Zu einer Integration gehören immer zwei dazu. Ich sehe da bei uns Parallelen mit Chang88. Meine Frau schaut gerne ihre Thaimovies an, es kann aber auch mal ein klassischer deutscher Heimatfilm (nein, ich meine nun die Richtigen
) sein oder ein Märchenfilm, denn das versteht sie dann nahezu perfekt.
Essenstechnisch darf ich alle 2 Wochen nach Strasbourg fahren zum Großeinkauf. Wir haben getrennte Küche, da ich Mittags momentan im Altersheim esse (nein, nicht Pürriert) und am Abend nur noch ein Vesper benötige. Am Wochenende wechseln wir uns ab, da gibt es mal Thai , aber eben auch deutsches Essen und alles wird ohne Probleme probiert. Auch gehen wir ganz selten in Thai Restaurants (ein gutes liegt 50km weg und der Rest in unserer Ecke ist "mai aroi", dafür probiert man dann eben auch deutsche Küche.
Thaifreunde sind bei uns ebenfalls rar. Da gibt es eine Freundin vor Ort, eine bei Offenbach und eine in Irland - das war es und mit der Freundin vor Ort geht es einmal im Monat Abends zum Frauentalk Somtamessen und spätestens um 22.00 Uhr kommt der Anruf um sie abzuholen. Bei Thaifesten waren wir schon lange nicht mehr, ist eh immer nur ein Mafia Schaulaufen und sie weiss mittlerweile schon ihre Freundinnen auszusuchen (Schwein gehabt).
Auf ihrer Arbeit geht es multikulti zu, da ist Deutsch eben Voraussetzung. Sicherlich ist sie nicht perfekt (6 Jahre Dorfschule), aber sie bemüht sich.
Auf der anderen Seite muss man aber selber auch den Finger aus dem Hintern nehmen und sich auf die Partner in einstellen.
Ganz am Anfang habe ich sie zu Feinkost Albrecht und Liedl noch begleitet, alles gezeigt, ebenso auch bei den Arztterminen und nach den ersten Deutschkursen wurde man eben ins kalte Wasser geworfen, selbst ist die Frau - und das klappte dann auch.
Das Schönste ist, sie teilt mein Hobby, interessiert sich für Autos und Flugzeuge (Huch!) und ist einfach ein super Kumpel, mit dem man Spass hat und oftmals blödeln wir rum, dass selbst meine Mutter ab und zu den Kopf schüttelt.
Das das so funktioniert, liegt aber auch daran, dass beide Seiten sich bewegen müssen (Geben und Nehmen), dann klappt das auch und es soll ja keiner meinen, eine binationale Ehe ist einfach. Mein alter seeliger Herr meinte mal: Bub, ist es nicht billiger Du reist 2x im Jahr nach TH - ja, wie wahr, aber die letzten 10 Jahre will ich auch nicht missen