende Mann.

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Nur eine Sache war noch offen. Nang Thong wollte unbedingt seine Mutter wiederfinden, die er als Baby in der Schnecken-Muschel im Sturm auf dem Wasser verloren hatte. Auf seiner Suche kehrte er bei einem reichen Mann ein. Dieser lud ihn zum Essen ein. Nang Thong erkannte, dass diese schmackhafte Speise nur von seiner Mutter zubereitet sein konnte. Wieder vereint kehrten sie zusammen in seinen Königspalast heim und alle lebten von da an glücklich und zufrieden miteinander.


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Nang Thong mauserte sich zu einem beliebten und berühmten König und seine Frau zu einer echten Landesmutter. Sogar sein wirklicher Vater hörte von seinem Ruf. Er besuchte ihn und entschuldigte sich unter Tränen für die Verbannung seiner Mutter und ihm, als er noch als Baby in der Schnecken-Muschel versteckt lebte.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann....dann sind sie inzwischen geschieden, lol

Der Isaan ist voller Geschichten und Legenden und diese ist meiner Meinung nach eine der verwobensten, kompliziertesten und kreativsten. Kein Wunder, dass den Kindern und Leuten meist nur dieser letzte Teil und Happy End in Erinnerung bleiben.

Rojana und Jao Ngaw in einem Khon play...

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