Hallo und Mahlzeit zusammen!
Dann muss ich ja fast wieder mal einen Bericht schreiben.
War mir nur nicht sicher ob es überhaupt wen interessiert weil ja sowieso jeder seine eigene Meinung hat.
Aber gut.
Es werden jetzt bald zwei Jahre das ich nun hier in Thailand lebe und somit kann ich ja mal ein kleines Fazit ziehen.
Es war natürlich nicht immer Alles positiv. Obwohl sich die negativen Ereignisse im Rahmen hielten waren sie trotzdem da.
Sei es nun der Herzinfarkt, der Motorradunfall oder das Denguefieber. Solche Sachen gehoeren eben zum Leben wie
das tägliche Brot. Und was uns nicht umbringt macht uns ja bekanntlich härter.
Neues gibt es eigentlich nicht wirklich. Nur eine Anekdote wäre erzählenswert. Nämlich folgende:
Wir wohnen ja in einem Ressort. Hinter unserem Haus zieht ein Thailändisches Ärzteehepaar ein wurde uns gesagt.
Das war natürlich erstmal eine gute Nachricht dachte ich mir. Aber leider weit gefehlt.
Das Ehepaar entpuppte sich dann als folgendes: Mann, Frau, Kleinkind, Mutter, Schwester und 2 Angestellte die den Haushalt machen
und auch hier wohnen. Soweit, sogut. Das Problem war nur das sie eine Aussenküche hatten und wir alles miterleben durften was gekocht
wurde. Und das war nicht immer zur Freude meiner Nase oder meiner Ohren. Denn oft wurde schon um 6 Uhr früh der Moerser
gestartet und drin rumgehämmert als gäbe es kein Morgen.
Wir haben auch unsere Sitzgelegenheiten hinten, weil es vorne am Tag einfach zu heiss ist auf der Terrasse. Wir haben allerdings keine Aussenküche.
Es war aber irgendwann nicht mehr moeglich dort zu verweilen weil der Lärm und der Gestank vom kochen einfach unerträglich wurden.
Teilweise kam es uns vor als wäre da hinter uns ein Restaurant soviel wurde gekocht. Kochen ginge ja noch. Aber wenn man in einem Wok
herrumhämmert als wäre man Mitglied einer afrikanischen Trommelgruppe dann wird es einfach irgendwann zu viel des Guten.
Wir hätten dann einmal das Gespräch gesucht mit diesem Ehepaar. Was sich aber als unsagbar schwierig herausstellte. Kurzum, es kam nie zustande.
Der feine Herr hatte anscheinend nie Zeit. Wie gesagt...anscheinend.
Denn eines Tages kam uns zu Ohren das er nur soviel und so laut draussen kocht aus Rache weil ich nach dem aufstehen hinten meinen Kaffee
trinke und eine Zigarette dazu rauche. Und das stoert ihn anscheinend. Habe es dann beobachtet und merkte das sofort die Fenster zugingen
wenn ich rausging und meinen Kaffee auf den Tisch stellte.
Warum kommt der Vollpfosten nicht und sagt etwas? Merkt man eine Zigarette wirklich so arg wie er tut? Fragen über Fragen.
Ich ging dann zum Ressortchef und liess mich beraten wie, wann und ob man überhaupt eine Mauer aufziehen darf. Dann wäre nämlich
dicht und beide Parteien hätten ihre Ruhe.
Das war, wie sich dann herausstellte, eine gute Idee. Denn so ohne weiteres darf man das nicht. Man muss mit dem Nachbarn abklären ob
das passt mit der Mauer. Ansonsten darf man nur 50% zumauern.
Wir kamen ja nie in den Genuss mit diesem netten Herrn zu reden weil er anscheinend immer so beschäftigt ist. Also beauftragte ich den
Ressortchef zu vermitteln ob das mit der Mauer passt.
Und siehe da...es passte ohne weitere Diskussionen. Wir sollten ihm nur die Hälfte der Summe nennen was es kostet und ihm die Rechnungdafür bringen.
Ich sagte zwei Tage vor Baubeginn meiner Frau sie solle noch mit einer bekannten Thaifreundin zum Arzt rübergehen und noch einmal sagen, dass in zwei Tagen mit der Mauer begonnen wird und ob das eh noch passt.
So als letzte Absicherung für uns war das angedacht...was sich ja im Endeffekt für goldrichtig herausstellte.
Denn, als der Tag kam und die Bauarbeiten begannen, hatten wir auch schon von der ersten Minute an Schwierigkeiten mit ihm.
Zu laut, zu viel Staub. Den Chef der Maurerpartie mag er nicht...usw...usf.
Ich dachte mir ja das es so kommen wird und habe erstmal nichts gesagt. Auch die 6 Arbeiter und der Partieführer liessen ihn links liegen und verrichteten einfach ihre Arbeit.
Um 2 Uhr am Nachmittag war auch schon alles fertig. 12 Meter Mauer. Verputzt...Allerdings nur auf unserer Seite. Denn zum Nachbarn wollte der Maurer dann nicht mehr rüber zum Verputzen weil er ja schon alles genannt wurde und er keine Lust mehr hatte sich das weiterhin anzutun.
12000 Baht wurden vereinbart. 4000 Baht für Material. Das wurde von uns gleich bezahlt. Der Rest waren dann noch 2000 Baht von uns
und 6000 Baht vom lieben Onkel Doktor. Haha. Denkste.
Er kam drohend wie ein Gockel im Yabarausch zu uns und drohte uns mit der Polizei und zahlen tut er auch nichts.
Ich stand daneben und wartete ja nur bis er zu mir etwas sagte. Denn sein englisch war sicher besser als meines. Aber er sagte nur eins
in meine Richtung. Thats a shitty work? Was ich nicht nachvollziehen konnte weil in meinen Augen alles passte.
Er rief dann meine Frau an. Ich kann leider nicht sagen was er gesagt hat. Meine Frau sperrte aber ihren Laden zu und kam nach
Hause um das abzuklären. Als es nur mehr laut war zwischen den Dreien... Nachbar, Maurer und meine Frau, holte ich meine Frau zu mir
und sagte ihr sie soll das jetzt lassen und wir zahlen die Mauer alleine. Ende der Diskussion.
So war es dann auch. Ausgeredet.
Es ist noch nicht ausgestanden. Ich weiss jetzt nicht ob er mitzahlt oder nicht. Falls er das Geld mal bringen sollte sage ich ihm er kann das Geld behalten und das wars dann für mich. Ob er dann sein Gesicht verliert geht mir am Allerwertesten vorbei.
Es heisst ja. Man kann nicht in Frieden leben wenn´s dem boesen Nachbarn nicht gefällt. Da ist was Wahres dran.
Hoffe ich langweile nicht zu sehr mit der Geschichte. Wollte nur mal zeigen, dass hier in Thailand alles moeglich ist.
Genauso wie in DACH.
L.G. Robert