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acidrox

Kennt noch nicht jeder
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2 August 2015
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Klagenfurt
Absolut genialer Bericht mit super Fotos :daumen

Indien interessiert mich auch aber ob ich mir das wirklich mal antue steht noch in den Sternen ;)
 
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KingKong

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Den Gedanken lasse ich aber schnell wieder fallen. Das hier ist was für Frauen, und Shoppen sowieso nicht so mein Ding. Gold, Schmuck, Bekleidung, Seide wird hauptsächlich angeboten. Ich spiele lieber „Leute angucken“, zumindest solange es meine Kräfte noch zulassen und finde hier auch die Ranganathan Street, laut LonelyPlanet eine der „most crowded places on earth“. Das gilt vermutlich vor allem für abends. Jetzt am Vormittag ist noch nicht ganz so „crowded“, es gibt noch große Lücken zwischen den Menschen.

Und was macht man, um am besten das zu beschreiben, was dort so los ist ? – Richtig. Bilder sind angesagt, viele Bilder ...





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KingKong

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Übrigens, eine positive Überraschung, die die Stadt für mich bereit hält, ist der Kaffee. Dass ich ausgerechnet im Teeland Indien den besten Kaffee bekomme, den ich jemals getrunken habe, hätte ich nicht gedacht. Zumindest an den vielen kleinen Straßenständen und Kiosken. Am Kaffee selbst kann es nicht liegen. Es handelt sich nämlich um Instant-Kaffeepulver. Dann kann es nur die Milch sein und wie sie –genau wie Tee im Orient- immer und immer wieder in hohem Bogen hin- und her geschüttet wird. Kosten für ein Becherchen: 15 Cent.

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KingKong

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Bevor ich bald nur noch in Trance durch die Straßen stolpere habe ich eine glänzende Idee. Mein Hotel ist sehr weit weg von Pondy Bazaar, das kennt hier eh keiner. Aber heute Nachmittag will ich unbedingt auf den Leuchtturm beim Marina Beach und in der Nähe liegt die Center City Mall, eine von fünf recht modernen Malls der Stadt. Nicht zu vergleichen mit den Shopping Paradiesen, die man sonst aus Asien kennt, aber die Malls sind wenigstens klimatisiert und das allein schon hört sich für mich an wie der Himmel auf Erden.

Und eine Dachterasse, von der man einen schönen Blick über Teile der Stadt hat, hat diese Mall auch.

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KingKong

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Lighthouse am Marina Beach
17 Uhr

Ich bin etwas früh am Leuchtturm. Daher laufe ich noch etwas weiter Richtung Süden. Zu meiner Überraschung ist es von hier gar nicht so weit bis zur größten Kirche der Stadt, der St. Thomas Church.

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Und ein Straßenschild, das nach Mylapore weist, entdecke ich auch. In Mylapore steht der Kapaleeswarar Hindu Tempel.

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Später auf dem Lighthouse mit Blick auf die Stadt wird bestätigt, was ich erahne. Vieles von dem, was ich bei meinen Touren erkundet habe, ist gar nicht so weit voneinander entfernt. Man muss nur wissen in welche Richtung man zu gehen hat. Auf Chennai hatte ich mich nicht besonders gut vorbereitet. Eigentlich atypisch für mich. Ich dachte halt, das ist dort so chaotisch, da blickste eh nicht durch.
 

KingKong

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Der Leuchtturm wird wieder zu einem besonderen Erlebnis in Sachen Indien. Das fängt schon unten an. Die Eintrittspreise sind recht übersichtlich und gestaffelt nach Foreigner, Local, Kind, Kamera extra.

