Es ist ja immer wieder interessant welche Sagen und Mythen im Umgang mit Geldautomaten doch immer wieder auftauchen.
Es ist im Endeffekt doch so (zumindest in DEU). Selbst wenn das Geld wieder eingezogen wird, kann man sicher sein, dass dieses Geld einem wieder gutgeschrieben wird. Min. alle 2 Wochen muss ein Geldautomat komplett Aufgenommen werden und der Ist-Bestand mit dem Soll-Bestand verglichen werden. Sollte hier weniger Geld ausgezahlt worden sein, erkennt man dies sofort. Denn der Soll-bestand weicht dann ja logischerweise vom Ist-Bestand ab. Wenn es soweit kommt, wird kontrolliert bei welchen Auszahlungen ein Fehler aufgetreten ist und dem entsprechendem Kunden seinen nichterhaltenen Betrag wieder erstattet.
Das heißt also auch wenn der Vorgang nicht reklamiert wurde, bekommt der Kunde hier sein Geld zurück. Aber die Automaten sind ja auch nicht dämlich, denn sie eparieren jede Art von nicht ausgezahltem Geld. Ob da die Klappe nicht hoch geht und jemand vergisst das Geld zu entnehmen (nach 28 Sek. ziehen die Automaten der meisten Hersteller das Geld wieder ein) oder eben das Geld einfach vergessen wird (hier greift der gleiche Effekt) spielt da keine Rolle. Sollte nun Geld im Schacht stecken bleiben, wird die Verstopfung sofort erkannt und der Automat geht außer Betrieb. Mir sind an deutschen Automaten noch nie Auszahlungen untergekommen, bei denen der Automat Geld verschluckt hat, dass nicht zugeordnet werden konnte. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Technik in Asien ähnlich funktioniert. Die meisten Automaten stammen so oder so von den gleichen Firmen oder eben Unterfirmen und arbeiten nach dem gleichem Prinzip.
Pauls Erlebnisse können also im Grunde nur dadurch zustande gekommen sein, dass er es mit korrupten Bankmitarbeitern zu tun hatte, die das Geld dann bei der Aufnahme des Automaten einfach einsteckten. Dies ist aber auch wiederum nicht einfach, denn dies geschiet immer im 4 Augen Prinzip. Da müssen sich schon 2 Richtige getroffen haben. In Deutschland wird das sicher niemals passieren, denn die Summen die man Unterschlagen könnte sind so gering, dass keiner auch nur auf die Idee kommt. In Thailand mag das etwas anders aussehen, aber ich denke auch dies ist sehr unwahrscheinlich.
Das ist im übrigen wohl auch der Grund warum sich die Bankmitarbeiter um sowas nicht wirklich kümmern. Denn für die steht ja fest, dass der Automat erstmal keinen Fehler gemacht hat, der nicht nach einer Komplettaufnahme aufgedeckt wird.
Wenn dann doch jemand behauptet, dass da trotz des richtigen IST und SOLL Bestandes kein Geld rausgekommen ist, dann hat dieser folgerichtig etwas falsches behauptet. Oder eben der nächste am Automaten hat das Geld bekommen, weil man nicht 28 Sek. gewartet hat, bevor man gegangen ist.
Dies lässt sich allerdings leicht anhand des Bildmaterials nachvollziehen. Das wird in einem Urlaub in TH aber schwer. Denn die Banken geben, logischerweise, kein Bildmaterial an fremde weiter. Da für die Bankangestellten auch erstmal anzunehmen ist, das Du schuld bist, werden Sie den Teufel tun das Material zu sichten. Dies ist nämlich normalerweise mit einem recht hohem Aufwand verbunden. Bilddaten werden in der Regel nur auf Anfrage der Staatsanwaltschaft heraus gegeben. Da kann auch ein Polizist auftauchen, der wird nichts kriegen. Bankgeheimnis.
