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Afrika Das Kreuz des Südens

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Die Springer Show

Abends kurz vor Sonnenuntergang auf der kleinen Plattform vor der Brandungsmauer am Rande des Forodhani Garden. Viel Betrieb, entspannte Stimmung, überwiegend Einheimische anwesend. Und ein Grüppchen triefnasser Sansibaris, die alle angestrengt in die gleiche Richtung gucken.





Diese Show kann man dort jeden Abend bewundern.





Das ist kein Touristenrummel, es lief niemand rum und hat Geld gesammelt. Die Jungs machen das nur aus Spass an der Freud.
 

Bitshock

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Damit die Musik hier nicht zu kurz kommt: Mal 2 etwas ältere Songs von Shilole. Wer auf Youtube nach neuen Liedern von ihr sucht, sollte sich auf eine Überraschung gefasst machen. Man merkt ihr an, dass sie auch ein Restaurant besitzt, anscheinend ist sie ihre beste Kundin. Sie hat mächtig Kilos zulegt.



 
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Bitshock

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DDR Plattenbauten

Bei einer Taxifahrt ausserhalb Stone Towns waren mir diese Gebäude aufgefallen, die Architektur kam mir merkwürdig bekannt vor. Später, in einem Gespräch mit Ahmed, bestätigte er meinen Verdacht und bot an, mit mir auf die Dächer dieser Häuser zu steigen.



Also los, es sollte ungefähr 4 km Fussmarsch sein. Hinter der Umgehungsstrasse mussten wir zuerst durch einen Park, laut Ahmed abendlicher Flirt-Treffpunkt für das studentische Jungvolk.





Dieses Gebäude hat @Hasi Psong mal vor wenigen Monaten hier im Forum im Länderquiz geposted: Planet Earth-Das Länderquiz




Wir näherten uns einer dieser langen Hausreihen von der Rückseite. Typische DDR Plattenbauten, wie ich sie in Berlin kurz nach der Wende zu Hunderten kennengelernt hatte. Im Ostteil Berlins sehen sie mittlerweile nach Umbau und Aufhübschung anders aus, hier sind sie noch genauso zu bewundern wie sie damals gebaut wurden.



Eines der Gebäude wurde den Sansibaris geschenkt. Heisst im Umkehrschluss, alle anderen mussten bezahlt werden.




Durch ein Haus durch auf die Strasse und die Vorderfronten fotografiert.


Zurück ins Haus, Treppe rauf bis aufs Dach.
















 
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thaiguy

Kein anderes Hobby?
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Diese Plattenbauten sind erstaunlich solide. Ob dort in der Hitze oder im Tiefkuehlfrost. Die westdeutschen Laestereiern und Zweifel waren spaetestens bei den ersten Abrissaktionen vom Tisch. Z.T. wurden die aus dem Abriss gewonnenen Elemente wieder verbaut. Haette man die gestalterischen Moeglichkeiten/Kombinationen ausgeschoepft, dann waere diese Bauweise wesentlich erfolgreicher gewesen. Wenn ich mir die Mietskasernen aus den 50ern anschaue, dann waren die Ossis den Wessis voraus.

Gab's denn auch eine Schule Ernst Thaelmann, so wie in Ho Chi Minh City?
 

Bitshock

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Gab's denn auch eine Schule Ernst Thaelmann, so wie in Ho Chi Minh City?
Eine Ernst Thälmann Schule? Keine Ahnung, habe nicht gesehen. Überhaupt, der einzige mir bekannte Hinweis auf Politiker aus dem sozialistischen/antikolonialen Umfeld ist die Ben Bella Secondary School in Stone Town. Ich habe davor gestanden, aber blöderweise kein Bild von dem Torbogen mit Ben Bellas Namen :(

In dem Zusammenhang ein Beispiel für neuerliche chinesische Einflussnahme in Sansibar. Auf dem Fussmarsch zu den in Beitrag #98 gezeigten Plattenbauten kamen wir an einer schneeweißen Mauer mit der Aufschrift China Aid vorbei. Ein nagelneues Kunstrasen-Stadion, kurz vor der Fertigstellung. Die Chinesen wissen wie sie sich beliebt machen, obwohl eine neue Kläranlage nützlicher und sinnvoller gewesen wäre.





