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Joe

Erdbeben in Südostasien

vibroverb

Schreibwütig
   Autor
27 Januar 2011
633
9.799
2.345
unglaublich wie sich dieser Thread entwickelt hat......

Hier ein kurzes Video aus Myanmar von Jochen Meissner/Sonne international unmittelbar nach dem Erdbeben als noch gar nicht absehbar war wie schlimm es wirklich war und ist

Das kam heute morgen:

Thank you for the hundreds of messages and donations we have received so far- within Myanmar (cash, kpay) and from friends from all over the world!
Internet is not good, I will try to answer all messages and requests, but it will take time. Please be patient. Send another message if you require an urgent response. I’ll try my best.
If you just send me a „hi“ „Hello“ „မင်္ဂလာပါ”
- please don’t expect an answer from me , I really have other things to do. Just get to the point.
My SONNE team and me are on the way now since 4:30am - somewhere beyond NPT on the old highway, no bigger issues so far, but slow progress - we will arrive in Nyaungshwe/Inle this evening.
I‘ll keep you updated as I go
Thank you, stay safe everyone - please keep on supporting our efforts
🙏
❤️

အရှည်ကြီး
 

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
   Autor
28 Juli 2017
4.954
56.051
4.468
Franken
Empathielos
Im Allgemeinen lohnt es sich durchaus die verschiedenen Webseiten der Sender und Zeitungen zu vergleichen
Ja muss man machen, quasi zu jedem Thema.

Ich stehe vielen großen Hilfsorganisationen auch mehr als skeptisch gegenüber. Die Spendenindustrie ist teilweise(!) schon ekelhaft. Das aber einfach auch bei den besseren Großen oft genug weniger als 50% am eigentlichen Ziel ankommen ist aber schlicht vielen Faktoren geschuldet, die sich halt nicht anders machen lassen und außerhalb der Kontrolle der Organisationen liegen. In Myanmar wird es evtl. sogar noch schlechter laufen weil so viel versickert und geschmiert werden muss, so schlimm ist die Welt.
Das es auch viel „verarsche“ bei Spendenorganisationen gibt, durfte ich bei meiner Ex Frau feststellen die monatlich sehr zweckgebunden gespendet hatte und naja ich war dann dort „mal gucken“ auf ihre Bitte und das „Projekt“ war gänzlich anders als vermittelt. Ob es trotzdem „gut“ war, kann schon sein, aber was ihr vermittelt/verkauft wurde war … bis auf den Ort komplett gelogen. Den Namen der Organisation werde ich nicht nennen, denn es kann alles auch ein „Einzelfall“ gewesen sein.

Das Thailand für dieses Erdbeben keine Spenden braucht … das sehe ich eindeutig auch so. Ein Cell-Broadcast System wäre aber mal eine Maßnahme … wobei haben und dann sinnvoll einsetzen sind immer zwei paar Stiefel. Auf den Phil’s zum Beispiel klappt das sehr gut bei Taifunen, die sind aber halt auch „planbarer“. Das (mobile) Internet in Bangkok war aber mal wieder gigantisch gut muss man sagen. Einzig Line hat wohl wieder mal gesponnen … Line ist extrem empfindlich was Internetqualität angeht, also sollte mal was großes passieren -> ggfs. auch alternative Messenger verwenden. Nur weil Line gerade nicht geht heißt das noch gar nichts.

Das man eine Hilfsorganisation mit Gesicht, sprich jemandem der als Person dafür steht und sich vor Ort auch schon vorher engagiert hat, zudem unter solchen Bedingungen, primär unterstützt, sollte eine Selbstvertständlichkeit sein. Von daher herzlichen Dank das darauf aufmerksam gemacht wurde/wird.
 

