Ausland
Thailand: Ausnahmezustand in Bangkok ausgerufen
Nach Chaos bei ASEAN-Treffen in Thailand
Ausnahmezustand in Bangkok
Nach den massiven Protesten von Regierungsgegnern hat die thailändische Regierung den Ausnahmezustand über Bangkok und Umgebung verhängt. Obwohl sein Kabinett versucht habe, Gewalt zu verhindern, hätten Demonstranten "nicht verfassungskonforme Taten" begangen, sagte Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva in einer Fernsehansprache.
Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur Reuters stürmte eine Gruppe von mindestens 50 regierungsfeindlichen Demonstranten das Innenministerium, in dem sich der Regierungschef aufhielt. Einem TV-Sender zufolge gelang Abhisit knapp die Flucht aus dem Gebäude.
Gestern war es Demonstranten der Opposition gelungen, "http://www.tagesschau.de/ausland/aseanthailand102.html"]
den Tagungsort des ASEAN-Gipfels im Badeort Pattaya zu stürmen[/URL]. Daraufhin wurde das Treffen abgebrochen.
[Bildunterschrift: Regierungskritiker protestieren vor dem Innenministerium in Bangkok - Dutzende sollen danach das Gebäude gestürmt haben. ]
Oppositionellen-Anführer verhaftet
Zuvor hatten die thailändischen Behörden eigenen Angaben zufolge "http://www.tagesschau.de/ausland/aseanthailand104.html"]
den Anführer der Protest-Aktionen verhaftet. [/URL]Der frühere Sänger und Oppositionspolitiker Arisman Pongreungrong sei in seinem Haus in der thailändischen Hauptstadt Bangkok festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Er soll die sogenannten Rothemden gestern in Pattaya angeführt haben. Ihm werde dementsprechend Unruhestiftung sowie ein Aufruf zur Entführung von Regierungschef Abhisit vorgeworfen.
"http://www.tagesschau.de/ausland/aseanthailand106-magnifier_pos-2.html"]
"http://www.tagesschau.de/ausland/aseanthailand106-magnifier_pos-2.html"]
[/URL] [Bildunterschrift: Erst gefeiert, dann verhaftet: Arisman Pongreungrong ]
Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva kündigte zuvor ein hartes Durchgreifen gegen die Oppositionellen an. Man werde mit juristischen Mitteln gegen die rund 1000 Demonstranten vorgehen, die einen Abbruch des ASEAN-Gipfels erzwungen hatten, so Abhisit in seiner wöchentlichen Ansprache an die Nation.
Abhisit im Fokus
Der gestern abgebrochene ASEAN-Gipfel hatte ursprünglich bereits im Dezember in Bangkok stattfinden sollen, war aber schon damals wegen regierungskritischer Proteste verschoben und nach Pattaya verlegt worden.
Damals wie heute richteten sich die Aktionen nicht gegen den Gipfel, sondern gegen die Regierung Abhisit. Dieser "http://www.tagesschau.de/ausland/thailand482.html"]
hatte im Dezember das Amt übernommen[/URL] - vorausgegangen waren Massenproteste seiner Anhänger gegen die Regierung der Partei des im Exil lebenden früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. "http://www.tagesschau.de/ausland/thailand294.html"]
Dabei waren auch die Flughäfen in Bangkok besetzt worden. [/URL]Hunderttausende Touristen und zahlreiche Geschäftsreisende saßen fest.
Rothemden gegen Gelbhemden:
Im vergangenen Jahr machten in Thailand vor allem die Gelbhemden Schlagzeilen. Gelb ist die Farbe des Königs - die Gegner der Regierung wollten damit ihre Nähe zu Monarch Bhumibol zeigen. Von dieser Farbgebung wollen sich die Anhänger des früheren Ministerpräsidenten Thaksin abheben. Sie zeigen ihre politische Zugehörigkeit durch rote Hemden.
QUELLE TAGESSCHAU.de