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Ich sage den beiden älteren Herren am Ticket Counter: „one foreigner, one camera“. Man sollte meinen, naja, addiert man halt die beiden Preise. Das überfordert aber die Herrschaften. Es wird hinter dem Tresen eifrig diskutiert und die Schlange der Besucher hinter mir immer länger. Schließlich haben die beiden sich auf einen Preis geeinigt, wahrscheinlich rein zufällig auf jenen, auf den ich auch kam. Das nächste Problem stellt die Ticketmaschine dar, mit einer einfachen Additionsrolle versehen, die den Preis auswirft. Wie gibt man diesen Betrag, der vermutlich zum ersten Mal überhaupt seit Bestehen des Lighthouse zu verlangen ist, dort ein? Auch dafür haben die Herren nach wenigen Minuten eine Lösung gefunden. Nun werde ich endlich meine Geldscheine, die ich seit geraumer Zeit abgezählt in Händen halte, los und bekomme dafür einen leeren weißen Papierstreifen. Sollte die Tintenpatrone bzw. das Farbband etwa defekt sein?

Mit diesem Streifen gehe ich zum uniformierten Herren am Eingang, der die Tickets checkt. Der moniert natürlich, dass da gar nichts drauf zu erkennen sei. Ich zucke betrübt mit den Schultern, zeige meine Kamera und wiederhole meinen Spruch: „one foreigner, one camera“. Daraufhin marschiert der Ticketkontrolleur zum Tickethäuschen und palavert mit seinen Kumpels. Endlich scheinen sie entweder den Vorgang rekonstruiert oder sich darauf geeinigt zu haben, dass ich ein hoffnungsloser Fall sei, dem man den Zutritt zum Allerheiligsten aber nicht verwehren sollte. Ich darf endlich hoch.

Oben teile ich mir den Ausguck unter anderem mit einer etwa zwanzigköpfigen Besuchergruppe aus der Provinz Assam. Dieses Mal bekomme ich als Exot die volle Aufmerksamkeit, und fast jeder möchte ein Foto mit mir machen. Es dauert eine Weile bis alle durch sind. Als die Reisegruppe wieder nach unten fährt und ich nun endlich das tun möchte, weswegen ich eigentlich hoch gekommen bin, nämlich den Ausblick vom Turm zu genießen, raunzt mich der Wachhabende auf dem Ausguck an, meine Zeit wäre nun abgelaufen. Ich solle mich gefälligst mit den Anderen wieder nach unten trollen. Der Platz hier oben ist schließlich begrenzt. Andere wollen auch mal.

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Mir fällt bei so viel Unverfrorenheit nicht viel ein, außer dem Töten mit meinem bösen Blick und dem -nun erst recht- besonders langem Aufenthalt. Von links nach rechts und um die Ecke, wieder zurück bis zum Stuhl meines neuen indischen Freundes, dann ein Ausruf „how lovely“ und wieder zurück.


 

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„Lovely“ ist es wirklich. Man hat einen prima Blick auf den gesamten Marina Beach, wie er sich nun am späten Nachmittag langsam füllt, dazu über weitere Stadtviertel im Süden und stadteinwärts. Von hier oben sehen die Wohnhäuser bunt und richtig niedlich und heimelig aus, ganz anders als unten mittendrin im Gewühl.

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KingKong

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Danach stürze ich mich ins Getümmel am Strand. Die Szenerie kann man auch noch ein zweites Mal genießen. So schnell werde ich hier nicht wieder herkommen.

Strandleben in Chennai Marina Beach (Achtung: schlimme Bilderorgie im Anmarsch):

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KingKong

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Hotel Pearl International
22.30 Uhr

Ca. 13 Stunden nach Verlassen des Hotels bin ich wieder zurück. Das wars mit Chennai. Ich bin kaputt und ausgelaugt. Wen wunderts. Für 3 Uhr heute Nacht habe ich ein Hotel-Taxi bestellt. Um 4 möchte ich am Airport sein. Um 6 geht mein Flieger nach Bahrain. Bis dahin ist Packen angesagt, kein Girl mehr, kein Sex. Lieber eine Mütze voll Schlaf. Das brauche ich dringender.