 

Bitshock

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Kinderspielplatz am Forodhani Garden.

Ok, ein Spielplatz ist was total normales. Ausserdem ist der hier komplett leer. Seltsam nur das Schild am Eingang: Anzahl der Benutzer limitiert? Altersbegrenzung? Ich mache ein Foto und gehe schulterzuckend weiter.



Ausschnittvergrößerung aus dem Bild oben:


Tage später gehe ich wieder vorbei, es ist ein Sonntag, kurz vor Sonnenuntergang. Der Spielplatz jetzt: Völlig überlaufen, eine Warteschlange vor dem Eingang. Hinter dem Eingang werden Eintrittskarten an die Mütter verkauft. Gefällt mir besser als eine klassische deutsche Kirmes mit Besoffenen und lärmenden Fahrgeschäften.



Seitdem gehe ich abends dort öfter vorbei und geniesse die Athmosphäre.





 

Riva

Freier Hedonist
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Kikwajumi - Modernes Wohnen

Cool, dass du mal in so einen Plattenbau herein geschaut hast. Ich hab sie nur von der Straße aus gesehen und aus der Luft.

Die Bauten wurden nach meinem Wissen alle von der DDR geschenkt, nach dem Sansibar 1964 die DDR als Staat anerkannte. Es war damit eines der wenigen Ländern außerhalb des Ostblocks welches die DDR anerkannte. Dafür gab's vom Walter ein Dankeschön. In der Gegend sind aber noch ähnliche Wohnbauten die aber nicht ganz dem Plattenbau entsprechen und nicht von der DDR gebaut wurden.

Der Zustand der Plattenbauten ist aber nach unserem empfinden grottig und ich würde von dem was ich gesehen habe keine besonders hohe Qualität ableiten. Ich glaube das konnte man im Westen damals mindestens genau so gut.
 

thaiguy

Kein anderes Hobby?
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Riva, geh mal durch die Zeitungsberichte von 1990 ueber die angeblich Erdbebengefaehrdeten Plattenbauten. Danach war dann schnell Schluss damit und aus Verzweiflung wurden solche sogar gesprengt, weil sonst zuviel Arbeit. Dass die Bewohner kein Geld fuer den Unterhalt haben und die Dinger nach ueber 50 Jahren nicht toll aussehen kann nicht verwundern. Insgesamt war das System an sich sehr flexibel nur hat man bei der Umsetzung mit typisch deutscher Bloedheit moeglichst unkreativ gehandelt. Fuer preiswertes und schnelles Bauen waren diese Systeme sehr fortschrittlich. Letzteres natuerlich auch gemessen an den wirtschaftlichen Umstaenden. Tolle Entwicklungshilferuinen made in Germany (BeeERRDeee) kann man ja auch hier und da bewundern. Eine gewisse kulturelle Ueberheblichkeit kann man vielleicht als gesamtdeutsches Erbe reklamieren.
 

Bitshock

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Zur Standsicherheit der Plattenbauten kann ich hier nichts sagen, aber die öffentlich zugänglichen Bereiche (Eingangshallen, Treppenhäuser, Flachdächer) machen einen verwahrlosten und beklagenswerten Eindruck. Wie so oft in Ländern der III. Welt: Einmal gebaut und nie wieder was dran gemacht. Trotzdem kann es sein, dass einige Mieter ihre 4 Wände zu kleinen Palästen ausgebaut haben. Würde mich nicht wundern, sowas habe ich auch vor Jahrzehnten in runtergekommenen Berliner Mietskasernen gesehen. Geht alles, solange die Wohnungstür dicht ist damit der Müllgeruch im Treppenhaus draußen bleibt.

Random Pictures

So, werte Leser, mein Vorrat an längeren Bilderserien geht langsam zur Neige. Das Ende meines Reiseberichts nähert sich. Aber ich habe noch etliche Einzelbilder, es kommen also noch ein paar wenige Beiträge. Hier die ersten Fotos:

Der Strand ist wenige Meter weiter rechts. Unter den Betonformsteinen liegen Entwässerungrohre, die irgendwo hinter der Brandung unter dem Sand enden.


