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Laos September 2008

Iffi

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Wo warste denn Heini? Mehr im Süden?
 

Iffi

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„On the Road“ in die Xieng Khouang Provinz


Diese Provinz erreicht man über die Nationalstrasse 7. Sie grenzt im Osten an Vietnam. Die Entfernung von Phou Khoun beträgt etwa 140 km. Im Vergleich zur 13, wie wir sie bisher kennen gelernt haben, ist sie in relativ gutem Schuss. Jedoch kein Grund zur Nachlässigkeit. Schlaglöcher kündigen sich nicht immer an. Wer sie frohen Mutes übersieht, weil es mal einen km lang recht zügig ging, fordert Extremes von Stossdämpfern und Achsen, wenn nicht Schlimmeres. Die 7 wurde von den Franzosen gebaut, um eine bequeme Verbindung von Vietnam in das Herz von Nord-Laos zu haben.

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Es gibt immer noch Warnungen der diplomatischen Vertretungen. Die 7 ist nicht grundsätzlich sicher. Von Nachtsfahren wird gänzlich abgeraten, von Alleinreisen sowieso. Wer weiß schon, wann einer dieser verarmten Bergbewohner oder sogar ein laotischer Soldat auf einsamem Posten in der Einöde den Konsumkoller kriegt und zugedröhnt die Reisenden als wandelnde ATM betrachtet. Dann wird das AK-47 zum Pin Code.

Die Aussicht auf die bizarre Bergwelt bleibt anfangs genauso gigantisch wie zwischen Vang Vieng und Phou Khoun. Man fährt durch unzählige Dörfer der Hmong, auch Meo genannt, sowie Khamu und auf der Hochebene Taidam. Schwarze Tai, nicht etwa wegen ihrer Hautfarbe, sondern der bevorzugten Farbe ihrer Kleidung.

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Wer allerdings hofft, sie zeigen sich im Alltagsleben in voller bunter Tracht am Straßenrand, der kann lange warten. Man muss schon das Glück haben, bei einer Hochzeit oder anderen wichtigen Feierlichkeiten zugegen zu sein. Ansonsten bleibt die Festkleidung in der Truhe. Die Ausnahme machen einige wenige Touristen Dörfer der Hilltribes. Als Thailandreisender glaubt man ja mittlerweile, dass die Leute der Hilltribes jeden Tag in Festkleidung ihr täglich Ding erledigen und morgens zwei Stunden am Schminktisch verbringen, ehe es aufs Feld geht.

Die Hütten am Straßenrand hängen auf der Rückseite über den Hangabgrund hinaus, auf Baumstämme gestützt, wenn’s eng wird. Das sieht zum Teil nicht gerade vertrauenserweckend aus.

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Dahinter geht es steil abwärts

Wo genug Platz neben der Strasse ist, stehen sie auf stabilem Grund.

Inzwischen wurde die 7 gründlich überholt und sieht teilweise recht neu aus. Besonders, je näher man der Provinzhauptstadt kommt. Die reinste Erholung nach der Schlaglochpiste 13.

Wir befinden uns auf einer sanft hügeligen Hochebene, etwa 1200 m über dem Meeresspiegel. In dieser Höhe gedeihen Pinien wie überall in Süd-Ost-Asien. Man braucht keinen Höhenmesser zu konsultieren, denn sie sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass man in diesen Breitengraden die 1000 m überschritten hat. Die Temperatur ist angenehm und die Luft ist klar.

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Die Gegend nimmt das Gesicht einer bäuerlichen Kulturlandschaft an, die uns irgendwie vertraut ist. Sogar meine beiden Begleiter fühlten sich an Europa erinnert. Als wir dann später die Umgebung von Phonsavan erkundeten, wurde es noch offensichtlicher.

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Dank der 7 im relativ guten Zustand erreichen wir Phonsavanh schon nach weniger als 3 Stunden. Das scheint viel für nur 140 km zu sein, aber nicht vergessen. In jedem kleinsten Dorf watscheln Hühner, Enten, Schweine, Kühe und kleine Kinder auf der Strasse. Von den vielen Kurven ganz zu schweigen.

Bei den einheimischen Lebewesen kann man wissenschaftliche Beobachtungen machen, wenn sich ein Auto nähert.

Kühe: Oh, schöne große Augen. Komm näher schöner Fremder. Ich möchte dich lecken.

Fette Muttersäue: Nutzloses Gesindel. Nie was zum Fressen dabei. Am besten ignorieren.

Alpha-Hunde: Absoluter Thai-Stil. Auf der Strasse liegen bleiben, ein Ohr leicht anspitzen und eventuell gnädig mit einem Auge auf den Fahrer schielen und denken: leck mich am...

Enten: Oh ein Boot! Schneller trippelnder Watschelgang, aber nur so weit, wie unbedingt nötig.