Vorher noch kurz mein whatsapp checken. Ein paar Meldungen sind eingegangen. Ich schaue mir ein paar Bildchen an. Hmm, wirklich hübsch, die Mädels. Die 10 Minuten Pause auf dem Bett haben anscheinend neue Lebensgeister in mir geweckt. Schade, dass es schon so spät ist. So schnell werde ich keine Inderinnen mehr beglücken können.

Ich schreibe einem der SP, dem mit den meisten Girlie-Bildchen. Aufgrund seines Profilbildes, einem opulenten Halsschmuck, würde ich nicht ausschließen, dass es sich um eine indische Mamasan handelt.

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Nun geht alles plötzlich ganz schnell und easy. Welches Girl möchtest Du? Wann ? Wo? Wie lange? -OK, in einer halben Stunde kann sie da sein … Wieso war ich bisher eigentlich in streng geheimer Mission unterwegs, um meine Girls zu treffen, wenn man sich -fast wie neulich in Bangkok oder Jakarta- auch hier in Chennai einfach so Mädels aufs Zimmer bestellen kann? Ich bin verwirrt. Immerhin ist der Nachtzuschlag heftig. Das Girl meiner Wahl verlangt 10.000. Bzw. der/die SP. Kein Bargaining möglich.

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Wieder einmal bin ich wenig entscheidungsfreudig. Das Pic von meiner Auserwählten ist wirklich hübsch. Aber 10.000 Rupee ? Fast 150 Euro ? Hmm … Irgendwelche merkwürdigen biologischen Vorgänge tief in meinem Innersten nehmen mir heute Abend schließlich die Entscheidung ab: Ich schlafe ein …

Pünktlich um 3 Uhr erscheine ich an der Rezeption. Fast überflüssig zu erwähnen, dass das Taxi noch nicht da ist. Nur der dicke Nachtportier schnarcht laut vor sich hin und der junge Wachmann an der Tür ist in einen Film auf seinem Smartphone vertieft. Ich warte.

3.15 Uhr. Kein Taxi. Der Dicke wacht auf und sieht mich erstaunt an. „No taxi?“ fragt er. „No taxi“ antworte ich. Er schließt die Augen und schnarcht weiter.

3.25 Uhr. Noch immer kein Taxi, aber noch kein Grund zur Panik. Ich habe genügend Karenzzeit eingebaut. Ich kenne ja mittlerweile die indischen Verhältnisse.

Kurz nach halb vier kommt es endlich, ein klappriger Uralt Mazda. Der Fahrer bedeutet mir grußlos und ohne ein Wort der Entschuldigung für die Verspätung einzusteigen und braust durch die fast menschenleeren, jetzt im Dunkeln besonders trostlosen Straßen. Ich schaue durchs Fenster, ohne Wehmut. Seit langer Zeit, eigentlich zum ersten Mal überhaupt, soweit ich mich erinnern kann, bin ich froh, eine Stadt, ein Land zu verlassen.

Das war‘s mit meinem indischen Abenteuer. Das Resumee ist leicht zu ziehen. Ich wollte unbedingt nach Indien, eine neue indische Stadt kennenlernen. Hätte ich sie nicht eingebaut in meine Tour wäre ich nicht zufrieden gewesen mit meiner Reise. Ich hätte mich maßlos über mich selbst geärgert.

Gefallen hat mir Chennai nicht. Die Reize und die schönen Ecken Tamil Nadus und Indiens insgesamt liegen woanders, außerhalb ihrer großen Städte. Das ist für mich nun klar. Aber auch eine solche Erkenntnis ist wertvoll. Nur, wie lange wird sie halten ? Ich stelle mir beim Schreiben dieser Zeilen vor, wie es wohl heutzutage in Calcutta/Kolkatta aussehen mag …


***** Ende Indien, es folgt Bahrain ... *****

 

KingKong

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Teil 5 – Bahrain
Im arabischen Sündenpfühl


Ich dachte immer, in den Emiraten am Persischen Golf würde in Sachen Sex und Girls nichts laufen. Ok, dass in Dubai einiges möglich ist habe selbst ich mitbekommen. Aber sonst?

