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Joe
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Laos September 2008

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Vang Vieng, Thavonsouk Resort


Unsere Hütte kostete pro Nacht 50 Dollar in Cash. Die bevorzugte Währung und Zahlungsart in so manchen Hotels. Besonders, wenn der Besitzer ein Farang ist. Wie auch schon in Vientiane. Die Preise haben sich in den letzten paar Jahren verdoppelt. Alleine schon deswegen hatten wir uns vorher mit genügend Dollar-Noten eingedeckt. Auch kleinere, denn die 1 Dollarscheine sind als Trinkgeld sehr beliebt und erhöhen den Service-Level kolossal.

"http://www.thavonsouk.com/"]http://www.thavonsouk.com/[/URL]

Das Thavonsouk Resort liegt direkt am Fluss. Es gewährt Unterkunft in verschiedenen Preisklassen schon ab 20 USD. Wir entschieden uns für das „Ban Lao“, eine Hütte im Lao Stil...

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...mit Veranda und riesigem Rasen davor, der nur durch eine Hecke vom Nam Xong getrennt ist.

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So hatten wir am Morgen gleich aus dem Fenster oder von der Veranda einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Unbezahlbar.

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Auch am Frühstückstisch konnten wir unsere Blicke nicht von diesem Naturschauspiel wenden. Die bereits halb aufgeschnittenen Baguettes am Frühstückstisch wurden von einigen Ameisenkundschaftern in ihrem Inneren auf Eignung als Gemeinschafts-Snack für die Großfamilie überprüft. Vergeblich. Weitersagen hat nach dem Verzehr nichts mehr gebracht.

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Iffi

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18 Oktober 2008
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Vang Vieng, gegenüber vom Thavonsouk Resort

Auf der stadtabgewandten Seite des Flusses werden Billigunterkünfte angeboten. Fünf Dollar pro Nacht aufwärts. Die meisten Besitzer sind Farangs.

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Der Witz an der Sache ist, dass man sie nur über diese Brücke erreichen kann. Und das kostet. Brückenzoll ist eine überall verbreitete Angelegenheit in Laos.

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Einen regelmäßigen Bootsverkehr zu diesen Hütten konnte ich nicht ausmachen.

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Der Verkehr auf der Brücke ist rege.

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Getankt wird an der Benzinbar. Wie auch an den Tankstellen nur zwei Sorten. Normal und Diesel. Die Preise sind ungefähr so wie in Thailand, wobei die staatlichen Tankstellen die billigsten sind.

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Die Nachtschnecken ersparten uns die Uhr...Zeit ins Bett zu gehen.

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LoS

Es kann nur einen geben.
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21 Oktober 2008
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Flinger Broich
habs mir grade reingezogen,einmalig schöner bericht,einfach klasse.
seit ihr mit dem thaiwagen da rüber durch laos oder ist das ein laos fahrzeug?
könnte ich mit einem thaileihwagen da hinfahren?
nen normaler zb vios geht net wegen den straßen?
gefällt mir ausgezeichnet das..
hoffe es geht noch weiter..
 

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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He Blackmicha. Wie waren im gleichen Hotel und haben im gleichen Restaurant gegessen.

@Los

empfohlen ist, sich einen Wagen in Vientiane zu leihen und nicht vorher in Thailand. Eine normale Limousine geht. Brauchst kein Allrad oder ähnliches. Die Schlaglöcher sind aber manchmal heftig. D.h. ständig gut aufpassen.

Wir waren allerdings mit Thaiwagen und Thaifahrer unterwegs. Völlig ohne Probleme. Ausser, dass die Polizei manchmal wissen wollte, ob er denn einer Reiseführertätigkeit nachginge. "nö, dat sind Freunde" hat dann immer gereicht. Muss aber nicht sein.
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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On the Road“ nach Phou Khoun

Von Vang Vieng nach Phou Khoun sind des knapp 100km. Dieser Ort war ein berüchtigtes Räubernest an einem Knotenpunkt von zwei uralten Königs-, Heeres- und Handelswegen. Dort trifft die Nationalstrasse 7 von Osten her kommend auf die Nord-Süd verlaufende 13. Davon später mehr.

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Die Strasse führt zunächst in recht guten Zustrand durch das breite Tal des Nam Xong. Am 9. September 2008 so gut wie kein Verkehr.

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Der Reis steht in vollem Grün und einige Laoten, des Horchens wie er wächst überdrüssig, beginnen mit der Ernte.

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Iffi

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18 Oktober 2008
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On the Road“ nach Phou Khoun

An den Tankstellen sieht man hauptsächlich Mopeds. Wir wundern uns langsam, warum so wenige LKWs unterwegs sind. Diese Strasse ist ja schliesslich die einzige Möglichkeit, Güter und Waren zwischen den Städten zu bewegen. Gibt es hier nichts zu transportieren?

Die Gesichter wechseln von Laotisch-Thai...

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...in den mehr chinesisch anmutenden Hmong Stil. Es könnte auch Nord-Vietnamesischer Einfluss sein. Diese sind in Nordlaos in grosser Zahl vertreten und mittlerweile genauso absorbiert, wie die Chinesen in Thailand.