Hühner: Achtung Bratpfanne! Lebensgefahr! Schocksekunde in Todesangst. Vor oder zurück abwägen und dann wie von einer Tarantel gestochen wegflitzen, soweit die Füße tragen.

Kinder: immer im Auge behalten und mit allem rechnen
 
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Die Provinzhauptstadt Phonsavan


Phonsavan kündigt sich, wie überall auf unserer Reise durch eine wachsende Anzahl von Schülern und wandernde Kühe an.

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Kurz vor dem Ort rasten die LKW Fahrer. Die Damen schleppen, wie es sich gehört, Verpflegung heran.

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Das Städtchen ist eine riesige Baustelle. Im Grunde genommen immer noch ein Straßendorf, erkennt man den Willen, der Provinzhauptstadt ein zeitgemäßes Gesicht zu geben.

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Die Menschen scheinen aus allen Himmelsrichtungen hier zusammenzuströmen. Es ist aber kein buntes Völkergemisch in farbenfrohen traditionellen Trachten, sondern man hat mehr den Eindruck, sich hier in einem Gastarbeiterland zu befinden, wo Leute verschiedener Länder ihr Glück versuchen. Nicht wenige „Goldsucher“, besonders Vietnamesen, sprechen überhaupt kein Laotisch außer dem international bekannten; „häh?“.

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Iffi

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Das Vansana Plain of Jars Hotel


Wir steuern zunächst unser Hotel an. Es ist das Vansana Plain of Jars Hotel. Ein Neubau in der Hoffnung auf geldbringende Touristenströme der Mittelschicht und aufwärts. Auch in diesem Städtchen waren Backpacker die Vorreiter. Man trifft sie in den „Indischen Restaurants“ mit absolutem Ver.a.rschungsfrass. Eine generationsüberschreitende Reminiszenz an Goa, dem Symbol des Reisestils für diesen globalen Stamm der Weißgesichter, der sich mit einem Hauch von Curry-Geruch zufrieden gibt.

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Das Hotel liegt auf einem Hügel. Der Pilot des Hubschraubers ist ein Neuseeländer. Gut drauf und ein Abenteurer. Solche Leute trifft man gerne.

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...mit einem wunderbaren Blick über die Stadt, wie hier im Morgennebel.

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Auch der Blick von der Rückseite ist recht interessant. Die kahlen Hügel sind Zeugen einer Vernichtungsmaschinerie, die ihresgleichen sucht.

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Diese Provinz ist immer noch dünn besiedelt. Warum das so ist, werden wir noch erfahren. Bietet sie doch ideale Vorraussetzungen für die Landwirtschaft und den Handel, könnte viel mehr Menschen ernähren und ihnen ein Auskommen bescheren.

Man kann sich natürlich fragen, warum um Himmels Willen diese Gegend eine Reise wert ist. Die Antwort liegt in der bewegten Geschichte, deren sichtbare Spuren sich 2500 Jahre zurückverfolgen lassen. Einer Geschichte, in der zunächst ein unbekanntes Volk, dann Chinesen, Khmer, Mon, Tai, Laoten, Hmong, Siamesen, Vietnamesen und Franzosen eine Rolle spielen.

Amerikanische Touristen versuchen hier mit zwiespältigen Gefühlen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Entweder, weil sie dabei waren oder weil sie vom „secret war“ gehört haben. Dieser lange vor der Öffentlichkeit geheimgehaltene Krieg, für den die CIA in Bezug auf Xieng Khouang die Parole ausgab: „Tötet alle, zerstört alles und vernichtet jegliches Leben.“

Aber ehe wir alle in Trübsal versinken hier ein paar Bilder einer aufblühenden Landschaft im Umfeld unseres beschützten Hotels. Wir als Touristen werden es schon richten.

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Kennt einer den Namen dieses Baumes? Die Blüten sind echt eine Freude für jeden Garten.

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Werfen wir also ein wenig Licht auf die Geschichte dieser Provinz und versuchen die Frage zu beantworten, warum es denn heute dort so ist, wie es ist...
 

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Ein kurzer Blick in die Vergangenheit der Xieng Khouang Provinz

Auf dem Boden dieser Provinzgab es allem Anschein nach schon ein unabhängiges Königreich, bevor Fa Ngum das laotische Großreich Lan Xiang 1353 gründete. Der ursprüngliche Name ist „Muang Phuan“. Die Leute, die dort lebten, nannten sich Phuan nach ihrem Herrscherhaus. Auch sie scheinen einer Linie der Tai abzustammen. Es wird von engen Verbindungen mit Annam (Vorgänger Vietnams), sowie Chiangsaen, später dem Lan Na Reich und mit Sukhothai berichtet. Reiche, die von den „low land Tais“ besiedelt waren, bewusst ohne „h“ geschrieben, um sie von den heutigen Thais zu unterscheiden.

