Andere Freshy in Istanbul ;-)

[Freshy]

Für neun Glocken, die der "http://de.wikipedia.org/wiki/Doge_von_Venedig"]venezianische Doge[/URL] Ursus Patricianus der Hagia Sophia im Jahre 865 stiftete, wurde vermutlich ein Glockenturm an der Westfassade errichtet.
Es gibt auch Quellen, die von zwölf gestifteten Glocken berichten.




Der kleine Glockenturm auf der Westfassade wurde vermutlich erst in der Zeit der Kreuzfahrer errichtet und blieb bis in das 18. Jahrhundert erhalten.
Zum orthodoxen Messritus der Kirche gehörte es, dass während des Gottesdienstes die Glocken spielten. Im Jahr 1453, als die Türken zum letzten erfolgreichen Angriff auf Konstantinopel ansetzten, ließ der letzte oströmische Kaiser "http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_XI."]Konstantin XI.[/URL] die goldenen Glocken Sturm läuten.




Das Läutwerk wurde von den türkischen Eroberern vollständig zerstört. In einem bekannten griechischen Klagelied von der Einnahme Konstantinopels durch die Türken wird von 300 Glöckchen und 62 Glocken berichtet, welche die Hagia Sophia zuletzt besessen haben soll.


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Um eine Zerstörung Konstantinopels zu verhindern, hatte Sultan "http://de.wikipedia.org/wiki/Mehmed_II."]Mehmed II.[/URL] die freiwillige Übergabe durch Übereinkunft angestrebt, doch eine Kapitulationsaufforderung an Kaiser "http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_XI."]Konstantin XI.[/URL] war ohne Erfolg geblieben.




Am 27. Mai 1453 ließ der Sultan schließlich seinen Truppen verkünden, dass die nun durch Gewalt zu erobernde Stadt drei Tage lang zur Plünderung offenstünde.
Am gleichen Tag fand der letzte Gottesdienst in der Kathedrale statt, den Orthodoxe und katholische Priester gemeinsam feierten.





Als die Stadt am 29. Mai 1453 fiel, wurde die Kirche von den Stürmern geplündert und das in die Hagia Sophia geflüchtete Volk teils geschändet (so "http://de.wikipedia.org/wiki/Georgios_Sphrantzes"]Sphrantzes[/URL]),
teils getötet und größtenteils "http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_im_Islam"]versklavt[/URL].


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[Freshy]

Bereits am Nachmittag wurde zum "http://de.wikipedia.org/wiki/Salat_%2528Gebet%2529"]Gebet[/URL] aufgerufen, das der Sultan auf dem Altar verrichtete.
Dass er zu Pferde in die Hagia Sophia eingeritten sein soll, bezeichnet "http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_von_Hammer-Purgstall"]Joseph von Hammer-Purgstall[/URL] mit Bezug auf den zeitgenössischen Historiker "http://de.wikipedia.org/wiki/Dukas_%2528Historiker%2529"]Dukas[/URL] als Märchen europäischer Geschichtschreiber.





Am folgenden Tag besichtigte Mehmed II. die Stadt. Der osmanische Chronist Tursun Bey, der die Eroberung Konstantinopels miterlebte, schildert in seiner ‏تاريخ ابو الفتح‎ / Tārīḫ-i Ebū ʾl-Fetḥ /‚Geschichte des Vaters der Eroberung‘, wie der Sultan auf die Kuppel der Hagia Sophia stieg und von dort aus voller Bedauern auf die verfallenen und in Ruinen liegenden Neben- und Anbauten blickte.




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In den darauf folgenden Jahren wurde die Transformation abgeschlossen. "http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke"]Glocken[/URL], "http://de.wikipedia.org/wiki/Altar"]Altar[/URL] und die liturgische Ausstattung wurden zerstört oder verschleppt.




Nur eine Glocke scheint die Zeitläufe in einem osmanischen Waffenmuseum überdauert zu haben. Christliche "http://de.wikipedia.org/wiki/Insignien"]Insignien[/URL] wurden teilweise durch "http://de.wikipedia.org/wiki/Islam"]muslimische[/URL] ersetzt, die "http://de.wikipedia.org/wiki/Ikone"]Ikonen[/URL] entfernt, "http://de.wikipedia.org/wiki/Mosaik"]Mosaike[/URL] und Wandgemälde teilweise zerstört,übertüncht oder unter Putz gelegt, "http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuz_%2528Symbol%2529"]Kreuze[/URL] gegen den "http://de.wikipedia.org/wiki/Mondsichel"]Halbmond[/URL] ausgetauscht.




