Überhaupt ist er ein lustiger und mitteilsamer Zeitgenosse. Er ist Bahraini und lästert über die Zustände in seinem Königreich, den König selbst, die Saudis. Woanders würde er wahrscheinlich in der dunkelsten Ecke eines Verliesses schmoren, hier darf man das anscheinend. Er ist ein prima Reiseführer, erklärt mir die Gebäude und Paläste in der Ferne, die wir passieren, die Inseln, wann sein König nebst Gefolge welchen dieser Prunkpaläste benutzt, die Wohnblocks, die die hier arbeitenden Ausländer besiedeln.
Und dass diese, vor allem aber die Saudis abends und an Wochenenden über die nahe Grenze einfallen, um die Girls zu ficken, die hier in Massen verfügbar sind. Saudis und westliche Geschäftsleute haben viel Geld. Daher die hohen Preise. Nun habe ich meine Erklärung für die haltlosen Zustände in diesem Königreich. Die Saudis sind schuld. Und wir haben unser Thema gefunden.
„How do you find the ladies? How many did you fuck?“ fragt er mich neugierig. Vermutlich reicht angesichts des hier herrschenden Preisniveaus seine Entlohnung nicht für eigene Erfahrungen auf diesem Gebiet. Ich erzähle, dass ich nur Tagestourist sei ohne Hotelzimmer, heute Nacht schon wieder abreise und daher keine der Ladies beglücken könne.
„Ohh, so sorry, Mister“ bekundet er sein Mitleid. Das ist mein Einsatz. Ich kläre ihn auf wo ich herkomme und was da abgeht. „In my place you can have ladies from all over the world, white european, russian, asian, black girls from africa, chicas from latin and south america. they come in all shapes, thin, fat, tiny tits, big boobs, pussies hairy or shaved …“ Ich erahne auf dem Rücksitz, wie ihm vor dem Lenkrad der Sabber beginnt, die Kinnlade runter zu laufen.
„ohh, ohh,ohh“, er kriegt sich gar nicht mehr ein, „you must be lucky man“.
Ich kenne kein Erbarmen. Da wo ich arbeite, berichte ich weiter, kann ich in der Lunch Break mal eben zwischen einem Dutzend Bordellen wählen. Wenn ich mich zuhause ins Auto setze könnte ich mit 30 Minuten Fahrzeit ein halbes Dutzend der world famous German FKK-Clubs erreichen, vielleicht sogar noch mehr.
„FKK?“ fragt er. „Ja, mit Schwimmbad und Sauna“. Ich nähere mich dem Höhepunkt meiner Ausführungen. Da laufen dann 40, 50 oder mehr splitternackte Frauen rum. Superhübsche und Schlanke mit großem Busen. Da kannst Du eine oder auch zwei auswählen, gehst auf ein Zimmer und knallst sie durch. Oder machst es gleich mit ihr an Ort und Stelle auf dem Sofa.
Er fängt an zu zittern. Es fehlt nicht viel und er fährt Schlangenlinien. „How much you pay?“ Ich rechne kurz um und dann verpasse ich ihm den ultimativen Schlag. „It starts with 8 Dinar. i can fuck a lady for 8 dinar in my place“. Nun ist er erst mal ein paar Minuten ruhig. Er muss das Gehörte verarbeiten und einordnen. Hat er einen Spinner als Fahrgast ? Oder kommt der wirklich aus dem Sex-Paradies.
Ich vermute, der nächste Deutsche, den er rumkutschiert, wird dazu Rede und Antwort stehen müssen. Ich hoffe, der kommt vom Fach, ist ebenfalls aus dem Frankfurter Raum und blamiert mich nicht.