Unverhoffte Wendungen
Pattaya Januar - März 2014 Teil 9
Heilung von Black Magic, aber richtig
Es ist völlig egal, ob jemand an diesen Humbug glaubt oder nicht. Nichtsdestotrotz ist er Wirklichkeit. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nämlich "wirklich". Black Magic wirkt. Meine Theorie ist, dass sich diese Black Magic durch die Dimension des "Glaubens" daran einen Weg in die Realität bahnt. Dann schlägt sie voll zu.
Hier noch einmal meine Bericht von früher von meiner "Teufelsaustreibung" in Bangkok zusammen mit meiner Ex. Damals hatte eine Thai-Nutte aus Pattaya Black Magic für mich abgespult. Das Ritual der "Heilung" ist aufwandmässig kein Vergleich mit dem, was der Mönch hier in unserem Dorf mit meiner Nooch abgezogen hat...
***
Auf dem Weg zum Airport Wat war Mia Luang ziemlich ungehalten mit mir.
"Wenn dir irgendetwas Böses passiert, bin ich nicht mehr deine Frau. Dann bist du alleine. Aber ich helfe dir jetzt erstmal da durch."
Aweia! Hatte sie einen Verdacht, warum mir diese Zeremonie von der Kartenlegerin empfohlen wurde? Ahnte sie, dass es um eine Frau ging? Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich die ganze Sache viel zu naiv angegangen bin, was meine Frau betrifft. Natürlich hatte sie als Thai nur eine Erklärung für meine Bereitwilligkeit, all diese Zeremonien durchzustehen. Es gab nur eine logische Erklärung, eine Frau wollte mir an den Kragen und hatte mich verhexen lassen.
Der Ajahn im Airport Wat freute sich, mich zu sehen. Ich kenne ihn seit 10 Jahren. Schon vorher war er der "Haus-Ajahn" der gesamten Familie meiner Mia Luang. Für ihn gehöre ich schon seit langem dazu. Der Ajahn war bei allen Todesfeiern der Familie dabei und nun bereitete er meinen Tod vor, nachdem Mia Luang ihn instruiert hatte....
Sie erzählte ihm, dass meine Zukunft nicht gerade rosig aussähe und mir leicht ein Unglück passieren könne. Ich bräuchte Schutz. Das alles hatte mir eine Kartenleserin erzählt und mir empfohlen, buddhistische und sonstige Hilfe zu suchen, damit sich mein Unglück zumindest in Grenzen hielte. Der Ajahn grinste mich an. "Was, du gehst zur Kartenleserin in Pattaya? Kenne dich ja sonst nur als guten Buddhisten" Die Bemerkung: "Wars't wohl besoffen, wa?" hat er sich lachend verkniffen.
Nachdem wir die Gaben wie Lotusknospen und Haushaltsmittel weiterleiteten, durfte ich bequem im Schneidersitz vor dem Ajahnpodest sitzen. Der Klang seines Sermons war mir bekannt, da oft und Immer wieder bei solchen Zeremonien gehört. Dann wickelte er mir einen weissen Faden 3 x um den Kopf und nahm das Knäuel in seine Hand und träufelte Wachs von einer Kerze in eine Wasserschüssel. Auch die Worte, die er nun sprach hatten einen bekannten Klang. Und dann...
Und dann nahm er ein weisses Laken und bedeckte mich damit von Kopf bis Fuss, nachdem er mich aufgefordert hatte meinen Kopf tief zu beugen. Die Pali-Worte, die er nun sprach waren anders, als ich sie je gehört hatte. Auch sein Tonfall änderte sich. Fünf lange Minuten lang sass ich unter diesem Tuch, dann nahm er es weg und grinste mich freudig an und meinte etwas so ähnlich wie: "Alles klar, Jung"
Irgendwie erlöst verabschiedeten wir uns kurz darauf vom Ajahn. Die ganze Angelegenheit dauerte mehr als eine halbe Stunde. Hier aber nur verkürzt geschildert.
Die Sache mit dem weissen Tuch liess mich nicht los und ich fragte meine Mia Luang, was der Sinn von dat Janze war.
Mia Luang meinte: "Der Ajahn hat dich ins Jenseits befördert und dich sterben lassen. Das weisse Tuch symbolisiert ein Leichentuch. Falls irgendwelche finsteren Mächte hinter dir her waren, haben die jetzt von dir abgelassen. Um die Toten scheren die sich nicht. Du existierst für die nicht mehr."
Wieder zu Hause nahm ich die Plastiktüte mit dem Wasser, wo der Ajahn den Wachs hatte hineintröpfeln lassen und goss es im Freien über meinen Kopf. Im Freien, weil man dies nicht unter einem Dach machen solle, auch wenn es nur das Veranda-Dach ist.
Plötzlich war mein Kopf wieder frei. Ja, war der denn vorher belastet? Meine Antwort ist ganz klar: "Ja", besonders jetzt, wo ich an meine 10 Tage Pattaya zurückdenke und ab dem nächsten Beitrag Revue passieren lassen werde...