1308 marschierte der Herrscher von Luang Prabang ein, zu der Zeit ebenfalls ein selbstständiges Tai Reich, und befahl:

„Ab jetzt bezahlt ihr euren 10. an mich, sonst...“

Nach 1353 wurde Muang Phuan in das Lan Xiang Reich integriert. Der Gründer dieses Reiches, Fa Ngum, knöpfte sich den Phuan Herrscher vor und sagte mit Khmer Akzent:

„Luang Prabang gehört jetzt mir und ich habe es zu meinem Herrschersitz erkoren. Ich gewähre euch die Gnade der Zugehörigkeit zu meinem Großreich. Zahlungen nach wie vor in die gleiche Richtung, sonst...“

Streitereien Muang Phuans mit Annam (Vorgänger von Vietnam) folgten. Beide versuchten sich gegenseitig zu erobern, was aber nie dauerhaft gelang.

Ab dem 18. Jahrhundert wanderten die Hmong aus China in Scharen ein, ließen sich aber zunächst und hauptsächlich in den unzugänglichen Bergregionen nieder, wo sie sich einigermaßen vor den Chinesen sicher fühlten. Dort, auf den Höhen, träumten sie von einem eigenen Land auf fremden Boden.

Als 1832, wenige Jahre nach dem Fall von Vientiane, die Vietnamesen in Xieng Khouang einmarschierten, trafen sie auf ein von den Hmongs beherrschtes Gebiet. Ihre Zahl war inzwischen gehörig gewachsen, was sie ermutigte, sich auf der Hochebene auszubreiten und das Ruder an sich zu reißen.

Tja, und dann zwischen 1834 und 1836 kamen die Siamesen unter Rama III und zwangen Tausende Phuans, Hmongs und Taidam im Rahmen der Entvölkerungspolitik auf die rechte Seite des Mekong und nach Central Thailand umzusiedeln bzw. in die Sklaverei. Viele gelangten auch nach Nan und durften dort die Bewässerungskanäle für den Reisanbau anlegen. Dies zur Freude der Vietnamesen, die einfach die Administration des alten Muang Phuan Königreiches behielten und dort weiterhin frei walten und schalten konnten.

Marodierende „Haw“ Chinesen holten sich auf Raubzügen hin und wieder, was nicht niet und nagelfest war.

Das alte Königreich mit der Hauptstadt Xieng Khouang existierte nicht mehr. Der königliche Adel, seiner Machtsymbole beraubt, wurde aber von den Vietnamesen als Provinz-Gouverneure oder Stadthalter mit Einverständnis der Siamesen wieder eingesetzt. Es gab nicht mehr viele Untertanen. Im Prinzip war die Gegend im 19. Jahrhundert bis auf ein paar tausend Leutchen menschenleer.

Zur Finanzierung der gigantischen Beerdigung von Rama IV forderten die Siamesen zwar Tribut von den Phuan, aber der Teenager Rama V hatte nicht die Mittel, diesen mit Nachdruck einzutreiben. Es wäre vermutlich auch nichts zu holen gewesen.

Jedoch fand ein paar Jahre später zwischen 1875 und 1876 eine letzte siamesische Umsiedlungs-Kampagne unter Rama V statt. Dabei kam ihm eine „freiwillige“ Völkerwanderung der verbliebenen Menschen aus Muang Phuan Richtung Mekong zugute. Diese flüchteten vor den Haw Chinesen, die immer wieder einfielen, alles raubten und verbrannte Erde zurückließen. Die Vietnamesen hat es kaum gekümmert. So hatten die Siamesen ein leichtes, diese Flüchtlinge einfach am Mekong einzusammeln und sie als Sklaven nach Zentralthailand zu verfrachten.

Bemerkung: Bei dieser totalen Umsiedelei der Menschen im heutigen Laos nach Siam und natürlich auch der Khmers sowie zum Teil der Burmesen darf man sich wirklich fragen, was denn nu heutzutage die Thai-Rasse ist. Wenn es sie überhaupt gibt, dann vermutlich nur eine Minderheit, die sich heute wie damals als Elite empfindet. Aber auch da bin ich mir nicht mehr sicher. In den Adern der heutigen Thai-Elite fließt das Blut vieler Völker, wie wir wissen. Aber es wäre politisch inkorrekt, dies hervorzuheben.

Die Ankunft der Franzosen in Laos kurz nach der letzten „Umsiedlung“ durch die Siamesen machte für Xieng Khouang kaum einen Unterschied. Die Vietnamesen durften dieses Gebiet weiterhin verwalten, allerdings im Auftrage Frankreichs. Das inzwischen sehr dünnbesiedelte Laos wurde nun auch von den Franzosen zum Niemandsland zwischen Thailand und Indochina erklärt, genauso, wie es Rama III - V zuvor schon getan hatten. Ansonsten war Laos aus französischer Sicht keinen Pfifferling wert und die übriggebliebenen Einwohner zu nichts nutze. Ein paar Hundert Französische Kolonialverwalter ließen sich mit ihren Familien oder einheimischen Mätressen vorzugsweise an den schönsten Orten in Laos nieder. Den Orten, die heutzutage wieder zu den Beliebtesten im globalen Tourismus zählen.