Riva

Freier Hedonist
   Autor
7 Januar 2013
4.453
93.943
4.565
@Riva. Ich verfolge Myanmar nur am Rande, im vgl zu anderen Laendern. Ich bin mir bewusst, dass der Widerstand die Grenzregionen und mehr kontrolliert, von daher der Gedanke, dass vor allem Gebiete und Regimekontrolle betroffen sind. Panzer brauchen schon noch Strassen, weil sie auf Tiefladern zum Einsatzort gebracht werden. Aus eigener Kraft dorthin wuerde sonst den Unterhaltungsaufwand durch die Decke schiessen lassen. Daneben brauchen regulaere Truppenverbaende ihren Nachschub. Kleinere Guerillagruppen sind da flexibler. Ich denke somit eher an eine strukturelle Schwaechung der militaerischen Infrastruktur und damit der zentralen Machtzentren. Jemand mit entsprechender Erfahrung bei der Bundeswehr wird uns hier mehr erzaehlen koennen. Waere jedenfalls interessant.
Allerdings kann es natuerlich auch genau anders sein. Die Explosion des Pinatubo auf Luzon traf damals ein Gebiet der New People's Army. Die Organisation war damals in Friedensverhandlungen mit dem phil. Militaer. Letzteres brach die Gespraeche ab, weil man nun sicher war, dass man die NPA leicht erledigen kann. War ein Irrtum. Vermutlich wird der Widerstand verhaeltnismaessig leicht an Nachschub aus Thailand kommen, ob das fuer Notstandshilfe reichen wird, bezweifle ich (leider).

Bezüglich der benötigten Infrastruktur im Rahmen des Bürgerkriegs, habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Für Panzertransporte braucht man natürlich Straßen oder Gleise, aber in diesem Bürgerkrieg spielten Panzer nach meiner Beobachtung keine große Rolle. Ich weiß gar nicht ob die Junta oder die Befreiungsarmeen diese in größerer Stückzahl besitzen. In den Städten werden öffentliche Gebäude und kritische Infrastrukturen meist duch leichter gepanzerte Fahrzeuge bewacht. Yangon, Naypyidaw und Mandalay sind über eine relativ gut ausgebaute Nationalstraße verbunden, viele Bundesstaaten sind nur erwschwerlich auf dem Landweg erreichbar.

Die Junta galt schon in den letzten Wochen als schwach und es wird interessant ob sie aus der Situation gestärtk hervor kommen wird. Statt Philippinen, Pinatubo (wo ich mich wenig auskenne), kommt mir eine andere "vergleichbare" Situation in den Sinn. Die Tsunami Katastrophe 2004. Ich war zu der Zeit beruflich im Bügerkriegsland Sri Lanka. Vor allem der Osten des Landes wurde massiv vom Tsunami getroffen, der Teil des Landes in dem die Tamil Tigers die Kontrolle hatten und nicht die singhalesische Regierung aus Colombo. Direkt nach der großen Welle tauchten Flugblätter beider Lager auf die jeweils die andere Gruppe diffarmierten und Versagen bei Tsunamischutz und Notversorgung gaben. Dazwischen gab es dann noch etablierte große internationale Hilfsorganisationen vor Ort und chaotische Nothilfe die von Aktivisten organisiert wurde.

Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf, beobachte ich nun die Lage in Myanmar.



Inzwischen ist es tatsächlich so. Gilt jemand als "umstritten" ist es ein grund sich die person mal genauer anzuschauen. Die Chance dass da ein stabiler intelligenter Mensch zum Vorschein kommt liegt bei 98 Prozent.

Der nazi wurde eh komplett entwertet. Früher hat man sich noch gefragt was man eventuell falsch gemacht hat wenn man so genannt wurde, heute liegt der beleidigungs und schmerzfaktor irgendwo gleichauf mit "du bist ein doofmann".
Dummes Zeug, bleibt dummes Zeug, egal wo du politisch stehst!
 

Fletscher

Gibt sich Mühe
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18 Juni 2023
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1.772
1.143
Man darf 5% des Spendeneingangs fuer Eigenkosten, sprich Verwaltung, aufwenden.

Das ist m. Wissens nach nicht gesetzlich geregelt. Wenn doch bitte ich mal um die diesbezügliche Rechtsgrundlage.

Selbst das Sammlungsgesetz gibt es nur noch in 3 Bundesländern - RP, Saarland und Thüringen.
In allen anderen Bundesländern wurde es ersatzlos gestrichen.
Aber selbst in diesem Gesetz war / ist dieser Aspekt nicht geregelt.
Allgemein heisst es Vorsicht dabei, an wen man meint spenden zu möchte.
Ich persönlich spende kaum und wenn doch, gibt es eine kleine Spende direkt und persönlich aus meinen Portmonaie in die Hand des Bedürftigen (Person oder Verein/Organisation).
 