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Man trifft sich im Schatten des Tankstellendaches zum Picknick.

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Dahinter ausgedehnte Reisfelder und ein Blick auf die Berge, die wir noch durchqueren werden.

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Iffi

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18 Oktober 2008
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On the Road“ nach Phou Khoun

Die Strasse verschlechtert sich zusehends. An einigen Stellen hat der Belag ganz den Geist aufgegeben.

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Es geht vorbei an kleineren Siedlungen und Strassenmärkten.

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Diese Eichhörnchenart scheint eine Spezialität zu sein. Könnten auch als Staubwedel genutzt werden.

Die Berge werden nun immer bizarrer.

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Und schliesslich erreichen wir den schönsten Abschnitt unserer gesamten Reise „on the road“...
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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On the Road“ nach Phou Khoun

Manche sagen, dass dies einer der schönsten und malerischsten Strassenabschnitte in ganz Süd-Ost-Asien ist. Zumindest, wenn man das erste mal dort hindurchkommt, ist man geneigt, dem zuzustimmen.

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Dieser Berg gehört wohl zu den meist fotografierten der Laosreisenden.

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Nach zweieinhalb Stunden und genau 97 km auf der Holperpiste erreichen wir schliesslich Phou Khoun. Davon im nächsten Bericht...

Hier noch zwei Panorama Bilder aus je zwei Bildern zusammengebastelt. Leider war es etwas diesig.

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MountainRange1smallveredelt.jpg
 

LoS

Es kann nur einen geben.
   Autor
21 Oktober 2008
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Flinger Broich
traumhaft.
einfach traumhaft.
wie ist das tankstellennetz dort?
ist es besser immer voll zu tanken?
wie bezahl ich da,in landeswährung?
wieviel kann ich da denn aus dem automaten ziehen?
bin mit 1 abhebung doch gleich kip millionär...:k
wie hast du das gehändelt?
also wagen in vientienne leihen,ok.wat kostet dat?
weisste dat zufällig?
diese tour interessiert mich brennend,zieh mir jedes bild genüßlich rein..dank dir für deine arbeit..:daume
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Hier meine Antworten, so gut ich kann...


traumhaft.
einfach traumhaft.
wie ist das tankstellennetz dort?

Auf den Landstrassen nix, aber man kommt durch einige Dörfer, wo man tanken kann.

ist es besser immer voll zu tanken?

Eigentlich auf den Nationalstrassen nicht nötig.

wie bezahl ich da,in landeswährung?

Kip und Baht werden beide gerne gesehen. Immer viele 20 Baht Scheine dabei haben. Ein Dollar Noten sind sehr beliebt als Tip.

In den Hotels, wo wir gewohnt haben, konnte man die Übernachtung nur in USD cash bezahlen. Alles andere in Kip oder Baht.

wieviel kann ich da denn aus dem automaten ziehen?

Keine Ahnung. Hab ich nie versucht und auch nicht darauf geachtet. Kip haben wir an der Grenze gleich nach der Brücke gewechselt.

bin mit 1 abhebung doch gleich kip millionär...:k
wie hast du das gehändelt?

Cash

also wagen in vientienne leihen,ok.wat kostet dat?
weisste dat zufällig?

Blackmicha könnte dir da eventuell weiter helfen

diese tour interessiert mich brennend,zieh mir jedes bild genüßlich rein..dank dir für deine arbeit..:daume
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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@Los,
hab noch vergessen zu erwähnen, warum es sowieso besser ist, einen Wagen erst in Vientiane zu leihen.

In Laos ist nämlich Rechtsverkehr. Dann haste das Steuer gleich auf der richtigen Seite. :auto
 

Iffi

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Phou Khoun


Dieser Ort liegt in etwa 1400 m Höhe inmitten dieser malerischen Bergkette. Er wird „Pu Kun“ ausgesprochen. Reisende von und nach Luang Prabang oder Ponsavanh müssen hier durch. Der Kilometerstein zeigt die Entfernung nach Vientiane. 257 km.

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Eine bunte Mischung von Menschen kommt an diesem Knotenpunkt für kurze Zeit zusammen, begrüßt und verabschiedet sich mit „Sabaidi“ und geht dann wieder verschiedene Wege. „Sabaidi“, der laotische Gruß, ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man schon jahrelang mit dem Thailändischen Gruß „Sawadi“ vertraut ist.

In nicht wenigen Fast Food Restaurants lässt es sich gar nicht schlecht essen. Die Nudelsuppe z.B. ist reich mit allem Möglichen bestückt, lecker und billig. Dazu gibt es immer auch einen Frischgemüseteller, dessen Inhalt man zerpflückt in die Suppe gibt. Das Lao Beer dazu ist gar nicht mal schlecht.

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Es wird noch über Holzkohle gekocht.

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Was das hier war, wollte ich gar nicht erst wissen.

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Iffi

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Phou Khoun, das Dorf

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Der Dorfpolizist hat nichts zu tun und schaut sich wohl zum 1000. Male die Auslagen in den Ramsch- und Souvenirläden an.