Top Lage, Aussicht genau in den Sonnenuntergang hinein. Es grenzt an ein Wunder dass die alten Ruinenfassaden noch nicht zu Hotels aufgehübscht wurden. Bei Springflut steht das Wasser direkt an den Hausfundamenten.


Sansibar wurden vom Festland genau 3 Küstenwachboote zugeteilt, hier ist das einzige (angeblich) fahrtüchtige. Trotzdem habe ich in meinen 3 Wochen nie gesehen, dass es sich mal bewegt hätte. Bemannt ist es aber, sichtbar am Beibootverkehr und Taschenlampen nachts.








Bevor jemand fragt: Ich habe keine Ahnung wie dieses Angebot in den Allgemeinen Beförderungsbedingungen formuliert ist.
 

LordB

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24 September 2018
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Interessanter Bericht, vielen Dank dafür!!
Was mich interessieren würde...hast Du als Europäer vorher schon Kontakt zu Afrikanerinnen gehabt, oder wolltest Du dies einfach mal probieren?
 
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Was mich interessieren würde...hast Du als Europäer vorher schon Kontakt zu Afrikanerinnen gehabt, oder wolltest Du dies einfach mal probieren?
Ja, Kontakt war da. Ist zwar schon eine Ewigkeit her, aber vieles von dem, was ich über 'Die Afrikanerinnen' dort gesagt habe, stimmt auch heute noch.

Afrika - 30 Monate Liberia - Stories über Land und Mädels.

Ich bin der Meinung, dass es die Persönlichkeit bis zu gewissen Grad prägt, wenn jemand in einer bestimmten Kultur und unter bestimmten Lebensumständen aufgewachsen ist. Es gibt Gemeinsamkeiten bei solchen Leuten.

ABER: Man hat es immer mit Einzelpersonen zu tun, und jeder Mensch ist anders. Meine Erfahrung ist: Wenn ich irgendeiner Frau unbewusst eine bestimmte Mentalität aufgrund ihrer Herkunft unterstellt habe, dann lag ich meistens falsch. Jeder Jeck ist anders, sagen die Rheinländer.
 

Bitshock

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Tanzanit

Tanzanit ist ein Edelstein, einziger hochwertiger Fundort in Tanzania. Als Schmuckstein sehr beliebt, er wird offenbar recht häufig von reichen Touristen als Urlaubsmitbringsel und/oder Wertanlage gekauft. In Stone Town habe ich gleich 5 Juweliershops gesehen, die offenbar recht gut davon leben können. Als Beispiel hier ein Juwelier im Freddie-Mercury-House, dem Geburtshaus des Queen-Sängers. An Freddie erinnern allerdings lediglich zwei Schaukästen rechts und links vom Eingang - geht man durch die Tür, wird versucht dem Besucher Schmuck anzudrehen.



Meine Empfehlung: Finger weg von Tanzanite !

Fakten:
  • Tanzanit ist sehr empfindlich gegen Kratzer weil er weicher ist als Quarz. Er bekommt leicht Risse und splittert schnell an den Schliffkanten.
  • Als Wertanlage hohes Risiko. Der Preis schwankt stark. Ein einziger weiterer Fundort irgendwo auf der Welt, und der Preis fällt enorm.
  • Minderwertige (hellblaue) Tanzanite werden erhitzt um die Farbe zu intensivieren.
  • Käufer brauchen hohe Erfahrung, um Imitate (die gibt es) zu erkennen. Außerdem besteht recht hohe Gefahr, auf Dubletten/Tripletten hereinzufallen (dünne Edelsteinschicht auf Glasträger geklebt)
Lasst euch nicht über den Tisch ziehen.
 

Bitshock

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Was für Oldtimer Fans

Diese Perle stand eines Tages vor dem Park Hyatt Hotel. Mitten auf dem Bügersteig, solche Karossen brauchen keinen legalen Parkplatz. Und der Wagen stand dort eine komplette Woche ohne dass ihm etwas passierte. Vandalismus ist in Sansibar offensichtlich unbekannt.