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
   Autor
28 Juli 2017
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4.468
Franken
Das Park Hyatt hat es wohl etwas schlimmer erwischt - bis auf weiteres geschlossen.
Muss nicht mal sein, kann auch einfach nur sein das sie keine Inspektion nach Versicherungsvorgaben oder so hin bekommen oder das es noch Klärungsbedarf gibt. Das ist ein riesiges Thema wenn Du einen Versicherungsvertrag hast der dann in den Details bestimmte Dinge ab bestimmten Grenzen vorschreibt. Wundert mich eh das das bisher noch kein so großes Thema zu sein scheint. Wir hatten mal eine Gebäude Überlastung (Punktlast) da war vielleicht was geboten … war aus meiner Sicht eine minimale Sache und daraus wurde ein Rattenschwanz an Gutachten bis es der Versicherung getaugt hat, wir sind mit ach und Krach an einer temporären Sperrung des Gebäudes vorbei gekommen.
 

FlorianSilbereisen

Aktiver Member
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5 April 2023
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Das ist m. Wissens nach nicht gesetzlich geregelt. Wenn doch bitte ich mal um die diesbezügliche Rechtsgrundlage.

Selbst das Sammlungsgesetz gibt es nur noch in 3 Bundesländern - RP, Saarland und Thüringen.
In allen anderen Bundesländern wurde es ersatzlos gestrichen.
Aber selbst in diesem Gesetz war / ist dieser Aspekt nicht geregelt.
Allgemein heisst es Vorsicht dabei, an wen man meint spenden zu möchte.
Ich persönlich spende kaum und wenn doch, gibt es eine kleine Spende direkt und persönlich aus meinen Portmonaie in die Hand des Bedürftigen (Person oder Verein/Organisation).



Hier mal eine rechte Quelle. Die ZDF Doku die sich speziell mit den großen Namen beschäftigt hat ist nicht mehr aufzufinden. Aber auch in dieser arte Doku wird an mindestens einer Stelle sehr deutlich wie Geld versickert in persönlichen Vorteilen für die philanthropen und Wohltäter
 

thaiguy

Lady Drink King
   Autor
25 Dezember 2013
2.074
7.371
2.415
Das ist m. Wissens nach nicht gesetzlich geregelt. Wenn doch bitte ich mal um die diesbezügliche Rechtsgrundlage.

Selbst das Sammlungsgesetz gibt es nur noch in 3 Bundesländern - RP, Saarland und Thüringen.
In allen anderen Bundesländern wurde es ersatzlos gestrichen.
Aber selbst in diesem Gesetz war / ist dieser Aspekt nicht geregelt.
Allgemein heisst es Vorsicht dabei, an wen man meint spenden zu möchte.
Ich persönlich spende kaum und wenn doch, gibt es eine kleine Spende direkt und persönlich aus meinen Portmonaie in die Hand des Bedürftigen (Person oder Verein/Organisation).
Ich entsinne mich an eine Spendenaktion fuer Aethiopien, das war anfangs der 80er und es gab sehr genaue Auflagen durch das staedtische Ordnungsamt. Hoert sich banal an, aber man durfte Spenden nur nach Anmeldung, mit plombierten Buechsen usw. sammeln. Es kam einiges zusammen.
Da ich schon sehr lange nicht mehr in Dland leben und allein zu regelmaessigen Besuchen auflaufe, kenne ich mich natuerlich nicht aus. Ich hab ansonsten nur noch ein paar Einblicke im Bereich der evangelischen Kirche/Diakonie gehabt. Das waren alles sehr engagierte und feine Leute. Die wuerden in der Wirtschaft wesentlich mehr verdienen als in dem Bereich. Von daher reagiere ich bei unbelegten Pauschalurteilen allergisch. Wir werden sicherlich jemanden auf dem Forum haben, der sich mit dem Thema auch beruflich befasst und uns einen Einblick in die Praxis vermitteln kann. Waere jedenfalls toll.

