Es geht hier ja um eine Versicherung bei Lebensmittelpunkt in Thailand...
Und da gibt es einfach keine, bei der ein Rentner sich in Sicherheit wiegen könnte.
Der Ausschlusskriterien (und Interpretationsmöglichkeiten seitens der Kassen) sind einfach zu viele... trotz teurer Monatsprämien...
Es gibt einfach nur die Möglichkeit finanzieller Rücklagen für den Notfall!
Oder für Risikobereite die Ansparmöglichkeit.
Ansonsten bei rechtzeitig diagnostizierter schwerer Krankheit sofortige Rückkehr nach DACH (solange man für die Fluggesellschaften noch als transportfähig gilt).
Bei schweren Unfallverletzungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Embolie usw. sehe ich schwarz für Mittellose...
Man kann hier endlos diskutieren.
Für mich sind immer noch zu viele einfach zu naiv, zu vertrauensselig (traue niemals einem Versicherungsvertreter!!!) und zu wenig informiert.
Hat eine Versicherung ihren Sitz in Deutschland, unterliegt sie deutschem Recht und kann vor einem deutschen Zivilgericht verklagt werden. Das ergibt sich aus der Brüssel Ia-Verordnung (EU Nr. 1215/2012). Als Verbraucher genießt du dabei besonderen Schutz und kannst Ansprüche unter bestimmten Voraussetzungen auch vor einem deutschen Gericht geltend machen.
Die Versicherung wird aber anders als bei steuerlichen Fragen wohl nur den tatsächlichen Lebensmittelpunkt betrachten:
Formal kann eine Anmeldung in Deutschland zur Aufrechterhaltung der Versicherungspflicht führen, aber wenn die Kasse oder der Versicherer herausfindet, dass dein tatsächlicher Lebensmittelpunkt in Thailand ist,
könnte dein Versicherungsschutz entfallen oder infrage gestellt werden.
Daraus ergibt sich - um die Einschränkungen bei einem Wohnsitzwechsel zu vermeiden - folgendes:
Nicht in Thailand anmelden! Den Wohnsitz in Deutschland behalten. Wechseln und wenigstens 180 Tage im Jahr in der EU aufhalten - in meinem Fall halt Griechenland / Thailand.
Oder: volles Risiko gehen: Deine Einwände sind absolut berechtigt.
Es ist dann die Entscheidung des Einzelnen: will ich volles Risiko gehen und zudem hohe Beiträge zahlen? Ich würde hier mal schauen, wie die Kritiken sind und wie hoch das Risiko ist im Stich gelassen zu werden oder eben halt auf den Daueraufenthalt verzichten und 6 Monate im Jahr in der EU verbringen.
Es muss nicht Deutschland sein. Südeuropa ist im Sommer am Meer sogar teilweise schöner als Thailand.
Ich habe hier die Conclusio zusammengefasst: Die Welt folgt nicht überall den Prinzipien von Fairness, Anstand und Verlässlichkeit, wie wir sie aus der EU kennen.
Wer sich für libertäre Strukturen entscheidet, muss sich bewusst sein, dass diese auch Unsicherheit, Eigenverantwortung und das Fehlen verlässlicher Schutzmechanismen mit sich bringen können.
Ich persönlich empfinde die Verfechter absoluter Freiheit oft als inkonsequent – ihre verlockende Perspektive blendet die damit verbundenen Herausforderungen allzu schnell aus.
Umso wertvoller finde ich es, dass wir in dieser Diskussion genau das nicht getan haben. Statt eine einseitige Debatte zu führen, haben wir eine fundierte Grundlage für Entscheidungen geschaffen. Deshalb sehe ich diese Diskussion keineswegs als eine Verengung, sondern vielmehr eine notwendige Auseinandersetzung für all jene, die ihren Lebensmittelpunkt in Thailand erwägen.
Mir geht es darum, alle Alternativen offen darzulegen.