Die Vergangenheit hatte bislang gezeigt, dass sich die Verordnung nur auf wenige Tage beschränkte...
Einspruch!
Diesmal wurde die Ausgangssperre nicht von einer Regierung verhängt, sondern vom Militär.
Diese Situation hat es landesweit seit "ewig" nicht gegeben, zumindest nicht in den vergangenen 2 1/2 Jahrzehnten. Bislang waren Ausgangssperren immer lokal begrenzt, z. B. nur in Bangkok oder in den südlichen Bürgerkriegs-Provinzen und wurden von Regierungen (auch Militär-Pusch-Regierungen) nach den Regeln der in der Verfassung festgeschriebenen Notstandsverordnung zeitlich begrenzt verhängt.
Diesmal ist es grundlegend anders:
Die Putschisten verstehen sich diesmal nicht als Putschisten, sondern als "Beschützer" (von was???). De Facto gibt es also keine Regierung, und keine Notstandsverordnung auf die sich die Ausgangssperre stützt.
Interessant auch: Frühere Militär-Putsche waren, soweit ich mich erinnere, immer von der Armee-Führung ausgegangen. Diesmal war es "nur" der exekutive Chef des Heeres, General Prayut, der im Nachhinein allerdings seine Kollegen von der Marine und Luftwaffe mit ins Boot zog.
Von den obersten Instanzen der Armee hat man bisher noch keine Stellungnahme gelesen, allerdings tut General Prayut seit langer Zeit in unzähligen Pressekonferenzen so als wäre er der amtierende Chef, dabei steht er in der Hierarchie des Militärs (zusammen mit seinen exekutiven Kollegen aus Marine und Luftwaffe) auf Rang #6