Tag 25 - 05.01.2012
Aufwachen. Als erstes sehe ich Ons sanftes Gesicht. Die Welt ist in Ordnung, ja, wunderbar!
NEIN!!! IST SIE NICHT!!! SIE IST SO RICHTIG SCHEISSE!!! Denn heute Abend muß ich gehen, fahren, fliegen ... 0800 (natürlich am 06.01.2012) ist Abflug.
On läßt meine Traurigkeit nicht zu, sie will den Tag nutzen, jeden Augenblick. Und verwöhnt mich - nein, uns beide - wie ich es bislang noch nicht einmal von einer frisch verliebten Frau kannte.
Danach einer kleiner Kundendienst, für einen großen wird die Zeit knapp: Friseur, Maniküre, Pediküre, etc., bei On noch mit einigen Extras, Ladies brauchen das. Like!
Nach Pattaya. Einfach die Zeit genießen, relaxter Alltag, alles noch mal auf mich wirken lassen - wie sehr wird mir das fehlen! Da muß doch ... zu früh, ich arbeite daran ...
Dann der Anruf meines Spezls: Es gibt eine kleine Planänderung. Besser gesagt, ein Fehler, der sich doch recht eindrucksvoll ausgewirkt hätte, wurde von ihm gerade noch rechtzeitig erkannt: Der Flug geht nicht um 0800, sondern 6 Stunden früher um 0200! Wie konnte es dazu kommen? Eigentlich ganz einfach: Wir haben den Termin in den Kalender eingegeben - nach MEZ. Und 0200 MEZ ist nun einmal 0800 in BKK. Dumm, das ...
Denn es ist schon nach 1900, wir haben noch nicht gegessen, keinen Koffer gepackt und - das Allerallerschlimmste! - uns noch nicht wirklich verabschiedet!
Hektik. Nein, will ich nicht, dann verpasse ich eben dieses Scheiß-Teil, ist mir egal, die letzten Augenblicke lasse ich mir nicht verderben.
Eine Kleinigkeit essen, mit dem Moto-Taxi nach Jomtien. Jetzt heißt es Prioritäten setzen! Koffer packen. Nein, unwichtig. Das ist doch nur Zeugs, das kann Geld kaufen. On. Sie ist jetzt wichtig, das sind für mich - für uns - unersetzbare Momente ... und sie sieht das ganz genau so ...
Danach hilft sie mir beim Kofferpacken, richtig viel Mühe gebe ich mir nicht, sie schon, sie will, daß alles gut ankommt. Wie werde ich in D ohne sie klarkommen?
2230 Abfahrt, wir haben einen Minibus gechartert, 1.800 Baht. Mein Spezl ist auch in Begleitung, wir alle haben keine Lust, die Qual dieser Fahrt zum Flughafen auch noch durch Enge zu maximieren - no go.
Mitternacht. Wir sind am Airport. Check In. Kurz zur Immigration, es ist wenig los. Also ist Zeit, noch etwas zu essen. Vielleicht haben wir ja Glück, verpassen ... ??? Nein, wenn das Gepäck eingecheckt ist, dann warten die auch gaaanz lange, denn das Gepäck darf aus Sicherheitsgründen nicht ohne uns Reisen, es könnte sich ja einsam fühlen ...
Alle sind sehr traurig, eine schlimme Stimmung! Ich war auf der Fahrt zum Airport kaum in der Lage, etwas zu sagen, mußte mit meiner Fassung kämpfen, aber dann, wenn es nicht mehr anders geht, kann ich meine Emotionen komplett ausblenden.
Zur Immigration. Abschied. Das ist gar nicht gut, das will ich überhaupt nicht ... aber wir kriegen es alle mit Würde hin. Aber selbst Ons Strahlen ist jetzt weg, ihr Lächeln wirkt sehr gequält ... ein letztes Mal winken, schnell weg, so lange ich das noch hinkriege.
Natürlich reicht es locker, sind schon beim last call am Gate. Da haben wir also wertvolle Augenblicke verschenkt ...
Der Flug ... NIE WIEDER!!! fliege ich mit den Arabs! Zumindest nicht, so lange die in der Wüste 'ne Zwischenlandung machen. Was soll ich dort? Es ist doch auch so schlimm genug, warum über 3 Stunden Aufenthalt in Doha? Dort gefällt es mir absolut nicht! Ok, im Moment gefällt es mir wohl nur an einem Ort auf der Welt ...
Der Weiterflug ist auch nicht viel besser, ich bin genervt, mein Spezl auch. Ich frage mal kurz. "Wie geht's Dir?" - "Na, schlecht ..." Alles klar?
In D ist es dann so, wie es wohl sein muß: Unangenehm. Kalt. Und damit meine ich jetzt weniger das Wetter, das geht ja sogar noch. Nein, hier gefällt es uns beiden nicht.
Hier kann die Story zu Ende sein, der Reisebericht ist es ja zwangsläufig ... aber: Sie ist noch lange nicht zu Ende! On wollte, daß wir uns nichts versprechen, daran halte ich mich auch. Aber hier und jetzt verspreche ich: Ich komme wieder!