OK, geht schon weiter...
Gung
Hans hat sein Versprechen gehalten. Wir gingen in's Central Pattaya. War mir zwar gar nicht recht, denn es ist dort unverschämt teuer. Wäre nicht das erste mal, dass darunter meine Gage leidet, oder der Kunde denkt, er hätte mich mit seinen Gaben ja schon bezahlt. Die haben wirklich keine Ahnung. Für mich zählt nur Cash auf die Hand.
Bei einem eleganten, figurbetontem Kleid mit Spagettiträgern und nur halb meine Oberschenkel bedeckend, konnte ich allerdings nicht nein sagen. Auch den Schuhen mit nicht ganz zu hohen Stöckeln konnte ich nicht widerstehen. Und wo wir schon mal dabei waren, wünschte ich mir noch einen Ziergürtel mit Glitzerkram, der schräg über der Hüfte hängt. Eine neue Handtasche hob ich mir für die Zukunft auf.
Hans bezahlte ohne zu murren. 7,500 Baht per Kreditkarte. Meine Gage in Cash würde wohl nicht beeinträchtigt werden. Aber die Höhe meiner Gage war jetzt kein Thema. Durfte Hans ja nicht überfordern. Er könnte ja sonst denken, ich wäre gierig.
Zur Abwechslung gingen wir diesen Abend in den Lobster Pot in der Walking Street. Auch mit Blick auf's Meer.
Hans strebte gleich einen Tisch an. Ich hielt ihn zurück und meinte, schau dir doch erst mal all dieses frische Meeresgetier an.
Hans meinte nur: „Wieso, iss hier Selbstbedienung?“ und „OK, du wählst aus.“
Hans hatte keine Ahnung, so übernahm ich wieder das Ruder. Ich hatte Hunger und orderte einen Querschnitt durch die See Food Küche mit ein paar Gemüsebeigaben.
Am Tisch, gleich am Geländer mit freiem Seeblick, bestellte Hans sofort ein Bier und einen doppelten Wodka auf Eis. Ich wollte ein viertel Rotwein. Da hat er vielleicht geguckt.
Hans war recht locker und erzählte ein paar Schwanks aus seinem Leben. Z.B. wie er als Jugendlicher auf der Insel in Holland ein Mädel am Strand in den Dünen vernascht und sich total verliebt hatte. Pattaya würde ihn total daran erinnern.
Ich hörte höflich zu und tat so, als wenn ich mich darüber amüsiere. Mir war total unklar, was er mir eigentlich damit sagen wollte. Man stelle sich mal vor, ich würde anfangen, von meinen Kunden zu erzählen.
Alles in allem war es aber recht lustig. Später in einer Go Go Bar, in die er unbedingt hinein wollte, überraschte mich Hans auf's Neue. Wie schon gestern bekam er „daa wahn“, süsse Augen, und fragte mich: „Wer ist heute die lucky number?“
Ich verstand nicht. Hans erklärte mir, dass ich ihm eine Nummer zwischen 1 uns 50 nennen solle und das Go Go Mädel mit dieser Nummer am Bikini bekäme einen Lady Drink.
Wie bitte? Ba ba, bo bo, oder was? Der ist doch mit mir zusammen hier. Aber Hans ist als Kunde König und ich spielte mit. Kommt Zeit kommt Rat. Falls wir länger zusammen blieben, würde ich ihn schon erziehen. Die ersten zwei drei Tage tut man das halt nicht mit einem Kunden. Offene Kritik ist sowieso tabu unter Thais. Wenn schon, dann nur spassig durch die Blume.
Als ich auf der Bühne eine Bekannte erkannte, nannte ich ihre Nummer. Aber nicht ohne lächelnd zu bemerken, dass ich es nicht so gut fände, dass die Jungs unter den Bedienungen hinter der Theke keine Nummern trugen.
Hans fand das lustig. Meine Bekannte kam und setzte sich einfach zwischen uns. Ich erklärte ihr, dass dies kein Problem wäre und der Hans sowieso ein ganz treuer wäre. So ganz sicher war ich mir da aber nicht. Sie bekam ihren Lady Drink und wir stiessen gemeinsam an. Dao, so hiess meine Bekannte, fragte mich heimlich, ob sie ihre Hand auf Hans Oberschenkel legen dürfe. Nur so. Kein Problem.
Hans genoss das sichtlich und ich sagte, dass aber nur zu Hause gegessen würde. Gucken und ein bisschen Tätscheln sei in Ordnung. Hans grinste und sah sehr happy aus.
Kurz vor Mitternacht machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel und meiner Bar. Aber nicht ohne vorher die Schlafverhältnisse zu klären.
Ob ich bei ihm schlafen könne, fragte ich ihn einfach gerade heraus.
Hans meinte nur: „na klar“. Wir tranken noch etwas in meiner Bar, ich zog eine Show bei den Kolleginnen ab, zeigte ihnen, dass ich Hans voll im Griff hatte und später gingen wir zusammen zum Fahrstuhl. Meine Kolleginnen wünschten uns gespielt begeistert eine Gute Nacht. Aber ich kenne die Heuchlerinnen.
Im Zimmer taute Hans endlich auf. Ich brauchte ihn gar nicht leiten. Er nahm mich in mehreren Stellungen und es gefiel mir. Danach schliefen wir zusammen schnell ein, aber die viele Sea Food und auch die Drinks lagen mir schwer im Magen. Einmal wachte ich auf, weil ich geträumt hatte, ein Elefant sitzt auf meinem Bauch. Es war aber nur Hans' Knie.
Über meine Gage hatten wir schon wieder nicht geredet. Was ist bloss los mit mir?