Zurück auf der anderen Flussseite schlendere ich noch umher. Als es langsam dunkel wird suche ich mir eine Moto-Riksha um wieder zurück zum Hotel zu kommen.
Beim Verlassen der Moto-Riksha in der Nähe des Guesthouse taucht mein Fahrradriksha-Fahrer vom ersten Tag auf, der mich zum Bordell gefahren hat. Er fragt wieder "Lady ?". Hm, warum nicht. Shamima hatte kürzlich geschrieben, dass sie erst gegen 20 Uhr im Hotel sein könne, sie hätte noch was zu erledigen. Ich habe also noch Zeit und bin neugierig. Dieses Mal möchte ich aber einen anderen Puff
sehen, nicht so einen Nobelschuppen, mehr da wo Einheimische hingehen. Der Alte spricht recht leidlich Englisch, scheint zu verstehen und radelt los.
Er verlässt schon bald mir bekanntes Terrain, fährt kreuz und quer und scheinbar endlos. Ich habe nun völlig die Orientierung verloren und die
Gegend wirkt wenig einladend. Selbst die Riksha hat Mühe auf den holprigen Wegen voranzukommen. Vor einem ummauerten Anwesen hält der Fahrer schließlich. Auf einmal ist in diesem sonst überbevölkerten Moloch Dhaka niemand mehr auf der Straße zu sehen. Ich werde von wenig freundlich blickenden Männern über einen leeren Hof in ein Haus begleitet und warte in einem kahlen Raum mit Funzellicht und schmalem Bett auf das was folgen wird. Mittlerweile bereue ich meine Neugier bereits heftig und möchte einfach nur noch weg.
Nach einiger Zeit betreten die Männer in Begleitung von mehreren Mädchen den Raum. Es ist gut, dass es hier ziemlich duster ist und man die Mädchen nicht richtig sehen kann. Sonst wäre ich womöglich schreiend weggelaufen. Der Puff hier ist definitiv nicht auf Ausländer eingerichtet. Da ich kaum ohne Deal hier wieder rauskomme wähle ich die am wenigsten Hässliche aus, handele gar nicht erst und zahle die geforderten umgerechnet 10 Euro.
Die Lady macht Anstalten sich auszuziehen. Ich will das aber gar nicht sehen. Und anfassen mag ich auch nicht. Eigentlich nur um etwas die Zeit zu vertreiben stelle ich mich vor sie, lasse die Hosen herunter und rubbele an mir herum. Das wird hier natürlich nichts, ich warte dann aber noch etwas, bevor ich die Männer rufe. Ich will ja selbst hier nicht als Schnellspritzer gelten. Nun aber nichts wie weg.
Mein Riksha-Freund hat Gott sei Dank gewartet und lacht mich an. Selber Schuld, wird er denken, Du wolltest ja solch einen Schuppen mal ausprobieren.
Warum Shamima erst später ins Hotel kommt ist offensichtlich. Sie hat eingekauft. Für mich. Eine große Tüte voller Geschenke erwartet mich, vorwiegend einheimisches Kunsthandwerk, Schnitzereien, gestickte und gerahmte Bilder, Kupferschalen. Na, das wird meine Reisetasche nun erst so richtig voll machen.
Ich bin etwas beschämt. Vor allem weil Shamima sich die ganzen Tage weigerte Geld für irgendwas anzunehmen. No way, ich bin ihr Gast, sagt sie. Die Tage in Dhaka sind für mich daher äußerst preiswert. Ich rechne mal zusammen. 15 Dollar pro Nacht für das Guesthouse inkl. Frühstück. Das Sushi-Essen durfte ich bezahlen, aber erst nach langen Diskussionen. Und die Taxifahrt und meine beiden Guides heute, 10 Dollar insgesamt. Ach ja, und die beiden Nutten natürlich. Das wars schon in den fünf Tagen.
Apropos Essen. Wegen der fortgeschrittenen Zeit lassen wir das Abendessen heute ausfallen. Zugunsten vom Schmusen und Sex usw. Jede Minute ist nun kostbar. Wie gesagt, es ist unsere letzte Nacht.
***** Fortsetzung folgt *****