Ich hatte ansonsten leider manchmal Kontrakt, eher indirekt, mit UN Leuten. Die lebten auf sehr grossem Fuss und waren arrogant in einer Weise, wie ich es mir zuvor nicht vorstellen konnte. Von daher kann ich den Hinweis auf kleinere Organisationen vor Ort, wenn denn zertifiziert, nur unterstuetzen. Zertifiziert deshalb, weil es in Kambodscha sehr viel Missbrauch, Stichwort Somaly, gab.

Man sieht an unserer Diskussion sehr schoen, wie vielschichtig unser Forum ist und was einige Mitglieder im Stillen leisten. Die Hinweise auf eine vor Ort in Myanmar taetige Hilfsorganisation und danach sofort mit aktuellen Ergaenzungen findet man nicht oft. Das zeigt einmal mehr wie wertvoll dieses Forum ist.

@Riva. Sri Lanka ist natuerlich ein noch besseres Beispiel fuer eine Untergrundbewegung. Danke. Ich wollte (eigentlich will) immer nach Bagan. Wegen der Junta habe ich mir das seit Jahren verkniffen und ausser kurzen Grenzuebertritten in Mae Sot und Mae Sai ist nicht viel passiert und selbst die habe ich schliesslich bleiben lassen. Was mir regelmaessig aufstiess war/ist, wie die Leute aus Myanmar in Tak und anderen Orten des Nordens ausgebeutet wurden. Dazu dann noch eine entsprechende Stimmung unter den Einwohnern bezgl. dieser "Auslaender". Die Camps zwischen Maesot und Mae Sariang, inkl. der militaerischen Abschottung durch die Armee, waren auch kein angenehmer Anblick.
Mal sehen, wie sich diese einseitige Waffenruhe des Widerstandes nun auswirkt.

Nachtrag:
Leider bleibt das Regime was es immer war:
Anti-junta fighters in the country have declared a two-week partial ceasefire in earthquake-affected regions starting on Sunday, the shadow national unity government has said.

The military, however, reportedly continued airstrikes after the earthquake, including just hours after it first hit.

“Reports that Myanmar’s military has continued with airstrikes after the earthquake tells you everything you need to know about the junta - obsessed with its brutal repression of civilians and desperately trying to win the war whatever the human cost,” Elaine Pearson, Asia director at Human Rights Watch, wrote on X.

Die laufenden Meldungen kann man hier kaum einstellen.

Was neben der Suche nach Ueberlebenden unter dem Truemmern nun bald ebenso wichtig sein wird ist die Versorgung mit sauberen Wasser usw. Sonst werden Cholera und andere Seuchen sehr viele Menschenleben kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
   Autor
28 Juli 2017
4.954
56.051
4.468
Franken
Disclaimer dieser YouTube Kanal ist massiv kritisch gegenüber China bis hin zu China feindlicher Propaganda … finde aber die weiteren Infos durchaus interessant:

 
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DeralteFritz

Hat nix anderes zu tun
   Autor
10 September 2022
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1.965
Aber merkwürdig ist in diesem Video das die vorderen Stützen wie Streichhölzer zusammengegnickt sind.
Der Statiker hat diese bestimmt richtig berechnet.
Aber ob die nötige Menge Stahl auch verbaut wurde…..😉
Da es sich um ein Regierungsgebäude handelte haben vielleicht Beamte in die eigene Tasche gearbeitet
 

Thailibar

Khon Kaen
   Autor
18 August 2017
727
6.081
2.295
Tirol
Auch unsere Regionalmedien berichten über die Barbarei der Junta in Myanmar...

 

Riva

Freier Hedonist
   Autor
7 Januar 2013
4.453
93.943
4.565
Ich entsinne mich an eine Spendenaktion fuer Aethiopien, das war anfangs der 80er und es gab sehr genaue Auflagen durch das staedtische Ordnungsamt. Hoert sich banal an, aber man durfte Spenden nur nach Anmeldung, mit plombierten Buechsen usw. sammeln. Es kam einiges zusammen.
Da ich schon sehr lange nicht mehr in Dland leben und allein zu regelmaessigen Besuchen auflaufe, kenne ich mich natuerlich nicht aus. Ich hab ansonsten nur noch ein paar Einblicke im Bereich der evangelischen Kirche/Diakonie gehabt. Das waren alles sehr engagierte und feine Leute. Die wuerden in der Wirtschaft wesentlich mehr verdienen als in dem Bereich. Von daher reagiere ich bei unbelegten Pauschalurteilen allergisch. Wir werden sicherlich jemanden auf dem Forum haben, der sich mit dem Thema auch beruflich befasst und uns einen Einblick in die Praxis vermitteln kann. Waere jedenfalls toll.

