Es war einmal - Teil 2
Das Folgende ist eine Wiedergabe der Aussagen der juengsten Tochter des Hauses, ihrer Schwester, ihrer Tante und anderen Dorfbewohnern.
Der Vater
...kam aus einer, was man so nennen kann, wohlhabenden Familie. Sein Vater, nennen wir ihn ab jetzt „Grossvater“ war Lehrer und seine Mutter, nennen wir sie ab jetzt „Grossmutter“, regierte das Reisgeschaeft in der naeheren Umgebung. D.h. Sie kaufte den Reis direkt von den Reisbauern, lagerte ihn zwischen und verkaufte den Reis dann an die Grosshaendler. Ein weitaus lukrativeres Reis-Geschaeft als das der Reisbauern selber.
Es ist in Thailand uebrigens durchaus nicht ungewoehnlich, dass die Frau des Hauses das Geschaeftliche und Finanzielle unter ihren Fittichen hat.
Grossvater, der Lehrer und das Oberhaupt der Familie, uebernahm weitestgehend die Erziehung seiner Kinder. Kuemmerte sich um ihre Bildung und bleute ihnen Umgangsformen und gesellschaftliche Werte ein, wie z.B. Disziplin, Fleiss, Lerneifer Sauberkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt vor dem Alter, etc.
Nicht besonders verwunderlich, denn er hatte chinesische Vorfahren. Fuer diese Menschen haben diese Werte damals wie heute einen hohen Stellenwert. Nicht umsonst haben die meisten Superreichen in Thailand chinesische Vorfahren.
Grossvater gab seinem Sohn, einen aus seiner Sicht, sehr sehr wichtigen Rat: „Wenn du etwas nicht verstanden hast, frag. Sonst bleibst du dumm. Das gilt fuer zu Hause und ganz besonders fuer die Schule. Bleib dabei aber immer hoeflich und freundlich.“
Eine Sensation in der damaligen Zeit. Sogar heute noch. Die wenigsten Schueler trauen sich, nachzufragen. Entweder sind sie zu scheu dafuer oder halten Fragen fuer unhoeflich oder respektlos.
„Und noch was Kinder. Lernt so gut, wie ihr koennt. Sitzt eure Zeit in der Schule nicht einfach ab. Auf dieses Art und Weise werdet ihr spaeter mal ein angenehmes Leben fuehren koennen. Versprochen. Und nie nicht vergessen: wer nicht fragt, bleibt doof.“
Bei seinem Sohn, dem Vater der Familie um die es hier geht, fielen diese Worte auf fruchtbaren Boden. Auch er wurde ein von der Bevoelkerung sehr respektierter Lehrer und gab die Lebensweisheiten seines Vaters eins zu eins an seine Kinder weiter. Und zwar mit einem grossen Herzen. Pruegel von ihm gab es nie und sein gutgemeinter Tadel war immer wohlwollend begruendet. Seine Kinder liebten ihn abgoettisch.
Er fuhr das erste und lange Zeit das einzige Moped in diesem Dorf. Alleine das machte ihn schon zum „Hochwohlgeborenen“ in der Nachbarschaft.
Vater stellte seinen Kindern, zwei Toechter und zwei Soehne, abgesehen von der Grundschule frei, welchen Bildungsweg sie gehen wollten. Natuerlich nicht, ohne auf die Vorteile von weiterfuehrender Bildung dringlichst hinzuweisen.
Die Resonanz war so unterschiedlich, wie sie nur sein konnte.
Die aelteste Tochter hatte nach der Grundschule die Schnauze voll und begann eine Schneiderlehre. Sie heiratete spaeter ein Mann aus einfacher Familie und hatte vier Kinder mit ihm. Sie wohnte in einem Haus auf kleinem Grundstueck, dass ihre Mutter ihr ueberlassen hatte. Seit dem Tode ihres Mannes bekommt sie 600 Baht Rente im Monat. Es begann eine schwierige Zeit fuer sie, aber die Grossfamilie federte das Schlimmste ab. Sie war und ist die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, ihre Enkelkinder, oder wie anfangs, die Kinder der juengeren Schwester zu hueten.
Alle vier Kinder wohnen und arbeiten in Bangkok. Da nur Grundschulbildung, genau wie ihre Mutter, arbeiten sie in den typischen 8,000 - 10,000 Baht pro Monat Jobs.
Wenn sich diese Familiengeschichte der heutigen Zeit naehert, mehr von dieser Tochter.
Der aelteste Sohn ging aufs College, arbeitete dann in einer Regierungstelle und lernte eine Tochter aus relativ wohlhabenden Hause kennen. Nach der Hochzeit machte sich das „Geschaefts-Blut“ seiner chinesischen Grossmutter bemerkbar und er begann mit Grundstuecken zu handeln, bis er sich schliesslich mit einem eigenen Touristen-Resort in Kalasin zur Ruhe setzte. Sein Vater und Grossvater waeren stolz auf ihn.
Der zweiaelteste Sohn hatte es, genauso wie sein aeltere Schwester, nicht so sehr mit der Bildung. Er arbeitete nach der Grundschule als Tageloehner, ging schliesslich fuer ein paar Jahre nach Brunei und hatte kurz nach seiner Rueckkehr einen toedlichen Motorradunfall in Bangkok.
Und nun beginnt die Geschichte des vierten Kindes, der juengeren Schwester ...