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Er hat sich kurz mit uns unterhalten, weil ihm wohl langweilig war. Ein völlig unmartialischer Charakter ohne Machogrinsen. Eher ein Kindergärtnertyp. Von ihm hörten wir zum ersten mal die Frage in Laos: „Was ist da eigentlich in Thailand los?“ Eine Frage, die uns noch oft gestellt werden sollte.

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Iffi

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Phou Khoun, Fortbewegung

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Diese Fahrräder werden in China hergestellt. Preis: 680,000 Kip. Thailändische werden auch verkauft, aber die sind teurer. Sie sind das Prestige Objekt der gerade aus der Armut Entlassenen und ein erstes Zeichen des Wohlstands für diejenigen, die sich noch kein Moped leisten können.

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Ab und zu begegnete uns ein einsamer Farang Radler auf seinem Mountain Bike. Die dürften Masochisten sein, denn die Höhenunterschiede auf den Nationalstrassen sind nicht gerade gering. In ihren Gesichtern konnte man den Zustand des inneren Schweinehunds ablesen. Dieser schien ständig zu fragen: „Warum, verdammt noch mal, tust du mir das an? Schmeiß den Drahtesel einfach den Hang hinunter und fahr per Anhalter weiter.“

Es ist immer noch nicht ohne Risiko, auf dem Selbstfindungs-Trip alleine zu radeln. Überfälle laufen nicht unbedingt glimpflich ab und machen vor Autos auch nicht immer halt. Ich war auf jeden Fall froh, so manche Horrorstory erst später nach unserer Rückkehr gelesen zu haben. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die ziemlich nachlässig gekleideten wandernden Einzelgänger am Straßenrand, das AK-47 waagerecht über ihrem Hintern geschultert, mit anderen Augen gesehen. Gelächelt haben die nie. Opium rauchen ist hier unter Einheimischen weit verbreitet und wer weiß schon, wie ein Bewaffneter auf Entzug reagiert, wenn die Knete selbst für ein kleines Pfeifchen zu knapp wird.

In Phou Khoun macht man Pause, legt eine kurze Rast ein, ehe es weiter geht. Das galt für die Laotischen Herrscherhäuser und für die Thais, Burmesen und sogar Chinesen auf ihren Feldzügen, genauso wie für die Pathet Lao und den Vietkong später. Die von der Regierung angeordneten Umsiedlungen der Hmong ließen diese von hier in alle Richtungen ausschwärmen und an den Straßenränder ihre neuen Siedlungen bauen. Dort sind sie leichter zu kontrollieren und zu integrieren.

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Wie schon vor langer Zeit scheuen Bauern keine ausgedehnten Tagesmärsche um hier ihre Waren zu verkaufen oder einzukaufen. Besonders die Frauen. Aber es geht der Trend zum Dorf Pick Up. Der Bus zwischen Vientiane und Luang Prabang hält mitten auf der Gabelung und wird sofort von Gemüseverkäufern umringt.

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Man trifft hier auch Motorradfahrer aus aller Welt, wie diese jungen Leute aus Kalifornien. Die waren echt gut drauf, obwohl ein bisserl geschafft von den Schlaglochpisten. Sie kamen aus Luang Prabang und freuten sich schon auf Vang Vieng um dort abzuhängen, bevor es zurück nach Vientiane gehen sollte.

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Iffi

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18 Oktober 2008
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Phou Khoun, die Einheimischen

Wir machen etwa eine Stunde Pause. Ist schon recht interessant, die Einheimischen hier beim Wuseln zu beobachten.

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Farangs werden cool und wie selbstverständlich behandelt. Kein Kichern, oder „farang, farang“ Gegacker. Man hat sich inzwischen an sie gewöhnt und ist froh, wenn sie einkehren oder gar etwas einkaufen. Alles läuft noch ganz ohne Anmache ab. Noch kann man ungestört an den Marktständen entlang flanieren. Die Verständigung ist durch meine zwei Thaibegleiter auch völlig unproblematisch. Die Schulkinder bemühen sich, Thai zu sprechen, zur Freude meiner Holden. So was kann sie durchaus anerkennen. Sie bekam dann immer den Kugelschreiber- und Schreibheftblick.

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Im nächsten Bericht machen wir uns weiter auf den Weg gen Osten. Die Nationalstrasse 7 entlang Richtung Xieng Khuang Provinz. Diese grenzt an Nord-Vietnam. Schon an diesem Knotenpunkt Phou Khoun hatten wir den Eindruck, das bisher den Thais sehr ähnliche Flair allmählich zu verlassen. An unserem nächsten Zielort Phonsavanh war es dann nur noch ansatzweise vorhanden. Dort haben wir uns dann wirklich wie im Ausland gefühlt.

Auch dort holte uns die Vergangenheit ein. Eine Vergangenheit jüngeren Datums, immer noch spürbar, sichtbar und genauso tödlich für die Einheimischen, wie die von 1829, als Vientiane praktisch von der Landkarte verschwand...