Hier irrst du, Doc.
Tatsächlich ist es doch so, dass eine Frau aus ärmlichen Verhältnissen, dem thailändischen Schönheitsideal nicht entsprechend und einem geringen Wissensstand in der Regel nicht die geringste Chance hat, auch nur zu minimalem "Reichtum" zu kommen. Die Regel ist doch, dass solch eine Frau sich schon glücklich schätzen kann, wenn der gering verdienende Vater ihres Kindes sich nicht während der zweiten Schwangerschaft sang- und klanglos aus dem Staub macht.
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Eine kluge Frau und auch eine dumme, aus dem Milieu weiss, das sie keinerlei Chancen auf ein besseres leben hat, die einzigste Chance
ist noch einen Farlang zu finden.
Sorry, aber in meinen Augen irrt ihr beide.
Die Aussage, daß ein Farang für eine Frau aus einfachen Verhältnissen aus dem Issaan die einzige Möglichkeit ist, ein besseres Leben zu leben, hält sich in Pattaya genauso hartnäckig wie der satz "meine ist anders" - und beide Sätze sind m.E. einfach nur BULLSHIT.
Und warum ist das so? Weil es für ALLE Beteiligten so furchtbar angenehm ist:
Die Lady sagt: Ich bin keine unmoralische Hure, die zu faul zum arbeiten ist. Ich habe nun einmal keine andere Chance zu Geld zu kommen und meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Der Farang, der sich eine solche als Partnerin erwählt hat, sagt das gleiche und somit ist er nicht ein Freier, der seine stinkfaule Langzeithure zu sich geholt hat, sondern der Ritter in der schimmernden Rüstung, der die arme Maid aus ihrer Not befreit hat.
Wer will schon die unbequeme Wahrheit, wenn alle doch durch die Lüge in einem viel besseren Licht dastehen?
Die Wahrheit sieht eher anders aus:
Auf jede Hure, die zu faul zum Arbeiten ist und lieber ihren Arsch verkauft und damit in 20 Minuten mehr Geld verdient als ein Angestellter in 2 Tagen, kommen mindestens 10 Thai Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit richtiger Arbeit verdienen.
Möglichkeiten:
1. In einer Fabrik verdienen die bis zu 9000,- pro Monat. Essen und manchmal auch Schlafmöglichkeit werden gestellt.
2. Für 25.000,- baht kann man von einem der Franchiseunternehmen eine Garküche kaufen. Da wird man geschult und die versorgen einem mit allen Zutaten und wenn man sich strategisch gut positioniert verdient man bis zu 20.000,- oder mehr im Monat.
3. Auch mit wenig Schulbildung kann man in Firmen anfangen und sich hocharbeiten. Eine Bekannte hat bei einer Export Firma angefangen (Anfangsgehalt 7000,-) und hat immer gut aufgepasst. Heute, nach 4 Jahren ist sie die rechte Hand der Filialleiterin und verdient 14.000,-
Von diesen und auch anderen Möglichkeiten sind mir so manche Fälle bekannt und alle waren sie erfolgreich.
Im Unterschied zu den Hurenjobs gehört hier aber eben immer harte Arbeit dazu und das bis zu 12 Stunden täglich und bis zu 7 Tage die Woche.
Und ich habe es eben sehr oft erlebt, daß ein farang seine Ex-Bar Lady in einem normalen job unterbringen wollte und sogar angeboten hat, die Differenz zu dem, was sie als Hure verdient hat, selber zu begleichen - es ist fast immer schief gegangen.
Die Bar Ladies haben fast alle eines gemeinsam: Sie haben ÜBERHAUPT keinen Bock darauf wie wir alle jeden morgen aufzustehen und einer geregelten Arbeit nachzugehen.