 

Bitshock

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Was es alles auf Sansibar (nicht) gibt

Lärmbelastigung 1. Wer sich in einem moslemischen Land über die Gebetsaufrufe ärgert, die von Druckkammer-Lautsprechern auf den Moscheen in die Strassen hiengeplärrt werden, der sollte Sansibar nicht besuchen. Diese Insel ertragen nur Leute, die in DACH auch mit Kirchenglocken oder Hundegebell zurecht kommen.





Lärmbelästigung 2. Wohltuend ist die Abwesenheit von Hupkonzerten, sansibarische Fahrer setzen nur selten die Hupe ein. Generell ist der Verkehrslärm gering, weil relativ wenige Fahrzeuge unterwegs sind und statt LKWs nur Kleintransporter durch die Stadt fahren.

Lärmbelästigung 3. Kikeriki. Es gibt Sansibaris, die in den Häusern Hühner halten. Auf dem kleinen Platz zwischen meinem Hotel und den besten Hotels der Stadt gegenüber lief täglich ab ca. 8-9 Uhr eine keine Hühnerherde und ein Hahn herum. Besonders vormittags spektakelte der Hahn recht lautstark. Ein Sansibari erklärte mir, dass Hühner alle Krabbelviecher fernhalten.

Hunde: Während meiner gesamten 3 Wochen habe ich keinen einzigen Hund gesehen.

Katzen: Die gibt es überall in grosser Anzahl, viel mehr als in Thailand. Eine dürre hochbeinige Rasse, aber offensichtlich sind sie recht erfolgreiche Jäger - Ratten habe ich nie gesehen. Seltsamerweise nur einfarbige oder gefleckte Exemplare, keine getigerten dabei.

Eine schwarze Muschi (SCNR). Nehmt das einfach kommentarlos zur Kenntnis, ihr habt doch Niveau! :bigsmile


Was ich erst nach einiger Zeit gemerkt habe: Die seltsame Abwesenheit von Vögeln. Tauben gibt es in der Stadt fast nur im Hindutempel (und im Marktviertel für den Kochtopf). Aber auch in der Umgebung und bei den Tagesausflügen zur Gewürzfarm und in den Nationalpark war die Stille in den Bäumen auffällig. Da ist in jedem kleinen deutschen Stadtpark deutlich mehr los.

Einen Buchladen habe ich vergeblich gesucht, einheimische Literatur also Fehlanzeige. Es gibt noch nicht einmal einen Zeitungsladen mit europäischen Zeitungen, nur Stände mit afrikanischer Regenbogenpresse und Sportmagazinen.

Viele Leser, kaum Käufer.


Strandmüll wie vor Pattaya gibt es nicht. Und das liegt nicht etwa daran, dass morgens Sammelkolonnen unterwegs wären. Auch abends sind die Strände vor der Stadt immer noch sauber. Stone Town liegt auf der dem Indischen Ozean abgewandten Seite der Insel, vielleicht liegt es daran. Es gibt kein großes Problem mit Kleinmüll. Tüten und Lebensmittelverpackungen aus Plastik sind unbekannt, da ist Tanzania fortschrittlicher als Deutschland. Ab und zu habe ich kleine Müllfeuer gesehen, aber da wurde hauptsächlich Pappe und trockener Biomüll verbrannt.

Schweinefleisch gibt's nicht, weder beim Metzger noch auf den Speisekarten der Hotels. Ist klar, Muslims halt. Aber es gibt guten Ersatz: Lecker Ziege.



Die bei uns üblichen Schukosteckdosen gibt's nicht. Man braucht folgenden Adapter:
 

Bitshock

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Noch ein paar Strassenszenen

Solche Krempelmärkte sieht man an allen Ausfallstraßen aus der Stadt heraus.








Solche Betonformsteine wie hier im Vordergrund sieht man überall in der Stadt. Eigentlich dienen sie dazu, im Sand vergrabene Ablußrohre an der Beach zu schützen


Eine Fahrrad Reparaturwerkstatt