Danke an alle, die in einen sooo alten Bericht nochmal eine Meldung geschrieben haben.
Wie schätzt Du es ein, falls Du das kannst: wäre das heute noch so machbar oder ist die Sicherheitslage eher schlechter als damals?
Fahrzeugtechnik: Es ist noch nicht mal ein Allradfahrzeug nötig. Ich habe Leute kennengelernt, die mit einfachen PKWs oder Kleinbussen unterwegs waren. Nur gehen die häufiger kaputt, und man muss bereit sein, die Karre öfter mal aus dem Sand freizubuddeln.
Persönliche Sicherheit: Es ist möglich. Die Strecken westlich meiner Route würde dabei vermeiden. Westsahara, Mauretanien, und Mali sind politisch viel zu unsicher. Vor allen Dingen heute, aber auch damals schon. Auf meiner Route bin ich damals für meine Nachtlager immer ein paar km rechtwinklig von der Hauptpiste abgefahren und habe dann mitten in der Pampa gepennt. Das würde ich heute nicht mehr empfehlen. Aber mit ein wenig Planung ist es möglich die Tagesetappen so zu wählen, dass man immer in einer Ortschaft direkt vor der Polizeistation parken und schlafen kann.
Darf ich fragen, wie Du überhaupt auf die Idee gekommen bist dort zu arbeiten? Kam das Angebot vom Arbeitgeber in Deutschland oder wolltest Du einfach Mal etwas erleben?
Ich wollte nach meinen Jahren in Algerien und Saudi-Arabien wieder ins Ausland.
Dazu habe ich recherchiert (sowas geht auch ohne Google), welche deutschen Bergbaufirmen Minen auf anderen Kontinenten betreiben (Ich bin Bergbau-Dipl-Ing). Die habe ich angeschrieben, und von der
Exploration & Bergbau GmbH kam das beste Angebot zurück. Das war eine gemeinsame Tochter von Thyssen und Hoesch, und die betrieben 2 Eisenerztagebaue in Liberia und in Brasilien. Dann wurde ich noch mit mehreren anderen Leuten zu einem Assessment-Seminar eigeladen (1 Woche Hotel in Ratingen), danach wurde mir ein Arbeitsvertrag vorgelegt. Nach liberianischer Gesetzgebung, Bezahlung in US-$, keine deutschen Steuern, lächerlich niedrige liberianische Steuern, keine Renteneinzahlungen, keine Krankenversicherung, aber ein Firmen-Hospital vor Ort (ein sehr gutes, wie sich herausstellte).
Der
Exploration und Bergbau GmbH oblag das technische unf kaufmännische Management der
Bong Mining Company (BMC), des eigentlichen Minenbetriebs. Anteilseigner der BMC waren zu 50% der liberianische Staat, zu je 20% den Firmen Thyssen und Hoesch, sowie zu 10% dem italienischen Stahlkonzern Italsider.
Meine Aufgabengebiete:
Planung der Abbaureihenfolge der einzelnen Lagerstättenteile, nur Tagschicht
Planung der Zugänge (Verkehrswege), nur Tagschicht
Aufsicht über die Eisenerz-Aufbereitungsanlage, nur Spätschicht oder Nachtschicht. In Tagschicht nur als Urlaubsvertretung.
Ich will schon seit langer Zeit noch ein paar Beiträge zum Minenbetrieb schreiben und etliche Fotos aus dem Tagebau posten. Das werde ich jetzt mal machen, in 2 bis 4 Wochen geht's los. Mädelfotos sind nicht mehr dabei, aber es kommt viel Männerkram (Maschinen, Bagger, Schwerlast-LKWs, Sprengungen).