Die Hmong standen wieder ohne eigenes Land da, erhofften sich aber von den Franzosen einige Zugeständnisse, indem sie ihre Dienste gegen eventuell aufständische Laoten anboten. Es sollte nicht das letzte mal sein, dass sie aufs falsche Pferd setzten.

Phonsavan ist erst seit 1975 die Hauptstadt dieser Provinz, die ab dann Xieng Khouang genannt wurde. Das erklärt, warum Phonsavan wie aus dem Boden gestampft aussieht. Bis dahin war Xieng Khouang der Name der Stadt, wo die Phuan ihren Herrschersitz hatten, etwa 30 km süd-östlich der heutigen Provinzhauptstadt. Dieser uralte Königssitz heißt nun Muang Khoun. Er wurde in den 60er Jahren dem Erdboden gleichgemacht. Und zwar mit Hilfe moderner Kriegstechnik viel gründlicher als Vientiane damals im Jahre 1829. Erst in den letzten 15 Jahren finden die Menschen wieder zurück an diesen Ort des Schreckens, bauen ihn entlang der Strasse wieder auf und gehen ihren Geschäften nach.

Davon mehr im nächsten Bericht...
 

Iffi

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Die Xieng Khouang Privinz, Muang Khoun, Phönix aus der Asche


Die ehemalige Hauptstadt der Xieng Khouang Provinz und ehemaliger Herrschersitz der Phuan liegt etwa 30 km süd-östlich von Phonsavan. Diese ehemalige Hauptstadt wurde von Xieng Khouang in Muang Khoun umbenannt. Ihr ehemaliger Name ist aber nicht von der Landkarte verschwunden. So heißt nämlich heute die gesamte Provinz.

Sobald wir Phonsavan verlassen, fallen uns diese vielen Sandkuhlen auf den ansonsten nur mit Gras bewachsenen Hügeln auf. In manchen haben sich kleine Tümpel gebildet. Dort wiederkäuen unzählige Kühe und mit ein bisserl Fantasie kommt ein Gefühl wie auf der Alm auf. Die Mulden sind Zeugnis der flächendeckenden Bombenangriffe auf diese Provinz während des Vietnamkrieges. Ein Krieg, der sich offensichtlich nicht nur auf Vietnam beschränkte.

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Auf dem Wege künden große Tafeln von zwei Orten, wo sich sonderbare Steinkrüge scheinbar achtlos und ohne Ordnung auf den Wiesen verteilen (Plain of Jars). Darauf komme ich noch zurück.

Schon bald bietet sich wieder das vertraute Bild der Reisanbau-Kulturlandschaft. Wir fahren durch ein geräumiges Tal und die Hügel sind wieder so bewachsen, wie es sich in diesen Breitengraden gehört.

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Die ehemalige Königsstadt Xieng Khouang (heute Muang Khoun) ist ein unscheinbares Straßendorf, wo ganz allmählich der Fortschritt einkehrt. Die Gebäude sind nur ein paar Jahre alt. Erst in den späten 80ern wagten sich die Menschen zunächst vereinzelt an diesen Ort zurück, der ab Ende der 60er aufgegeben wurde und als Geisterstadt menschenleer in Trümmern lag.

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Die Jüngeren haben die Gnade der späten Geburt. Sie mussten nicht erleben, als die B52 ihre Cluster-Bomben abwarfen und dies mehrmals täglich, ununterbrochen und über Jahre hinweg. Als jede Familie, ausnahmslos, Opfer zu beklagen hatte. Als es keinen Schutz gab, und die einzige Alternative war, diesen Ort für immer zu verlassen und in die Wildnis zu ziehen.

Um so schöner ist es, wieder Kinder in der Schulinform zu sehen. Ein beruhigendes Zeichen dafür, dass wohl wieder alles seinen zivilisierten Gang geht. Ärmlich zwar, aber ohne bedrohende tennisballgroße „bombies“, die millionenfach vom Himmel fallen. Am Boden, abseits der Pfade, Wege und Strassen, ist aber nach wie vor Vorsicht geboten. Man schätzt, dass zwischen 15% und 30% der abgeworfenen Bomberfracht Blindgänger waren.

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Ein Lächeln findet man selten. Auch untereinander unterhalten sich die Leute leise und ernst. Die Schreckensgeschichten vom Vietnamkrieg der ab 40-jährigen haben wohl ihre Spuren auch in den jungen Köpfen hinterlassen.

Unweit von hier gibt es eine Höhle, die wir aber nicht besucht haben. Dort spielte sich 1969 eine Tragödie ab. In Ermangelung von Bunkern oder sonstigen Schutzvorrichtungen verließen die Einwohner ihre Dörfer und Städte und suchten Schutz vor den täglichen Bombenhageln in natürlichen Unterschlupfen, Höhlen eben.