Das Folgende ist eine Wiedergabe der Aussagen der juengsten Tochter des Hauses, ihrer Schwester, ihrer Tante und anderen Dorfbewohnern.
Der Vater
...kam aus einer, was man so nennen kann, wohlhabenden Familie. Sein Vater, nennen wir ihn ab jetzt „Grossvater“ war Lehrer und seine Mutter, nennen wir sie ab jetzt „Grossmutter“, regierte das Reisgeschaeft in der naeheren Umgebung. D.h. Sie kaufte den Reis direkt von den Reisbauern, lagerte ihn zwischen und verkaufte den Reis dann an die Grosshaendler. Ein weitaus lukrativeres Reis-Geschaeft als das der Reisbauern selber.
Es ist in Thailand uebrigens durchaus nicht ungewoehnlich, dass die Frau des Hauses das Geschaeftliche und Finanzielle unter ihren Fittichen hat.
Grossvater, der Lehrer und das Oberhaupt der Familie, uebernahm weitestgehend die Erziehung seiner Kinder. Kuemmerte sich um ihre Bildung und bleute ihnen Umgangsformen und gesellschaftliche Werte ein, wie z.B. Disziplin, Fleiss, Lerneifer Sauberkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt vor dem Alter, etc.
Nicht besonders verwunderlich, denn er hatte chinesische Vorfahren. Fuer diese Menschen haben diese Werte damals wie heute einen hohen Stellenwert. Nicht umsonst haben die meisten Superreichen in Thailand chinesische Vorfahren.
Grossvater gab seinem Sohn, einen aus seiner Sicht, sehr sehr wichtigen Rat: „Wenn du etwas nicht verstanden hast, frag. Sonst bleibst du dumm. Das gilt fuer zu Hause und ganz besonders fuer die Schule. Bleib dabei aber immer hoeflich und freundlich.“
Eine Sensation in der damaligen Zeit. Sogar heute noch. Die wenigsten Schueler trauen sich, nachzufragen. Entweder sind sie zu scheu dafuer oder halten Fragen fuer unhoeflich oder respektlos.
„Und noch was Kinder. Lernt so gut, wie ihr koennt. Sitzt eure Zeit in der Schule nicht einfach ab. Auf dieses Art und Weise werdet ihr spaeter mal ein angenehmes Leben fuehren koennen. Versprochen. Und nie nicht vergessen: wer nicht fragt, bleibt doof.“
Bei seinem Sohn, dem Vater der Familie um die es hier geht, fielen diese Worte auf fruchtbaren Boden. Auch er wurde ein von der Bevoelkerung sehr respektierter Lehrer und gab die Lebensweisheiten seines Vaters eins zu eins an seine Kinder weiter. Und zwar mit einem grossen Herzen. Pruegel von ihm gab es nie und sein gutgemeinter Tadel war immer wohlwollend begruendet. Seine Kinder liebten ihn abgoettisch.
Er fuhr das erste und lange Zeit das einzige Moped in diesem Dorf. Alleine das machte ihn schon zum „Hochwohlgeborenen“ in der Nachbarschaft.
Vater stellte seinen Kindern, zwei Toechter und zwei Soehne, abgesehen von der Grundschule frei, welchen Bildungsweg sie gehen wollten. Natuerlich nicht, ohne auf die Vorteile von weiterfuehrender Bildung dringlichst hinzuweisen.
Die Resonanz war so unterschiedlich, wie sie nur sein konnte.
Die aelteste Tochter hatte nach der Grundschule die Schnauze voll und begann eine Schneiderlehre. Sie heiratete spaeter ein Mann aus einfacher Familie und hatte vier Kinder mit ihm. Sie wohnte in einem Haus auf kleinem Grundstueck, dass ihre Mutter ihr ueberlassen hatte. Seit dem Tode ihres Mannes bekommt sie 600 Baht Rente im Monat. Es begann eine schwierige Zeit fuer sie, aber die Grossfamilie federte das Schlimmste ab. Sie war und ist die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, ihre Enkelkinder, oder wie anfangs, die Kinder der juengeren Schwester zu hueten.
Alle vier Kinder wohnen und arbeiten in Bangkok. Da nur Grundschulbildung, genau wie ihre Mutter, arbeiten sie in den typischen 8,000 - 10,000 Baht pro Monat Jobs.
Wenn sich diese Familiengeschichte der heutigen Zeit naehert, mehr von dieser Tochter.
Der aelteste Sohn ging aufs College, arbeitete dann in einer Regierungstelle und lernte eine Tochter aus relativ wohlhabenden Hause kennen. Nach der Hochzeit machte sich das „Geschaefts-Blut“ seiner chinesischen Grossmutter bemerkbar und er begann mit Grundstuecken zu handeln, bis er sich schliesslich mit einem eigenen Touristen-Resort in Kalasin zur Ruhe setzte. Sein Vater und Grossvater waeren stolz auf ihn.
Der zweiaelteste Sohn hatte es, genauso wie sein aeltere Schwester, nicht so sehr mit der Bildung. Er arbeitete nach der Grundschule als Tageloehner, ging schliesslich fuer ein paar Jahre nach Brunei und hatte kurz nach seiner Rueckkehr einen toedlichen Motorradunfall in Bangkok.
Und nun beginnt die Geschichte des vierten Kindes, der juengeren Schwester ...