Die Preisentwicklung in den Gogo Bars erscheint in der Tat rätselhaft.
* Getränkepreise
* Ladydrinks
* Barfine
* Prämien für die Mädels
sind in den letzten Jahren abgegangen wie eine Rakete.
Dabei ist für die meisten der etwa ca. 75 bis 80 Gogos in Pattaya die Geschäftssituation eher mäßig, bescheiden bis katastrophal.
Nur eine handvoll Gogos in der Soi 15 und der WS bilden eine Ausnahme; laufen ganz gut.
Die allermeisten sind einem mörderischen Konkurrenzkampf ausgeliefert:
* um Gäste
* Umsatz
* und um Mädchen! Um hübsche attraktive Ladies, versteht sich.
Monatlich machen mehrere Gogos pleite. Ein paar Wochen später versucht es ein neuer Investor, ein neuer Wirt erneut.
Soweit die Situation.
[[Eine Überlegung:
Wir verwundern uns immer wieder über die „Thailogik“, bei schwachen Umsätzen die Preise zu erhöhen. Das verstehen wir nicht. Das Gegenteil wäre doch nach unserer Logik das Richtige:
Preise runter! Sonderangebote. Das gilt sicher für unseren Einzelhandel und für die warenproduzierende Industrie. Aber gilt das auch für unsere Kneipen und Gaststätten?
Gogo Bars sind ja nichts anderes als Gastronomiebetriebe. Ich bin mir da nicht so ganz sicher. Ich kenne keine Kneipe z.B. in St. Pauli und in Düsseldorf, die in den letzten 40 Jahre jemals den Bierpreis gesenkt hat.]]
Zur Kostenstruktur einer Gogo Bar:
Auch eine Gogo ist ein Wirtschaftsunternehmen und muß Umsätze, Erträge und Gewinne machen.
Der mit Abstand größte Ausgabenposten einer Gogo Bar sind Personalkosten.
Je mehr Mädchen auf der Payroll stehen, um so kostenintensiver ist die Sache für den Unternehmer, in diesem Falle für den Wirt, den Bareigner. Das ist sein Geschäftsrisiko.
Das Problem ist: die Mädchen verdienen für thailändische Verhältnisse – wenn sie ihre Quote an Ladydrinks erreichen – ziemlich gut. Da ist noch keine einzige Barfine und ihre Gage dabei.
z.B. diese „10-Tage-Agentur-Mädchen“ bekommen 10.000 Baht, wenn sie ihr Ladydrinkkontingent erreichen. Das ist für thailändische Standards ein guter Verdienst.
Die Bars sind gezwungen, hohe Löhne zu zahlen, sonst kriegen sie keine Mädchen.
* Erstens, weil generell die Mädchen allmählich knapp werden.
* Zweitens, weil das allgemeine Einkommensniveau in Siam in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Thailand ist auf Grund seiner positiven wirtschaftlichen Entwicklung dabei,
langsam aber sicher zu einem wohlhabenden Land zu werden.
Bakwahn
Hamburg Bangkok Düsseldorf
PS: Nur noch wenige Tage, dann schlage auch ich wieder auf.
Meiner Meinung nach hat Bakwahn den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenn man sich mal zurückerinnert, wie vor 10-12 Jahren die Girls in den Barbeer aussahen und wie der Altersdurchschnitt war, muss man leider generell feststellen: das Aussehen hat sich verschlechtert, das Alter ist hoch gegangen. Grund: der Nachschub bleibt aus.
Das hat verschiedene Gründe:
1) Geburtenrate
die 20-25 Jährigen um das Jahr 2000 stammten aus einer Zeit, als die Geburtenrate bei 3,39 lag, mittlerweile unter 1,4 und (für die heute 25-Jährigen) sank sie erstmals 1992 unter 2,0
2) Wohlstandsniveau
Alleine anhand der Autos, Scooters, Immobilienmarkt, Thai-Tourismus wird man feststellen, dass sich das Einkommeniveau drastisch verbessert hat. Und wer einmal im armen Isaan die Malls in Udon, Buriram, Roi Et, ... in den letzten Jahren anschaut, wird zum Schluss kommen, dass sie diese wohl nicht bauen würden, wenn es keine Konsumenten gäbe.
3) Preisentwicklung
Gefühlt hat sich LoS im letzten Dutzend Jahre um rund 100% verteuert. Zugegeben, die Qualität und das Niveau des Gebotenen (außerhalb der Rotlichtwelt) ist auch gestiegen.
4) "Konsum"-Anstieg
Vor 15 Jahren waren wir Westler sozusagen "führend" als Konsumenten, unsere verfügbaren Nettoeinkommen lagen höher und die Wohlstandslücke zwischen Thai und Westlern war größer. Es gab ein paar Japaner -die schon damals Wahnsinnspreise zahlten-, aber keine, oder kaum, Koreaner, Singaporeaner, Malayen, Russen, Araber, (oder wie mittlerweile hier in CM) Chinesen.
---> Wir haben hier also eher den Effekt von Angebot und Nachfrage <---
Das wirkt sich in mehreren Richtungen aus:
1) Die Girls haben mehr "Nachfrager" - man muss nur einmal die Nationaltäten in deren Facebook-Friends nachschauen.
2) Die Stunner wandern direkt in die besser bezahlten Gogos anstelle erst in den Barbeers eine längere Warmlaufphase zu absolvieren.
3) Trotzdem haben die aGogos Nachschubprobleme und konkurrieren um die Girls mit höheren Löhnen. (z.B. die Agenturgirls sind erst ein Phänomen der neueren Vergangenheit, um Lücken zu füllen)
4) Der "Thaimarkt" zieht einen beträchtlichen Teil der Stunner an.
a) Die Girls werden in den "normalen" Thaiclubs sehr gut bezahlt, hohes Fixum und höherer Anteil an den Ladydrinks. Sie müssen sich dafür nicht ausziehen und nur mit den Gästen sitzen und plaudern. Haben außerdem die Aussicht, einen wohlhabenderen Thai als Mia Noi zu landen, was gesellschaftlich anerkannt ist. (Wer es nicht glaubt: einfach mal die 3rd Road und Nordpattaya erkunden und in die Thaiclubs schauen.) Im Rotlichtmileau: Der teuerste Sexclub in Pattaya (Girls übrigens bekleidet und alle mehrsprachig) in Nordpattaya, der fast nur von Asiaten frequentiert wird, ruft 10.000 baht Auslöse auf!
b) Das Internet zog 2005 noch keine Girls ab, SMS und Telefon war der Kommunikationsstandard. Mittlerweile kommen die "besseren" Girls zum Wochenende/"Urlaub" nicht notwendigerweise mehr in die Sextouri-Zentren, um das neueste Handy, Cosmetics usw. zu finanzieren, sie inserieren auf den einschlägigen websites und Gruppen als Dek Sideline für den Thaimarkt.
Letztendlich kommt für die Gogos noch ein anderer Kostenfaktor hinzu: mit dem Sturz der Regierung 2014 und den folgenden Maßnahmen, wurde den Jungs in Braun durch die "Wettbewerbsorganisation" ein nicht unerheblicher Teil ihrer Nebeneinnahmen genommen. Dies versuchen sie durch höhere Abgaben für ihr "Wegschauen" zu kompensieren.