Tham Piu ist eine relativ ausgedehnte Höhle und sie schien ein sicherer Ort für viele hundert obdachlose Menschen zu sein. Sie wurde erschlossen und enthielt sogar ein kleines Lazarett. Selbstredend, dass dort auch Pathet Lao ihr Quartier aufschlugen.

Weihnachten 1969 fand eine Rakete ihren Weg direkt in den Eingang der Höhle. 400 Menschenleben wurden auf der Stelle ausgelöscht. Uns Wufgaeng hat mit einem der Überlenden gesprochen, der sich zu dem Zeitpunkt außerhalb ein Süppchen kochte. Vielleicht möchte Wufgaeng noch etwas Näheres beisteuern...

Im nächsten Bericht widmen wir uns den spärlichen Überresten und Zeugen der Vergangenheit dieses Dorfes...
 
L

Lopburi

Gast
Ungültige Emailadresse
:ycToll. Werde im März auch dort aufschlagen. Darum gleich als erstes darauf gestürzt.
Danke
Gruss
Lopburi
 

Iffi

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Die Xieng Khouang Privinz, Muang Khoun einst...


In Muang Khoun gibt es nur noch ganz wenige Zeugen einer glorreichen Vergangenheit, welche in ihren Ursprüngen bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht, als die ersten Mon/Khmer Gruppen noch vor den Tai-Lao oder Phuans diese Gegend besiedelten.

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Chedi That Dam

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überwucherte Chedis

Die Inhalte dieser Chedis fielen Räubern zum Opfer. Welche Schätze sich dort verbargen, ist unbekannt. Es dürften aber Buddha Relikte gewesen sein. Chedis oder Stupas haben ja schließlich diesen einen Zweck, nämlich Aufbewahrungsort für Buddhas sterbliche Reste zu sein.

Muang Khoun war einmal berühmt wegen seiner 62 Stupas und reichen Tempel. Wer weiß, was sich da noch alles unter dem Dickicht verbirgt. Die Tempel sind allerdings alle hin, nachdem die B52 ihr mehrmals tägliches Werk über Jahre hinweg verrichtet haben. Nur eine einzige Ruine blieb übrig und macht zunächst den Eindruck, ein Überbleibsel aus uralten Zeiten zu sein, welches man versucht, ähnlich wie in Ayutthaya oder Sukhotai, in die Gegenwart hinüberzuretten.

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Es ist aber nicht der Zahn der Zeit, welcher an ihr genagt hat, sondern Bomben in der jüngsten Geschichte. Dieser Tempel, obwohl über 500 Jahre alt, war wie viele andere des gleichen Alters bis 1965 in relativ gutem Schuss, da ständig instandgehalten und von Mönchen und Einheimischen genutzt.

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Wat Phia Wat.

Ein relativ einfaches und neues Gebäude aus Holz daneben dient als Residenz des Abtes.

Meine Holde hatte speziell zum Zwecke des Besuches „Ihrer Heiligkeit“ einige umweltfreundliche Jutetragetaschen des Öko-Zeitalters mit Medikamenten, Erste Hilfe Kits und anderen sinnvollen Sachen vollgepackt. Auf die Taschen war sie besonders stolz. Und ich war überrascht zu hören, dass es auch in gewissen Kreisen in Bangkok mittlerweile „in“ ist, die ein oder andere umweltfreundliche Masche mitzustricken. Eine dieser gefüllten Tragetaschen übergaben wir schließlich dem Abt (Ajahn), der uns nach einem wohlwollenden Blick hinein und dem üblichen Segen fragte, ob wir die Tasche zurück haben wollten.

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Hinter dem Abt ein Schrank mit uralten Buddhastatuen und einer Fotografie des alten Tempels.

„nein“, die dürfe er behalten und ich befürchtete schon, dass meine Holde ihm den umweltfreundlichen Aspekt und Vorteil dieser Tragetaschen gegenüber Plastiktüten erklären wollte, aber sie verkniff es sich und fragte stattdessen, wie viele Mönche er hege und pflege, was es mit der Tempelruine auf sich hätte, seit wann in diesem Dorfe wieder Leben eingekehrt sei und dergleichen.

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Ein Kindermönch bastelte in aller Seelenruhe an einer Dekoration für irgendwas und ließ sich absolut nicht stören. Völlig entspannt und in sich selber versunken.

Die Verständigung war kein Problem. Man verstand sich ausgezeichnet auf Thai und Laotisch. Meine Holde hatte sich inzwischen an den Klang der Laotischen Sprache gewöhnt und ihre „hä, wie bitte?“ wurden immer weniger, bis sie schließlich ganz aufhörten. So erfuhren wir in nur knappen Sätzen, was diesem Wat wiederfahren war. Knapp deswegen, weil der Abt immer wieder zwischen fragte, was denn nu in Thailand los sei. Das verstehe hier nämlich keiner, wie sich die Regierung des großen, reichen und starken Bruders so was gefallen lassen könne.