Ich hatte ansonsten leider manchmal Kontrakt, eher indirekt, mit UN Leuten. Die lebten auf sehr grossem Fuss und waren arrogant in einer Weise, wie ich es mir zuvor nicht vorstellen konnte. Von daher kann ich den Hinweis auf kleinere Organisationen vor Ort, wenn denn zertifiziert, nur unterstuetzen. Zertifiziert deshalb, weil es in Kambodscha sehr viel Missbrauch, Stichwort Somaly, gab.

Danke dir @thaiguy Bürokratie vs. Missbrauch steht leider in der ständigen Konkurrenz. Man hat es bei den Corona- oder Hochwasserhilfen in D gesehen, dass immer wenn etwas unbürokratisch angeboten wird, auch ein Missbrauch erfolgt. In Bezug auf Pattaya gab es doch dieses abschreckende Beispiel mit dem Tierhilfswerk. Der feine Herr hat auch unbürokratische Hilfe versprochen und sicherlich auf die Verwaltungskosten etablierter Hilfsorganisationen geschimpft. Tierfreunde: 70 Millionen Mark für die Katz

Gut, dass du das Beispiel aus der Diakonie bringst. Vielen ist glaube ich gar nicht bewusst, dass diese Organisationen Millionenbeträge verwalten und sie deshalb auch entsprechend professionell geführt werden müssen. Das lässt sich nur bis zu einem gewissen quantitativen und qualitativen Grad mit Ehrenamtlern machen. Du kannst dann so einen Typen wie Wolfgang Ulrich ein Millionenschweres "Unternehmen" führen lassen oder du holst halt einen Profi, der dann auch 120k im Jahr bekommen muss.

Diese großen Organisationen sind das ganze Jahr über tätig und leisten statt Nothilfe ja auch viel Entwicklungsaufbau. Hilfe zur Selbsthilfe, langfristig gedacht. Zurück zum Beispiel Sri Lanka. Dort war es im Tamilengebiet möglich für internationale Hilfsorganisationen Infrastrukturen aufzubauen. Die Bauern konnten ihre Ernten verkaufen und es wurden sogar Ärzte und Apotheker "angesiedelt", weil es sich für sie gelohnt hat in den Dörfern im Osten der Insel zu arbeiten. Dann kam der Tsunami und mit ihm eine fast so große Welle an aktivistischen Gutmenschen die erstmal ihren Kleidersäckemüll ausbreiteten, in einem Land mit einer funktionierenden Textilindustrie und dann kamen Sanitäter und Ärzte die über Monate kostenlos praktizierten und Medikamente verteilten. Zudem gab es pauschale Geldzahlungen die alle davon abhielten weiter ihrer Arbeit nachzugehen. Oft sind es die Kriegsparteien, die Entwicklungsaufbau zerstören, nicht selten sind es aber unkoordinierte Hilfsaktionen von Aktivisten die überhaupt keinen Plan haben.

Es gibt Überverwaltung bei den Hilfsorganisationen, keine Frage. Weil ich einmal vor 15 Jahren an eine große Hilfsorganisation einen Betrag von 100€ gespendet habe, bekomme ich seitdem jährlich mit der Briefpost Aufkleber und soll spenden. Meine 100€ wurden alleine mit den mir zugesandten Werbemitteln mehr als aufgebraucht.

Ich denke auch die Organisation Sonne wird schnell an ihre Grenzen stoßen. Die bekommen jetzt wahrscheinlich sehr viel Spenden, jeglicher Art, und müssen diese unters Volk bringen. Dazu sind sie halt auch verpflichtet und müssen entsprechende Nachweise liefern. Entweder schließt man sich dann einer größeren Hilfsorganisation an und teilt das Neuspendern mit oder man nimmt keine Spenden mehr an. Ähnliches habe ich in der Vergangenheit bei spezialisierten, kleinen aber feinen, Hilfsorganisationen in anderen Regionen erlebt, nachdem plötzlich eine mediale Aufmerksamkeit gegeben war.