Im Inneren der Kirche wurden die für eine Nutzung als Moschee notwendigen Bauteile eingefügt sowie der Fußboden mit Teppichen ausgelegt. Der nördliche Hauptpfeiler wurde später mit einer Sultansloge versehen.



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[Miluu]

Es wurde mir schon berichtet dass die Sehenswürdigkeiten des oströmischen Reiches bzw, Byzanz
toll sein sollen. Die Bilder sind beeindruckend was die Europäer damals hingestellt haben

 

[superingo]

Wieder mal hier gestöbert

Deine Berichterstattung wie immer gut.

Aber was mich am meisten begeistert ist die Qualität deiner Bilder.

Bei dir würde der Teletubbi sogar noch als schön rüberkommen

 

[Freshy]

Der äußere Eindruck der Kirche wurde vor allem dadurch verändert, dass bereits 1453 ein "http://de.wikipedia.org/wiki/Minarett"]Minarett[/URL] an den Flanken der Kirche erbaut wurde.



Zwei weitere kamen in den folgenden Jahrzehnten hinzu, die beiden ältesten wurden 1573 abgebrochen und durch neue ersetzt, so dass das Gebäude heute von vier Minaretten umgeben ist.



1574 wurde das "http://de.wikipedia.org/wiki/Baptisterium"]Baptisterium[/URL] zum Grab für "http://de.wikipedia.org/wiki/Selim_II."]Selim II.[/URL] umgewandelt.


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[Freshy]

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[ale]

Freshy und seine Kamera, das ist der Wahnsinn
Dich irgendwohin schicken und Kultur pur kommt zurück

 

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Die Hagia Sophia war seit ihrem Bau in der Spätantike ein epochales Bau- und Kunstwerk, das aufgrund seiner Gesamtkonzeption bis in die Gegenwart von Architekten rezipiert wurde.




Während die griechisch-orthodoxe Kirche die Hagia Sophia zur Basis und zum Synonym für den vollkommenen byzantinischen Kirchenbau machte, erfolgte auch bei bedeutenden katholischen Sakralbauten, deren wichtigster Vertreter die "http://de.wikipedia.org/wiki/Markusdom"]Markuskirche[/URL] in Venedig ist, eine Übernahme griechisch-orthodoxer Darstellungsformen.




Nach der Einnahme Konstantinopels 1453 durch die Osmanen kam es zu der bemerkenswertesten anhaltenden "http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstrezeption"]Kunstrezeption[/URL], da es sich bei den Eroberern um Vertreter eines völlig anderen Kunst- und Kulturkreises handelte, welche zugleich eine neue Religion mitbrachten.
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Links Justinian der Erste,rechts Konstantin der Große.
Die Dame in der Mitte dürfte bekannt sein .







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Tief beeindruckt brauchte ich erst mal paar Minuten Pause von Geschichte und Kultur :wink1.








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Viele Fachleute fokussieren ihren Blick auf die frei schwebende, nahezu 56 Meter hohe Kuppel von 31 Metern Durchmesser, welche auf nur vier Pfeilern ruht, welche besonders durch ihren flachen Neigungswinkel beeindruckt.



Nach dem gravierenden Verlust bautechnischen Wissens seit der Spätantike wurden die gewaltigen römischen Repräsentationsbauten für die nachkommenden Generationen zu nicht nachvollziehbaren Wunderleistungen. Erst seit dem 20. Jahrhundert können diese Leistungen mit modernen Werkstoffen nachvollzogen werden.




Die Erforschung antiker Bautechniken seit 1945 hat ganz neue Blicke auf die römischen Möglichkeiten eröffnet.

Heute gehört die Hagia Sophia zum "http://de.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Educational%2C_Scientific_and_Cultural_Organization"]UNESCO[/URL]-"http://de.wikipedia.org/wiki/Weltkulturerbe"]Weltkulturerbe[/URL].