„Warum schickt ihr die (PAD) nicht ins Seminar?“ fragte er lachend und erklärte uns gleich darauf, dass der Begriff „Seminar“ von der kommunistischen Regierung gerne für die Umerziehungslager benutzt wurde. Da ging natürlich das große Gekicher los.

Die Vergangenheit war für den Abt erledigt. Sein Blick galt der Gegenwart und Zukunft. Meine Holde bestand darauf, eine größere Summe für den Wiederaufbau eines neuen Tempels zu spenden (in Thai Baht), plünderte einen Teil meiner Reserven, fügte selber noch ein paar Scheine hinzu und steckte ein paar Tausender in den Schlitz der Spendenbox. Der Abt führte sorgfältig Buch, denn ihm wurde ein Kostenvoranschlag von umgerechnet 350,000 Baht gemacht.

Frohen Mutes verließen wir diesen Ort, warfen noch einen Blick auf den angeschossenen Buddha, den sowieso nichts erschüttern kann...

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...und fuhren an der Ruine eines ausgebombten französischen Kolonialgebäudes vorbei.

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Auch darüber erzählen die Älteren Geschichten. Als sie zu jener Zeit in die Schule gingen und alles auf Französisch gelehrt wurde, die Laotische Sprache fast in Vergessenheit geriet, als jede Verfehlung mit dem Rohrstock geahndet wurde. Aber auch über den zu beneidenden Lebensstil der Franzosen. Wie reich und zum Teil auch schön sie waren. Und dann kam der „Schwarze Mann“...

...furchteinflössende Riesen mit total schwarzer Hautfarbe, die sich sonderbar benahmen und einfach für jederman sichtbar an den Strassenrand pinkelten. Unvorstellbar! Waren das Menschen oder Büffel? Es waren Überlebende einer großen Schlacht, französische Kolonial-Soldaten aus Afrika, die sich nach der Niederlage in Dien Bien Phu 1954 hierhin nach Muang Khoun zurückzogen und noch ein Weilchen blieben, obwohl Laos im selben Jahr unabhängig wurde. Zu jener Zeit war Muang Khoun eine Hochburg der Hmong. Diese hatten sich schon früher auf die Seite der Franzosen geschlagen und als Polizisten und Soldaten jeden Widerstand der Laoten im Zaume gehalten. Nach dem Abzug der Franzosen waren sie relativ schutzlos den Pathet Lao ausgesetzt, die hier in dieser Provinz ihren Ursprung und ihre Heimat hatten, ehe sie ihren Siegeszug über ganz Laos antraten. Die Hmongs flohen in Scharen samt Familien in die Berge.

Doch noch einmal fanden sie einen Verbündeten. Schöpften Hoffnung. Noch ahnten sie nicht, welchen Blutzoll sie dafür zahlen sollten. Einen Blutzoll, den auch die Laoten mit ihnen teilen mussten. Zunächst schien sich alles zu ihrem Vorteil zu entwickeln. Der Traum von einem eigenen Land in der Fremde, fern ihrer verlorenen Heimat in China, schien einer Erfüllung greifbar nahe.

Davon mehr, wenn wir die Ebene der Steinkrüge besuchen, „the plain of jars“. Das Zentrum der Hölle zwischen 1965 und 1971, „the secret war“ genannt. Dieser hatte epische Ausmaße und stellt bis heute einen einsamen und unrühmlichen Rekord dar...
 

Iffi

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@Lopburi,

freut mich, wenn es dir ein paar Anregungen gibt.
 

water71

Me Like to Smoke Teerak
Inaktiver Member
17 Januar 2009
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Berlin/Pattaya
www.myspace.com
Sehr schöner Bericht mit tollen Fotos.Man darf bei aller schönen Eindrücke aber nicht verklären das die Laotische kommunistische Armme zusammen mit der Vietnamesischen Armee in Laos Genozid (Völkermord) an den Hmongs zur Zeit verübt! Das hat eine 30 jährige Geschichte,weil die Hmongs damals auf Seiten der Amerikaner im Top Secret Krieg in Laos gekämpft haben.
Es gibt eine verbotene Stadt Xaysomboun! Dort ist die laotische Armee und die vietnamesiche die dann ausschwäremen und die Hmongs in den Bergen massakrieren. Ausländische Reporter die in die Zone eindringen sind schon verhaftet worden und zu 15 Jahren wegen Spionage verurteilt worden,auf Druck dann aber wieder freigelassen worden.Es gibt folgende interessante Links zu dem Thema....bei den Youtube Videos bitte Vorsicht!!!Keine leichte Kost!

