AW: Die Schlacht hat begonnen - unbemerkt von der Masse
Worte aus "Schönes Thailand" vom 11.04.2010 :
"http://javascript<b></b>:void(null)"][/URL]
"http://www.schoenes-thailand.de/news/weg-zu-wahlen/index.php"] [/URL]Sonntag, den 11. April 2010 um 06:34 Uhr
(11.04.2010, New Mandala) Ich bin gerade von der Pan Fa Brücke zurück gekommen, nachdem ich mit entschlossen hatte dort hin zu gehen, um eine Dosis Realität zu bekommen, über das Thema, über das ich den ganzen Tag gelesen und geschrieben hatte. Für Anfänger: es war fast unmöglich ein Taxi zu bekommen, seit die Armee von den Rothemdenwachen in ihre Ausgangsposition zurück gedrängt wurde, und …. die Straßen mit zehntausenden von Demonstranten und Sympathisanten verstopft sind, die zu den bereits dort befindlichen Demonstranten gestoßen sind und zu einer gewaltigen Menge zusammen gekommen ist.
Als ich in Richtung der Demonstration ging, stellte ich fest, dass es ein Gefühl von Trotz gab die in der Luft lag, ebenso wie Angst. Alle die zurück in die andere Richtung gingen sahen extrem müde aus und viele hatten ein grimmiges Gesicht, wenn nicht sogar Falten und Schrammen. Ich stellte auch hier und da fest dass Einzelpersonen aber auch ganze Familien einschließlich Kindern, sich als „Souvenir“ Polizeihelme, Schlagstöcke und Schilde mit auf den Weg nahmen.
Ich kam in dem Gebiet der Bühne an, gerade als eine sehr bewegende Totenzeremonie stattfand. Einige der Opfer waren physisch auf der Bühne anwesend, eingeschlagen in die Nationalflaggen. Ihre Namen (einschließlich der des japanischen Journalisten) wurden ausgerufen und sie wurden als Helden bezeichnet. Die UDD-Führer erschienen und prostrierten sich vor den toten Körpern während die Mönche sangen (und die Menge unisono antwortete). Und die Menschen sich vor der Bühne aufreihten, um den Toten ihren Respekt zu darzubringen.
Während der ganzen Zeit brachten Wachen in Beschlag genommene Waffen auf die Bühne, darunter ein Maschinengewehr, schwer genug dass es fast als eine kleine Artillerie gewertet werden könnte. (Und später sollte ich die Quelle feststellen). Und sie häuften sie in einer Ecke der Bühne übereinander. Es ist wert festzustellen, dass die Demonstranten schon bei früheren Zusammenstöße Waffen von der Polizei und der Miliz „beschlagnahmt“ hatten, sie aber immer zurückgegeben hatten, nachdem eine Vereinbarung getroffen worden war. Diese Mal würden sie die Waffen nicht zurück geben.
Ich begann mich dann durch die Menge zu bewegen (die sich zu diesem Zeitpunkt mindestens auf 50.000 angeschwollen war, alleine in unmittelbarer Nähe) und ging in Richtung Demokratie-Denkmal, wobei ich mich daran erinnerte dass dort einmal über die schlimmsten Kämpfe berichtet wurden. Das Monument selbst war in rote Textilien gehüllt, das mächtigste Symbol, das ich je gesehen hatte. Aber nichts bereitete mich darauf vor, was ich als Nächstes sah.
Eine Reihe von gepanzerten Fahrzeugen die sich bis in eine der Seitenstraßen erstreckte. Über allen schwärmten hunderte von Rothemden, die die Wagen im wahrsten Sinne des Wortes mit nackten Händen in Stücke reißt. Gelegentlich hörten sie damit auf, damit eine Mittelklassefamilie vor dem Auto posieren konnte, vielleicht noch eines der Kinder hochhaltend, damit es besser auf das bild kommt. Aber kurz darauf ging die Zerstörung weiter.
An einem Punkt bot mir ein lächelnder Anwohner „einen Stuhl aus einem thailändischen Panzer“ an. Es war eine wirklich erstaunliche Szene, und ich war dankbar dafür, nicht alleine zu sein: Hunderte von Touristen aus der Khao San Road nahmen jede Sekunde auf ihren teuren Kameras auf (meine funktionierte unglücklicherweise nicht) Ich sprach mit einem englischen Rucksacktouristen der etwas zu bleich aussah, und er sagte mir, dass er eine Szene gesehen hätte, wo vor ihm jemand in den Kopf geschossen wurde und er hatte alles auf Video aufgenommen.
Aber man benötigte keinen Videobeweis um zu sehen, was hier vorgefallen war. Die Türen aller Reihenhäuser die ganze Straße entlang waren mit den Spuren von Gummigeschossen gezeichnet. Die Straßen selbst hatten sich in ein Mosaik aus zerbrochenem Glas, Steinen und anderem Abfall verwandelt. Und dann war da das Blut.
Die Stellen auf denen Menschen getötet worden waren hatten sich in Schreine verwandelt, die abgetrennt worden warn, in denen Geld lag, Essen und andere Gaben, und mit den Geschichtenerzählern der Rothemden, die zur Stelle waren um den Zuschauern die epischen Märchen der letzten Stunden zu erzählen. Wir sind in einem heißen Land und das Blut war noch nicht einmal koaguliert, so dass es jeder sehen konnte.
Es waren noch mehr Schreine und Lachen von Blut am Eingang zum Hafen der Bohemians, der Khao San Road selbst. Der Eindruck dieser Straße war am desolatesten und so leer wie ich sie niemals gesehen hatte, blockiert von mit Einschusslöchern durchsiebte Fahrzeuge und selbstgebaute Barrikaden, ein Bild das nicht mehr aus meinem Kopf gehen wird, ebenso wenig wie die verwirrten Touristen, die sich ihren Weg durch den Abfall suchten, ihre Koffer hinter sich her zogen, und die klar sichtbar erst vor wenigen Stunden aus dem Flugzeug gestiegen waren und sich wunderten worin sie nun geraten waren.
Der größte Schock für mich waren aber …. die fehlenden Portraits. Wissen sie diejenigen die ich meine. (Entschuldigen Sie aber ich schreibe von innerhalb Thailands und möchte kein Verfahren wegen Computerkriminalität bekommen). Ich meine die Portraits, die man mindestens drei Mal sieht, egal in welche Richtung man schaut, wenn man in der alten City ist. Sie wurden herunter gerissen, und übrig geblieben sind nur leere Rahmen und hölzerne Gerüste.
Ich wage nicht darüber zu spekulieren was der Grund dafür war. Ich überlasse das Ihnen. Aber ich will hinzufügen, dass ein massives goldenes Banner mit seinem Gesicht, das üblicherweise an einem der Gebäude hängt, mit einem lilafarbenen ersetzt wurde, auf dem eine seiner Töchter abgebildet wird.
Aber zu diesem Zeitpunkt verbreitete sich das Gerücht wie ein Lauffeuer, dass es einen Coup geben wurde und das seine Zerschlagung durch die Hardliner kurz bevorstehen wurde, so dass ich mich entschloss nach Hause zu gehen. Auf dem Weg warnte eine Straßensperre der Rothemden unseren Taxifahrer, dass Soldaten im Anmarsch wären, und sicher konnte man sie überall entlang der Straße sehen ebenso wie in den Seitenstraßen von Dusit bis zum Victory Monument, sie sahen heiß aus und hielten immer noch ihre M16 schussbereit