Ich habe in den Jahren 2012 und 2013 auf dem Weg nach Asien jeweils ein Stopover mit einer Übernachtung in Doha/Katar bzw. Kuwait gemacht. In Vorbereitung auf meinen Kurzaufenthalt dort hatte ich keinerlei Tipps zu Sex gefunden, die auch nur im Entferntesten lohnenswert erschienen. Lediglich in DIA inserierten einige, vor allem philippinische Gastarbeiterinnen. Aber warum sollte ich in dieser Zielgruppe suchen, wenn ich doch eine Woche später in Manila oder Cebu unter Hunderten viel hübscherer und jüngerer Filipinas auswählen konnte ? Immerhin chattete ich mit einigen von ihnen und erfuhr so von den teils haarsträubenden Arbeitsbedingungen, die in ähnlicher Form später im Zuge der Stadienbauten für die Fussball-WM in Katar um die Welt gingen.

Warum sollte es hinsichtlich Sex gerade beim armen Bruder in Bahrain anders sein ? Dass Bahrain genau genommen ein Königreich ist und kein Emirat sollte ja wohl keine Rolle spielen. Also buchte ich kurz entschlossen meinen Rückflug mit Gulf Air von Chennai über Bahrain nach Frankfurt so, dass ich frühmorgens in Manama ankommen würde und nach Mitternacht weiterfliegen würde. Eine Übernachtung erschien mir überflüssig.

Mein Kumpel daheim, der früher auch mal ein Stopover in Bahrain einlegte, sagte mir, ein halber Tag für Bahrain würde locker reichen. Es gäbe dort nicht viel zu sehen. Ein halber Tag hätten mir damals selbst für Doha und Kuwait gereicht. Hauptsache, ich kann nun mein Kreuzchen für Bahrain machen. Es wäre dann Nr. 65 auf meiner persönlichen außereuropäischen Weltkarte. Nun muss ich erwähnen, dass mein Kumpel glücklich verheiratet und Vorsitzender des örtlichen Kirchengemeinderats ist. Ich weiß gesichert, dass er an außerehelichem Geschlechtsverkehr genauso viel Interesse hat wie eine Kuh am Bingo Spielen. Ja, ich habe schon recht merkwürdige Freunde …

Erst kurz vor Abflug schaute ich doch mal beim ISG zum Thema Bahrain vorbei. Und bekam große Augen. Viele Einträge, Hotelbars, in denen Dutzende, ja Hunderte von Prostituierten verkehrten, Männer berichteten, dass sie selbst in Hotelfluren von Nutten angesprochen wurden, manchmal sogar im Beisein der Ehefrau. Bahrain, das reinste Sodom und Gomorrha. Ich begann, aufs Heftigste meine Reiseplanung zu bedauern. Allerdings, ein Trost, die Girls kommen vorwiegend aus Asien, die aufgerufenen Preise sind absurd hoch.
 

KingKong

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28 September 2015
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Manama, Bahrain
Freitag, 19. Mai 2017
8.30 Uhr

Zu früher Morgenstunde sitze ich in einem dicken, luxuriösen SUV, mein ebenso dicker Taxifahrer sieht in seinem weißen Gewand aus wie der Kronprinz von Bahrain höchstpersönlich und ich frage mich angesichts der riesig breiten, sauberen und leeren Straßen, der ebenso sauberen, gepflegten, breiten und menschenleeren Grünanlagen, ob ich nach Abflug aus Indien vor wenigen Stunden tatsächlich in derselben Welt gelandet bin. Der Gegensatz könnte kaum krasser sein.

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Ich lasse mich am markantesten Wolkenkratzer der Stadt absetzen, dem World Trade Center. Ja, hier in Manama gibt es den noch. Noch ist da kein Flugzeug reingekracht. Unten drin ist eine Nobel-Mall. Alles Marmor, alles glitzert, alles leer. Es ist noch zu früh. Heute ist Freitag. Also quasi Sonntag. Heute schlafen die Bahrainis länger.

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