"http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=987"]http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=987[/URL]

Hier Rebecca Sommers schockierender Film..auf die roten Links gehen)

"http://rebeccasommer.org/documentaries/Hmong/"]http://rebeccasommer.org/documentaries/Hmong/[/URL]

Vorsicht!!!

"http://www.youtube.com/watch?v=LmSWXk1nFRc"]http://www.youtube.com/watch?v=LmSWXk1nFRc[/URL]

"http://www.youtube.com/watch?v=VtW08-HrGPI"]http://www.youtube.com/watch?v=VtW08-HrGPI[/URL]

"http://www.youtube.com/watch?v=mJHerGolvR0"]http://www.youtube.com/watch?v=mJHerGolvR0[/URL]

"http://www.youtube.com/watch?v=Z1xngfvVN...re=related"]http://www.youtube.com/watch?v=Z1xngfvVN...re=related[/URL]



Hier auch eine gelungene Dokumentation "The Lost Tribe"
Amerikanische Reportage vom 10.März 2008

"http://www.youtube.com/watch?v=m5k8oXaG-bQ&feature=related"]http://www.youtube.com/watch?v=m5k8oXaG-...re=related[/URL]

"http://www.youtube.com/watch?v=bEWhLZGpvPc&feature=channel"]http://www.youtube.com/watch?v=bEWhLZGpv...re=channel[/URL]

"http://www.youtube.com/watch?v=he9fW1q5j...re=channel"]http://www.youtube.com/watch?v=he9fW1q5j...re=channel[/URL]

Hoffe etwas zum Nachdenken angeregt zu haben wenn man solche kommunistischen Länder bereist!
 

Iffi

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@water71,

danke für deine Hinweise. Die sollte man in diesem Zusammenhang sicher nicht verschweigen.

Die Angelegenheit ist vielschichtig. Es leben heute über 100tausend Hmongs in Laos, die den Weg der Integration gegangen sind. Andere aber nicht.

Es fehlen aber noch mindestens zwei Glieder in der Kette, wenn man ein Gesamtbild erstellen will.

1. Die Hmongs haben auf der Seite der franz. Kolonialisten als Polizisten und Milizen Partei gegen die Laoten ergriffen

2. Im "Secret War" waren sie auf der Seite der Amerikaner, haben sich ebenfalls gegen die Laotischen Pathet Lao und die Nord-Vietnamesen gewand und Greueltaten gegen Laoten begangen.

Dies soll keine Entschuldigung für das Vorgehen der heutigen Laotischen Regierung gegen eine Minderheit innerhalb der Hmongs sein, sondern soll einfach etwas Licht auf die historische Situation werfen.

Über den "Secret War" kommt noch was von mir.....
 

Iffi

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„The Secret War“…


…wird deswegen so genannt, weil er lange Zeit vor der Weltöffentlichkeit verborgen blieb. Selbst die westlichen globalen Nachrichtenagenturen haben sich wohl im Sinne der Selbstzensur daran gehalten. Denn so geheim war diese militärische Einmischung der Supermächte oder deren Stellvertreter gar nicht. Er konnte den Auslandsreportern in Thailand oder Vietnam gar nicht entgangen sein. Selbst im Archiv der Bangkok Post finden sich damals aktuelle Hinweise. Vietnamesische und Laotische Tageszeitungen berichteten freizügig.

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US Präsident Eisenhower prägte schon 1954 das geflügelte Wort vom Domino Effekt. Demnach löst der Fall eines einzigen weiteren Staates in dieser Region unter den von den Chinesen propagierten Kommunismus eine nicht mehr aufzuhaltende Kettenreaktion aus. Sie alle würden wie Dominosteine fallen. Nordvietnam war schon gekippt. Vorher Nord-Korea. Der Westen war der Meinung, dass die anderen Staaten mit allen Mitteln militärisch und wirtschaftlich gestärkt werden müssten.

1954 wurde Vietnam in Nord und Süd geteilt. Der Norden wurde massiv vom kommunistischen China und der Sowjetunion aufgerüstet. Die Vietminh (später NVA, North Vietnamese Army) nahmen den Nord-Osten von Laos ins Visier.

Die Pathet Lao (Land der Laoten), eine traditionell mit den Vietminh verbündete laotische Widerstandsbewegung gegen die Franzosen, fand zunächst politische Mitbestimmung in einer „neutralen“ laotischen Koalitionsregierung unter Kong Li. Als diese scheiterte und rechtsgerichtete nationalistische Militärs unter General Phoumi Nosavan Ende 1960 das Ruder in Laos mit Hauptsitz in Vientiane an sich rissen, zogen sich die Pathet Lao aus Vientiane zurück und sammelten sich in der Provinz, die heute Xieng Khouang genannt wird.