Wer aber pauschal alle größeren Hilfsorganisationen abcancelt, hat sich glaube ich nie tiefer mit dem Thema beschäftigt. Oft werden dann ja lieber Bettelkinder mit Geld unterstützt, weil man da ja weiß, die Hilfe käme direkt an. Was übrigens ein großes Problem ist. Ich habe das Gefühl, dass sich so mancher ein reines Gewissen verschaffen will und Gründe sucht warum er kein Geld spenden "muss".


@Riva. Sri Lanka ist natuerlich ein noch besseres Beispiel fuer eine Untergrundbewegung. Danke. Ich wollte (eigentlich will) immer nach Bagan. Wegen der Junta habe ich mir das seit Jahren verkniffen und ausser kurzen Grenzuebertritten in Mae Sot und Mae Sai ist nicht viel passiert und selbst die habe ich schliesslich bleiben lassen. Was mir regelmaessig aufstiess war/ist, wie die Leute aus Myanmar in Tak und anderen Orten des Nordens ausgebeutet wurden. Dazu dann noch eine entsprechende Stimmung unter den Einwohnern bezgl. dieser "Auslaender". Die Camps zwischen Maesot und Mae Sariang, inkl. der militaerischen Abschottung durch die Armee, waren auch kein angenehmer Anblick.
Mal sehen, wie sich diese einseitige Waffenruhe des Widerstandes nun auswirkt.

Nach vielen Reisen vor dem Coup, war ich im Januar 2023 nochmal in Yangon. Ähnlich wie @vibroverb ja auch schreibt, sollte man das jetzt nicht uneingeschfänkt empfehlen. Das muss man individuell entscheiden. Reisen hilft aber ungemein um Lagen besser einordnen zu können. In Thailand kann man ja wirklich den Eindruck bekommen, Burmesen wären kriminell und Menschen zweiter Klasse.

Nachtrag:
Leider bleibt das Regime was es immer war:
Anti-junta fighters in the country have declared a two-week partial ceasefire in earthquake-affected regions starting on Sunday, the shadow national unity government has said.

The military, however, reportedly continued airstrikes after the earthquake, including just hours after it first hit.

“Reports that Myanmar’s military has continued with airstrikes after the earthquake tells you everything you need to know about the junta - obsessed with its brutal repression of civilians and desperately trying to win the war whatever the human cost,” Elaine Pearson, Asia director at Human Rights Watch, wrote on X.

Jetzt schaut die Welt aber vielleicht etwas mehr nach Myanmar. Mal schauen was es bringt. Aber die Berichterstattung aus den Kriegsgebieten ist sehr schwer und von daher gibt es oft nur ungeprüftes Material von Menschen vor Ort.
 

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
   Autor
28 Juli 2017
4.954
56.051
4.468
Franken
In Thailand kann man ja wirklich den Eindruck bekommen, Burmesen wären kriminell und Menschen zweiter Klasse.
Ist das hier so? Also sind die übermäßig kriminell, also mehr als es halt bei Armutsmigrarion üblich ist? Menschen zweiter Klasse, ein solcher in Thailand zu werden ist ja nicht schwer, dazu muss man einfach nicht Thai sein und schon ist man auf bestem Weg dahin.


unkoordinierte Hilfsaktionen von Aktivisten
Davon habe ich Reste auf den Philippinen auf der Insel meiner Ex bestaunen können, da hatte man für diese auch nur begrenzt gute Worte übrig. Toll als sie ankamen, dann sehr viel durcheinander gebracht, nichts nachhaltig verbessert sondern eher viel durcheinander gebracht. Wobei, das muss ich ganz ehrlich sagen, für normale Westler ist es extrem schwer zu verstehen was „normal“ ist und so „bleiben“ kann und wo und wie es dringend Hilfe braucht. Gerade wenn man es nur in einer Ausnahmesituation kennen lernt.
 
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f.c.

Kein anderes Hobby?
   Autor
22 Oktober 2008
1.671
5.033
2.315
Erstmal danke an alle für die vielen likes und das Ihr mich nicht zerrissen habt beim Einbringen der ehr Bauphysikalischen Thematik.