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Die Hagia Sophia ist das bedeutendste Beispiel einer spätantiken Kuppelbasilika und überstrahlte im östlichen mediterranen Raum kulturüberschreitend ältere Kirchenbauten.



Die Kuppelbasilika als auch der fast zeitgleich entstandene Typus der Kreuzkuppelkirche sind die letzten gemeinsamen christlichen Bauformen, welche die westliche und östliche Kirchenbaukunst verbindet. Nach der Eroberung Konstantinopels adaptierte auch der Islam in vielen Ländern die christliche Kuppelbasilika und setzte damit das byzantinische Erbe fort.



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Die ebenfalls beim Nika-Aufstand 532 zerstörte "http://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Eirene"]Irenenkirche[/URL] in Konstantinopel wurde parallel mit der Hagia Sophia wiederaufgebaut und ebenfalls als Kuppelbasilika ausgeführt. Danach finden sich nur noch wenige Beispiele für echte Kuppelbasiliken.




Zwar setzte sich in der byzantinischen Bauweise der würfelförmige Bau mit einer Kuppel überkreuzförmigen Gewölben als symbolischer Kosmos des christlichen Universums durch, doch aufgrund der technischen Schwierigkeiten und hoher Baukosten bei der Errichtung großer Kuppeln reduzieren sich im byzantinischen Raum die Dimensionen weitgehend und verfestigen sich ab dem 9. Jahrhundert in einem festen Kanon als "http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkuppelkirche"]Kreuzkuppelkirche[/URL], die in verschiedenen Variationen auftritt.






Das ambitionierteste Bauwerk der Gegenwart, das sich an der Hagia Sophia orientiert, ist die "http://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_Hl._Sava"]Kathedrale des Heiligen Sawa[/URL] in "http://de.wikipedia.org/wiki/Belgrad"]Belgrad[/URL], mit deren Bau 1935 begonnen wurde. Sie wurde 2004 geweiht; die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.



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Das Gebäude diente vom 29. Mai 1453 bis 1931 als Moschee, wurde dann säkularisiert und am 1. Februar 1935 als Museum eröffnet.

Die Adaption maßgebender christlicher Bauformen hat im Islam eine lange Tradition.




Schon kurz nach Mohammeds Tod begann die militärische Ausdehnung des Islam. Nach der Eroberung Syriens 636 eigneten sich die Eroberer viele christliche Basiliken an und kopierten die Bauform.^{"http://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia%23cite_note-22"]
[/URL]}Bekanntestes Beispiel ist die "http://de.wikipedia.org/wiki/Umayyaden-Moschee"]Umayyaden-Moschee[/URL] in "http://de.wikipedia.org/wiki/Damaskus"]Damaskus[/URL]. Nach dem Fall Konstantinopels fand eine bis heute anhaltende islamische Rezeption der Hagia Sophia statt.




Mit besonders imposanten Moscheen, welche ebenfalls als Kuppelbasiliken ausgeführt wurden, versuchte Sultan "http://de.wikipedia.org/wiki/S%25C3%25BCleyman_I."]Süleyman der Prächtige[/URL] im 16. Jahrhundert an die imperialen sakralen Bauformen Kaiser Justinians anzuknüpfen. So entstand in Konstantinopel (den offiziellen Namen Istanbul erhielt die Stadt erst 1930) als erster Prototyp dieser neuen islamischen Bauweise die "http://de.wikipedia.org/wiki/Beyaz%25C4%25B1t-Moschee"]Beyazid II.-Moschee[/URL] (1501–1506). Weitere osmanische Kuppelbasiliken, von denen die bedeutendsten im 16. und 17. Jahrhundert gebaut wurden, folgten.






2010 forderte die rechtsnationale Splitterpartei "http://de.wikipedia.org/wiki/B%25C3%25BCy%25C3%25BCk_Birlik_Partisi"]BBP[/URL] von der türkischen Regierung, sie solle die Hagia Sophia am Ende des Fastenmonats "http://de.wikipedia.org/wiki/Ramadan"]Ramadan[/URL] (8. September 2010) für das muslimische Gebet öffnen.
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[Freshy]

Nun erst mal an den Bosporus und eine Rundfahrt gebucht :wink1.




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