US Präsident Kennedy erwägte schon 1960, Truppen nach Laos zu schicken, einigte sich aber im Juni 1961 mit Chruschtschow in Wien, die Finger von Laos zu lassen, solange sich dieses Land neutral im Ost-West Konflikt verhielt. Die laotische Koalitionsregierung aus Rechten, Linken, Neutralisten und Royalisten war aber schon gescheitert. Ein Bürgerkrieg brach aus. Laos war in zwei unversöhnliche Lager gespalten.

- Das linke Lager, die Pathet Lao (Land der Laoten), erhielten Unterstützung und militärische Hilfe von den Soviets und Vietminh. Die machten erst gar keinen Hehl daraus. Die Pathet Lao errangen die Unterstützung der Bevölkerung im Osten von Laos entlang der Grenze zu Vietnam. Ihre Hochburg lag in der Provinz Xieng Khouang in der Ebene der Steinkrüge.

- Das rechte Lager bestand zum größten Teil aus dem Royal Lao Militär und dem rechten Adel des laotischen Königshauses zusammen mit den ihnen wohlgesinnten Politikern. Um den Schein der Nichteinmischung zu wahren übernahm der US Botschafter in Vientiane die militärische Stellvertreterrolle der USA in Laos. Er lenkte die CIA, welche die Hmong in den Bergen um die Ebene der Steinkrüge herum zunächst als Partisanentruppe gegen die Pathet Lao gewann.

Das war die Bühne, auf welcher der „Secret War“ vorbereitet wurde. Einige der Hauptdarsteller auf dem Schlachtfeld Xieng Khouang machten Schlagzeilen bis in die heutige Zeit hinein.

Kaysone Phomvihane: Gründungsmitglied der LPRP (Lao People’s Revolutionary Party), politischer Arm der Pathet Lao. Wurde 1975 erster Staatschef des kommunistischen Laos und regierte bis 1991. Er starb 1992 in Vientiane.

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Kaysone mit Onkel Ho
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Kaysone 1991 (links) ein Jahr vor seinem Tod

Vang Pao: ein Hmong und Major General in der Royal Lao Armee. Engster Verbündeter der USA im innerlaotischen Kampf gegen die Pathet Lao. Erhielt 1975 Asyl in den USA und wurde dort im Juni 2007 verhaftet, weil er angeblich einen Umsturz in Laos plante. Nach Bereitstellung einer Kaution befindet er sich schon seit Juli 2007 wieder auf freiem Fuß.

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Vang Pao (mit ausgestrecktem Arm) in Laos

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Vang Pao in den USA 2007

Air America: legendenumwobene Fluggesellschaft im Dienste der CIA. Sie wurde zum Dreh- und Angelpunkt in diesem „Secret War“.

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Der Film, eine Komödie mit tragisch menschelnder Einlage, wird der Air America zwar nicht gerecht, gibt aber Einblick in einige wenige Aspekte dieses bis heute sehr umstrittenen CIA Werkzeuges.

Davon mehr im nächsten Bericht...

 

water71

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Danke Iffi für deine Ergänzungen.Ja aber die Hmongs die heute verfolgt werden haben nichts mehr damit zu tun was vor 30 Jahren passiert ist.Die haben halt mit den Amerikanern gegen den Kommunismus gekämpft.Greueltaten sind da sicherlich von beiden Seiten vor 30 jahren verübt worden.Was dort heute passiert von der kommunistischen laotischen Armee ist in meinen Augen Völkermord und wird von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen auch so gesehen.
 

Iffi

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@Billy,

Danke !

@Stalker & Freshlook,

Hat mich ein paar Wochen Recherche gekostet. Die CIA Dokumente sind inzwischen veröffentlicht. Im Google findet man viele Augenzeugenberichte. Natürlich auch viel Mist. Da musste halt sieben.

@water71,

Völkermord würde ich das nicht nennen, ist aber ne grosse Schweinerei, was da mit den ärm Lütt angestellt wird. Man schätzt, dass es heute ungefähr 200,000 bis 300,000 Hmong in Laos gibt. Der grösste Teil ist integriert. D.h. sie haben die berühmten "Seminare" besucht, von denen der Abt in Muang Khoun gesprochen hat. Die Kinder gehen auf Laotische Schulen und die Eltern gehen ihren Geschäften nach. Nicht selten dem Opiumhandel. Etwa 10,000 bis 20,000 sind in den Bergen und Wäldern geblieben. Warum, weiss ich noch nicht. Und ja, du hast recht. Ist ja mittlerweile eine andere Generation, die mit den Greueltaten während des "Secret War" nichts mehr zu tun hat. Die werden trotzdem gejagt wie wilde Tiere.


Es folgen noch zwei Episoden über den "Secret War". Vielleicht wird danach alles etwas klarer.
 

water71

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Laut Informationen wie auch in den Videos erläutert,wenn sie rauskommen was manche auch gemacht haben,werden sie gekillt! Zuerst wird gesagt es passiert nichts und wenn sie rauskommen erschießt man sie.Deckt sich auch mit Erkenntnissen von Menschenrechtsorganisationen.