Das jetzige Post bzw. Antworten sind nicht minder lang, geht in die Physik und evtl. Technische Annahmen hinen. Also keine News und daher für einige/viele ggf. Nicht sonderlich spannen.

E D I T : Ich habe das Post zu 90 % eingekürzt da ich während des stundenlangen Verfassens immer noch davon ausgegangen bin das es sich bei dem Beschädigten Bauwerk um ein normales Stahlbeton Skelett handelt. Etwas wie die meisten Hochhäuser weltweit gebaut werden.
Nach dem Video von @wiwowa in Post #238 was er zeitgleich schrieb und unter der Annahme (!) das es sich hier um eine andere Bauweise handelt macht es meinen Inhalt obsolet. Ich kann nicht beurteilen ob diese Bauweise für den Einsturz verantwortlich war da man diesbezüglich wirklich die Pläne Details und Tragwerksplanung von Experten gegenlesen/rechnen lassen muss. Ebenso ob hier interne zusätzliche Aussteifungen (evtl. Aus - X - und ) noch nicht eingebracht war.

Die Pauschale Aussage :”Kommt aus China & oder ist als Tube gebaut gebaut, daher muss das ja zusammenfallen“ wie in dem Bericht halte ich für falsch, die Art der Berichterstattung für fraglich.

Wohl aber möchte ich anmerken das, sofern es denn so war, hier Fertigbetonstützen und Fertigbeton (Spann-) Decken verbaut wurden es vieles erklären würde was das Falten der Fassade in vielen Stockwerken noch vor auftreffen auf dem Boden so wie die nahezu rechteckigen Ecken der übereinander liegenden Bodenplatten im Finalen Schadensbild für mich verständlicher machen.

Verbleibender Teil.

das mit dem Untergrund in Bangkok aus meinem Post war aber auf die „Region“ Bangkok bezogen. ..
Got it - thx….. BTW. Wie baue ich hier diesen “Spoiler-Button” ein damit die Leute nicht meinen vollen “Erguss” lesen müssen ? (PM?)
In Bangkok steht ein Base und in Pattaya steht ein Base, warum hat das in Pattaya mit
15% mehr Entfernung wesentlich weniger „gewackelt“ als das in Bangkok. Darum ging es mir beim verstehen.
Ja das ist eine sehr gute Frage. Und ich schließe mich der an. Ich bin mein Leben lang davon ausgegangen das sie Erdbeben Wellen in alle Richtungen gleich ausbreiten. (Wie ein Stein den man ins Wasser wirft). Dem Scheint nicht so zu schein. Ein Bekannter hat mir ebenfalls ein Pool-Video gesendet aus dem Norden Thailands. (Hinter Udon) . Der Vorteil ist das bei dem Pool Fliesen verklebt sind so das man den Hub sehen kann. Ebenfalls hat @Fletscher ein Video gepostet von einem Pool in BKK (dessen Lage ich leider nicht kenne, aber vieleicht jemand hier im Forum).
Mal davon ausgehend das der pool rund 120-130 cm tief ist (unter Mitte Skimmer) und der Körper der Person hinten im Bild zwischen 160-180 ist, somit der Oberkörper etwa 35-40cm ist kommt man auf eine Fliesengrösse von 10/10cm. Oder ? Da ich nach oben die Differenz des überschwappen nicht kenne bleibt nur die untere Seite (Tiefpunk), womit ich auf einen ungefähren Hub von 30 cm komme. Bei besagtem Pool hinter Udon sind es 5cm was also einen Faktor von 1:6 entspricht (Distanzen noch nicht eingerechnet)


IMG_3721.jpeg
Es wäre durchaus interessant zu sehen ob es irgendwo ein Fliesenpool-Video von Pattaya (oder einer anderen bekannten Location in TL oder auch den anderen Ländern) gibt. Somit könnte man zumindest ermitteln ob die (meine) Hypothese Falsch ist oder sich rechnerisch in die 2 bekannten Werte halbwegs einfügten. Neben dieser recht trivialen Rechnung könnte man noch Versuchen die Distanzen mit ein zu rechnen. Weniger um noch präziser zu sein sondern weil auch eine ganze Zeit lang die Behauptung im Raum stand es seien 2 Beben gewesen. (Das eine durch das andere ausgelöst?)
 
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