Teil 55
Wir treffen uns wieder zum Skat spielen. Die 2 Streithähne sind diesmal nicht mit von der Partie. Dafür mache ich die Bekanntschaft mit zwei Deutschen. Sie können unterschiedlicher kaum sein. Der eine hat als Konditor in Deutschland sein Geld verdient, der andere schreibt unter anderen Artikel für Zeitungen. Sie haben aber schlussendlich doch eine Gemeinsamkeit neben dem Skat Spiel.
Sie sind starke Alkoholiker wie sich nach kurzer Zeit herauskristallisiert. Nebenbei kommen wir auf das Thema Fußball zu sprechen. Der Hobby/Freiberufliche Journalist trifft sich mit anderen Deutschen zum kicken.
Über den Konditor höre ich später Geschichten, das er öfters volltrunken am Straßenrand liegend in verschiedenen Teilen von Pattaya angetroffen wird.
Zurück zum Fußball. Es ist einige Jahre her das ich aktiv gespielt habe, aber ich habe wirklich Lust, also sage ich zu und das Ganze nimmt Fahrt auf. Ich lerne in den nächsten Wochen die Unterschiedlichsten Menschen kennen und spiele dann auch beim Pattaya International Beach Soccer Turnier mit. Wir spielen auf einem Acker, später auf einem Platz mit teilweisen Grasbewuchs. Ich bin vom Alter her weit unter dem Durchschnitt, es gibt aber einen Mitspieler der sogar noch etwas jünger als ich bin. Dieser junge Mann soll später zum Mörder in Pattaya werden.
Wie so oft bekomme ich einmal mehr eine Lektion in Sachen Deutsche in Pattaya erteilt. Neben dem Mörder gibt es auch noch einen Betrüger und weitere wunderbare Menschen in der Mannschaft. Pattaya hat immer etwas zu bieten, so auch das folgende.
Beim gemeinsamen Essen nach dem Strand Turnier kommen wir auf mein Visum zu sprechen. Eine ältere deutsche Dame die sich etwas genauer nach den Modalitäten erkundigt ,behauptet das dies mit meinem Visum nicht stimmen würde. Unmöglich das man mit einer Verdienstbescheinigung die erforderliche Summe nachweisen kann, bzw. das man dies alles mit unter 50 machen kann. Sie bezichtigt mich der Lüge. Wow, das sind ja Menschen wie ich sie gerne um mich habe. Keine Ahnung von der Materie, aber andere der Lüge bezichtigen. Ich biete ihr an meinen Reisepass zu holen und ihr mein Visum zu zeigen. Sie verzichtet.
Ich erlebe das in den nächsten Jahren immer wieder, auch von Urlaubern die mir erzählen, wie es sich mit Visa Bestimmungen, die sie selbst gar nicht betreffen, in Thailand verhält. Als Quelle dient nur all zu oft ein guter Bekannter. Leider trifft man diesen guten Bekannten nie.
Das trifft zu der Zeit und auch später auf politische Themen zu. Da werden durch und durch korrupte Politiker und Anhang in den Himmel gelobt und so mancher Farang gerät ins Schwärmen. Des öfteren werden die Ansichten der Frau/Freundin übernommen. Ein durchaus gebildeter Mensch übernimmt plötzlich die naiven und zum Teil abenteuerlichen Ansichten einer Grundschülerin. Nicht selten das sie sich diese Politiker und Zustände auch für Deutschland wünschen. So schön Thailand ist, die politischen Verhältnisse hätte ich nur ungern in Deutschland.
Zurück zu dem Fußball Team. Als wir einige Zeit später ein Freundschaftsspiel etwas außerhalb von Pattaya haben, frage ich ob mich jemand mitnehmen könnte, da ich den Weg nicht kenne und ungern durch die Gegend irren möchte. Ich bekomme eine kurze und knappe Antwort; ich sei in der Bringschuld. Ich frage mich kurz was ich schuldig bin, bedanke mich für die schöne Zeit und verzichte auf ein weiteres Engagement.
Es gibt auch mit anderen Spielern Unstimmigkeiten und schließlich sitzen wir zu 4. am Strand und sprechen darüber vielleicht selbst etwas auf die Beine zu stellen. Der Hobby Journalist und ein Deutscher, der ein Guest House sein Eigen nennt, kommen nicht auf einen Nenner. Es geht um das Logo und den Namen. Ich werde tagtäglich mit Seitenlangen E-Mails bombardiert und aufgefordert die Idee des jeweils anderen abzulehnen. Ich ziehe den Stecker und verzichte auf beide Seiten und wünsche beiden eine schöne Zeit. Da bleibe ich dann doch lieber beim Billard mit den Engländern und Schotten.
Es wird einige Zeit ins Land gehen bis ich wieder Fußball spielen werde.
Wie alles hat auch diese Geschichte etwas positives, Ich lerne dabei zwei Menschen kennen, mit denen ich mich noch heute gerne treffe um mal ein Bier zu trinken oder auszugehen.
Fortsetzung folgt