@martin77 Da gibt es keine pauschale Antwort.
Es hängt von Alter, Intellekt und Vorgeschichte ab, ob sie hier mit der Sprache klarkommt.
Zwei mir persönlich sehr gut bekannte Fälle:
1. - Auch nach 1000 Stunden Unterricht fern von B1 Niveau Deutsch. Damals war zur Migration noch kein A1 nötig. Damit auch nach 20 Jahren immer auf fremde Hilfe angewiesen, wenn Schriftverkehr anfällt und bei Berufstätigkeiten sehr eingeschränkt. Im konkreten Fall Massage seriös, und ganz ok, da viele Massagen und wenig Wartezeit. Es ist eine liebe Person, sie schafft es einfach nicht mehr "Integration" und kommt auf thailändischer Seite aus sehr einfachen Verhältnissen.
2. - B1 nach 6 Monaten in Deutschland und auch bereits ein versicherungspflichtiger Job in Teilzeit. Ziel: B2 für Ausbildung. Hatte während Schengen-Besuchen schon den einen oder anderen Deutschkurs besucht und aufgrund der brauchbaren Englischkenntnisse (auch schriftlich) war kein Alphabetisierungskurs notwendig, der im Fall oben auch noch nötig war.
Irgendwo dazwischen werden die meisten liegen, was nicht heißt, dass es bei entsprechenden Voraussetzungen auch noch besser als im Fall 2. gehen könnte. Das Leben davor (Bildung, Arbeit) und altersbedingte Lernfähigkeit sind wahrscheinlich entscheidend.
Flexible Kurangebote kenne ich nur aus Ballungszentren (Tage pro Woche, vormittags oder nachmittag, VHS oder auch andere Schulen). Hier in der Gegend gibt es in Frankfurt/M. eine große Auswahl, im Umland und selbst in kleineren Städten fällt das Angebot dann schnell stark ab.
Dazu kommt, dass derzeit viele Integrationskurse von Flüchtlingen ausgebucht sind und zum Teil mehrere Monate Wartezeit bestehen. Das Goethe-Institut bietet auch Kurse an, die sind aber wesentlich teurer als VHS und andere private Schulen.
Eine Alternative sind Kurse "Deutsch als Fremdsprache", da wäre dann zu klären, ob die AB das auch anerkennt (sprachlich und von der Kurszusammensetzung eher besser).