Gung
Ich war echt happy. 3,500 Baht in der Tasche und ein Kunde, der hoffentlich länger mit mir zusammen bleiben wollte. Ein gutes Gefühl. Meine „take care“ Motivation stieg in unerreichte Höhen.
An dem Abend wollten wir alle schön essen gehen und dann auf die Rolle. Sanuk.
Aber vorher hiess es „sabai, sabai“. Pum und Peter waren müde von dem langen Flug und ich wegen einer kurzen Nacht. Hans fand die Idee vom Bett auch ganz gut und hat mir später auf dem Zimmer gezeigt, warum.
Der Sex mit Hans war OK. Sehr zärtlich, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sich leicht gehemmt zurückhält. Ich nahm mir vor, ihm bei Gelegenheit die wilde und absolut geile Seite des Sex zu zeigen. Das gehört nämlich unzertrennlich zum „take care“ dazu.
Am frühen Abend trafen wir uns mit Pum und Peter in der Bar unten. Sie schienen schon etwas länger dort zu sein, denn Pum hatte zwei schicke Plastiktaschen mit Klamotten neben ihren Füssen stehen. Darin waren zwei paar Schuhe, zwei Disko-T-Shirts, zwei Hotpants und zwei schicke Kleider. Die Glückliche.
Pum erzählte mir, dass sie Peter während des Shoppings hier in der Bar geparkt hätte. Mit ihm zusammen einkaufen zu gehen, endete ja regelmässig in einer Katastrophe, weil er keine Geduld hätte.
Wir machten uns alle schick, besonders Pum und auf ging's in ein Seafood Restaurant am Meer in der Walking Street. Quer durch den Garten. Pum bemühte sich anfangs HiSo mässig mit dem speziellen Seafood Besteck, liess es aber nach einiger Zeit sein und griff voll mit ihren Händen zu als sie sah wie ich und Hans assen. Selbst Peter fand das bequemer.
Pum behandelte die Bedienung wie den letzten Dreck. Hatte hier und dort etwas zu meckern und nicht gerade auf die höfliche Art. Hans und Peter unterhielten sich angenehm locker und als die Rechnung kam, war Pum mit der Aufstellung und Summe gar nicht einverstanden. Die Bedienung ging ein paar mal in die Küche und kam wieder zurück. Immer mit der Meinung, dass alles korrekt wäre.
Hans war das unangenehm. Mir auch, nicht weil Pum die Rechnung gescheckt hatte, das ist normal, sondern wegen ihrer unverschämten Art und Weise wie sie reklamierte. Buddhaseidank nahmen sich Hans und Peter der Sache an, fanden alles korrekt und bezahlten.
Pum meinte zu mir, wie sie diese verblödeten „Isaantrottel“ als Bedienung hasse. In Deutschland wäre alles anders. Da kämme so etwas nicht vor.
Danach liessen wir uns an einer Bierbar mit guter Musik nieder. Pum kam mit den Bedienungen nicht klar und zeigte offen ihre Abneigung gegenüber diesen. Mehr als einmal musste ich die Bedienungen besänftigen. Wäre alles nicht so gemeint. Sie wäre halt noch müde von dem langen Flug letzte Nacht.
Peter wollte unbedingt in eine Go Go Bar und bat mich und Hans, Pum davon zu überzeugen. Missmutig willigte sie ein. Mit ihren Blicken liess sie alle Tänzerinnen wissen, wie sehr sie die verabscheue. Zu mir meinte sie: “Das sind alles nur Nutten.“
Hans war locker wie immer und Peter taute förmlich auf. Nur Pum drückte die gute Stimmung.
Als eine Tänzerin ihre Stangenrunde beendete und sich auf den freien Platz neben Pum setzte, schielten wir alle in ihre Richtung, gespannt, was denn nun passieren würde.
Aber es kam ganz anders, als wir dachten. Die Tänzerin überschüttete Pum nämlich mit Komplimenten. Wie gut sie aussähe, was für tolle Klamotten sie trüge und welch schönen Schmuck.
Pum fühlte sich absolut geschmeichelt, griff in ihre Handtasche und präsentierte noch ein paar Edelsteinringe, die sie in ihrer Geldbörse verstaut hatte. Pum war wie verwandelt und nach einiger Zeit spendierte sie der Tänzerin einfach einen Lady Drink.
Cleveres Mädel. Sie hatte ihr Ziel erreicht. In „Bagwahn“, Süssholzraspeln, war sie einfach perfekt. Egal bei welchem Geschlecht. Könnte meine seelenverwandte Schwester sein. Unsere Männer hat sie natürlich nicht angemacht. Das hätte eventuell Zoff mit uns Frauen geben können.
Früh am Morgen liessen wir uns noch an meiner Bierbar nieder. Was mir Pum dort erzählte, erinnerte mich an die alte Pum, so wie ich sie aus der Bar kannte.
Ja, es wäre ganz OK in Deutschland. Ihr Mann verdiene gut und seine Familie, Kollegen und Freunde seien sehr freundlich zu ihr. Sie kümmere sich um ihn, putzen, waschen, kochen, etc. und er liesse ihr alle Freiheiten. Der Sex wäre OK, aber nicht überwältigend.
Etwa zwei drei mal im Monat dürfe sie auch ohne weiteres alleine mit ihren Freundinnen ausgehen. Manchmal bis in den frühen Morgen. Ihre Spielleidenschaft konnte sie bisher vor ihrem Mann geheimhalten. Und manchmal, wenn sie sich zu sehr dabei übernommen hätte und zu hoch verschuldet wäre, gäbe es immer noch ein paar „Kunden“, die durch eine befreundete Mamasan vermittelt, ihr grosszügig finanziell halfen. Aus ihrer Sicht könne es immer so weitergehen.
Peter sei schwer in Ordnung. „Djai dii, sebüh nitnoi“. Gutes Herz und ein bisschen einfältig, was Frauen beträfe. Mit anderen Worten, der ideale Farang-Husband.
Ich solle nur gar nichts dem Hans erzählen. Männer unter sich tratschen ja bekanntlich mehr als die schlimmsten Waschweiber.
Ich fand das alles sehr interessant, dachte an mein fortschreitendes Alter, wir gut es doch der Pum ging und das ich möglichst bald die Kurve kriegen müsse...