Auch finde ich es sehr komisch, dass die DKB Karte bei 5 Auszahlversuchen nicht gleich gesperrt wird. Ich weiß jetzt nicht über welchen Dienstleister die Zahlungsdaten verarbeitet werden, aber diese Unternehmen sind da sehr schnell mit der Sperrung. Ich habe schon so viele Sperren von Kreditkarten gesehen und die geschahen, zur Sicherheit des Kunden, aus vielen nicht so ungewöhnlichen Gründen.
Ein Problem das man außerhalb Deutschlands nicht so leicht in den Griff kriegt ist Skimming. Das abgreifen von Karteninformationen und der Pin. Dies lässt sich aber auch recht einfach lösen. Meistens nutzen die Betrüger einen Aperat, der vor den Katenleser gesteckt wird. Den zu erkennen wird schwierig, da man ja normalerweise nicht immer an dem selben Automaten geht und diesen kennt. Einzig das Rütteln am Kartenleser kann helfen. Wenn der einen unsoliden Eindruck macht oder Ihr den dann in der Hand habt, solltet Ihr kein Geld abheben
Allerdings brauchen die Betrüger noch die PIN. Die wird meistens mit einer Kamera abgefilmt. Diese Kameras sitzen dann sehr häufig direkt oberhalb der PIN Eingabe und sind am Automaten befestigt. Dort kann man also auch mal einfach rütteln. Denn die Gerätschaften werden häufig nur mit einem Magneten oder Klebstoff an dem Automaten befestigt. Selbst wenn man die Kamera nicht entdeckt, kann man immer noch die Hand über das Tastenfeld halten, oder eben seine Geldbörse. Dann kann die PIN nicht abgefilmt werden.
Weiterhin gibt es noch ein Tastenfeld, dass zur Pinauslesung über das eigentliche Tastenfeld gelegt wird. Dies ist aber teuerer und schwieriger herzustellen, da es an den Automaten angepasst werden muss. Bei neuen Tastenfeldern ist also vorsicht geboten. Auch wenn der Abnutzungszustand nicht zum Rest des Automaten passt, sollte man vorsichtig werden. Man kann auch hier am Tastenfeld und umzu nen bissel rumhantieren und so schauen ob das Teil wirklich zum Automaten gehört.
Ganz ausschließen lässt sich so ein Vorfall nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist wirklich sehr gering, wenn man diese Tips befolgt. In Deu braucht man eh keine Angst vor soetwas zu haben. 1. erstattet die Bank das Geld und 2. sind Deutschlandweit alle Automaten seit Montag (1.10.12) auf Chipbetrieb umgestellt worden. Die Magnetkarten werden nicht mehr eingelesen. Den Chips zu kopieren ist wesentlich schwieriger und mir ist bisher keine Methode bekannt wie man dies machen könnte.
Alles in allem halte ich das Risiko mit diesem Backroundwissen für recht gering.
EDIT: Die Ausgelesenen Daten werden normalerweise mit Funk an einen nahe liegenden Datenspeicher übertragen. Die Betrüger können also die Daten einsammeln ohne das Risiko eingehen zu müssen sich beim Abbau der Apparaturen an dem Geldautomaten erwischen zu lassen. Die Bremer Landesbank geht hier einen einfachen aber effektiven Weg. Diese Funksignale werden erkannt und gestört. Sofort wenn so ein Signal erkannt wird, alarmiert das System automatisch die Polizei. Mir ist schleierhaft warum man das nicht in alle Automaten nachrüstet. Kostet fast nix.
Wenn man dennoch ein ungutes Gefühl hat, sofort die Kreditkartengesellschaft anrufen, Nummer steht hinten drauf. Dann die Karte sperren lassen und abwarten was passiert.
Wenn Ihr Kreditkarten aus DEU in TH nutzt, vergewissert euch das es eine Haftungsgrenze gibt. Bei uns sind das 50€. Alles andere trägt eh die Bank. Also ist es im Endeffekt nicht so wild wenn etwas passiert.
Die Dinge, die mit der TH-Karte zu Stande gekommen sind, wundern mich aber trotzdem. Denn wie gesagt, ein Mitarbeiter alleine kann da nicht bescheißen. Das 4 Augen Prinzip kann man vllt. einmal umgehen, aber dann wird der Chef da ein Auge drauf haben