@cabriojoe2
Ich zweifele Deine Aussagen nicht an und genau diese Fälle gibts in Thailand wie Sand am Meer.
Mir geht es darum, Pattaya-Frauen nicht immer so extrem zu pauschalisieren nach dem Motto "Ich kenne eine Pattaya-Maus die säuft, nimmt Drogen, hurt rum, verspielt ihr ganzes Geld beim Kartenspiel, lügt und betrügt, klaut, und ihre Familie ist ihr auch völlig egal." Deshalb will ich mal nach "CRAZY GIRL" und "LOVELY GIRL" differenzieren.
CRAZY GIRL
Auch ich kenne viele Mädels in Pattaya die saufen, exzessiv Drogen nehmen, ihr ganzes Geld beim Kartenspielen verlieren, ihren Longtime-Sponsor nur verarschen, völlig unzuverlässig sind, also vieles der negativen Palette in sich vereinbaren. Auch wenn man mit vielen dieser Mädels KURZFRISTIG wahnsinnig viel Spaß haben: Mädels mit diesen Verhaltensweisen kommen langfristig kaum auf einen grünen Zweig.
LOVELY GIRL
Cabriojoe, Du schreibst über die Träume und (oft die naiven und letztendlich gescheiterten) Bemühungen von Mädels, Geschäftsideen zu entwickeln und diese umzusetzen.
Dein Fazit habe ich so verstanden, daß kaum ein Mädel die Chance hat, aus dem Pattaya-Business rauszukommen. Das sehe ich anders. Denn viele Mädels haben Eigenschaften, die es ermöglichen, aus Pattaya wieder rauszukommen.
Nehmen wir Dein Beispiel mit der Geschäftsidee. Uns werden in Deutschland in jeder Hinsicht viele Chancen gegeben. Insbesondere werden wir in jeder Hinsicht AUSGEBILDET. Die meisten Thai-Mädels wachsen hingegen in einer chancenarmen Umgebung auf. Bildungschancen fast nicht vorhanden: Schlecht ausgebildete Lehrer, schlecht ausgebildete Eltern mit evtl. grossen Hoffnungen aber wenig Möglichkeiten. Oft sehr früher Zwang zur Einkommensgenerierung. Die erste grosse Liebe schwängert sie und haut dann ab. Auch das ungeplante Kind hat mit Bildung zu tun, denn bei vielen jungen Mädels überwiegt die Hoffnung auf die gemeinsame Zukunft mit der ersten Liebe den durch Bildung genährten Realitätssinn.
Eine der wenigen Chancen ist für ein Thai-Mädel "Lernen durch Ausprobieren" oder "Learning by doing". Genau das passiert, wenn ein Thai-Mädel Geschäftsideen entwickelt und ggf umsetzt. Und wenn die Geschäftsidee aus unserer Sicht noch so naiv ist ... selbst wenn diese Idee scheitert, gerade dann gewinnen die Mädels wertvolle Erfahrung.
Viele Mädels in Pattaya vereinen trotz dieses schweren Starts eine Unmenge an positiven Charakter-Eigenschaften, die den Ausstieg ermöglichen: Fröhlich, optimistisch, kompromißbereit, flexibel, viele sind fleissig und können hart arbeiten, manche sind durchaus intelligent, verbunden mit einer guten Auffassungsgabe (viele lernen trotz mangelhafter Schulbildung sehr schnell Fremdsprachen... und wer von uns spricht Thai???)
Die (für mich persönlich) wichtigste Einstellung vieler Pattaya-Ladys drückt sich im folgenden Satz aus und ermöglicht vielen Ladys nach einiger Zeit Pattaya einen Ausstieg:
"I want a man with good heart who take care me (and my family). its not so important how old he is or how he look."
Viele Mädels meinen diesen Satz auch ernst. Er bedeutet: Aufgrund der leidvollen Erfahrung muß ein Langfrist-Partner seiner Thai eine gewisse materielle Sicherheit bieten. Was das im Einzelfall tatsächlich bedeutet, muß man unbedingt in der Praxis eruieren. "Take Care" schliesst dabei meist Zahlungen an die Familie ein. Diese Zahlungen können erstaunlich gering oder hoch sein. "Take Care" bedeutet selbstverständlich, sich einigermassen korrekt zu benehmen.
Wenn diese Randbedingungen stimmen, geben viele Ladys ihrem Partner "von Herzen" enorm viel zurück. Gewisse Dinge spielen dann erst recht keine so grosse Rolle wie in Deutschland (z.B. Altersunterschied, körperliche Schwächen).
Ich habe in dieser Hinsicht sehr positive Erfahungen gemacht: Während zweier meiner längeren Beziehungen (über mindestens 6 Monate) mußte ich nach einigen Monaten aufgrund von Liquiditätsproblemen meine finanzielle Unterstützung massiv verringern bzw sogar komplett einstellen. Ich habe den beiden Frauen dabei nichts vorgemacht sondern sogar ein "Worst Case" Szenario dargestellt: Evtl komme ich finanziell nicht wieder auf die Beine.
Ergebnis: Beide Frauen sind bei mir geblieben, es hat sich nichts geändert, es gab keine Vorwürfe, und alle Einschränkungen wurden klaglos akzeptiert.
Die eine Maus hat während dieser Zeit diskret über "Shorttime" dringend notwendige Einnahmen für die Familie generiert. Das blieb mir nicht geheim, wir haben aber zuerst nie darüber geredet. Es tat weh, aber ich konnte es ja nicht ändern, und ich wollte sie auch nicht verlieren. Später, als es mir finanziell wieder besser ging, hat sie damit sofort wieder aufgehört und alle Kontakte, sogar ziemlich lukrative, abgebrochen. Irgendwann hat sie es mir gebeichtet, wohl weil sie den Eindruck hatte, ich hätte das rausbekommen.
Ihre Erklärung hat mich damals sehr bewegt: "You was always good to me. My baby and my Mama like you. I want to stay with you, also if you not have money. But I need money for my family. I go bumbum to have money to send them. Only short time. But I only love you.I not tell you because I not want hurt you. Please forgive me.". Und ich selbst war immer ein Butterfly, in dem Moment habe ich mich ziemlich geschämt.