Nostalgie – Meine Lieblingsbars in Wien
Verschärfte Zeiten mit Nong
Es kam, wie es kommen musste. Eines Freitags nachts fährt sie wieder mit mir, chauffiert von Taxi Gerhard, in meine Bude und bleibt dieses mal das ganze Wochenende. Nong taute vollständig auf und ist auf einmal unbändig leidenschaftlich. Das passiert ab dann öfter, bis sie schliesslich nach drei Monaten ganz bei mir einzieht.
Wie immer geht das schleichend vor sich. Zuerst bleibt nur eine Zahnbürste zurück, dann ein paar Toilettensachen, dann Ersatzschlüpfer, dann ein gewisser Inhalt ihrer Schminkkommode, dann weitere Klamotten und schliesslich unzählige Plastiktüten voller Kleider.
Die Trennung von ihrem Rechtsanwalt hat Nong noch nicht vollständig vollzogen. Anfangs telefoniert sie oft mit ihm in meiner Gegenwart. Mir macht das nichts aus. Ich könnte ja was lernen, he he.
Ich lausche gar nicht so sehr ihren Worten, sondern beobachte viel mehr ihre Gefühlslage beim Telefonieren. Und die ist nicht gerade erbauend. Nong weint oft dabei, oder ist verärgert und fühlt sich offensichtlich unverstanden von ihm. Manchmal scheisst sie ihn sogar gehörig an. Alles im Wienerisch gefärbten Deutsch.
Nach etwa einem Monat legt sich das. Die Telefongespräche werden immer weniger und hören eines Tages ganz auf.
So kommt es, dass Nong und ich ein Paar werden, Nong mit Sack und Pack bei mir einzieht und Mama San einen Vogel im Nest hat, den sie nicht ausstehen kann.
Sie sehnt sich vermutlich sogar nach den für sie unangenehmen Zeiten von mir und Jolly zurück, die nie bei mir wohnte, denn ab jetzt konnteMama San keine Neuankömmlinge mehr bei mir parken, geschweige denn ihre unangemeldeten nächtlichen „Gaben“ für mich spendieren.
Nong ist der Grund für meinen zweiten Frühling ganz ohne blaue Pillen. Ich war nie ein Waisenkind, hab kaum etwas anbrennen lassen. Mit fortschreitendem Alter schien die Reizlatte immer höher zu steigen, ohne das die meine ihr immer folgen konnte. Aber mit Nong sank die Reizlatte plötzlich wieder auf Einstufenniveau.
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Mit ihr war ich einfach dauergeil. Dass ich sie erwecken müsse, war wohl nichts. Nong ist eine Nymphomanin, oder das, was ich mir darunter vorstelle. Nachdem sie das erste mal kommt, folgen ihre Orgasmen im paar Minuten Takt. Wenn sie Lust hat und mich nicht stören möchte, befriedigt sie sich einfach selber, ohne sich in ein anderes Zimmer zu verziehen. Das hält mich aber auch nicht immer auf dem PC Stuhl oder dem Fernsehsessel, selbst wenn ich die Nachrichten über Clinton (Limpon) schaue.
In Referenz zur Schwiegermutter Geschichte, ha ha
Thailand - Schwiegermütter
Nur, wenn ich wirklich verausgabt bin und mein Hirn sich nicht auf Sex einstellen lässt, kommt sie alleine zum Höhepunkt, aber nie ohne mich mit Blicken zu strafen.
Manchmal ruft Nong mich im Büro an und fragt, wann ich denn endlich nach Hause käme. Sie hätte es sich schon dreimal selber besorgt.
Sie lebt ihre Triebe, aus welchem Grunde auch immer, nicht an der Jugend aus, sondern nur am reifen Alter. Wir beide sind unzertrennlich und sehen uns nur während der Arbeit, und wenn wir nachts die Augen schliessen nicht. Gegenseitige Berührungen, egal in welcher Umgebung, können Unvorhergesehenes auslösen.
Nong hatte aber auch eine sehr dunkle Seite. Sie war mein „Supergirl“ in jeder Hinsicht, im Positiven wie auch im sehr Negativen.
Es war zu schön um wahr zu sein, wenn, ja wenn da nicht ihr selbstzerstörerischer Fatalismus wäre, der ausreicht, mehr als eine Person in die Abgründe menschlicher Existenz zu ziehen, besonders ihren Partner.
Sie hat den fatalen Hang, ja Drang, an den kleinsten Unannehmlichkeiten des Lebens zu scheitern. Ihr kann in solchen Phasen alles dermaßen scheißegal sein, dass es mehr als beängstigend ist. Sie wird dann echt schwierig und lässt niemanden an sich heran, da nach ihrer Meinung sowieso niemand ihre Verzweiflung verstehen kann.
Ich verstecke dann die Alkohoflaschen in meiner Wohnung zwischen der Wäsche, denn sie kann in solchen Momenten zur Kampftrinkerin werden, mit unabsehbaren Folgen.
Ich musste das erst lernen, denn einmal saß sie in ihrem Alkoholwahn auf dem Sims des offenen Fenster im 10. Stock, als ich von der Toilette zurückkam. Mir blieb fast das Herz stehen. Sie hat sich gewehrt wie ein Tiger, mit einer Kraft, die man ihr nicht zutraut, und noch heute danke ich den Göttern, dass noch einmal alles gut ausgegangen ist. Mein erhöhter Adrenalinspiegel gab mir die Kraft, sie nach zweistündigem Kampf zu bändigen, zu beruhigen und sie fern vom Fenster zu halten.
Mit Kampf sind nicht Schläge gemeint, sondern sie einfach nur festhalten, weil sie entweder immer wieder zum Fenster wollte oder in die Küche, aber nicht, weil sie Hunger hatte. Die Clubmitglieder wissen schon, warum. Nämlich um das geschärfte Tafelsilber zu zweckentfremden.
Es ging allerdings nicht ohne blaue Flecken an ihren Armen, wegen meinem festen Griff, und tiefen Schnitten von ihren Fingernägeln an meinen Armen ab, sodass ich im Hochsommer mit langen Ärmeln im Office erschien. Treppe runter gefallen, wäre keine intelligente Ausrede gegenüber meinen Kollegen gewesen.
Einmal hab ich sogar Gerhard den Taxifahrer zwecks Beistand angerufen, weil ich kaum noch einen Ausweg wusste, ausser eventuell ihr voll eins auf die Zwölf zu geben, weil mich die Kräfte langsam verliessen. Gerhard kam und konnte sie tatsächlich beruhigen. Nong fiel bald darauf in tiefen Schlaf.
Ich will aber nicht verschweigen, das ich ebenfalls eine Säuferphase hatte, aber nur auf die Wochenenden begrenzt. Während Business Trips in die ehemaligen Ostblockländer wie Tschechien, Ungarn, Poland, Russland, etc. jedoch, kam es auch an manchen Abenden wochentags zu Saufgelagen. In Moskau grundsätzlich schon tagsüber, wie z,B im Rechenzentrum der GAZPROM. Da floss Krimsekt und Wodka im Konferenz Raum ab frühem Nachmittag in Strömen.
Black Outs kamen bei mir allerdings äusserst selten vor. In 98% der Fälle erkannte ich meine Grenzen und es kam zu keinen Ausfällen wie z.B. bei Gerhards Quartalsterminen..
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Nong und ich waren also ein ganz normales Thai-Farang Säufer-Paar und erfreuten uns an dem ach so abwechslungsreichen und intensiven Leben. Ha ha